Januar


 

1. Januar 2014


Meine Zeit steht in deinen Händen

 

Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,16

Ein neues Jahr steht nun vor uns. 365 Tage, von denen wir noch nichts wissen. Eine Zeit, in der so viel passieren kann, so viel Ungeplantes und Unerwartetes. Was uns dieses neue Jahr wohl bringen mag?

„Hoffentlich viel Erfolg im Beruf!“, denkt sich vielleicht jemand. Ein anderer sagt: „Ich wünsche mir viele schöne Stunden im Kreise meiner Lieben.“ Eine werdende Mutter wird sich sicherlich ein gesundes Kind ersehnen. Ein Kranker hofft, endlich genesen zu können. Eine junge Frau würde dieses Jahr gerne ihre große Liebe finden. Ein Familienvater ist besorgt, dass Frau und Kinder, wohlerhalten, unversehrt und gut versorgt durch dieses Jahr kommen.

Und wenn wir uns jetzt vor Augen führen, wie viele Gefahren drohen, so wird uns angst und bange. Wenn uns bewusst wird, wie viel Böses und Trauriges uns in dieser Zeit begegnen kann, so überkommt uns ein beklemmendes Gefühl. Die Zukunft ist ungewiss und wird von uns als undurchsichtig und dunkel empfunden.

Wenn ich dann den heutigen Vers lese, höre ich eine erstaunliche Gelassenheit heraus. David, der Verfasser dieses Psalms, scheint ganz unbekümmert zu sein, obwohl er sich doch in einer so schwierigen Situation befindet.

Doch die Gewissheit, dass unsere Zeit sich in Gottes Händen befindet, gibt uns Kraft und neuen Mut. Es ist einer da, der die Zukunft schon kennt. Wir haben einen an unserer Seite, der unser Schicksal lenkt. Gott ist derjenige, der auch das für uns Ungewisse völlig unter seiner Kontrolle hat. Ihm können wir das neue Jahr anbefehlen und ruhig und geborgen in die Zukunft schauen.


 

2. Januar 2014

 

Der schmale und der breite Weg

Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!
Matthäus 7,13-14

Der Herr Jesus verwendet in diesen Versen ein leicht zugängliches und verständliches Bild. Alle Menschen dieser Welt müssen in ihrem Leben – bewusst oder unbewusst – zwischen zwei Wegen entscheiden.

Einmal zeichnet uns Jesus einen breiten Weg auf. Man betritt diesen, indem man durch die breite Pforte geht. Dieser Weg kennt keine Markierungen und ein Straßenrand ist kaum erkennbar. Eine große Menschenmasse ist darauf unterwegs. Denn jeder, der sich nicht bewusst für den schmalen Weg entschieden hat, befindet sich auf dem breiten Weg.

Den Benutzern des breiten Weges sind im Leben keine Grenzen gesetzt. Ein jeder kann tun und lassen, was er möchte. Manch einer nutzt diese Freiheit vollkommen aus und probiert in seinem Leben alles aus, ohne Rücksicht auf die Folgen und auch mögliche persönliche Verluste. Andere stellen sich eigene Begrenzungen auf, indem sie sich an moralische und gesellschaftlich anerkannte Grundsätze halten. Wieder andere versuchen, sich durch besonders gute Taten und Errungenschaften hervorzuheben. Doch das Ende all der Menschen auf dem breiten Weg ist gleich, denn das Ziel des Weges ist die Verdammnis.

Doch Jesus ruft hier auf, den schmalen Weg zu betreten. Wer diesen Weg erwählt, muss durch die enge Pforte. Diese enge Pforte ist selbst Jesus Christus. An anderen Stellen bezeichnet er sich auch als die Tür oder der Weg zum himmlischen Vater. Wer sich also für Jesus entscheidet, betritt den schmalen Weg. Im Gegensatz zu der Gesetz- und Zügellosigkeit, die auf dem breiten Weg gilt, ist das Leben auf dem schmalen Weg an klare Regeln gebunden. Nein, es sind keine menschlichen Regeln, sondern Wegweisungen und Gebote Gottes. Das Befolgen dieser fällt den Menschen auf dem schmalen Weg auch nicht wirklich schwer, denn ihnen ist bewusst, was es ihren Herrn gekostet hat, sie von dem Weg zur Verdammnis zu erlösen. Ihr Herz brennt voller Liebe zu ihrem Erlöser und die Freude auf das Ziel ihres Weges treibt sie voran. Denn sie erwartet das Leben, das ewige Leben.

