Glückselig ist der treue Knecht
Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun findet. Matthäus 24,46
Jesus schildert hier eine Situation, in der ein Gutsbesitzer sich auf eine Reise begeben hat und für die Zeit seiner Abwesenheit einem Knecht eine gewisse Aufgabe und Verantwortung übertragen hat. Und da zu damaliger Zeit eine Reise viele Wochen und Monate in Anspruch nehmen konnte, waren bei dem Knecht Zuverlässigkeit und Ausdauer gefragt.
Wir Christen befinden uns heut in einer ähnlichen Situation. Unser Herr wird wiederkommen, allerdings wissen wir nicht zu welchem Zeitpunkt. Er hat uns für die Zeit seiner Abwesenheit Aufgaben zugeteilt und wird nach seiner Rückkehr unsere Treue prüfen. Zuerst haben wir Christen allgemeine Aufgaben, welche wir in der Bibel in Form von Anweisungen und Geboten Gottes beschrieben finden. Zusätzlich hat jedes Gotteskind seiner Berufung, seiner Lebenssituation und seinem Umfeld entsprechend, ganz individuelle Tätigkeiten zu erfüllen und Verantwortung gerecht zu werden.
Glücklich zu schätzen ist der Christ, der in dem ihm übertragenen Wirkungsbereich, seinen Pflichten nachkommt. Wie schön, wenn der Herr bei seiner Wiederkunft, seinen Knecht für treu befindet, weil er sich unbeirrbar und unablässig um die Erfüllung seiner Aufgaben bemüht hat. Jubel und Freude hat das zu Folge, denn der Herr hat diesem Knecht eine große Belohnung bereitet.
Deshalb wollen wir nicht müde werden und in dem uns übertragenen Wirkungsbereich Ausdauer und Treue beweisen.
Konsequent für die Wahrheit und Gottes Wort
Der König von Israel aber sprach zu Josaphat: Es gibt noch einen Mann, durch den man den Herrn befragen kann; aber ich hasse ihn, denn er weissagt mir nichts Gutes, sondern Böses: Micha, der Sohn Jimlas! Josaphat aber antwortete: Der König rede nicht so!
1.Könige 22,8
Der Prophet Micha befand sich in einer verzwickten Lage. Er war ein Prophet des Herrn und hatte damit die Aufgabe dem König und dem Volk das weiterzugeben, was Gott zu ihm sprach. Da aber der König Ahab ein gottloser Mensch war, musste Micha ihn immer wieder warnen und ihm mit Gottes Gerichten drohen. Dieses war dem König zuwider. Er fing an, Micha zu hassen.
Auch vor diesem Angriff auf das benachbarte syrische Volk wurde Micha auf Drängen Josaphats, des Königs von Juda, nach dem Wort des Herrn gefragt. Und wieder warnte Micha und hatte nichts Gutes vorauszusagen, obwohl die anderen Propheten den Königen einen großen Sieg prophezeiten. So stand Micha alleine da und zog den Unmut des Königs Ahab und der anderen Propheten auf sich. Einer der Propheten erdreistete sich sogar, Micha ins Gesicht zu schlagen und der König befahl, Micha gefangen zu nehmen, bis er aus dem Krieg zurückgekehrt sei. Doch er kam nie mehr zurück, denn die Prophezeiung Michas hatte sich erfüllt.
Es ist erschreckend, wenn man in Betracht zieht, welche Schwierigkeiten und sogar Misshandlungen dieser Prophet erdulden musste, nur weil er sich konsequent entschieden hat, nichts anderes als Gottes Wort und die Wahrheit zu reden. Allerdings ist das bis heute noch das Schicksal derjenigen, die sich dazu entschließen, stets das zu sagen und das zu tun, was der Herr will. Solche Menschen werden unbedingt anecken. Sie werden unbedingt auf Unverständnis und Abneigung stoßen. Ja, es ist sogar zu erwarten, dass diese Haltung große Probleme und Leiden mit sich bringt.
Und doch bleibt es die Pflicht eines Gottes Kindes, nach seinem Willen zu leben und sein Wort zu verkünden. Es ist und bleibt unsere Aufgabe, für die Wahrheit einzustehen, auch wenn wir dann alle anderen gegen uns haben.
Mein größter Wunsch
Eins habe ich vom Herrn erbeten, danach trachte ich: zu wohnen im Haus des Herrn alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und nachzudenken in seinem Tempel.
Psalm 27,4
Trotz großer äußerlicher Bedrängnis findet David Zuflucht bei seinem Gott. Hier erhält er Schutz vor Angriffen böser Menschen. Hier findet er Ruhe in turbulenten Zeiten. Bei Gott bekommt er neue Kraft, wenn er müde und matt geworden ist. In der Nähe seines Herrn verliert er Angst und Zweifel, denn er kann sich auf seine Hilfe verlassen.
Doch eines ist ihm in seinem bewegten Leben besonders wichtig geworden. Eine Sache brennt ihm ganz besonders auf der Seele. Es ist ein Wunsch, der alle anderen seiner Wünsche weit in den Schatten stellt: Er sehnt sich danach, sein Leben lang im Hause des Herrn zu verweilen. Sein Herz verlangt danach, ganz gleich, was in seinem Leben kommen mag, immer im Haus Gottes sein zu können.
Es war nicht die gesellschaftliche Bedeutung eines Ortes, die ihn so in den Bann zog. Auch waren es nicht Architektur und Baukunst eines Gebäudes, die David so sehr beeindruckten. Nein, es war die Nähe Gottes, die hier zu spüren war. Hier konnte man die Freundlichkeit Gottes erleben. Luther übersetzte: „um zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn“. Die Gemeinschaft mit dem Allmächtigen erfreute David. Und er wollte nachdenken. Er wollte sich die Größe Gottes vor Augen führen und sich Gedanken machen über die vielen Wunder, die er getan hat.
Einen besseren Wunsch kann es gar nicht geben, als die Zeit unseres irdischen Daseins in Gemeinschaft mit Gott und seinen Kindern zu verbringen. Es kann nichts Größeres und Herrlicheres geben, als der feste Entschluss, unabhängig von Schwierigkeiten, Nöten, Leiden und Enttäuschungen, Zuflucht im Haus des Herrn zu suchen. Diese Zuflucht ist nicht gebunden an große und aufwendige Kathedralen, auch ist sie nicht zwingend zu finden bei großen Versammlungen religiöser Menschen oder kreativen kirchlichen Veranstaltungen. Man findet sie ausschließlich da, wo der Herr wohnt.
Glückselig ist, wer um der Gerechtigkeit willen leidet
Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Ihr Drohen aber fürchtet nicht und laßt euch nicht beunruhigen;
1.Petrus 3,14
Jemand der große Schwierigkeiten erduldet soll glücklich gepriesen werden? Wer erträgt schon gerne Leiden und schwere Bedrängnis?
Du hast dich von Anfang an bemüht alles richtig zu machen. Mit viel Gebet bist du an die Sache herangetreten, hast dich gefragt, was wohl der Himmlische Vater von dir in dieser Situation erwartet. Du hast dich an dem Worte Gottes orientiert und hast Wahrheit und Gerechtigkeit als Grundlage für deine Entscheidungen genommen.
Doch es kam alles anders. Statt Erfolg und Anerkennung für dein ehrenhaftes Verhalten schlugen dir allseits Abneigung, Kritik und Angriffe entgegen. Ehe du wusstest, wie dir geschah, begann die Ungerechtigkeit ihren Siegeszug. Deine gottesfürchtigen Bemühungen und deine guten Ziele waren im Nu zerpflückt und ins negative Licht gestellt. Zurückgeblieben sind dir nur Leid und Not.
Ja, du hast richtig verstanden. Glückselig bist du! Du bist glücklich zu preisen, wenn du um der Gerechtigkeit willen leidest. Wenn deine Handlungen dem Worte Gottes gemäß waren und deine Beweggründe aus reinem Herzen entsprangen, so lass dich nicht beirren. Die Widrigkeiten, die dir jetzt begegnen sind nicht ungewöhnlich. Schau nur, Jesus Christus und die Apostel mussten allesamt Schweres erleiden um der Gerechtigkeit willen. Es ist das Ziel des Bösen, des Teufels, alles Gute und gottwohlgefällige zu zerstören.
Deshalb lass dich nicht einschüchtern von dem Drohen, welches dir nun entgegenschlägt. Fürchte dich nicht und lass dich nicht beunruhigen, sondern schau auf Jesus. Denn glückselig bist du, wenn du um der Gerechtigkeit willen leidest.
Massa und Meriba
Als aber dort das Volk nach Wasser dürstete, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt?
2.Mose 17,3
Es ist noch gar nicht so lange her, da befand sich das Volk unter der unerträglichen ägyptischen Herrschaft. In der letzten Zeit ist aber so viel passiert.
