Du gibst meiner Seele große Kraft
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft. Psalm 138,3
Wohin sollen wir gehen, um Trost zu finden? Wo ist die Quelle, an der uns Erquickung beschert wird? An wen können wir uns wenden, wenn wir Kraft benötigen?
David, der diesen Psalm gedichtet hatte, hat festgestellt, dass Gott seiner Not nicht gleichgültig gegenübersteht. Er hat erfahren, dass Gott ihn erhört, wenn er ihn anruft. Auch hat er festgestellt, dass ihn Gott in diesen Situationen mit großer Kraft erfüllt hatte.
Kennst du das auch? Kannst du diese Erfahrung Davids bestätigen? Doch oft stellt Gott uns seine große Kraft zur Verfügung, nachdem wir ihn um Hilfe gebeten haben, und wir nehmen diese nicht in Anspruch. Wir nehmen das Problem stattdessen mit unserer eigenen Kraft in Angriff und wundern uns, dass es uns nach wie vor genauso schwer zu tragen ist.
Die Inanspruchnahme der Kraft Gottes ist verbunden mit der Stärke unseres Gottvertrauens. Das Wirken Gottes in unserem Leben ist oft nur dann möglich, wenn wir völlig zur Ruhe gekommen sind, weil wir den Ausgang der Sache ganz und gar Gott anvertraut haben.
Wir wollen unsere Sorgen und Ängste unserem allmächtigen himmlischen Vater anbefehlen, und durch seine große Kraft weiter unseren Weg gehen.
Uns ist bange, aber wir verzagen nicht
Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 2.Korinther 4,8
Bevor Jesus von dieser Erde ging, hatte er den Seinen keine leichte und einfache Zukunft auf der Sonnenseite des Lebens versprochen. Er hat schon damals Leiden und Verfolgung angekündigt. Er teilte seinen Nachfolgern mit, dass sie ebenso mit Hass und Abneigung seitens anderer Menschen rechnen müssen, wie er.
Einige Zeit später erlebten die Apostel und die ersten Christen die Auswirkungen von Groll und Wut von Menschenmassen, Königen und anderen Verantwortungsträgern, an ihrem eigenen Leibe. Drohungen und Gefängnis, Folter und Tod begleiteten die Christen über Jahrtausende hinweg. Und das quer durch verschiedene Länder und Kontinente, von verschiedenen Herrschern und Vertretern unterschiedlicher Ideologien. Außer ihrer Liebe zu ihrem Herrn und Heiland einte all diese Menschen noch eines: Trotz der sie rundherum umgebenden Bedrängnis, verfielen sie nicht in maßlose Angst und Furcht, und auch wenn ihnen bange war vor manchen bevorstehenden Ereignissen, so fielen sie nicht in Verzagtheit und Verzweiflung, denn sie vertrauten ihrem Herrn Jesus.
Und obwohl wir heute in einer scheinbar offenen und toleranten Gesellschaft leben, bleiben wir davon nicht verschont. Denn jeder, der sich in seinem Leben klar und konsequent auf die Seite Gottes stellt, wird früher oder später kleinere oder größere Konfrontationen erleben müssen. Eine klare Haltung gegenüber den Geboten Gottes und der Sünde wird unbedingt zu Auseinandersetzungen in der Schule, auf der Arbeit und im Bekanntenkreis oder gar der Familie führen. Ja sogar bis in christliche Einrichtungen hinein ist mit Unverständnis oder auch Widerstand zu rechnen.
Wie gut ist es doch, wenn der Glaube diesem gewachsen ist, sodass wir die Erfahrungen des Apostels bestätigen können: Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht.
Mit Gott vollbringen kleine Menschen Großes
Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, meine Sippe ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Haus meines Vaters! Der Herr aber sprach zu ihm: Weil ich mit dir sein will, wirst du die Midianiter schlagen wie einen einzigen Mann! Richter 6,15-16
Seit einiger Zeit befand sich das Volk Israel in Bedrängnis. Midianiter und Amalekiter fielen immer wieder ins Land ein und zerstörten große Landstriche der Israeliten. Sie kamen in riesigen Scharen, sodass sie und das von ihnen mitgebrachte Vieh nicht zählbar waren. Ihr Ziel war stets, die Ernte und das Vieh der Israeliten zu vernichten und ihnen damit das Überleben zu erschweren.
Als die Israeliten in ihrer Not zum Herrn schrien, begann er auf unerwartete Weise zu wirken. Ein Engel erschien einem Mann, der gerade bei der Arbeit war. Er hatte gerade Weizen geerntet und war nun dabei es heimlich in seiner Kelter zu dreschen, um es vor den Midianitern zu bewahren.
Die Botschaft des Engels war, dass Gott durch seine Hand Israel erretten wollte. Doch im Gespräch mit dem Engel kamen Gideons Zweifel und Verzagtheit empor. Es beschäftigte ihn wohl schon länger der Gedanke, warum denn Gott bisher nicht geholfen hat, wie er es damals tat, als das Volk aus Ägypten zog. Als der Engel ihn als den Retter Israel nannte, erwiderte Gideon, dass er doch so klein und unbedeutend in Israel sei. Ein Landwirt aus der kleinsten Sippe eines geringen Stammes und auch noch der Jüngste in seiner Familie. Doch die Botschaft des Engels war klar: Der Herr selbst wollte mit ihm sein in diesem Kampf.
Als Gideon einige Zeit später das Kriegsvolk um sich sammelte, um die Midianiter anzugreifen, lesen wir wieder etwas Erstaunliches. Trotz der Unzahl der Feinde sagte Gott, dass es zu viele Kämpfer waren, die Gideon versammelt hatte. Von den anfänglich 32.000 Kämpfern blieben am Ende nur noch 300 Mann. Auf eine ganz schlichte Art schenkte Gott dieser kleinen Mannschaft anschließend einen überragenden Sieg über das große Heer der Feinde.
Dieses Ereignis aus der Richterzeit zeigt wieder einmal ganz deutlich, dass Gott für sein Werk nicht auf große und bedeutungsvolle Menschen angewiesen ist. Er beschränkt seine Auswahl nicht auf Menschen mit Rang und Namen, auf Menschen von großer Kraft und großem Einfluss. Er benötigt auch nicht unbedingt viele Menschen, um gewaltige Taten zu vollbringen. Nein, es sind oft gerade die Geringen, die Kleinen und Unbedeutenden, die Gott erwählt um Großes zu tun. Wenn du dir deiner Schwachheit und deiner Nichtigkeit bewusst bist, so will der Herr selbst mit dir sein und dich mit seiner Kraft und neuem Mut ausrüsten. Setze deine ganze Hoffnung auf ihn, und du wirst sein wunderbares Handeln in deinem Leben erfahren.
Ich aber will nach dem Herrn ausschauen
Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Micha 7,7
In schweren Zeiten, in Zeiten der Not, wird unser Glaube oft auf die Bewährungsprobe gestellt. In diesen Zeiten stellt sich heraus, ob unser Gottvertrauen wirklich beständig oder wetterabhängig ist.
Wenn man sich in einer schweren Situation, in Bedrängnis befindet, dann wünscht man sich in der Regel nichts sehnlicher, als dass es doch bald vorbei sein möge. Man sucht fieberhaft nach Lösungen, man fragt andere Menschen um Hilfe und versucht irgendwie aus der Not herauszukommen. Wie schwer fällt es doch da, einfach ruhig zu sein.
Doch ein erprobter Glaube kann geduldig abwarten. So ein Mensch ist auch in kritischsten Zeiten in sich selbst ausgeglichen. Auch wenn dieses von Mitmenschen nicht verstanden wird, wenn Hohn und Spott sich breitmachen und die Frage immer wieder im Raum steht: „Wo ist nun dein Gott? Warum hilft er dir denn nicht?“, so bleibt er gelassen.