Unter vielen Christen der heutigen Zeit geht ein gewisser Trend um. Solche und ähnliche Fragen werden immer lauter: „Wo sind eigentlich die Grenzen des schmalen Weges und wo beginnt der breite Weg?“, „Wie weit darf ich gehen und was darf ich mir alles erlauben, um trotzdem noch zum ewigen Leben eingehen zu können?“ Der Ursprung dieser Fragen ist die wachsende Selbstliebe und die Liebe zum Vergänglichen in den Herzen vieler Christen.

Doch diejenigen, die den Herrn Jesus lieb haben, stellen sich andere Fragen: „Was kann ich noch in meinem Leben ablegen, was meinem Heiland nicht gefällt?“, „Wie kann ich meinem Herrn noch ähnlicher werden?“

Darum lasst uns in diesem neuen Jahr näher zu unserem Herrn rücken. Lasst uns aus Liebe und aus Dankbarkeit ihm gegenüber, stets suchen ihm mehr und mehr zu gefallen, damit wir einst mit Freuden zum ewigen Leben eingehen können.


 

3. Januar 2014

 

Er hat sein Ohr zu mir geneigt

Ich liebe den Herrn, denn er hat erhört meine Stimme und mein Flehen; denn er hat sein Ohr zu mir geneigt; darum will ich ihn anrufen mein Leben lang.
Psalm 116,1-2

Der Mensch, der diese Worte geschrieben hat, zeigt eines ganz deutlich. Er ist überwältigt von seinem Herrn. Er ist fasziniert davon, wie wunderbar Gott hilft. Ganz ergriffen schildert er in diesem Psalm, in welch einer himmelsschreienden Not er sich befand und dass sein Gott ihn wunderbar errettet hat.

Ja, wir haben tatsächlich einen Gott, der Wunder tut. In ganz beeindruckender Weise erhört er unsere Gebete und kommt uns in entgegen in unseren Nöten. Auch wenn die Menschen um uns herum von unserer Not nichts mehr würden hören wollen und unser Klagen ihnen zuwider werden würde, so haben wir einen Vater im Himmel, dem es nicht zu schwer ist, sein Ohr zu uns zu neigen und unseren Herzensschrei zu vernehmen.

Solche Erfahrungen hat ein jedes Kind Gottes machen dürfen. Ganz gleich, ob es eine kleine Not war oder ein großes scheinbar auswegloses Problem, der Herr hat auf das Flehen gehört und einen herrlichen Ausweg geschenkt. Er hat Großes getan, mehr als man sich je hätte vorstellen können.

Ach wie gut ist es, wenn solche wunderbaren Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Wie schön, wenn wir auch noch Jahre später ganz überwältigt unseren Mitmenschen davon berichten. Mögen die Taten Gottes in unserem Leben, unsere Liebe zu ihm noch weiter wachsen lassen und uns dazu anhalten, ihn unser Leben lang anzurufen – in jeder Situation.


 

4. Januar 2014

 

Des Herrn Geduld verzögert seine Wiederkunft

Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.
2.Petrus 3,9

Petrus warnt in seinem Brief vor Spöttern, die in der letzten Zeit kommen werden. Er beschreibt Menschen, die sich über Gotteskinder lustig machen, weil diese in Frömmigkeit und Enthaltung auf ihren Herrn warten, während die Welt um sie herum das Leben in Saus und Braus genießt.

Das Argument dieser gottlosen Spötter ist das Alter der Verheißung Gottes. Verächtlich berufen sie sich darauf, dass ihre Väter bereits nicht mehr da sind und das Leben geht unverändert weiter, genauso, wie es schon nach der Erschaffung der Welt gewesen ist.