Zuerst kam die wunderbare Befreiung aus der Gefangenschaft in Ägypten. Danach folgte die unglaubliche Errettung aus der akuten Bedrohung durch das Heer des Pharaos, indem Gott das Wasser im Meer teilte und das Volk trocken hindurchging. Ein Phänomen, das die Wissenschaft heute noch beschäftigt. Und eben erst führte Gott die Versorgung des Volkes mit Wachteln und Manna vom Himmel ein.
Und nun ist das Volk schon wieder sehr aufgeregt. Einige machten ihrem Unmut auf so einer Art und Weise Luft, dass Mose sogar um sein Leben fürchten musste. Zweifel an Gottes Führung und seiner Nähe kamen auf. Natürlich muss die Not groß gewesen sein. Man bedenke nur, dass auch viele Kinder und Tiere dabei gewesen sind, welche von der Reise bei hohen Temperaturen auch noch erschöpft waren und deshalb quengelten und schrien. Hinzu kam noch das eigene Verlangen nach einer Erfrischung.
Doch wessen Idee war es eigentlich, dass sie sich jetzt an diesem Ort befanden? Nur einige Verse vorher lesen wir, dass sich das Volk auf den Befehl des Herrn in diese Gegend begeben und sich dort niedergelassen hatte. Gott selbst hatte also sein Volk hierhin geführt. Würde er es nun verdursten lassen, nach alldem, was er für diese Menschen getan hatte? War es ihm etwa gleich, dass das Volk in Schwierigkeiten geraten war? Keineswegs! Er hatte schon einen fertigen Plan und versorgte das Volk kurzerhand mit Wasser aus einem Felsen. Aber weil das Volk gehadert und den Herrn versucht hatte, hatte es sich versündigt.
Nun, bevor wir mit dem Finger auf das Volk Israel zeigen und besserwisserisch mit dem Kopf schütteln, sollten wir uns bewusst werden, dass wir aus ebendemselben Holz geschnitzt sind. Wir sind nicht nur dazu geneigt über das Wetter zu murren, sondern können auch ganz schnell aufgebracht und empört sein, wenn wir in Schwierigkeiten geraten oder uns Unrecht geschieht. Dabei sollten wir doch ebenfalls ruhig und geduldig auf Gottes Hilfe warten. Denn er hat doch bisher schon so manch ein Wunder in unserem Leben getan. Sollte er uns jetzt einfach unserem Schicksal überlassen? Niemals! Er hat schon eine herrliche Lösung für unser Problem bereit.
Er wird dich nicht aufgeben
Der Herr aber ist es, der selbst vor dir hergeht, er wird mit dir sein und wird dich nicht aufgeben noch dich verlassen; fürchte dich nicht und erschrick nicht! 5.Mose 31,8
Diese Worte richtete Mose an seinen Nachfolger Josua. Er bereitete ihn auf seine Aufgabe vor. Josua sollte nun in Kürze die volle Verantwortung übernehmen und das Volk den verbliebenen Wegabschnitt ins verheißene Land führen. Eine Herausforderung, die durch ihn alleine nicht zu bewältigen war.
Mose wusste, wovon er sprach. Er wusste was es bedeutete, Führer des Volkes Gottes zu sein. Da war einmal die Verantwortung vor dem großen und heiligen Gott und die Forderung seine Gebote konsequent zu befolgen. Gleichzeitig muss auch das ungehorsame und halsstarrige Volk geführt werden. Und das alles, während man mächtige Völker angreift und deren Land erobert.
Und doch war es nicht unmöglich, denn Gott selbst sollte vor Josua und dem Volk hergehen. Selbst der Herr wollte auf diesem Wege mit ihm sein und ihn nicht aufgeben, trotz all seiner Unvollkommenheit. Er würde ihn nicht verlassen in diesen großen Herausforderungen. Deshalb brauchte sich Josua nicht zu fürchten vor dem, was ihm bevorstand. Die Kämpfe, die ihn gewiss erwarteten, sollten ihn nicht erschrecken.
Auch wir brauchen uns nicht fürchten und nicht erschrecken. Auf unserem Weg himmelan geht selbst der Herr, unser Gott, vor uns her. Er ist mit uns und verlässt uns nicht, auch wenn wir in schweren Kämpfen nicht mehr weiterkönnen. Er gibt uns nicht auf und lässt uns nicht links liegen, wenn wir schwach werden und fallen. So führt uns unser Herr sicher und getrost durch alle Schwierigkeiten hindurch bis ins verheißene Land.
Wenn Gott eingreift …
Das werden die Frommen sehen und sich freuen, und aller Bosheit wird das Maul gestopft werden. Psalm 107,42
Hier auf dieser Erde werden Gottes Kinder genauso wie Nichtchristen heimgesucht von Nöten, Schwierigkeiten und Problemen. Nicht selten kommen dann zu dem eigentlichen Schmerz auch noch Verachtung und Vorwürfe der Mitmenschen hinzu. Gottlose Menschen spotten dann und sagen: „Was hat er nun davon, dass er ein frommes Leben geführt hat. Das hilft ihm jetzt auch nicht weiter!“ Manche nehmen sich sogar die Freiheit, das jetzige Unglück kurzerhand als Strafe Gottes zu definieren.
In solchen Zeiten haben es die Frommen nicht leicht. Von außen die Unterstellungen der Menschen. Im Innern womöglich erste Zweifel, die das Herz beschweren.
Doch dann kommt der Tag, an dem Gott eingreift. Ein Tag, an dem das Unglück ein Ende hat und Gott wunderbar aus der schwierigen Situation herausführt. Es ist ein Tag, an dem die Frommen es sehen und sich freuen. Die Zweifel schwinden und der Glaube wird durch die neue Erfahrung gestärkt. Dann müssen die boshaften Menschen auf einmal beschämt zum Schweigen kommen, denn ihre Behauptungen entpuppen sich als unwahr. Soeben haben sie sich noch als Sieger gefühlt und gefreut, aber plötzlich müssen sie verstummen, weil der Allmächtige ihnen das Maul gestopft hat.
Drum, lieber Leser, werde still in Gott und warte auf ihn. Der Herr wird dir zur Hilfe eilen und auch deine Sache einmal zu einem herrlichen Ende herausführen.
Gottes Wort verjährt nicht
Zur selben Zeit baute Hiël von Bethel Jericho wieder auf. Es kostete ihn seinen erstgeborenen Sohn Abiram, als er den Grund legte, und seinen jüngsten Sohn Segub, als er die Tore einsetzte, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch Josua, den Sohn Nuns.
1.Könige 16,34
Eine tragische Geschichte. Hier musste ein Mensch in seiner die bittere Erfahrung machen, was es heißt, mit dem Fluch Gottes in Berührung zu kommen.
Als das Volk Israel mehr als 300 Jahre vorher die Stadt Jericho eroberte und zerstörte, hat Gott durch Josua diesen Fluch über den Ort aussprechen lassen. Wir lesen nicht davon, ob Hiël etwas von diesem Fluch gewusst hatte. Da das Volk Israel immer sehr viel Wert auf die Überlieferung der Geschichte, der Kultur und der Gebote Gottes legte, kann man davon ausgehen, dass es ihm bekannt gewesen sein muss. Sicherlich hat es weise und erfahrene Menschen gegeben, die ihn davor gewarnt hatten.
Vielleicht hat er es erst einmal nicht ernst genommen mit diesem Fluch, es war ja schon so lange her und womöglich hat er an der Wahrheit der Überlieferung gezweifelt. Vielleicht hat er aber auch einfach nicht geglaubt, dass Gott dies so ausführen würde.
Spätestens nach dem sein erster Sohn ihm genommen wurde, hätte es ihn doch zum Nachdenken bringen sollen. Doch das ehrgeizige Projekt war nun gestartet worden. Der Grund war gelegt und vielleicht war er jetzt einfach zu stolz, um einfach aufzuhören. Es hätte auch ein Zufall gewesen sein können, dass gerade jetzt sein ältester Sohn gestorben ist. Es schien sonst alles gut zu klappen, der Bau ging gut voran. Als Hiël sich nach einiger Zeit seinem Ziel, der Fertigstellung der Stadt, näherte und das Ende des großen Werkes langsam in Sicht kam, wurde er erneut hart erschüttert. Sein jüngster Sohn Segub starb, als die großen Tore der Stadt eingesetzt wurden. Die Voraussage Gottes hat sich erfüllt.
Wie schmerzhaft und teuer ist ihm seine Übertretung zu stehen gekommen. Jeder Vater würde den Verlust seiner Kinder nur schwer verkraften können. Doch gilt im Nahen Osten einem männlichen Nachkommen ein ganz besonderer Stolz. Wir wissen aus der Heiligen Schrift, welch eine besondere Stellung ein erstgeborener Sohn in einer jüdischen Familie hatte. Und der Jüngste, der liegt allen Familienmitgliedern stets nahe am Herzen. Somit hat Hiël das Wertvollste, was er hatte verloren.