Ein Gotteskind spricht ganz ruhig, auch wenn drum herum alles in Aufregung und Panik gerät: „Ich aber will nach dem Herrn ausschauen!“ Es will bereitwillig warten auf den Gott, der Heil und Errettung bringt. Es ist davon unerschütterlich überzeugt, dass dieser Gott die beständigen Hilferufe zur rechten Zeit erhören wird.
… doch am Morgen ist Jubel da!
Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude. Psalm 30,6
Sicherlich hat jeder von uns es schon einmal erlebt, dass das Problem, das einem am Abend vorher große Sorgen bereitet hat und scheinbar unlösbar schien, ja vielleicht sogar einige Stunden Schlaf gekostet hat, sich am nächsten Morgen ganz unerwartet, fast wie von selbst klärte.
Dieses Bild wird aber auch häufig im übertragenen Sinne verwendet. Wenn schwere Zeiten und dunkle Stunden im Leben von Menschen hereinbrechen, dann fällt auch schon mal die Aussage: „Es ist Abend geworden“, oder, „es wird dunkel um uns her …“, oder auch: „Finstere Zeiten erwarten uns“. Doch die Erfahrung zeigt uns, dass auf jede Nacht wieder ein Tag folgt und nach den dunkelsten Stunden bricht ein neuer Morgen heran. Ebenso lesen wir in der Heiligen Schrift, dass Gott den Seinen hilft und auf schwere Zeiten wieder fröhliche Zeiten folgen. Das Wort Gottes erinnert uns daran, dass auch die schwerste Prüfung einmal ein Ende hat, gefolgt von einer Zeit der Freude.
Doch wird einmal ein herrlicher und unvergleichlicher Morgen anbrechen. Ein Morgen, an dem alle Not für immer ein Ende hat. Ein Morgen, an dem Jubel und Freude niemals vergehen werden. Ein Morgen, an dem sich die erlösten Kinder Gottes bei ihrem Herrn in der ewigen Herrlichkeit einfinden werden. Der Herr selbst wird dort die Tränen von der Menschen Augen abwischen. Das Weinen, das uns durch die Erdenzeit begleitet hat, wird dort für immer vorbei sein. Ach, wenn doch dieser wunderschöne Morgen schon bald käme!
Die neuen Kleider
Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet … Jesaja 61,10
Unzulänglich und mangelhaft ist unsere eigene Gerechtigkeit. Niemals könnten wir so vor dem heiligen und gerechten Gott bestehen können. Unsere Kleider waren durch und durch beschmutzt mit unseren Übertretungen und Sünden.
Doch dann hat Gott aus lauter Liebe zu uns Menschen seinen Sohn auf diese Erde gesandt, damit dieser unsere Sünden auf sich nahm und dafür die Strafe büßte am Kreuz von Golgatha. Damit öffnete sich nun eine neue Möglichkeit. Der Zutritt zu Gott, der uns durch unsere Fehlerhaftigkeit verwehrt war, wurde nun frei. Denn durch den Sühnetod Christi gibt es nun neue makellose Kleider für jedermann.
Jeder darf nun vor Gott kommen, seine Missetaten bekennen und sich die neuen Kleider anlegen lassen. Es sind die Kleider der Errettung von der ewigen Verdammnis, die uns eigentlich aufgrund der Gerechtigkeit Gottes und unserer Sündhaftigkeit, unweigerlich erwartete. Wir dürfen kommen und uns den Mantel der Gerechtigkeit Christi anlegen lassen, mit dem wir nun Zutritt haben zur Hochzeit des Lammes, zur ewigen Herrlichkeit bei unserem Herrn.
Ein jeder, der dieses Angebot angenommen hat und begriffen hat, was Gott uns ehemals verlorenen Sündern unverdient aus Gnade geschenkt hat, ist zeitlebens glücklich. Er freut sich in seinem Herrn, der ihn von dem sicheren Verderben erlöst hat. Auch in Zeiten äußerer Bedrängnis und Not ist seine Seele fröhlich in seinem Gott, denn ihn erwartet eine wunderbare Zukunft.
Der Hass dieser Welt
Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Johannes 15,18
Beim Lesen dieses Abschnittes im Johannesevangelium stellen wir fest, dass Jesus seine Jünger dazu aufruft, sich nicht zu verwundern, wenn ihnen Ablehnung von ihren anders- oder gar nichtgläubigen Mitmenschen entgegenschlägt. Jesu begründet es mit der Tatsache, dass ja ihm selbst Hass und Abneigung der Welt entgegenschlugen.
Wenn auch menschlich gesehen kaum Unterschied ist, zwischen einem Christen und einem Weltmenschen, so ist doch bei näherem Hinsehen Gravierendes zu erkennen. Sind doch die Ziele der Kinder Gottes ganz andere. Während die Weltmenschen dahinleben in Gesetzlosigkeit, richten die Gläubigen ihr Leben nach den Geboten ihres Gottes aus und streben danach, ihr Leben in Gottesfurcht zu führen. Während die Menschen dieser Welt eitlem Vergnügen und Spaß hinterherlaufen, wissen Gotteskinder ihre innere Freude und Erfüllung zu schätzen. Während alle Menschen nach irdischem Glück und vergänglichem Gewinn trachten, haben die Christen ihren Blick himmelwärts gewandt, in Richtung der ewigen Herrlichkeit.
Es sind absolut gegensätzliche Lebensinhalte, die hier aufeinanderprallen. Es sind die Kinder des Lichts und die Kinder der Finsternis, die sich gegenüberstehen. Es ist die Macht Gottes und die Mächte der Hölle, die hier in Berührung kommen.
Somit ist der Hass dieser Welt auf einmal klar und verständlich. Es ist ganz natürlich, dass es zu solchen Reaktionen kommt. Deshalb sollten wir uns gar nicht wundern, wenn wir hier auf Erden nicht verstanden, verschmäht und verfolgt werden. Etwas anderes haben wir nicht zu erwarten, denn Jesus selbst hat es uns vorausgesagt. Vielmehr sollten wir besorgt in uns gehen und unsere Ausrichtung anhand des Wortes Gottes prüfen, wenn wir feststellen sollten, dass wir keinen Gegenwind seitens dieser Welt in unserem Leben erfahren. Es soll nicht heißen, dass wir unabhängig von der Sache, uns stets auf Konfrontationskurs gegen unsere Mitmenschen stellen. Nein. Es sollte uns aber doch dazu animieren, uns zu vergewissern, ob wir immer noch den klaren Kurs in Richtung Himmlischer Heimat halten.
Keiner wird zuschanden, der auf Gott harrt
Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter. Psalm 25,3
David, ein Mann Gottes, der in seinem Leben viel mit Gott erlebt hat. Einer, der viele Segens- und Freudenstunden mit seinem Herrn erfahren hat. Aber auch einer, der durch schwere Leiden und Prüfungszeiten gegangen ist.
Im Laufe der Zeit hat er viele Menschen und deren Schicksale kennengelernt. Während seiner Königsherrschaft hatte er viel mit verschiedenen Mitmenschen zu tun, sowohl innerhalb seines Volkes, als auch aus den benachbarten Völkern. Wenn David sich mit dieser Feststellung an Gott selbst wendet, so können wir davon ausgehen, dass es sich hierbei nicht um eine leichtfertige Aussage handelt, sondern auf tief greifende Erfahrungen zurückzuführen ist.
Das Hoffen und Harren auf den Herrn ist also nicht nur ein Haschen nach Wind. Es ist nicht der Versuch eines Ertrinkenden, sich panisch an irgendetwas festzuhalten. Sondern wer auf den Herrn vertraut, der wird nicht enttäuscht werden. Wer seine Sorgen Gott überlassen hat, wird nicht beschämt dastehen müssen, weil er umsonst auf seine Hilfe gewartet hat.