Doch Petrus macht hier deutlich, dass die lange Zeit von der Verheißung bis zu ihrer Erfüllung nicht darauf zurückzuführen ist, dass Gott Freude daran hat, dieses Ereignis möglichst lange hinauszuzögern, vielleicht so, wie wir Menschen manchmal jemanden gerne auf die lange Folter spannen. Schon gar nicht hat er von seiner Ankündigung vergessen oder hegt die Absicht diese nicht auszuführen. Es ist seine Geduld zu uns Menschen, die ihn noch warten lässt.

Gott ist treu und hält sein Wort, auch wenn er nicht immer seine Verheißungen sofort erfüllt, wenn wir es gerne haben wollen. Dann scheint es uns manchmal, dass er uns in unseren Nöten und Schwierigkeiten unserem Schicksal überlassen hat. Aber oft weiß er, dass die Situation noch nicht reif ist und wartet, um sich danach umso herrlicher an uns zu erweisen.

Ebenso wenn es um die Wiederkunft Jesu Christi geht. Für einige Menschen bedeutet dies den Eingang in die ewige Herrlichkeit und den Beginn unendlicher Freude, während für andere Menschen dasselbe Ereignis Gericht und ein schreckliches Verderben zur Folge haben wird. Darum lässt Gott noch Zeit verstreichen, um vielen Menschen die Möglichkeit zur Buße zu geben.

Auch wenn die Sehnsucht nach Erlösung von diesem Leben in unseren Herzen auch manchmal noch so groß ist, dürfen wir nicht mutlos werden. Der Herr hat verheißen wiederzukommen und er wird es tun. Dann wird unsere Hoffnung endlich in Erfüllung gehen.


 

5. Januar 2014

 

Jesus Christus – unser Hohepriester

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.
Hebräer 4,15-16

Die Aufgaben eines Hohepriesters waren den Juden wohlbekannt. Er vertrat das Volk vor dem heiligen Gott. Unter anderem war er der Einzige, der einmal jährlich das Recht und den Auftrag hatte das Sühnopfer für das ganze Volk darzubringen und das Allerheiligsten zu betreten, einen Bereich des Tempels, den sonst kein Mensch betreten durfte. Hier empfing der Hohepriester die Vergebung stellvertretend für das Volk.

Der Verfasser des Hebräerbriefs vergleicht Jesus Christus mit den Hohepriestern des Volkes. Wie der Hohepriester stets von Gott eingesetzt wurde, wurde auch Jesus Christus von Gott gesandt. Während der Hohepriester immer wieder Opfer zur Versöhnung des Volkes mit Gott darbrachte, gab Jesus Christus sich selbst als Opfer für die Sünden der Menschen hin. Als Jesus starb, zerriss der Vorhang zum Allerheiligsten im Tempel. Dieser Bereich, der nur einmal jährlich durch den Hohepriester betreten werden durfte, war somit für alle zugänglich.

Durch Jesus Christus haben wir Menschen Zugang zum heiligen Gott. Jesus Christus ist der Hohepriester, der uns vor Gott vertritt.

Doch damit ist er nicht so weit weg, so distanziert. Er kennt unsre menschlichen Schwachheiten. Er weiß, wie hart die Versuchungen sind, die uns zu schaffen machen. Jesus Christus weiß, wie schwer der Kampf gegen die Sünde ist. Er selbst hat diese Schwierigkeiten durchlebt, aber er ist sündlos geblieben.

Wenn uns der Versucher wieder angreift, wenn wir keine Kraft mehr haben und vielleicht sogar in schweren Anfechtungen eine Niederlage erlitten haben, können wir durch unseren Hohepriester zuversichtlich vor Gott treten. Hier bekommen wir Hilfe, wenn uns Welt und Sünde zu stark werden. An seinem Thron erfahren wir Gnade und Barmherzigkeit.


 

6. Januar 2014

 

Jerusalem im Herzen haben

Denkt an den Herrn im fernen Land und habt Jerusalem in euren Herzen!
Jeremia 51,50

Während Jeremia ein schreckliches Gericht Gottes über Babel verkündet, wendet er sich auch an die dort lebenden Menschen aus dem Volke Israel. Diese sind dort hingelangt, als das babylonische Heer das Land Israel überfiel und das Volk gefangen nach Babel brachte.