Wir Menschen in der heutigen Zeit sind es gewohnt, dass Fristen verjähren und manche Strafen nicht ausgeführt werden, weil zum Beispiel das Vergehen zu lange zurückliegt. Erst recht, wenn es um Gottes Gebote geht. Die Bibel ist schließlich ein altes Buch. Und Gott, der ist doch irgendwie weit weg.
Doch halt! Dieses Ereignis lehrt uns wieder, dass Gott sein Wort erfüllt. Bei ihm verjährt nichts und was er vorzeiten geboten hat, ist heute genauso von Bedeutung. Wenn für Gott viele Taten vor Jahrtausenden ein Gräuel waren und er die Menschen, die diese Vergehen verüben, verflucht und als Konsequenz eine Strafe angekündigt hat, so ist es auch heute noch aktuell. Wer Gottes Gebote leichtfertig bricht, wird nicht ungestraft bleiben.
Gottes Treue währt von Generation zu Generation
Denn der HERR ist freundlich, seine Gnade währet ewig und seine Treue von Generation zu Generation.
Psalm 100,5
Die Zeit geht oft nicht spurlos an uns Menschen vorüber. Sie verändert nicht nur unser Aussehen und lässt uns altern, sondern hat auch andere Auswirkungen auf uns. Im Laufe der Zeit ändern Menschen zu vielen Themen ihre Meinungen und Ansichten. Interessen und Geschmäcker ändern sich. Charaktere formen sich um, Menschen, die in ihrer Jugendzeit wild und aufgedreht waren, werden im Alter ruhig und ausgeglichen. Andere, die freundlich und offen waren, macht das Leben zu verschlossenen und verbitterten Zeitgenossen.
Doch einer ändert sich nie. Die Zeit hat keine Wirkung auf ihn. Jahrtausende kommen und gehen, doch er bleibt derselbe. Es ist unser Herr. Er ist freundlich. Das war er zur Zeit unseren Eltern und Großeltern, das war er auch zur Zeit der Bibel und das ist er auch heute noch zu uns.
Die Gnade unseres Gottes währt ewig. Natürlich wird die Gnadenzeit, in der wir heute leben, einmal zu Ende sein und die Möglichkeit zur Buße für verlorene Sünder, die dem Ruf Gottes nicht gefolgt sind, nicht mehr vorhanden sein. Doch für die Menschen, die von der Gnade Gottes einmal Gebrauch gemacht haben und sein Angebot angenommen haben, gilt dieser Gnadenerweis für immer. Die erwiesene Gnade ist nicht zeitlich begrenzt und wird von Gott niemals widerrufen werden, um den Menschen rückwirkend für die bereits vergebenen Sünden zu bestrafen. Die Herrlichkeit bei Gott werden wir uns niemals verdienen können, es ist allein seine ewige Gnade, die es uns ermöglichen wird, für immer bei ihm zu sein.
Gottes Treue währt von Generation zu Generation. Treu steht er zu seinen Verheißungen, die er uns in seinem Wort hinterlassen hat. Diese Treue ist fortwährend gleich geblieben. Zur Zeit der Propheten hat Gott stets das, was er angekündigt hatte, auch ausgeführt und auch zur Zeit der Apostel stand er mit seinem verheißenem Segen und seiner Hilfe ihnen immer zur Seite. So auch viele Generationen später – zu unserer Zeit, hält Gott das, was er versprochen hat.
Gott hilft uns – nicht unbedingt nach unserer Vorstellung
Da wurde Naeman zornig, ging weg und sprach: Siehe, ich dachte, er wird sicher zu mir herauskommen und hinzutreten und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen und mit seiner Hand über die Stelle fahren und so den Aussätzigen befreien! 2.Könige 5,11
Naeman hatte in seinem Leben bereits einiges erreicht. Er war Feldhauptmann des aramäischen Königs und wurde von ihm sehr geschätzt. Er war ein Kriegsheld und hatte bereits viele erfolgreiche Kämpfe hinter sich. Aber er hatte etwas, was ihm sehr zu schaffen machte, eine Not, ein Problem. Naeman war krank. Er hatte den Aussatz, eine unheilbare Krankheit.
Nun erfährt er über ein israelisches Dienstmädchen, dass es möglicherweise eine Heilungschance für ihn gibt. In Israel soll es einen Propheten geben, der die Macht von Gott hat, aussätzige zu heilen. Mit großer Gefolgschaft und einem Geleitbrief des Königs macht er sich auf den Weg und gerät über Umwege zu Elisa.
Das muss ein Bild gewesen sein, als Naeman mit der ganzen Delegation vor der Haustür Elisas anhielt. Er hatte schon oft über diesen großen Augenblick in seinem Leben nachgedacht. Er hatte sich genauestens vorgestellt und ausgemalt, wie alles vonstattengehen sollte. Naeman erwartete nun, dass die Tür geöffnet wurde und der Mann Gottes, ebenfalls mit Begleitung, das Haus verließ, auf ihn zukam und ein aufwendiges Heilungsritual vollzog. Er hatte sich vielleicht schon die Worte zurechtgelegt, die er dem Mann Gottes sagen würde, und Gedanken gemacht, wie er sich verhalten würde.
Es kam allerdings ganz anders. Elisa kam nicht heraus. Es gab auch kein aufwendiges Heilungsritual. Es kam bloß ein Bote Elisas, der Naeman mitteilte, dass er sich siebenmal im Fluss Jordan waschen sollte.
Ein unbeschreiblicher Zorn stieg in Naeman auf und seine Diener mussten einige Überredungskunst aufbieten, um ihn zu diesem Versuch doch noch zu überreden. Das war aber nicht umsonst. Denn nachdem Naeman die Anweisung Elisas befolgt hatte, trat der gewünschte Erfolg ein.
Oft sind wir nicht anders. Wir haben eine Not, die uns beschäftigt und uns quält. Aber wir haben auch ein ganz bestimmtes Bild, eine gewisse Vorstellung, wie Gott uns in diesem Fall helfen sollte. Wenn das Erwartete nicht eintritt, sind wir enttäuscht und manchmal sogar wütend. Wir fragen uns, was das soll und machen Gott vielleicht sogar Vorwürfe. Doch Gott lässt sich von uns nicht vorschreiben, wie er uns zu helfen hat. Er hat seinen Plan und wird die Sache zu einem wunderbaren Ende herausführen. Wir sollten ihm vertrauen und das tun, was er von uns erwartet.
Gott achtet besonders auf die Elenden
Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort. Jesaja 66,2
Es ist doch immer wieder beeindruckend, wie groß unser Gott ist. Er ist der Schöpfer der Weite des Universums aber auch der ganzen winzigen Details, die wir hier auf unserer Erde sehen können. Er ist derjenige, der das alles erhält. Er ist überall, er weiß alles und er kann alles. Unser Gott ist einfach unbegreiflich für uns.
Nun könnte man meinen, dass bei Gott große Menschen einen besonderen Stellenwert haben. Menschen, die in ihrem Leben etwas erreicht haben, die Gott etwas vorweisen können. Besonders erfolgreiche Menschen eben. Oder vielleicht Menschen, die besonders religiös sind. Solche vielleicht, die sich in Wohltätigkeitsvereinen engagieren und Wert legen auf die Einhaltung christlicher Rituale.
Doch interessant ist, was Gott dazu sagt. Er sieht auf die Elenden. Diese Menschen haben eine große Bedeutung bei ihm. Menschen, die in dieser Welt nichts mehr zu hoffen haben, Menschen, die mit sich selbst am Ende sind, die nicht mehr weiterkönnen. Diejenigen, die tief unten im Tale der Demut sind, die nicht viel von sich halten, deren Geist zerbrochen ist. Das sind Menschen, die selbst schwach, hilflos und verzweifelt sind. Sie finden in der Welt keinerlei Beachtung. Und deshalb suchen sie Zuflucht bei Gott. Vor seinem Wort haben sie besondere Ehrfurcht, sodass sie es beachten und seine Gebote befolgen.
Auf solche Menschen schaut der Herr und ist denen besonders nahe. Wenn du dich zu dieser Kategorie der Menschen zählen kannst, dann darfst du dich über eine besondere Beziehung zu Gott freuen.
Der Sieg ist Sache des Herrn
Das Pferd wird gerüstet für den Tag der Schlacht, aber die Rettung ist Sache des HERRN. Sprüche 21,31
Ein erfolgreicher Kampf braucht eine gute Vorbereitung. Die Anzahl, die Erfahrung und die Geschicktheit der Kämpfer sind von absolut grundlegender Bedeutung. Ebenfalls unabdingbar sind eine gute Organisation sowie eine durchdachte Strategie. Die Waffen müssen vollständig und gut in Schuss sein. Die Rüstung sollte in Ordnung sein und ausreichenden Schutz gewähren können. Es sind Proviant und sonstige Hilfsmittel notwendig, die das Überleben und die Orientierung in freier Natur ermöglichen. Die Wagen sollten fahrbereit und technisch in Ordnung sein. Und vor allem müssen die Pferde gesund, in guter Verfassung und gut gerüstet sein.