Wenn du nun schon über einen langen Zeitraum hinweg vergeblich darauf gehofft hast, dass Gott dir hilft in deiner Not, so darfst du heute erneut Mut fassen. Vielleicht siehst du die Menschen um dich herum bereits skeptisch grinsen, wegen deines kindlichen Glaubens. Vielleicht steigen in dir selbst bereits erste Gefühle der Enttäuschung und Zweifel auf, ob es sich wirklich noch lohnt, Hilfe von Gott zu erwarten. Es besuchen dich möglicherweise Gedanken, die besagen, dass die Verheißungen der Heiligen Schrift wohl für jemand anders gültig wären, aber nicht für dich. Doch halt! Der heutige Vers sagt ganz eindeutig: Keiner! Das heißt: Kein einziger wird zuschanden werden, sich auf Gott verlässt und geduldig seine Hilfe erwartet. Doch diejenigen, die sich leichtfertig von seinem Wort und seinen Verheißungen abwenden, werden beschämt werden.
Sich in Gott stärken
David aber stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott. 1.Samuel 30,6
Nachdem David über längere Zeit vom König Saul verfolgt wurde, zog er ins Land der Philister und suchte dort Zuflucht bei Achisch, dem König von Gat. Dieser gab David und seiner Familie sowie seinem Gefolge, welches aus sechshundert Mann und deren Frauen und Kindern bestand, die Stadt Ziklag zum Wohnort.
Eines Tages, nachdem David und seine Leute wieder einmal unterwegs gewesen waren und sich nun Ziklag, ihrer Stadt, näherten, sahen sie etwas, was sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel, traf. Ihre Stadt stand in Flammen. Während ihrer Abwesenheit hatten Amalekiter Ziklag überfallen und alles was nicht niet- und nagelfest war mitgenommen. Auch die Frauen und Kinder, die sich in der Stadt aufhielten. Was übrig geblieben ist, zündeten sie einfach an.
Wir können es uns gar nicht vorstellen, was in diesem Moment im Innern dieser starken und tapferen Männern vorging, die schon so manch einen harten Kampf ausgefochten hatten und oft ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Nun standen sie da und weinten. Dieser Schlag war heftiger, als all das, was sie bisher erlebt hatten. Wir lesen, dass sie weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Vor allem der Verlust ihrer Söhne und Töchter traf die Männer so hart, dass sie nun wütend waren auf David und ihn töten wollten.
Doch was sollte David nun tun. Ihm ging es ja auch nicht besser. Sein Zuhause, sein Zufluchtsort war zerstört. Auch er hatte seine beiden Frauen verloren. Von seinen Feinden hatte er ja sowieso keine Hilfe zu erwarten. Und nun waren auch seine Männer, die ihm bisher treu in allen Schwierigkeiten beigestanden hatten, so gegen ihn aufgebracht und erbittert, dass sie bereit waren ihn zu steinigen.
Und nun lesen wir diesen Vers, der einen in diesem Zusammenhang, wie eine erfrischende Oase in lebensfeindlicher Wüstenlandschaft erscheint: „David aber stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.“
Natürlich! Wohin sonst sollte David nun gehen? Wer hat ihn von Jugend auf getragen und ihm auch in den schwierigsten Situationen des Lebens geholfen? Es war der Herr. Bei ihm fand David auch jetzt wieder Zuflucht. Und der Herr ließ nicht lange auf sich warten. Er schenkte David und den Männern Sieg und Erfolg beim Gegenschlag, gegen die Amalekiter. Sodass einige Zeit später David und seine Männer samt ihren Frauen und Kindern und einer großen Beute zurückkehrten nach Ziklag.
Mein lieber Leser, vielleicht stehst du heute vor dem größten Trümmerhaufen deines Lebens. Es scheint alles verloren zu sein. Nur mit Mühe versuchst du, deinen Gefühlen Herr zu werden. Bitterkeit, Enttäuschung und Ohnmacht steigen in dir hoch.
Du aber stärke dich in dem Herrn, deinem Gott. Er wird dich nicht im Stich lassen und dir seine Hilfe senden. Du wirst sehen, wie du anschließend gestärkt aus dieser Krise herauskommen wirst.
Ich will sie stärken
Ich will sie stärken in dem HERRN, dass sie wandeln sollen in seinem Namen, spricht der HERR. Sacharja 10,12
Wer will dem müden Gottesvolk Kraft und Mut für den weiteren Weg geben? Wer will den erschöpften Gottesstreitern die dringend benötigte Unterstützung zukommen lassen? „Ich will sie stärken“, spricht der Herr durch seinen Propheten.
Er selbst will sich für die Seinen einsetzen. Diese sind nicht auf sich allein gestellt, in der Welt zahlreicher Gefahren und Widrigkeiten. Das Volk Gottes soll im Vertrauen auf den Herrn gestärkt werden. Es soll zunehmen in der Hoffnung auf die allmächtige Hand seines Gottes.
Wer durch den Herrn gestärkt wurde, erfährt neuen Schwung im Glaubensleben. Die von Gott geschenkte Kraft schenkt Ausdauer zum Durchhalten. Der Herr gibt neuen Mut zum Festhalten an seinem Wort. Er schenkt Freude zum Wandeln in seinen Geboten.
Richte deinen Blick auch heute auf Gott und suche bei ihm neue Kraft für die Herausforderungen des bevorstehenden Tages. Glaube nur, er wird dich stärken.
Gott hält dich an der Hand
Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Jesaja 41,13
Es versetzt mich immer wieder in großes Staunen, wie liebevoll und fürsorglich Gott die Seinen umgibt. Seine Barmherzigkeit und Güte sind unendlich groß. Dass Gott die Not und das Schicksal seiner geringen Geschöpfe, die doch so oft widerspenstig und ungehorsam sind, nicht gleichgültig ist, ist einfach überwältigend.
Stellen wir uns einmal einen Wanderer vor, der einen dichten Wald durchquert. Plötzlich rutscht er an einem steilen Abhang ab. Doch schafft er es, sich wie durch ein Wunder, an einer herausragenden Baumwurzel festzuhalten. Stundenlang verharrt er in dieser misslichen Lage. Immer wieder ruft er laut nach Hilfe. Als er schon müde geworden ist und die Hoffnung auf Rettung aufgegeben hat, hört er plötzlich über sich eine Stimme: „Hab keine Angst, ich helfe dir!“ Was muss in diesem Wanderer in diesem Moment vorgehen. Er traut seinen Ohren nicht. Rettung ist nah. Die lang ersehnte Hilfe ist gekommen. Freude und Jubel erfüllen Herz und Gedanken.
Wenn du dich einsam und verlassen fühlst in deiner Not. Wenn du den Eindruck hast, in deinem Unglück versinken zu müssen. Wenn du schon lange sehnsüchtig auf Hilfe gewartet hast. Es ist einer da, der dir helfen möchte. Er greift nach deiner Hand, um dich zu stützen. Er spricht ganz liebevoll zu dir: „Hab keine Angst! Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“
Es ist der Herr, dein Gott. Es ist der Große, Starke und Allmächtige. Es ist der Schöpfer selbst, der dir seine Retterhand entgegenstreckt. Du darfst vertrauensvoll zupacken. Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten, denn er hilft dir.
Der Herr hat Großes an uns getan
Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich. Psalm 126,3
Wie oft geht dieses in unserem Alltag unter. Wie wenig machen wir uns Gedanken über die großen Taten, die Gott in unserem Leben getan hat. Bekanntlich fängt man erst dann etwas zu schätzen an, wenn man es auf einmal sehr vermisst.