Nun appelliert Jeremia an die Israeliten, sich in Sicherheit zu bringen, wegzuziehen und keine Zeit zu verlieren. Sie sollten in dem fernen fremden Land an den Herrn denken, an den großen und starken Gott Israels. Sie sollten Jerusalem im Herzen haben, die Stadt ihrer Sehnsucht und ihrer Träume, ihr weltliches und religiöses Zentrum.

Diese Worte Jeremias könnten genauso heute an uns Christen gerichtet sein. Wir leben in einer Welt voller Sünde und Gottlosigkeit. Über diese Welt hat Gott bereits sein schreckliches Gericht verkündet, das unausweichlich und ganz bestimmt kommen wird.

Doch wir dürfen uns nicht täuschen lassen von einem funktionierenden Alltag. Ebenso dürfen uns Nöte und Schwierigkeiten, Ängste und Sorgen nicht gefangen nehmen. Unser Auge soll nach oben gerichtet sein. Auch wenn wir uns in einem fremden Land befinden, weitab unserer Heimat, sollten unsere Gedanken doch stets bei dem Herrn und das himmlische Jerusalem in unserem Herzen sein.

Jemanden oder etwas im Herzen zu tragen bedeutet, dass dieses für einen von ganz besonderem Wert ist. Das heißt, dass man zu diesem Ort oder dieser Person eine ganz tiefe innere Verbindung hat. Man denkt stets darüber nach und spricht immer wieder davon. Wie einen teuren Schatz bewahrt man diese Sehnsucht im eigenen Herzen.

Mögen doch diese Worte Jeremias von damals unsere Gedanken erneut auf das herrliche himmlische Ziel ausrichten: Denkt an den Herrn im fernen Land und habt Jerusalem in euren Herzen!


 

7. Januar 2014

 

Die Aufrichtigen bleiben bestehen

Ja, die Gerechten werden deinem Namen danken, und die Aufrichtigen werden vor deinem Angesicht bleiben.
Psalm 140,14

David stand wieder unter Beschuss. Böse Menschen haben es auf ihn abgesehen. Sie konnten sich einfach nicht beruhigen, denn ihr böses Herz drängte sie. Täglich versuchten sie, Streit zu erregen. Sie stellten gemeine Pläne auf, um David in Schwierigkeiten zu bringen. Sie spannten Stricke und Netze und waren sehr bemüht, dass er auf ihre heimtückischen Fallen reinfällt.

Gleicht unser Leben nicht manchmal dem von David? Auch die aufrichtigsten Bemühungen mit allen Mitmenschen friedlich und harmonisch zusammenzuleben scheitern. Denn jemand hat sich zum Ziel gesetzt, alle Friedensbemühungen zu zerstören. Voller böser Gedanken und Pläne wird ein Grund zur Konfrontation gesucht. All unsere Versuche diesem auszuweichen sind erfolglos, denn es sind Fallen aufgestellt, es wird gezielt nach Fehlern in unserem Leben gesucht. Und die Menschen werden sie finden – wir sind eben unvollkommen!

Mit Schrecken musste David feststellen, wie machtlos er gegen diese Attacken war. Nur eines konnte er tun: Er brachte seine Not vor Gott, den Allmächtigen. Ihn bat er um Hilfe. Gott sollte sich erbarmen und die Feinde aufhalten.

Da wurde ihm auf einmal bewusst: Der Erfolg der Gottlosen währt nicht lang. Gott selbst wird dem bösen Treiben ein Ende setzen. Aber die Gerechten werden ihrem Herrn danken. Er ist es, der sie beschützt in Zeiten listiger Anschläge. Diejenigen und nur diejenigen, die in Aufrichtigkeit ihr Leben verlebt haben, werden vor dem Angesicht Gottes bestehen bleiben.