Wenn eines der oben genannten Dinge fehlt oder nicht ordnungsgemäß funktioniert, ist der Erfolg im Kampf gefährdet und der Sieg womöglich nur sehr schwer zu erreichen.
Doch lehrt uns die Geschichte, dass man für ein Heer nicht mit absoluter Sicherheit den Erfolg voraussagen kann, nur weil es groß und stark ist und viele erfahrene Kriegsmänner hat. Auch kann eine gute Vorbereitung nicht den Sieg garantieren. Die besten Armeen dieser Welt mussten herbe Verluste einstecken und sind irgendwann mal vollständig verschwunden.
Was ist denn nun das Ausschlaggebende? Wer entscheidet denn nun über Sieg und Rettung vor Feinden? Es ist die Sache des Herrn. Der Ausgang eines jeden Kampfes liegt in seinen Händen. Ein gut gerüstetes Heer wird verlieren, wenn der Allmächtige nicht das Gelingen schenkt. Ebenso kann ein – menschlich gesehen – schwaches und kleines Heer einen unglaublichen Sieg davontragen, weil der Herr seinen Segen dazu geschenkt hat.
Deshalb sollten wir in unseren Problemen und Schwierigkeiten – trotz guter und sorgfältiger Vorbereitungen – stets auf unseren Herrn vertrauen. Denn auch wenn wir meinen für den Tag der Not gut gerüstet zu sein, so ist doch alles von Gott abhängig. Mit eigener Kraft werden wir nichts ausrichten können, denn die Rettung ist Sache des Herrn.
Der Herr Zebaoth ist mit uns
Der Herr Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz.
Psalm 46,8
Wie gut, dass wir in schweren Lebensabschnitten nicht alleine sein brauchen. Wie viel Kraft und Trost schenkt es uns, während wir von bösen Menschen bedrängt werden, zu wissen, dass jemand auf unserer Seite ist.
Ja es ist nicht irgendjemand, auf den wir vertrauen. Es ist Gott, der Herr Zebaoth. Man könnte auch übersetzen, der Herr der Heerscharen. Zebaoth ist ein hebräischer Name Gottes, der ganz besonders seine Allmacht und seine Größe beschreibt. Dieser Herr ist also nicht einfach nur ein Begleiter und stiller Beobachter, sondern als Herr der Heerscharen ist er stets bereit rettend einzugreifen.
Es ist derselbe Gott, der das Volk Israel, die Nachkommen Jakobs, aus Ägypten herausgeführt hat. Es ist eben der Gott, der für dieses Volk über Jahrzehnte hinweg in der Wüste versorgt hat. Und es ist auch der Gott, der den Israeliten bei der Eroberung des verheißenen Landes geholfen hat und große, mächtige Völker vor ihnen vertrieben hat.
Dieser Gott ist heute mit uns und ist unser Schutz. So können wir uns ruhig und vertrauensvoll in den neuen Tag begeben.
Der Unaufrichtige wird keine Ruhe finden
Sieh, wer unaufrichtig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben; der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Habakuk 2,4
In unserer heutigen Zeit und der Gesellschaft in der wir leben, wird Lüge oft als Kavaliersdelikt angesehen. Wenn sich jemand eine Situation zu seinem Nutzen zurechtbiegt und damit von der Wahrheit abweicht, so ist dies zwar keine ehrbare Handlung, doch aber akzeptabel, nachvollziehbar und verständlich.
Viele Menschen verbringen ihr Leben in Unaufrichtigkeit. Sie prellen dabei nicht nur Staatskassen um große Geldbeträge oder fügen der Allgemeinheit Schaden zu, der für den Einzelnen nicht so schwer zu ertragen ist. Aber oft genug sind durch Unaufrichtigkeit anderer, einzelne Menschenleben und Geschicke zerstört worden, ja ganze Familien wurden ruiniert. Den Tätern hingegen scheint es gut zu gehen und es sieht fast so aus, als kämen sie ungeschoren davon.
Doch der Schein trügt. Im Inneren tobt ein unbeschreiblicher Kampf. Unaufrichtige Menschen finden keine Ruhe in ihrem Herzen. Vergeblich versuchen sie sich möglicherweise über Jahre mit Diesem oder Jenem abzulenken. Immer wieder meldet sich in stillen Zeiten das Gewissen zu Wort und mahnt zum Bekenntnis und zur Aufrichtigkeit.
Der Gerechte hingegen, der sein Leben nach den Geboten Gottes führt, wandelt im Glauben und Vertrauen auf seinen Herrn. Er lässt sich durch die Ungerechtigkeit und Unaufrichtigkeit anderer nicht beirren. Er lebt durch seinen Glauben an Gott, an seine Verheißungen und an die ewige Herrlichkeit. Dieses erhält ihn in allen Schwierigkeiten und macht ihn stark und froh in allen Lebenslagen.
Verrat!
David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und weinte im Gehen; und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß. Und alles Volk, das bei ihm war, sie hatten jeder sein Haupt verhüllt und gingen unter ständigem Weinen hinauf. 2.Samuel 15,30
König David verlässt weinend die Stadt und geht den Ölberg hinauf? Was ist denn bloß passiert? Dass er sein Gesicht verhüllt und barfuß geht, ist ein Zeichen besonderer Trauer und Bestürztheit.
Noch vor wenigen Stunden war er angesehener König des Volkes Israel. Er lebte in Frieden mit den benachbarten Völkern und regierte erfolgreich das Land. Ein schöner Palast war sein Wohn- und Arbeitsort und zahlreiche Knechte und Mägde dienten ihm. Reichtum und Erfolg umgaben ihn.
Doch auf einen Schlag hat sich alles geändert. Er, der König, war jetzt auf der Flucht. Was war geschehen? Ein Mann hatte einen Aufruhr im Volk organisiert. Ganz geschickt hatte er es geschafft eine große Menge der Anhänger und Untertanen Davids, auf seine Seite zu bekommen.
Was muss David in diesen Stunden gedacht und gefühlt haben? Sein Leben hat so eine unerwartete und schwererträgliche Kehrtwende genommen. Vom König ist er zum Flüchtling geworden. Vom Reichen zum Armen. Menschen, denen er über viele Jahre Sicherheit geboten hatte und ein schönes Leben in seinem Land ermöglicht hatte, waren jetzt gegen ihn eingestimmt. Sie haben sich zu seinen Feinden erklärt. Sogar sein Leben befand sich in Gefahr. Und in der Tiefe des Herzens der Schmerz: Derjenige, der mir diese Leiden zufügt, ist mein eigener Sohn! Welche Erniedrigung vor den Menschen des Volkes, für die er stets der mächtige König gewesen ist. Was für ein Spott auch im Ausland, bei den Philistern und anderen Völkern, die den König von Israel gefürchtet hatten.Nun musste dieser große Mann vor seinem eigenen Sohn fliehen!
David hätte auch ganz anders reagieren können. Er hätte alle Menschen, die immer noch loyal zu ihm hielten, mobilisieren können, um mit ihnen seinen Sohn und die Aufrührer zu bekämpfen oder wenigstens die Stadt erbittert zu verteidigen. Aber als erfahrener Kriegsmann wusste er, welche Opfer diese Strategie fordern konnte. Er wählte den Weg der Demut. Er befahl sich in dieser schweren Situation seinem Gott an und sagte: „Sieh, hier bin ich. Er (Gott) mache es mit mir, wie es in seinen Augen gut ist.“
Wer schon einmal die Erfahrung gemacht hat, in der Öffentlichkeit gedemütigt und erniedrigt zu werden, weiß, wie schwer das zu ertragen ist. Aber es gibt wohl kaum einen größeren Schmerz, als von einer Person, die man liebt und der man vertraut hat, so hintergangen und angegriffen zu werden. Menschen, die uns nahe stehen, können uns die größten Schmerzen zufügen, wenn sie uns auf einmal feindlich gesonnen sind. Sie kennen uns. Sie kennen unsere Stärken und Schwächen und wissen, wie man uns besonders wehtun kann.
Umso erstaunlicher ist Davids besonnenes Verhalten. Ganz ergeben hat er sich seinem Gott anvertraut. Das können wir heute von David lernen.
Gestohlene Herzen
Auf diese Weise tat Absalom mit ganz Israel, wenn sie vor Gericht kamen zum König. So stahl Absalom das Herz der Männer Israels.
2.Samuel 15,6
Wir wollen uns weiterhin die schwere Zeit im Leben des Königs David anschauen und daraus lernen.
Es heißt in unserem Vers, dass Absalom das Herz der Männer Israels stahl. Aber wie kam dies zustande? Absalom wollte König werden, er wollte Ansehen im Volke haben und ging dabei ganz raffiniert und hinterlistig vor.