Schauen wir doch einfach mal hinein in unser Leben. Wir genießen einen hervorragenden irdischen Wohlstand. Während unsere Eltern oder Großeltern Krieg und Hunger erlebten, haben wir von allem genug. Wir können und satt essen und uns darüber hinaus viele angenehme Dinge leisten. Wir haben Frieden im Lande und brauchen nicht um unser Leben zu bangen. Wir werden nicht aufgrund unserer Überzeugungen und Glaubensansichten verfolgt, misshandelt oder gar der Freiheit beraubt.
Auch für unser geistliches Gedeihen ist stets gesorgt. Jeder, der es möchte, erhält problemlos eine Bibel. Viel erklärendes Material füllt den christlichen Büchermarkt. Wir haben die Möglichkeit Gottesdienste zu besuchen und ungestört gesegnete Gemeinschaften mit anderen Gläubigen zu erleben. Wir haben den Heiligen Geist, der uns in alle Wahrheit leitet, erquickt, ermahnt, zurechtweist und uns die Worte Jesu näher bringt.
Wir haben Befreiung von der Sündenschuld und Hoffnung auf eine unbeschreiblich herrliche und wunderbare Zukunft bei unserem Herrn Jesus Christus. Denn für uns ist der Sohn Gottes ans Kreuz gegangen und hat die Strafe, die eigentlich für uns bestimmt war, auf sich genommen. Heil und Errettung sind uns dadurch zuteilgeworden. Darüber hinaus begleitet unser himmlischer Vater und durch schwierige Lebenslagen. Er erquickt uns durch sein Wort und gibt uns Kraft auf dem Lebensweg voranzugehen.
Man könnte diese Liste immer weiter und weiter fortsetzen. Doch mögen diese Gedanken dich heute dazu anregen, dir über dein eigenes Leben Gedanken zu machen und zu erkennen, was der Herr Großes persönlich an dir getan. Wenn du dir der Taten Gottes einmal recht bewusst wirst, so wirst du dich freuen und ihm immer wieder dafür danken.
Auf welchem Grund steht dein Haus?
Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut — ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da brandete der Strom gegen dieses Haus, und er konnte es nicht erschüttern, weil es auf den Felsen gegründet war. Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute, ohne den Grund zu legen; und der Strom brandete gegen dasselbe, und es stürzte sofort ein, und der Zusammenbruch dieses Hauses war gewaltig. Lukas 6,47-49
Folgendes sei erst einmal festzuhalten: Jesus teilt hier alle Menschen, die jemals seine Worte gehört haben und hören werden in zwei Kategorien. Einmal diejenigen, die es tun und einmal diejenigen, die das Gehörte nicht tun. Das heißt, jeder, der einmal das Wort Gottes in welcher Form auch immer vernommen hat, reiht sich automatisch in eine dieser beiden Kategorien ein.
Die Menschen versuchen auf verschiedene Weise, ein geeignetes Fundament für ihr Leben und ihr Wirken zu finden.
Die einen suchen Sicherheit und Halt in ihrem beruflichen Erfolg. Eine gute Karriere ist scheinbar alles. Es bringt im Idealfall Ruhm und Ehre mit sich. Man knüpft Bekanntschaften, findet Freunde, lernt Kollegen kennen. Man erlangt Einfluss, Macht und nicht zuletzt Geld. Ein ordentliches Finanzpolster scheint auch genügend Sicherheit für den Ernstfall zu bieten.
Andere sind bei ihrer Suche nach einem Grund bei der Wissenschaft gelandet. Die Möglichkeit, sich in verschiedene Einzelheiten und Details unserer Welt vertiefen zu können, fasziniert ungemein. Das Interessante dabei ist, dass man hier für die verschiedensten Bereiche unseres Lebens Erklärungen und Begründungen findet. Es hinterlässt eine gewisse Befriedigung, wenn man zu diversen Themen stets eine plausible Erklärung und eine fundierte Meinung hat.
Wieder andere haben sich in einer ehrenamtlichen Tätigkeit wiedergefunden. Sie haben verstanden, dass materielle Güter nicht von langfristiger Bedeutung sind. Sich für andere und für das Allgemeinwohl einzusetzen, ist schließlich etwas Gutes und Ehrenwertes. Und es schenkt eine gewisse Erfüllung.
Viele hingegen meinen, mit ihrer Orientierung die absolut richtige Wahl getroffen zu haben. Ihr Leben ist geprägt von regelmäßigem Kirchgang, der Einhaltung christlicher Feiertage und einer im Großen und Ganzen den christlichen Maßstäben entsprechenden Lebensführung. In einem religiösen Lebensstil finden Sie Ihre Beruhigung.
Man könnte die Liste sicher noch weit fortsetzen. Und man muss eingestehen, dass die genannten Dinge ja durchaus nicht verwerflich sind. Es handelt auf den ersten Blick um wunderschöne Bauwerke und prächtige Häuser. Gebäude, die nach außen hin in herrlichem Glanze erstrahlen.
Doch ist eine beeindruckende Erscheinung weit nicht alles, was ein gutes Haus ausmacht. Denn eines ist unvermeidbar. Jeder Bau wird früher oder später einmal heftigen Stürmen ausgesetzt werden. Jeder Mensch erlebt Zeiten in seinem Leben, in dem ihm das Wasser bis zum Halse zu stehen scheint.
Wie gut ist es dann, wenn man sein Leben auf sicherem Boden gegründet hat. Glücklich der Mensch, der vorzeiten die Mühe nicht gescheut hat, tief zu graben und sein Lebenshaus, auf dem Fels Jesus Christus errichtet hat. Dieses Haus hält dem stärksten Strome stand. So haben Menschen, die das Wort Gottes ernst genommen und ihr Leben danach ausgerichtet haben, haben auch in schwerster Not eine bleibende Zuversicht.
Richte den Blick auf Jesus
Lass deine Augen stracks vor sich sehen und deinen Blick geradeaus gerichtet sein. Sprüche 4,25
Die meisten Autofahrer werden die Situation sicherlich kennen. Vor allem im Bereich von Autobahnbaustellen, wo die es sehr eng wird, ist es wichtig ganz konzentriert und zielgerichtet nach vorne zu schauen. Sobald man in so einem Moment seinen Blick ein wenig zur Seite richtet, kann es sehr schnell passieren, dass man das Lenkrad nicht mehr ganz gerade hält und das Fahrzeug sich leicht zur einen oder zur anderen Seite bewegt. Je nachdem kann es dadurch sehr schnell zu einem Unfall kommen.
Auch auf unserem Lebensweg kann es vorkommen, dass wir sehr schmale Wegabschnitte zurücklegen müssen. Es sind Zeiten voller Schwierigkeiten, oft begleitet von Ängsten und Sorgen. Es sind Situationen, in denen uns bange ums Herz wird. Es sind Momente, an denen uns Anfechtungen und Versuchungen begegnen. So lässt es sich nicht vermeiden, dass wir manchmal sehr enge Stellen passieren müssen.
Hier spielt es ebenfalls eine große Rolle, wohin wir in diesem Moment unseren Blick gerichtet haben. Schauen wir um uns herum und blicken auf die bedrohlichen Ereignisse, die uns umgeben? Konzentrieren wir uns übermäßig auf die Gefahren und Schwierigkeiten? Dann kann es bald passieren, dass wir ins Schlingern geraten. Es kann passieren, dass wir anfangen uns von dem geraden Weg zur Seite hin zu bewegen.
Nur wer seinen Blick geradeaus auf das himmlische Ziel gerichtet hat, wird dieses unbeschadet erreichen. Nur wessen Augen stracks auf den Herrn Jesus sehen, der kommt sicher auch durch die engsten Stellen des Lebens hindurch.