 

8. Januar 2014

 

Auffahren mit Flügeln wie Adler

Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie vorwärtsgehen und nicht müde werden.
Jesaja 40,31

Ganz gleich wie stark und belastbar ein Mensch ist, irgendwann kommt er an seine Grenzen. Auch wenn ein Mann in seinen besten Jahren vor Kraft strotzt, so kommt er bei massiver Belastung irgendwann einmal an sein Limit, an den Punkt, wo er nicht mehr weiter kann. Ein junger Mann, der auch noch so viel Ausdauer an den Tag legen kann, wird irgendwann müde und erschöpft.

Im Laufe des Lebens verspürt auch manch ein inniger Christ eine gewisse Kraftlosigkeit in sich. Manch ein Gotteskind, das einen starken Glauben hat, welcher so manchen Angriffen des Teufels getrotzt hat, wird müde und matt. Die Belastungen des Alltags und der schwere Kampf gegen Sünde und Welt rauben die Kraft. Was bleibt da zu machen?

Aber die auf den Herrn hoffen, die ihm vertrauen und auf seine Hilfe warten, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler.

Felsen, bebaute Gebiete und abgeerntete Felder erwärmen sich durch das Licht der Sonne stärker als Wälder, Wiesen und Wasserflächen. Über diesen erwärmten Flächen steigt warme Luft auf. Adler haben von ihrem Schöpfer ein Gespür dafür bekommen, sodass sie diese aufsteigende Luft erkennen können. Ganz geschickt nutzen sie diesen Auftrieb, um während des Flugs ohne großen Kraftaufwand an Höhe zu gewinnen. Durch das Nutzen dieser sogenannten Thermik, können Adler stundenlang am Himmel kreisen, ohne müde zu werden.

Ein Kind Gottes, welches seine Hoffnung auf Gott setzt, bekommt neuen Aufwind im Glaubensleben. Es bekommt neue Kraft, um sich über all das Tun und Treiben dieser Welt zu erheben und sich in himmlische Höhen zu begeben. Menschen, die sich auf Gottes Verheißungen verlassen, laufen weiter, ohne schwach und kraftlos zu werden. Diejenigen, die auf den Herrn harren, gehen trotz Widerstand und Beschwerlichkeiten vorwärts, bis sie das herrliche Ziel erreicht haben.


 

9. Januar 2014

 

Eben-Ezer – Bis hierher hat uns Gott geholfen

Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Schen auf, und er gab ihm den Namen Eben-Eser, und sprach: Bis hierher hat der Herr uns geholfen!
1.Samuel 7,12

Wir Menschen haben es uns zur Gewohnheit gemacht zu bestimmten Anlässen in unserem Leben, einen Rückblick zu machen. Ob an Geburtstagen, zum Jahreswechsel oder an sonstigen Jubiläen, lassen wir gerne die vergangene Zeit und das Erlebte Revue passieren.

Das Volk Israel hatte die Hilfe Gottes wieder einmal hautnah verspürt. Die Israeliten hatten sich zu einem Gottesdienst in Mizpa versammelt, als sie plötzlich die Philister herannahen sahen. Diese hatten von der Versammlung gehört und wollten das Volk Gottes nun angreifen.

Große Angst machte sich breit. Die Menschen baten Samuel, für sie zu Gott zu beten. Und der Herr erwies sich gnädig und als wunderbarer Helfer. Er griff ein und vertrieb die Philister, sodass die Israeliten einen großen Sieg feiern konnten.

Als Andenken an dieses bewegende Ereignis stellte Samuel den Stein namens Eben-Ezer auf. Dieser Stein sollte die Israeliten stets daran erinnern, dass Gott ihnen bis dahin geholfen hatte. So kam es, dass immer wenn jemand aus dem Volke Israel an dieser Stelle vorüberging und den „Stein der Hilfe“ sah, stieg im Herzen die Erinnerung an diesen großen Tag und an Gottes wunderbare Rettung auf.