Er begab sich nicht an einen Ort, wo Menschen unbesorgte und fröhliche Menschen an ihm vorbeigingen, die völlig zufrieden waren mit ihrer Situation und ihrem König. Absalom suchte die Menschen auf, die sich in einem Rechtsstreit befanden und nun auf dem Weg zum König waren, um bei ihm Recht zugesprochen zu bekommen. Es waren Menschen, die innig hofften, dass der König die Sache in ihrem Sinne entscheidet. Und womöglich kamen viele auf dem Rückweg wieder an Absalom vorbei und waren vielleicht erbost über den König, weil sie einen Rechtsstreit verloren hatten vor ihm.
Hier umgab Absalom die Menschen ganz geschickt mit schmeichelnden Worten. Er versuchte sich ins bessere Licht zu rücken, während er seinen Vater, den König, vor den Menschen befleckte. Er erweckte den Anschein in den Augen der Menschen, dass es ihnen besser gehen würde, wenn er etwas zu sagen hätte und über ihr Schicksal entscheiden könnte. Und tatsächlich, dadurch, dass er nicht aufgab, sondern immer weiter unermüdlich für sich warb, gewann er immer mehr Leute auf seine Seite. Absalom stahl die Herzen der Männer Israels. Er nahm sich etwas, was ihm gar nicht zustand.
Seitdem sind Jahrtausende vergangen, doch auch heute noch ist diese Strategie nicht veraltet. Menschen, die böse und eigennützige Absichten haben, versuchen ihre Mitmenschen mit schmeichelhaften Worten und viel Hinterlist für ihre Zwecke zu gewinnen. Und nicht selten haben sie Erfolg, denn es braucht manchmal viel Weisheit und Nüchternheit, um diese unaufrichtige Taktik zu durchschauen. Viele Menschen folgten Absalom nach Hebron, wo er zum König ausgerufen werden sollte, ohne sich etwas Böses dabei zu denken und ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was sie da erwartet.
Ebenso ist die Vorgehensweise des Teufels. Selbst wenn wir unser Herz dem Herrn Jesus geschenkt haben, so versucht der Widersacher listig und mit viel Schmeichelei dieses wieder zu stehlen und uns zu seinen Dienern zu machen. Wir benötigen hier offene Augen und viel Weisheit Gottes, um dieses Spiel zu durchschauen und ihm entschieden entgegenzutreten.
Schicksalsschläge aus Gottes Hand annehmen
Aber der König sagte: Was habe ich mit euch zu tun, ihr Söhne der Zeruja? Ja, soll er doch fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat: Fluche David! – wer darf dann sagen: Warum tust du das?
2.Samuel 16,10
Auf seiner Flucht begegneten David viele Menschen. Einige von ihnen zeigten tiefe Betroffenheit und Mitgefühl. Einige wollten David unbedingt auf seinem Weg begleiten.
Andere hingegen schienen auf diesen Moment schon lange gewartet zu haben. Sie freuten sich darüber, dass es David nun schlecht ging. Einer dieser Menschen war Schimi, ein Verwandter des ehemaligen Königs Saul. Dass er David und seine Begleiter mit Steinen und Erde bewarf, war ja noch halb so schlimm. Dabei fluchte und schrie er laut und sagte, dass die jetzige Situation die Strafe Gottes an David wäre, wegen seiner Schuld an der Familie Sauls. Dabei konnte David doch gar nichts dafür. Der Herr selbst hatte die Königsherrschaft aus Sauls Händen genommen und sie an David gegeben. Auf Gottes Anweisung hin, mussten Saul und viele Mitglieder seiner Familie, sterben.
Als nun Davids Leute empört reagieren und Schimi töten wollen, erlaubt David es ihnen nicht. Ja, er fährt sie sogar an und versucht ihnen deutlich zu machen, dass das Verhalten Schimis von Gott zugelassen worden sei und damit ebenfalls ein Teil seines Planes sei. Hätte Gott dies nicht gewollt, so hätte er es verhindert. Da er es nun nicht verhindert hat, hat er dieses Erlebnis wohl für David als notwendig erfunden und Schimi mit dieser Tat beauftragt. Und wenn Gott Schimi befohlen hat, David zu fluchen, wer hat dann das Recht es ihm zu verbieten? So ertrugen David und die Menschen mit ihm über eine längere Wegstrecke hinweg die schweren Demütigungen Schimis.
Wenn wir in Nöte und Schwierigkeiten geraten, finden sich manchmal Menschen, die in ihrem Inneren schadenfroh darüber sind. Sie nutzen die ohnehin schwierige Situation, um noch einen oben draufzusetzen. Mit gespielter Frömmigkeit wird die schwere Zeit für eine verdiente und gerechte Strafe Gottes erklärt, ohne überhaupt eine genaue Kenntnis des Sachverhaltes zu haben.
Doch wie wichtig ist es auch dann für uns, nicht nach Rache und Vergeltung zu suchen, sondern diese zusätzlichen Schläge ebenfalls aus Gottes Hand anzunehmen. Denn wenn diese Prüfung nicht gottgewollt wäre, hätte er sie in unserem Leben auch nicht zugelassen.
Freude nach Leid
Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie das eines Mannes. Und sie sandten zum König: Kehre zurück, du und alle deine Knechte!
2.Samuel 19,15
In den letzten Tagen begleiteten wir den König David auf seiner Flucht vor seinem Sohn Absalom und dessen Anhängern. Wir stellten fest, was für eine schwere Zeit das für David gewesen sein muss. Das Verlassen seines Wohnsitzes, die plötzliche Feindschaft eines großen Teils seines Volkes und vor allem die Tatsache, dass sein Sohn Absalom der Anführer dieser Verschwörung gegen ihn war.
In der Zwischenzeit hat sich noch einiges ereignet. Absalom hat sich nicht damit zufriedengegeben, seinen Vater, seine Familie und die loyalen Anhänger des Vaters vertrieben zu haben. Er wollte diesen endgültig besiegen. Er wollte ihn umbringen, um jegliche Gefahr, die von seinem Vater ausgehen konnte, auszulöschen. So kam es, dass er nach Beratung mit seinen Großen, mit dem Heer in den Kampf gegen seinen Vater David und die Leute die mit ihm waren, zog. Und hier zog Gott einen Strich den Handlungen Absaloms. Absalom verlor in diesem Kampf sein Leben.
Diese Nachricht traf David schwer und doch fasste er neuen Mut. Denn Gott sah ihn gnädig an und fing an sein Schicksal zu wenden. Nachdem Absalom nicht mehr da war und für David und seine Leute keine akute Gefahr mehr bestand, begann auch das Volk sich Gedanken zu machen. Ernüchterung machte sich breit und sie erinnerten sich an all die Wohltaten, die der König David ihnen getan hatte. So kam es durch Gottes Gnade, dass David die Herzen seines Volkes zurückgewinnen konnte. Die Herzen der Männer von Juda neigten sich alle ihm zu, in vollem Einklang, wie das Herz eines einzigen Mannes. Und sie sandten hin und ließen den König und seine Begleiter wieder zurückrufen.
Was war das für ein Ereignis, als der König sich wieder seiner Stadt näherte. Alle zogen ihm entgegen und niemand wollte fehlen. Kleine und Große, Junge und Alte, alle wollten den König zurück über den Jordan begleiten. Sogar Menschen, die David in letzter Zeit wehgetan hatten, kamen, um Verzeihung zu bitten. Wie groß Schmerz und Leid in der Vergangenheit auch gewesen sein mögen, so war doch die Freude jetzt unbeschreiblich.
Wieder sehen wir, dass wenn auch eine Prüfung in unserem Leben besonders schwer zu ertragen ist, so ist sie doch zeitlich begrenzt. Sie hält nicht ewig. Es kommt die Zeit, wo Gott ihr ein Ende setzt. Auch nach der größten Not und dem schwersten Leid, folgt wieder Freude und Jubel.
Das Gleichgewicht zwischen Leiden und Trost
Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.
2.Korinther 1,5
In dem Lied von Sadhu Sundar Singh „Ich bin entschieden zu folgen Jesus …“ heißt es in der dritten Strophe: „Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir …“. Wer sich entscheidet Jesus zu folgen, entscheidet sich auch gleichzeitig für das Kreuz. Nun ja, was heißt das nun?
Heute finden wir noch an manchen Straßenecken Kruzifixe, auf Kirchen und in einigen öffentlichen Gebäuden erinnern Kreuze daran, dass wir uns in einem christlichen Land befinden. Einige Menschen tragen ein goldenes Kreuzchen an einer Kette um ihren Hals.
Was ist denn die Bedeutung des Kreuzes? Das Kreuz steht für Leiden, Schmerzen und Tod! Wer sich also entscheidet Christus nachzufolgen, der entscheidet sich für einen nicht unbedingt einfachen Weg. Wer sich für Christus entscheidet, der entscheidet sich auch unweigerlich für Leiden und Schwierigkeiten.