Ein rechter Richter
Denn du führst mein Recht und meine Sache, du sitzest auf dem Thron, ein rechter Richter. Psalm 9,5
Wir haben staatliche und internationale Gerichte, die sich mit Streitfällen und Vergehen auseinandersetzen und Gerichtsurteile fällen. Neben den Entscheidungen, die in den öffentlichen Institutionen gefällt werden, entstehen auch viele Urteile in nichtöffentlichen Einrichtungen, kleineren Kreisen der Gesellschaft und in jedem Menschen persönlich. Wir neigen schnell dazu, uns zu der einen oder anderen Person oder einem Sachverhalt eine Meinung zu bilden und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Wie oft sind die Urteile, die wir Menschen fällen verkehrt und ungerecht. Ganz gleich, ob es nun bewusst geschehen ist, um ein gewisses Ziel zu erreichen, oder unbewusst aufgrund von Unwissenheit. Wer die Nachrichten verfolgt, wird immer wieder darauf stoßen, dass selbst renommierte Gerichte gelegentlich einräumen müssen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, oder gar jemanden zu Unrecht bestraft zu haben. Häufig ist dieses dann auf Falschaussagen von Zeugen oder der Kläger zurückzuführen, oder auf mangelnde bzw. manipulierte Beweise. Vielleicht wird in manchen Fällen ein falsches Urteil auch auf die Befangenheit oder gar Bestechlichkeit eines Richters zurückzuführen sein.
Doch dürfen wir uns freuen, dass über allen menschlichen Urteilen und über allen irdischen Richtern ein allmächtiger und gerechter Richter auf seinem Thron sitzt. Einer, dem man nichts vormachen kann. Mag die Sache auch noch so verworren sein und die Vorwürfe unserer Gegner noch so hinterlistig und undurchschaubar sein, kann es nie passieren, dass der Herr ein ungerechtes Urteil fällt. Denn er selbst ist die Gerechtigkeit. Dementsprechend wird er unsere Sache führen und uns, wenn die Zeit kommt, zu unserem Recht verhelfen.
Gott kannst du dein Herz ausschütten
Ich schütte mein Anliegen vor ihm aus, meine Not erzähle ich vor ihm. Psalm 142,3
Manchmal gibt es Stunden im Leben, wo man meint, von der schweren Not schier erdrückt zu werden. Ruhelos geht man auf und ab. Das Herz ist schwer und im Kopf kreisen die Gedanken.
Gerne würde man jetzt jemanden aufsuchen, dem man alles erzählen könnte. Einen, der gerne zuhört. Einen, der sich für diese Not interessiert. Einen, der aufrichtiges Mitleid hat. Und nicht selten muss man auf einmal bestürzt feststellen, dass all diejenigen, mit denen man bisher an einem Strang gezogen hat, für ein vertrauliches Gespräch nicht zur Verfügung stehen. Es ist fast gar keiner mehr da, von dem man sich wirklich verstanden fühlt. Es ist scheinbar niemand wirklich bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Und die wenigen Menschen, die dann und wann ihr Mitgefühl bekunden, stehen ratlos und schulterzuckend da, denn auch sie können nicht helfen.
Doch es gibt noch ein hörendes Ohr. Es gibt ein Herz, das ebenfalls einfühlsam bewegt ist, wenn wir Not leiden. Es ist unser Herr. Zu ihm dürfen wir fliehen. Vor ihn dürfen wir unser Anliegen bringen. Wir können ihm alles sagen. Unser ganzes Herz können wir vor ihm ausschütten. Alle unsere Nöte und Sorgen dürfen wir ihm erzählen. Und das Gute ist, dass es damit noch nicht alles ist. Das Wunderbare ist, dass er uns dann seine Ruhe und seinen Frieden schenkt. Er selbst nimmt sich gerne unserer Probleme an. Und zu seiner Zeit hilft er uns auch heraus aus all dem Elend.
Gott will Erquickung senden
Ich will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den Feldern und will die Wüste zu Wasserstellen machen und das dürre Land zu Wasserquellen. Jesaja 41,18
„Ich will …“, wie oft werden diese Worte von uns Menschen verwendet. Angefangen vom kleinen Kinde, dass gerade erst sprechen gelernt hat, bis hin zum alten Greis, der immer noch seine Meinung vertreten und seine Wünsche erfüllt haben möchte.
Doch ist das „Ich-will“ in diesem Vers von einer weitaus größeren Bedeutung, als das „Ich-will“ eines Menschen. Es beschreibt nicht nur eine Wunschäußerung, eine Meinung oder eine Forderung. Dieses „Ich-will“ ist eine Ankündigung. Hier äußert der allmächtige Gott seinen Willen. Es ist eine Art Vorhersage. Denn der Wille Gottes wird unbedingt in Erfüllung gehen. Wenn er spricht: „Ich will …“, dann wird es zweifelsohne genauso geschehen.
Wenn dein Leben heute einer dürren Wüstenlandschaft gleicht, so will er es wieder zum Grünen bringen. Wenn Ängste und Sorgen in deinem Inneren eine karge Gegend hinterlassen habe, so will der Herr selbst dich wieder erquicken. Wenn die lange Durststrecke voller Nöte und Schwierigkeiten dich vollkommen vertrocknen ließ, so will der Herr daraus eine Wasserstelle machen. Du wirst sehen, dass diese lang anhaltende Dürrezeit die größten Segensströme für dich zur Folge hat. Gott selbst will es und deshalb wird er es auch tun.
Der Segen der Demut
Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Jakobus 4,10
Wir Menschen sind von Grund auf stolze Wesen. Von klein auf widerstrebt es uns, vor jemandem eine demütige Haltung einzunehmen. Oft fühlen wir uns besonders gedemütigt, wenn wir vor einer Person, die uns weniger Wert zu sein scheint, in irgendeiner Form erniedrigt werden bzw. uns erniedrigen müssen.
Sich vor Gott zu demütigen, heißt, ihn als Herrn über sein eigenes Leben anzuerkennen. Es heißt, das Kommando über das eigene Leben an ihn abzugeben. Es heißt, allem voran den Willen und die Gebote Gottes gehen zu lassen und erst danach Raum für eigene Wünsche und Vorstellungen einzuräumen. Der natürliche Mensch kann es sich überhaupt nicht vorstellen, sich so ins Zeug reden zu lassen. Ein Gotteskind wird hingegen vom Heiligen Geist stets dazu angehalten, sein Leben nach den Maßstäben Gottes auszurichten.
Doch auch wiedergeborene Kinder Gottes, die schon Jahre und Jahrzehnte dem Herrn nachfolgen, geraten in Konflikt mit sich selbst, wenn sie zum Beispiel von einem großen Leid oder einer Not ereilt werden. Nicht wenige hadern dann mit ihrem Schicksal und wollen es überhaupt nicht so hinnehmen.
Sich vor dem Herrn zu demütigen, heißt aber auch, den Weg, den er uns führt, bereitwillig zu gehen. Es heißt auch, Nöte und Schwierigkeiten aus seiner Hand anzunehmen. Es heißt, ihm auch in den schwierigsten Zeiten unseres Lebens, vertrauensvoll den Ausgang der Sache zu überlassen. Die Demutslektion kann zu einer der härtesten unseres Lebens werden, doch sie ist notwendig und gut für uns.
Auch dieser Vers hat nämlich eine Verheißung: Die sich vor Gott demütigen, werden von ihm erhöht werden. Es ist doch viel schöner von Gott erhöht zu werden, als sich selbst im eigenen Stolze zu erheben. Denn schon hier auf Erden erweist Gott den Demütigen seinen Segen. Wer sich unter seine Hand gerne beugt, erfährt ganz besonders seine Nähe und seine Fürsorge. So ein Mensch erlebt auch, wie Gott ihn nach Zeiten der Demütigung wieder aufrichtet und ihn herausführt aus seinen Schwierigkeiten. Und noch vielmehr: Wer sich hier auf Erden vor Gott gedemütigt hat, wird von ihm einst erhöht werden in die ewige Herrlichkeit, in den Himmel, wo es kein Leid mehr gibt. Ein besseres Erhöhtwerden kann es wohl nicht geben.