Wir lesen in der Bibel, dass schon in den jungen Anfängen des Christentums, Bedrängnis und Verfolgung zum Glauben an Jesus dazugehörten. Die Apostel berichten uns von Leiden und Gefängnis und viele ließen sogar ihr Leben für ihren Herrn. Dieses hat sich in den zwei Jahrtausenden gar nicht verändert. Auch heute noch sterben Menschen für ihren Glauben an Jesus Christus. Andere, die nicht unbedingt mit ihrem Leben bezahlen müssen, erleben Benachteiligungen, Unverständnis und Hass von ihren Mitmenschen.
Doch in all diesen Schwierigkeiten sind wir nicht allein. Unser Herr ist stets mit uns. Wenn auch die Leiden und Nöte uns in großem Maße bedrängen, so schickt uns unser Herr in großem Maße seinen Trost. Damit wir nicht verzagen und nicht verzweifeln, sorgt Gott für das notwendige Gleichgewicht. Er sendet uns genau die Kraft, die wir für den Moment benötigen. Unser Gott ist einfach wunderbar.
Nächstes Jahr in Jerusalem
Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so daß er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann.
Philipper 3,20-21
Während der Diaspora, der Zeit in der die Juden über den ganzen Erdkreis verstreut lebten, trugen sie eine tiefe Sehnsucht in ihren Herzen. Sie hatten ein großes Verlangen, wieder in Israel vereint zu werden. Ihr Herzenswunsch war es das Verheißene Land wieder ihr Eigentum nennen zu können und im heiligen Jerusalem ihre Feste feiern zu dürfen. So riefen sie sich gegenseitig jedes Mal am Ende eines Passahfestes in der Fremde, die Worte zu: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“.
Wir sind Bürger des neuen Jerusalems. Doch wie oft geht dies in unserem Alltag unter. Wir lassen uns ein in all die täglichen Probleme und Sorgen. Wir lassen uns mitnehmen von dem Treiben dieser Welt. Schwierigkeiten auf der Arbeit, in der Schule oder der Familie, füllen unsere Gedanken. Schmerzen und Beschwerden an unserem vergänglichen Leib setzen uns arg zu, sodass wir vergessen, dass uns dieser Körper nur für die begrenzte Zeit hier auf Erden gegeben ist.
Denn wir erwarten ja unseren Herrn Jesus Christus. Dieser wird kommen und das wird er bald tun, um uns abzuholen in die Himmlische Heimat. Wir leben in Erwartung der ewigen Herrlichkeit, in der unser alter gebrechlicher Leib in einen neuen herrlichen Leib umgewandelt wird. Dort werden wir von unseren Ängsten und Sorgen, von unseren Nöten und Problemen vergessen und ewig unseren Herrn verherrlichen und ihm danken.
Noch sind wir hier auf dieser Erde, aber vielleicht schon nächstes Jahr im himmlischen Jerusalem!
Oft bedrängt und doch nicht überwältigt
Sie haben mich oft bedrängt von meiner Jugend an, und sie haben mich doch nicht überwältigt. Psalm 129,2
Dieser Vers ist eine Erinnerung des Volkes Israel an seine Geschichte. Viele starke Völker und mächtige Herrscher hatten das Volk Gottes bedrängt und versucht dieses auszulöschen. Doch all diese Bemühungen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Gott bewahrte und erhielt das Volk. Auch wenn es viel durchmachen musste, so kam es doch wieder aus allen Bedrängnissen heraus und existiert bis heute noch.
Doch dieser Vers kann auch für einen jeden von uns gelten. Menschen, die sich auf Jesus Christus verlassen. Menschen, die ihr Leben Gott geweiht haben und ihm vertrauen, erleben seine Führung und Bewahrung täglich neu. In Nöten und Problemen wissen sie, an wen sie sich wenden dürfen. Sie haben einen, der ihnen Trost und Hilfe schenkt.
Und wenn sie nach einem bewegten Leben ins Greisenalter kommen, dann schauen sie zurück und sehen, wie wunderbar ihr Gott sie durch das Leben, über hohe Berge und durch tiefe Täler geführt hatte. Sie sehen noch mal die Schwierigkeiten, die ihnen begegnet waren und die Menschen, die ihnen nicht gut gesonnen waren. Mit großer Dankbarkeit dürfen sie dann feststellen: „Sie haben mich oft bedrängt von meiner Jugend an, und sie haben mich doch nicht überwältigt.“
Zuspruch auf dem Weg zum Himmel
Wacht, steht im Glauben, seid männlich, seid stark!
1.Korinther 16,13
Dieser Aufruf an die Korinther, ist für alle Christen auch bis auf den heutigen Tag von grundlegender Bedeutung.
Zuerst ruft Paulus hier auf, zu wachen! In der Bibel finden wir viele Stellen, die vom Wachen sprechen. Wir Christen werden immer wieder aufgefordert zu wachen, um nicht in Anfechtung zu fallen und bereit zu sein zu dem baldigen Erscheinen Jesu Christi. Ein Schlafender ist eine leichte Beute. Die Sinne eines schlafenden Menschen sind ausgeschaltet, sodass er von einem wilden Tier oder einem bösen Menschen leicht überwältigt werden kann.
Ebenso wie bei einem Schlafenden, ist bei einem Christen die Wahrnehmung sehr stark eingeschränkt. Er lässt sich einlullen von der Welt und den alltäglichen Sorgen. So ein Christ fängt an, den Unterschied zwischen Welt und Christenheit zu verkennen. Irrlehren und menschliches Denken bekommen Zugang zu seinem Herzen.
Wachen heißt, das eigene Leben und Denken unaufhörlich an dem klaren und reinen Worte Gottes zu prüfen und auszurichten. Nur dadurch können wir erreichen, dass wir feststehen im Glauben.
Wer die Bibel kennt und sich im Worte Gottes gründet, kann Zweifeln und Anfechtungen widerstehen. Als Jesus in der Wüste vom Teufel versucht wurde, antwortete er ihm mit Zitaten aus dem Worte Gottes. Es ist das wirksamste Mittel in solchen schweren Situationen zu bestehen.
Wer glaubt, vertraut. Ein Glaubender verlässt sich auf Gottes Verheißungen und setzt seine Hoffnung allein auf den Herrn. Das macht ihn männlich. Andere Übersetzungen verwenden anstatt des Begriffs männlich, auch Begriffe, wie mutig oder entschlossen.
Mut und Entschlossenheit zeichneten seit jeher die Männer und Frauen Gottes aus. Mutig und entschlossen waren die Propheten, die oft alleine gegen das Volk und die gottlose Regierung reden mussten. Mutig und entschlossen waren auch die Apostel, die sich nicht scheuten, auch Schmerzen, Gefängnis und Tod in Kauf zu nehmen, um das Wort Gottes zu verkündigen. Und nicht zu vergessen, die vielen Christen in all den Jahren auf der ganzen Welt, die mutig und entschlossen waren an ihrem Herrn festzuhalten, auch wenn sie dafür verlacht, verspottet, gefoltert und umgebracht wurden.
Aber nicht jeder der entschlossen ist, hat auch die Kraft das Gewünschte umzusetzen. Oft müssen wir feststellen, dass der Geist willig, aber unser Fleisch so schwach ist. Doch einer gibt Stärke genug den Unvermögenden, er gibt Kraft denjenigen, die sie benötigen.
Mit Gottes Hilfe können wir ein siegreiches Glaubensleben führen. Mit seiner Kraft können wir Welt und Sünde überwinden und nach unserem irdischen Lauf die Krone in Empfang nehmen.
Der Segen der Treue im Kleinen
Und nach den zehn Tagen sah man, daß sie besser aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer, die von der feinen Speise des Königs aßen. Daniel 1,15
Aspenas, der oberste Kämmerer des Königs Nebukadnezar, hatte einen großen und verantwortungsvollen Auftrag bekommen. Er sollte aus dem jüdischen Volk junge Männer aussuchen, die nicht gebrechlich, sondern schön, weise, klug, verständig und geschickt, um am Hofe des Königs zu dienen. Unter diesen jungen Männern befanden sich auch Daniel, Hananja, Misael und Asarja.
Außerdem ordnete der König an, dass diese Männer täglich von den königlichen Speisen zu essen bekommen sollten und den königlichen Wein zu trinken. Sicher gab es viele Menschen in Babel, die sich gefreut hätten an dem täglichen Festschmaus ihres Königs teilzunehmen. Und nun hatten gerade einige von den Gefangenen aus einem fremden Volk dieses Vorrecht. Das war doch sicher ein Grund zur Freude.
Doch Daniel wusste, dass er damit die Gebote seines Gottes übertreten würde, weil Gott seinem Volk angeordnet hatte, nichts Unreines zu essen. So nahm Daniel sich fest vor, nichts von den Speisen und Getränken des Königs anzurühren. Zusammen mit seinen drei Freunden bat er den Aufseher, ihnen statt der pompösen Speisen des Königs, nur Gemüse zu essen und Wasser zu trinken zu geben. Sie überredeten ihn zu einem Zehntageversuch.