In Gott ist keine Finsternis
Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. 1.Johannes 1,5
Gott ist Licht und es ist ganz beeindruckend, wenn ein Mensch sich plötzlich im Lichte Gottes sieht. Denn von Geburt an wandeln wir Menschen in der Finsternis. Unsere Gedanken und unsere Werke sind böse und finster, aber wir sehen dies nicht. Doch wenn das Licht Gottes in unser Leben hineinscheint, wird uns unser Zustand auf einmal klar.
Ich erinnere mich an eine Situation aus meiner Kindheit. Unser alter Wohnzimmerteppich hatte ausgedient. Also machten sich meine Eltern auf den Weg und suchten sorgfältig einen neuen Teppich aus. Dieser sollte sowohl vom Stil als auch farblich zu der vorhandenen Wohnzimmereinrichtung passen. Nachdem man sich für einen Teppich entschieden hatte, brachte man ihn nach Hause. Doch oh Schreck! Der Teppich hatte auf einmal einen ganz anderen Farbton als im Teppichhandel. Das blasse Licht in den Verkaufsräumen hatte auch die Farben des Teppichs viel blasser erscheinen lassen, als es jetzt im hellen Licht unseres Wohnzimmers war.
Wir verwenden manchmal die Ausdrucksweise: „jemanden oder etwas auf einmal im anderen Lichte sehen“. Jemand, der das Licht Gottes in sich hinein scheinen lässt, sieht sich plötzlich im anderen Lichte. Er sieht seinen verlorenen Zustand und den Bedarf der Errettung durch Jesus Christus. Er sieht auch sein bisheriges Leben im anderen Lichte. Handlungen, denen er bisher wenig Bedeutung beigemessen hatte, erkennt er plötzlich als böse, verkehrt und sündig, und bereut diese. Auch die Umwelt erscheint ebenfalls im andern Lichte. Hat man sich bisher in dieser Gesellschaft wohlgefühlt, so wird einem nun bewusst, wie verdorben sie doch ist. Manch einer hat, nachdem Gott sein Leben erleuchtet hatte, seine alten Freunde von jetzt auf gleich verlassen, weil er sich in ihrer Gesellschaft auf einmal nicht mehr wohlfühlte.
Doch wie ein Kind, das sich von den durchschauenden Blicken der Mutter versteckt, weil es etwas getan hat, was die Mutter verboten hat und sich nun fürchtet, entdeckt zu werden, so verhalten wir erwachsene Menschen uns oft gegenüber Gott. Wir bleiben lieber in der Finsternis. Denn wenn Gottes Licht in die dunklen Ecken unseres Herzens fällt, dann kommen womöglich Dinge zum Vorschein, für die wir uns eigentlich schämen. Es kommen möglicherweise Taten ans Licht, die wir sehr gerne tun, die aber von Gott als Sünde genannt und nicht geduldet werden. Deshalb scheuen wir das Licht Gottes.
Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Das heißt, solange wir in der Finsternis verharren, sind wir fern von Gott. Solange wir auch noch die kleinste Ecke in unserem Leben gerne nicht erleuchtet haben möchten, können wir keine Gemeinschaft mit Gott haben. Erst wenn wir uns wirklich ganz und gar von ihm durchleuchten lassen, und ein Leben in seinem Lichte führen, können wir uns darauf freuen, die Ewigkeit mit unserem Herrn verbringen zu dürfen.
Menschenhilfe ist nichts nütze
Schaff uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist nichts nütze. Psalm 60,13
Diese Aussage Davids beruht wohl auf tiefgreifenden Erfahrungen. Es sind zwei Tatsachen, die David in seinem Leben erfahren und immer wieder durch neue Erlebnisse bestätigt bekommen hat.
Die erste Überzeugung, zu der David gelangte war, dass Menschenhilfe häufig nichts nützt. Denn unsere menschlichen Möglichkeiten sind begrenzt. In manchen schweren Lebenslagen stehen unsere Mitmenschen bestürzt um uns herum und sind nicht in der Lage etwas zu tun. Ereilt uns eine schwere oder gar unheilbare Krankheit oder der Verlust eines lieben Menschen, so stoßen unsere Mitmenschen auf ihre Machtlosigkeit. Nicht selten kommt es sogar vor, dass Menschen, die sich zu guten Zeiten eines großen Freundeskreises erfreuten, in ihren dunklen Stunden auf einmal ganz verlassen und alleine dastehen. Alle haben sich abgewandt. Man ist überflüssig geworden.
Dann kam David zu der Gewissheit, dass Gott der Helfer in der Not ist. Er ist der Einzige, der erretten kann aus allem Elend. Er allein ist in der Lage jedem Leid ein Ende zu setzen. David hat erfahren, dass auf Gott verlass ist. Er ist treu und steht zu seinem Wort, und wenn alle Menschen einen im Stich lassen, so ist Gott immer noch da, schenkt Ruhe und Frieden und ist gerne bereit zu helfen. Einen besseren Beistand in der Not kann man sich nicht wünschen.
Sicher und geborgen in Gott
Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne. Psalm 4,9
Auch heute haben wir einen Vers aus einem Psalm Davids vor uns. David lässt uns aus diesem Psalm erkennen, dass er sich in großen Schwierigkeiten befand. Wir lesen zum Beispiel, dass er Angst erfahren musste und wir erfahren auch, dass er von Menschen massiv bedrängt wurde. Diese versuchten mit allen Mitteln seinen guten Ruf zu zerstören und verbreiteten Lügen.
Doch diese große Not brachte ihn nicht aus der Ruhe. Er quälte sich nicht durch schlaflose Nächte. Er erwähnt nicht, dass er sich vor dem Einschlafen ruhelos in seinem Bett hin und her drehte. Nein, sondern er berichtet, dass er ganz mit Frieden liegen und schlafen kann.
Doch was ist denn der Grund für Davids Gelassenheit? Es ist die Tatsache, dass der Herr selbst ihm hilft, dass er sicher wohnen kann. David hat erkannt, dass er sich unbesorgt zur Ruhe begeben kann, weil der Herr für seine Sicherheit sorgt.
Möge der Herr uns dieses Vertrauen schenken, dass wir wirklich seinen Frieden erfahren, wenn wir unsere Sorgen ihm anvertraut haben. Möge Gott uns heute helfen, sich in allen Schwierigkeiten des Tages auf ihn zu verlassen und auch die notwendige Erholung zu finden, wenn wir uns abends wieder zur Ruhe begeben.
Christus – mein Leben
Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. Philipper 1,21
Dieser Vers ist so inhaltsreich, dass es fast zu schade ist, diesen nur in einer Kurzpredigt zu behandeln. Und trotzdem möchte ich heute einige Gedanken dazu weitergeben. Möge es dich dazu animieren, sich im Laufe des Tages weiter darin zu vertiefen.
Paulus schreibt diese Worte, als er darüber berichtet, wie sehr ihm daran liegt, Christus zu verkündigen. Aus seinem Bericht ist herauszuhören, wie sehr sein Herz für Christus und die Verbreitung des Evangeliums brennt. In seinem Eifer für den Herrn achtete Paulus all die Schwierigkeiten, die ihm dadurch begegneten, und auch sein Leben für so gering, dass er bereit war, dieses aufzugeben. Er hatte es Christus geopfert.
Im Laufe der Geschichte hatte es viele Menschen, die für ihre Überzeugungen und Ideen bereit waren Widerstand, Schmähungen, Qualen und sogar den Tod in Kauf zu nehmen. Ihr Gedankengut war ihnen so wertvoll, dass sie gerne ihre Freiheit, ja sogar ihr Leben dafür hingaben. Und es waren bei Weitem nicht immer Christen. Oft sind es für uns scheinbar absolut wertlose Einbildungen, für die manche Menschen sich selbst aufgegeben hatten.
Wie viel mehr sollte es diejenigen, die Christus erkannt haben, dazu treiben, ihm alles, wirklich alles hinzugeben. Was ist schon unser kurzes, vergängliches Leben wert, im Vergleich zu der ewigen Herrlichkeit, die Gott uns bereitet hat. Was ist der Genuss einiger Jahrzehnte wert, wenn währenddessen viele tausende Menschen verloren gegangen sind, weil sie nichts von einem rettenden Heiland gehört haben.
Mit Christus wird unser Leben nicht wertloser, nein! Im Gegenteil, es gewinnt dann erst an Bedeutung. Dann erst wird uns der wahre Sinn des Daseins hier auf dieser Erde bewusst. Und doch haben wir, wenn Christus unser Leben geworden ist, keine Angst dieses zu verlieren. Denn unser Ziel geht darüber hinaus. Unser irdisches Leben ist nur eine Vorbereitung auf das Eigentliche. Und damit ist auch Sterben zum Gewinn.
Gott erweist bußfertigen Menschen Gnade
Und Gott sah ihre Taten, dass sie umkehrten von ihren bösen Wegen, und ihn reute das Übel, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht. Jona 3,10
Die Menschen von Ninive befanden sich in einer höchst kritischen Situation. Ihre Taten waren böse und sündig, sodass es Gott in seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit nicht mehr ansehen konnte. Das Verhalten der ninivitischen Bevölkerung widerte ihn an. Es war so weit gekommen, dass Gott nun eine Strafe für die Bewohner dieser Stadt beschlossen hatte.
Trotzdem reagierte Gott nicht ungeduldig. Sein Ziel war es nicht, die Menschen einfach zu vernichten, weil sie seinen Geboten nicht gehorchten. Sicherlich hatte er sie im Laufe der Zeit immer wieder durch verschiedene Umstände und Situationen auf ihre verkehrten Handlungen hingewiesen. Und noch einmal wollte er ihnen eine Chance zur Umkehr und zur Besinnung geben. Er sandte Jona, als einen Gerichtsboten, vorweg in diese Stadt. Jona hatte die Aufgabe dem Volke mitzuteilen, dass in vierzig Tagen die Strafe Gottes eintreffen sollte.
Und hier zeigt sich die wunderbare und unbegreiflich große Gnade Gottes. Als die Menschen Ninives von dem nahenden Gericht hörten und sich demütigten und sich bekehrten von ihren bösen Wegen, ließ Gott sich umstimmen. Er ließ Gnade vor Recht ergehen. Er revidierte seinen Beschluss. Gott hielt der bußfertigen Bevölkerung Ninives seine vergebende Hand hin.
Was sich hier in einem großen und spektakulären Ereignis in grauer Vorzeit abspielte, ist aber auch heute noch Realität. Auch heute noch ist Gott immer wieder dazu bereit, Menschen, die aus ihren Sünden heraus um Vergebung rufen, zu helfen. Immer wieder ruft Gott die Menschen, die sich weit weg auf verkehrten Wegen befinden, zur Buße auf. Er gibt ihnen eine Chance. Er verweist auf das, durch Jesus Christus am Kreuze vollbrachte Erlösungswerk und die daraus entstandene Möglichkeit zur Errettung. Für seine große Gnade, schulden wir unserem Gott immer wieder aufs Neue, Lob und Dank.
Gott ist immer noch da
Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.
Psalm 31,23
Oh, wie kann eine lang andauernde Not einen doch zermürben. Wie schwer kann eine Last werden, die man eine lange Wegstrecke mit sich tragen muss. Wie länger ein schweres Leid anhält, umso kleiner und kleiner wird der Mut, bis er irgendwann einmal in schiere Verzweiflung mündet.
Manch ein fröhlicher Christ, der voller Kraft und Hoffnung seinen Weg ging, verliert in schweren Leiden den Mut. So viele Gebete sind schon emporgegangen. So viele Bemühungen in verschiedener Art und Weise wurden unternommen, um aus den Schwierigkeiten herauszukommen, und immer noch kein Ende in Sicht. Drumherum ist alles dunkel und auch der Horizont bleibt schwarz.
Man wird auf einmal das Gefühl nicht los, als wolle Gott gar nicht antworten. Eine quälende Frage jagt die andere: Hört Gott überhaupt Gebete? Interessiert ihn meine Not tatsächlich? Kann er wirklich helfen? Vielleicht hat Gott mich verstoßen?
Solche und ähnliche Fragen sind höchst gefährlich. Sie gehen an die Substanz. Sie sind in der Lage, wenn wir nicht wachsam sind, unseren Glauben zu zerstören. Und das gerade ist das Ziel des Teufels. Er versucht es mit aller Macht, uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Stehen wir fest, fällt es ihm schwer. Sind wir aber durch Nöte und Schwierigkeiten gerade ohnehin auf wackligen Beinen, ist es für ihn ein leichtes Spiel.
Im zweiten Teil des Verses erfahren wir, was wir dagegen tun können: Immer wieder zu Gott schreien und ihn um Hilfe anflehen. Denn eins ist klar: Gott erhört Gebet. Auch wenn es manchmal lange dauert, bis er antwortet, so wissen wir, dass er nicht zu spät kommt. Er prüft zuweilen, wie fest unser Glaube ist, ob wir auch in Leiden an ihm festhalten. Dann und wann sind die Umstände einfach noch nicht ausreichend gereift, dass das Eingreifen Gottes effektiv genug wäre.
Sich reinigen
Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist. 1.Johannes 3,3
Von welcher Hoffnung spricht Johannes hier? In den vorigen Versen stellt Johannes fest, dass wir zwar jetzt schon wissen dürfen, dass wir Gottes Kinder sind, uns aber noch nicht offenbar ist, was wir einmal sein werden. Doch zum einen haben wir die Hoffnung, dass wir unseren Herrn Jesus einmal sehen werden, wie er ist. Und zum anderen, wir werden ihm gleich sein.
Und nun setzt Johannes fort und sagt, dass jeder, der diese Hoffnung in sich hat, der tut etwas, etwas was in diesem Zusammenhang doch sehr interessant klingt: Er reinigt sich. Warum tut er das? Weil sein Herr auch rein ist. Ein wiedergeborener Christ weiß, was seinem Herrn wohlgefällt und er wünscht sich nichts sehnlicher, als seinem Herrn ähnlicher zu werden.
Wenn wir unseren natürlichen Körper reinigen, achten wir peinlichst darauf, dass jeder Körperteil drankommt. Wir waschen der Reihe nach, Kopf und Rumpf, Arme und Beine. Und wehe, wir treffen irgendwo auf hartnäckigen Schmutz. So wird an dieser Stelle aufs Intensivste geschrubbt und gerieben, bis alles entfernt ist. Sauberkeit ist schließlich wichtig.
Doch wann haben wir das letzte Mal unseren geistlichen Menschen gereinigt? Wann haben wir uns zuletzt Zeit genommen und Lebensbereich für Lebensbereich in das Wasserbad des Wortes Gottes getaucht, und alles genauestens untersucht? Geld und Besitz, Gebet und Bibellesen, Erscheinungsbild in der Welt, Auftreten am Arbeitsplatz, Zusammenleben in der Gemeinde und in der Familie, entspricht das der Hoffnung, die wir in uns tragen? Sind alle Bereiche frei von jeglichem Schmutz dieser Welt und Sünde? Was tun wir, wenn wir während der Selbstprüfung auf einen Flecken stoßen? Sind wir dann schnell bereit diesen zu übersehen, oder liegt uns hier ebenfalls viel daran, diesen schnellstmöglich und gründlich zu entfernen, wie bei unserem natürlichen Körper?