Was für eine karge Kost. Man stelle sich einmal vor, wie sich diese Männer gefühlt haben müssen, wenn die Speisen aufgetragen wurden und verführerische Gerüche in ihre Nasen stiegen, während sie nur Gemüse und Wasser aufgetischt bekommen haben.
Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. Nach zehn Tagen sahen diese vier Männer besser und wohlgenährter aus, als diejenigen, die von den Speisen des Königs gegessen hatten. Gott hatte die Treue dieser Männer belohnt und ihnen seinen Segen geschenkt. So wurde diese Regelung beibehalten, sodass nach drei Jahren, als die vom König gesetzte Frist um war und Daniel und seine Freunde vor den König traten, sie so weise uns klug waren, dass sie allen Weisen und Gelehrten des ganzen Reiches weit überlegen waren.
Die konsequente Haltung dieser Männer beeindruckt mich sehr. Schließlich waren sie nicht die Einzigen. Es waren ja noch mehr junge Männer aus ihrem Land und Volk und ihrer Religion unter die Aufsicht von Aspenas gestellt worden. Daniel und seine Freunde hätten sich auch auf mildernde Umstände berufen können, sie waren hier nun mal Gefangene in einem fremden Land und hatten keine andere Wahl, als die ihnen vorgegebene Speise zu essen. Und überhaupt, reine oder unreine Speisen, essen muss man ja sowieso und wenn man sich sonst an die Gebote Gottes hält… Aber nein. Der Entschluss stand fest. Sie würden sich an Gottes Gebote halten, mag kommen, was will.
Mögen wir von diesen Männern lernen und unseren Glauben konsequent ausleben. Mag es auch noch so unmöglich zu sein scheinen. Mag die Haltung auch noch so naiv erscheinen. Mag es auch viele andere geben, die es nicht so ernst nehmen. Es lohnt sich, auch in Kleinigkeiten gottwohlgefällig zu leben.
Gewaltiges kann der Herr tun
Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR kann auch Gewaltiges tun. Joel 2,21
Der Prophet Joel musste dem Volk Israel Strafgericht ankündigen. Das Volk hatte sich von Gott abgewandt und ist eigene, böse Wege gegangen. Es kam so weit, dass Gott nun reagieren musste.
Das Strafgericht sollte ein schreckliches sein. Es sollte ein Verderben sein, ein Untergang. Joel beschreibt ein großes und gewaltiges Heer. Krieger, die unerschrocken und unaufhaltsam in die Stadt dringen. Dieses Heer sollte alles vernichten, wie ein gewaltiges Feuer.
Eine schier ausweglose Situation. Ein schreckliches Harren der Dinge, die da kommen sollen. Aber dann schwenkt der Prophet noch einmal um. Er erinnert das Volk daran, wie gnädig Gott doch ist. Er zeigt ihnen auf, dass es eine Möglichkeit gibt, aus der Lage herauszukommen. Und es gibt keine Zweifel, Gott kann große Dinge tun. Der große und mächtige Feind, der das Volk bedrängte und ihnen nahte, um sie zu verderben, konnte von Gott in die Flucht geschlagen werden. Alle Nachteile und Verluste, die sie erleben mussten, wollte Gott ihnen ersetzen.
Und das Gute ist, dass Gott eben heute noch genauso ist. Haben wir uns versündigt, ist er bereit uns zu vergeben. Muss er uns bestrafen, ist er bereit den Schaden von uns abzuwenden, wenn wir zu ihm um Gnade rufen. Sind wir in Not geraten, ist es für ihn kein Problem uns zu helfen. In allen auch noch so großen Schwierigkeiten spricht er zu uns: „Fürchte dich nicht und sei fröhlich und getrost, denn der Herr kann auch Gewaltiges tun.“
Unseren Heiland nehmen sie uns nicht
Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können.
Lukas 12,4
Jesus wusste ja schon im Voraus, was seine Jünger erwartete, nachdem er diese Erde verlassen wird. Gerne wollte er ihnen helfen und sie darauf vorbereiten. Er wusste, dass ihnen schwere Zeiten bevorstanden. Er wusste, dass einige, die in diesem Moment um ihn herum standen, ihr Leben für den Glauben an ihn lassen würden.
In diesem Vers forderte er sie nun auf, sich nicht zu fürchten vor Menschen. Vor solchen, die ganz bedrohlich und Furcht einflößend auf sie einwirken würden. Vor Menschen, die mächtig und einflussreich sind und ihnen viel Schaden zufügen können. Sie sollten sogar keine Angst vor denen haben, die sie misshandeln und töten können.
Wenn sie ihnen das allerletzte, das Leben, nehmen könnten, so hörte ihr Einflussbereich da auf. Mehr können sie nicht tun. Dabei beginnt für ein Gotteskind ja gerade hier das Eigentliche. Das ganze Streben und Warten eines Christen ist doch auf das Himmlische ausgerichtet. Auf das Leben, nach diesem Leben. Auf die ewige Herrlichkeit. Damit ist selbst dem Tod der Schrecken genommen.
Als Kinder des Höchsten brauchen wir also keine Angst zu haben vor Menschen, auch wenn sie noch so böse gegen uns eingestimmt sind und wenn sie ganz gefährlich und furchterregend wüten und schnauben. Doch unsere einzige Sorge sollte sich darauf beschränken, die ewige Seligkeit nicht zu verlieren. Menschen können uns zwar so manch einen Schaden antun. Sie können uns große Schmerzen bereiten und uns sogar unser Leben nehmen, aber unseren Heiland, den können sie uns nicht rauben.
Tempel oder Räuberhöhle?
Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht.
Lukas 19,45-46
Ist es dieser Jesus, den wir kennen? Ist es derselbe, der stets sanftmütig und geduldig war. Ist es der Jesus, der Kranke geheilt, Blinde sehend und Lahme gehend gemacht hat? Dieses Bild scheint ja gar nicht zu ihm zu passen. Wir lesen, dass er sogar die Tische und Stühle der anwesenden Geschäftsleute umstieß. Warum reagiert er auf einmal so?
Diese Menschen haben mit ihrem Treiben die Ehre Gottes verletzt. Sie haben an dem heiligen Ort einen Basar errichtet. Statt Andacht und Stille, war hier nun lautes Schreien und wildes Treiben vorzufinden. Das war es, was den Zorn in Jesus entfachte. Wo Heiliges mit Unheiligem vermischt wird, wo der große Gott entehrt wird, muss mit Strafe gerechnet werden.
Möglicherweise war die ursprüngliche Idee gar nicht so schlecht und eigentlich ganz praktisch gewesen, denn Juden aus aller Welt, die zu Tempel reisten, um hier zu opfern, hatten nun die Möglichkeit direkt an Ort und Stelle ihr Geld in die regionale Währung umzutauschen und die notwendigen Opfertiere zu kaufen. So blieb ihnen ein langwieriger und umständlicher Transport der Tiere erspart. Doch das Streben nach Geld und satter Rendite hatte die Händler so weit getrieben, dass es sie gar nicht berührte, dass sie diesen heiligen Ort auf diese Weise entheiligten.
„Mein Herz ist wie ein kleines Haus mit vielen Stübchen drin, ich bitte Jesus: „Komm herein und wohne Du darin.“ Wir laden Dich, Herr Jesus ein, in unser kleines Haus, geh Du in jedes Stübchen rein, treib alles Böse raus.“ Diese Worte kennen wir aus einem bekannten Kinderlied.
Auch so manche Bibelstelle macht uns deutlich, dass unser Herz ein Tempel Gottes ist. Gott will Wohnung darin nehmen, doch oft dulden wir noch viel Böses und Sündiges in uns. Vieles was Gott traurig macht, scheint uns gut und nützlich zu sein. Wie viele böse und schmutzige Gedanken lassen wir zu? Wie viel unschöne Reden kommen über unsere Lippen? Wie viele Taten, die Gott nicht wohlgefällig sind, führen wir aus? Allerdings können wir nur dann ein siegreiches und erfülltes Glaubensleben führen, wenn Gott unser Herz völlig und ganz in Besitz nimmt. Lasst uns den Herrn darum bitten, dass er aufräumt in unserem Herzen und Leben, auch wenn dieses manch Schmerzhaftes und Unangenehmes für uns zur Folge hat.
Nichts geschieht, ohne dass es Gott befiehlt
Wenn das Recht eines Mannes gebeugt wird vor dem Angesicht des Höchsten, wenn die Rechtssache eines Menschen verdreht wird — sollte der Herr es nicht beachten? Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne daß der Herr es befahl? Geht nicht aus dem Mund des Höchsten hervor das Böse und das Gute? Klagelieder 3,35-38
Es ist für uns Menschen nur schwer zu ertragen, wenn uns Unrecht geschieht. Es treibt uns schier in die Verzweiflung, zu wissen, dass wir in einer Sache Recht haben, doch es wird uns nicht anerkannt.
Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben viele Menschen unschuldig gelitten. Es wurden unzählige falsche Gerichtsentscheidungen gefällt. In vielen tausenden Fällen wurden Rechte von Menschen gebeugt und Rechtssachen verdreht. Wir erfahren immer wieder aus den Nachrichten, dass auch Fälle aus der jüngsten Zeit neu aufgerollt werden und Juristen plötzlich feststellen, dass jemand über viele Jahre eine Strafe erdulden musste, obwohl ihn eigentlich keine Schuld traf.
Doch wo ist Gott in dem Moment, wenn uns grausames Unrecht geschieht? Wo schaut er hin, wenn böse Menschen mit Lug und Trug das Recht verdrehen? Hält er nicht unser Schicksal in seiner Hand? Ist Gott etwa die Lage außer Kontrolle geraten?
Nein! Der Herr weiß stets genau, was uns widerfährt. Er verfolgt stets ganz genau jedes Ereignis in unserem Leben. Es trifft uns kein Leid, welches Gott selbst nicht zugelassen hat. Es erreicht uns kein Übel, welches nicht selbst der Herr in Auftrag gegeben hat. Kein Mensch wird gegen uns sprechen, wenn es nicht selbst der Herr befohlen hat. Denn alles kommt vom Herrn. Das Böse und das Gute, das uns erreicht, geht aus dem Munde des Höchsten hervor.
Auch wenn uns das Ertragen und Erleben solcher Zeiten schwerfällt, dürfen wir wissen, dass Gott dahinter steht. Er legt uns auf seine Waage um uns zu prüfen und zu erkennen, wie sehr wir an ihm festhalten und wie stark unser Vertrauen zu ihm ist. Und wir dürfen ebenfalls wissen, dass wenn die Zeit der Prüfung vorbei sein wird, er den Fall wieder neu aufrollen wird und uns das zukommen lässt, was uns verwehrt geblieben war.
Beharrlich auf Gottes Hilfe hoffen
Beharrlich habe ich auf den Herrn gehofft; und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien. Psalm 40,2
David berichtet hier von schweren Erfahrungen, die er in seinem Leben machen musste. Große Schwierigkeiten waren über ihn hereingebrochen. Die Not schien ihm unüberwindbar groß zu sein. Er schreibt, dass Übel ohne Zahl ihn getroffen haben.
Doch was tat David in seiner Not? Er rief den Herrn an, ja er schrie zu ihm um Hilfe. Obwohl die Schwierigkeiten nicht gleich weg waren, sondern über lange Zeit anhielten, hoffte David beharrlich auf Gott. Er hat nicht aufgegeben, als er nach längerem Ringen feststellen musste, dass er sich noch immer in seinen Schwierigkeiten befand. Geduldig und voller Ausdauer brachte er immer wieder seine Bitte vor den Allmächtigen. Und der Herr hat sich seiner erbarmt. Er hat ihm herausgeholfen aus seinem Elend. Gott hat sich zu ihm geneigt und ihm geholfen gegen seine Verfolger. Er hat ihn befreit aus seinem Jammer und machte ihn stark.
Uns Menschen fällt es oft schwer, Gott zu vertrauen und beharrlich auf ihn zu hoffen. Wir sind bald bereit aufzugeben, wenn sich nach längerer Zeit scheinbar nichts tut. Verzweiflung steigt in uns hoch und wir beginnen vielleicht auch schon, die Verheißungen Gottes zu hinterfragen.
Heute wollen wir von David lernen und neuen Mut fassen. Es lohnt sich, an Gottes Versprechen festzuhalten. Es lohnt sich, beharrlich auf seine baldige Hilfe zu hoffen.
Er steht schon nahe vor der Tür
Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, daß er nahe vor der Türe ist. Matthäus 24,33
Jesus spricht hier mit seinen Jüngern über die Ereignisse der Zukunft. Er erzählt, was die Menschen erwartet und wann das Ende der Welt sein wird.
Jesus kündigt an, dass Irrlehrer und falsche Christusse kommen sollen. Er erzählt von Kriegen und Kriegsgeschrei, begleitet von Hungersnöten, Seuchen und Erdbeben. Hass, schwere Verfolgungen und Mord an Menschen, die an Jesus Christus glauben. Sodass sogar die Christen beginnen werden, einander zu verraten und zu hassen. Die Liebe wird erkalten und Ungerechtigkeit wird sich breitmachen.
Ein Schauder läuft einem über den Rücken, wenn man diese Beschreibung liest. Doch ist es nicht gerade ein Spiegel unserer Zeit? Es gab noch nie so viele religiöse Strömungen und unterschiedliche christliche Organisationen.
Auch lesen und hören wir immer wieder von blutigen Auseinandersetzungen: Bürgerkriege, Weltkriege, Unruhen, Krawallen, Nachbarschaftskriege, usw. Länder und Völker bedrohen einander und rasseln mit den Säbeln. Taifune, Überschwemmungen und Erdbeben richten verheerende Schäden und hinterlassen Zerstörung, Seuchen und Hungersnöte.
Gottes Kinder werden in der Welt immer weniger verstanden und erleben immer öfter Widerstand, Abneigung, bis hin zu Hass und Verfolgung. Und als ob dieses nicht schon genug wäre, tragen sich die Konflikte bis in christliche Kreise hinein, wo es anschließend ebenfalls zu Verrat, Hass und Unfrieden kommen kann. Ja im Endeffekt werden Gerechtigkeit und Wahrheit immer weiter in die Ecke gedrängt, und die Ungerechtigkeit nimmt diese Stelle ein.
Doch das alles ist kein Grund zum Verzagen. Denn dieses deutet auf eines hin: Christus steht nahe vor der Tür! Das heißt, dass das ganze Elend bald ein Ende haben wird. Es bedeutet, dass unsere Erlösung naht. Wir werden befreit von unseren Leiden. Wir werden befreit von der Macht der Widersacher. Ja, wir werden bald Jesus sehen und uns mit ihm freuen und ewiglich bei ihm sein.
Dennoch will ich fröhlich sein in Gott
Denn der Feigenbaum blüht nicht, und die Weinstöcke bringen keine Frucht; die Arbeit im Olivenhain ist vergeblich, und die Äcker erbringen keine Nahrung; die Schafe sind aus den Hürden verschwunden, und keine Rinder stehen in den Ställen. Aber ich will mich dennoch am HERRN freuen und fröhlich sein in Gott, meinem Erretter.
Habakuk 3,17-18
Der erste der beiden zitierten Verse schildert eine wirklich traurige und erschütternde Lebenssituation. Es ist alles verloren.
Der Feigenbaum, der zu jener Zeit ein Symbol des Wohlstandes war, blüht nicht mehr. Die Weinstöcke, die das Getränk für jede große Mahlzeit und jede Feier geliefert hatten, bringen keine Frucht. Vergeblich sind die Versuche geblieben, ein wenig Öl zu gewinnen, welches damals für viele Zwecke im Alltag verwendet wurde, unter anderem zur täglichen Körperpflege. Der fehlende Ertrag der Äcker und das Verschwinden der Nutztiere, die als Fleisch- und Kleidungslieferanten dienten, lässt erahnen, welche grausame Hungersnot und furchtbare Armut hier Realität war.
Und nun beginnt der darauf folgende Vers mit einem „Aber“, einem „Dennoch“ oder man könnte auch sagen, einem „Trotzdem“. Denn der Prophet hat eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Er hat sich fest vorgenommen, unabhängig von diesen schweren, fast unerträglichen äußeren Umständen, an Gott festzuhalten und sich in ihm zu freuen.
Sein Glück war nicht gebunden an irdischen Erfolg und Wohlstand. Selbst in schweren Zeiten war es ihm somit möglich, Ruhe und Kraft bei seinem Herrn zu suchen und zu finden. Er wusste nur zu gut, dass der große und allmächtige Gott sein Erretter war und dass er ihn auch in dieser großen Not nicht im Stich lassen würde.
Lieber Leser, wie sieht es bei dir aus? Hast du auch diesen festen unverrückbaren Entschluss gefasst an Gott festzuhalten, mag kommen, was will? Bist du gewappnet für schwere Zeiten, für Zeiten der Armut, Entbehrung und vielleicht sogar Krankheit oder Verfolgung? Unsere Haltung in solchen schweren Glaubensproben offenbart unseren geistlichen Zustand. Hier wird sichtbar, ob unser Glaube ausschließlich reine Fantasie oder wirklich eine feste Grundlage für unser geistliches Leben ist.
Möge es doch in dem Herzen eines jeden Gottes Kindes dieses unerschütterliche „Dennoch“ geben. Diese Entscheidung, in jeder Lebenslage auf den Herrn aufzuschauen und bei ihm die notwendige Kraft zu schöpfen, mag auch ein noch so schweres Schicksal zu ertragen zu sein. Denn unser Gott ist der Erretter, der einmal aus jeder Not erretten und herausführen wird.