Eine intensive Reinigung des geistlichen Menschen ist wichtig, damit die Hoffnung, die wir haben auch in Erfüllung geht. Lasst uns diese Selbstprüfungen in unserem Leben ernst nehmen und intensiv pflegen. Denn das Wort Gottes sagt uns ganz klar, dass nichts Unreines in die ewige Herrlichkeit eingehen wird.
Gott führt unser Recht
Denn du führst mein Recht und meine Sache, du sitzest auf dem Thron, ein rechter Richter. Psalm 9,5
Es ist sehr schwer zu ertragen, wenn wir von unseren Mitmenschen ungerecht behandelt werden. Es belastet ungemein, wenn man etwas tragen muss, was man gar nicht verschuldet hat. Wie viel Schmerz und Elend bringt ein Urteil mit sich, welches begründet ist auf Lügen und Verleumdungen. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Wir müssten schier verzweifeln, wenn das endgültige Urteil in Menschenhand wäre. Es wäre traurig und hoffnungslos, wenn wir keine Aussicht auf Besserung der Lage hätten.
Doch das ist das Wunderbare: Weit über allem menschlichen Denken und Handeln, und über allen menschlichen Urteilen und Entscheidungen, sitzt ein rechter Richter. Es ist der Einzige, der in der Lage ist stets jede Lage zu durchschauen und jederzeit ein gerechtes Urteil zu fällen.
Deshalb brauchen wir uns vor den Ungerechtigkeiten der Menschen nicht zu fürchten. Denn unsere Sache führt der einzige gerechte Richter. Und er wird nicht ruhen, bis wir zu unserem Recht kommen.
Endlich freigemacht!
Und siehe, da war eine Frau, die seit 18 Jahren einen Geist der Krankheit hatte, und sie war verkrümmt und konnte sich gar nicht aufrichten. Als nun Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Lukas 13,12
Während Jesus an einem Sabbattage in der Synagoge lehrte, traf er auf die Frau. Seit vielen Jahren war sie nun schwer geplagt von einer Krankheit. Diese Krankheit hat ihren Körper völlig verkrüppelt. Sie war gar nicht mehr in der Lage sich aufzurichten.
Erinnern wir uns an unser Leben vor der Bekehrung, sehen wir uns auf einmal in einer sehr ähnlichen Lage. Im Laufe des früheren Lebens luden wir immer mehr Schuld und Sünde auf uns. Viel Zeit ging ins Land, und die Last der Sünde hinterließ deutliche Spuren. Sie schien uns schier erdrücken zu wollen.
Ganz gekrümmt und schwer beladen trafen wir einmal auf Jesus. Und nun geschah dasselbe, wie bei der Frau aus dem heutigen Abschnitt. Zuallererst rief Jesus uns zu sich. Dann, als wir zu ihm kamen, befreite er uns von dem, was uns so schwer belastete. Und anschließend, genauso wie die Frau, richteten wir uns auf und lobten und priesen Gott für seine wunderbaren Taten.
Endlich erlöst! Endlich freigemacht! Durch Jesus Christus haben wir ein anderes, neues Leben und dürfen nun, befreit von unserer Sündenschuld, froh durchs Leben gehen.
Einer vergisst uns nicht
Vergisst etwa eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet. Jesaja 49,15-16
Es ist ganz natürlich und von Gott so in eine Frau, eine Mutter, hineingelegt, dass sie ihr Kind nicht vergisst. Sie liebt es und fühlt sich für das Wohl des Kindes verantwortlich. Sie sorgt für ihr Kind, beschützt es vor allen möglichen bösen Einflüssen und Gefahren und ist sogar bereit ihr Leben für das ihres Kindes zu opfern. Obwohl es auch vorkommt, dass Mütter ihren Kindern Leid antun, so ist es wohl eher die Seltenheit und zeigt ganzdeutlich die Sündhaftigkeit und Verdorbenheit unserer Welt.
Doch Gott sagt, selbst wenn eine fürsorgliche Mutter ihr Kind vergessen sollte, so will er die Seinen niemals vergessen. Gleich wie wir Menschen ganz besonders wichtige Dinge auf die Handinnenfläche schreiben, um diese nicht zu vergessen, so hat auch Gott die Seinen in seine Hände gezeichnet. Er hat es nicht getan, weil er befürchtet hat, uns sonst zu vergessen, nein, er hat es für uns getan. Er hat es getan, damit uns bewusst wird, wie viel wir ihm bedeuten. Spätestens nach dem Leiden und Sterben Jesu Christi sind die Narben der Nägel auf seinen Händen eine ständige Erinnerung daran, wie teuer wir ihm zu stehen gekommen sind. Und eine Erinnerung für uns, wie wertvoll wir ihm doch sind.
Eines wollen wir heute hinein in den Tag nehmen: Wenn auch die engsten Menschen uns verlassen oder vergessen können, so wird Gott es niemals tun. Denn er ist treu und stets bereit zu helfen.
Zuflucht, bis das Unglück vorüber ist
Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf dich traut meine Seele, und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe. Psalm 57,2
Unser Gott ist ein wunderbarer und herrlicher Zufluchtsort. Auf ihn dürfen wir voll und ganz vertrauen. Geraten wir in Not, so rufen wir zu Gott um Gnade und Erbarmen. Wir fliehen zu ihm, denn wir wissen, dass bei ihm Hilfe zu erwarten ist.
Und wie eine Glucke bei Gefahr mit einem warnenden Geräusch all ihre Küken unter ihren Flügeln sammelt, so finden wir auch Schutz und Geborgenheit in der Nähe Jesu. Unter dem Schatten seiner Flügel geht es uns gut. Doch ist es nicht nur eine kurzfristige Bleibe. Nein, hier dürfen wir verweilen, bis das Unglück vorbei ist. Wir werden nicht vorzeitig vor die Tür gestellt.
Darum lasst uns ihn aufs Neue drum bitten, uns gnädig anzuschauen. Lasst uns wieder vertrauensvoll an ihn wenden in unsrer Not. Wir wollen unter den Schatten seiner Flügel eilen, und hier geduldig abwarten, bis Besserung eingetreten ist.
In Erwartung einer herrlichen Zukunft
Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist Epheser 1,18
Direkt zu Beginn des Epheserbriefes lesen wir, wie Paulus, der Verfasser, begeistert, ja völlig ergriffen über die Größe Gottes und die Herrlichkeit Jesu Christi schreibt. Es sprudelt förmlich aus ihm heraus, wenn er über das große und wunderbare Werk der Erlösung berichtet.
Dabei versucht er in dem zitierten Vers, den Blick der Epheser auf die Zukunft zu richten. Er wünscht, dass die Augen der Epheser noch weiter aufgehen. Er hofft, dass sie mit ihren Herzen erkennen, was sie erwartet.
Dasselbe gilt heute auch für uns. Im alltäglichen Treiben kommt es sehr schnell dazu, dass in unseren Herzen die Hoffnung anfängt zu verblassen. Es beschäftigen uns irdische Sorgen und Probleme. Wir setzen uns vergängliche Ziele und konzentrieren uns darauf, diese zu erreichen. Da bleibt für Gedanken an das Himmlische manchmal nur wenig Zeit.
Das soll heute und in Zukunft unser Gebet sein, dass Gott die Augen unseres Herzens öffnet. Wir wollen ihn bitten, dass er uns nahebringt, wie wunderbar die Herrlichkeit ist, auf die wir hoffen. Er möge uns immer wieder erkennen lassen, wie reich und unbeschreiblich das großartige Erbe ist, das seine Heiligen erwartet. Wie klein werden dann unsere derzeitigen Probleme. Wie verschwindend gering kommen uns dann auf einmal unsere momentanen Sorgen vor. Immer mehr und mehr wird uns Lob und Preis erfüllen. Eine schöne Erwartung der himmlischen Dinge.