Möge es doch in unserem Leben nicht so sein, dass wir nur zu ganz besonderen Ereignissen in unserer Erinnerung kramen und feststellen, dass Gott in der Vergangenheit gnädig zu uns war, sondern dass jeder Tag uns an seine wunderbare Führung und an seine unsägliche Hilfe in vielen Lebenssituationen erinnerte. Möge jeder Augenblick uns mit unaussprechlicher Dankbarkeit erfüllen, für seine wunderbare Gnade und Treue, die uns bis hierher erhalten hat.


 

10. Januar 2014

 

Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen

Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.
Sprüche 3,5-6

Es ist wohl ein bekannter und gerne zitierter Vers aus der Heiligen Schrift. Doch sind wir in unserem Leben oft meilenweit davon entfernt.

Gerade heute in unserer modernen und gebildeten Gesellschaft ist es absolut undenkbar, sich nicht auf den eigenen Verstand zu verlassen. Jede Entscheidung will von vornherein gut durchdacht und berechnet werden. Wir sind es gewohnt, zu planen und zu organisieren. Unser ausgeprägtes Sicherheitsdenken lässt es nicht zu, dass wir es nur bei einem Plan-A belassen. Sondern es müssen stets zusätzlich noch Plan-B oder gar Plan-C als Alternativmöglichkeiten für den Notfall vorhanden sein.

Geraten wir einmal doch in Schwierigkeiten, sind wir darauf bedacht „einen kühlen Kopf zu bewahren“, denn unser Verstand ist hier wieder gefragt. Wir lassen die Vernunft entscheiden und unsere Logik einen möglichen Ausgang der Situation kalkulieren.

Sich auf ein unsichtbares Wesen zu verlassen und einfach zu hoffen und zu warten, dass einem dadurch geholfen wird, scheint uns so naiv, so unvernünftig zu sein. Wir beten zwar oft der guten Ordnung halber zu Gott um seine Führung in verschiedenen Fragen, handeln aber wenn es drauf ankommt nach unserem eigenen Gutdünken.

Dabei haben wir die wunderbare Möglichkeit, von unserem allwissenden und allmächtigen Gott auf allen unseren Wegen geführt und geleitet zu werden. Schließlich weiß er allein, was das Beste für uns ist und welches der rechte Weg ist. Manches Wunder und so einiges Unbegreifliches könnte Gott in unserem Leben vollbringen, wenn wir ihm vertrauen würden. Deshalb müssen wir lernen, uns nicht auf unseren doch so begrenzten Verstand zu stützen, sondern uns stets von ganzem Herzen auf den Herrn zu verlassen.


 

11. Januar 2014

 

O Gott, eile zu mir!

Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du; o Herr, säume nicht!
Psalm 70,6

Wenn wir in unserem Leben durch schwere Zeiten gehen und uns in einer großen Not befinden, dann kommen wir uns manchmal so klein vor, so hilflos und verlassen, so arm und elend. Die Schwierigkeiten, in die wir geraten sind, scheinen uns so groß zu ein, so bedrohlich, als wollten sie uns erdrücken unter ihrer Last.

Und wenn die Situation dann auch noch lange anhält, werden wir ganz verzagt. Aus unserem Weinen und Jammern wird irgendwann ein leises Wimmern. Aus langen detaillierten Gebeten wird ein kurzes immer wiederkehrendes Bitten: „O Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du; o Herr, säume nicht!“

Auch wenn die lange Zeit kein Ausweg zu sehen ist, wissen wir doch eines: Unsere Bitte verhallt nicht im Leeren. Gott sieht unser Elend. Er kennt unsere Not. Er wird nicht säumen und rechtzeitig eingreifen, denn er ist noch nie zu spät gekommen. Auch wenn wir gerne schon heute von unseren Problemen befreit werden wollten, so weiß er allein den besten Zeitpunkt dazu.

Wir aber wollen auch in den größten Notlagen unablässig zu ihm rufen, denn er ist unsere Hilfe und unser Retter.


 

12. Januar 2014

 

Der Herr erhellt meine Finsternis

Ja, du bist meine Leuchte, HERR; und der HERR erhellt meine Finsternis.
2.Samuel 22,29

Heute erleben wir es eher selten. Doch Geschichten aus früheren Zeiten beschreiben oftmals die Situation, dass jemand abends einen unbekannten Weg zu Fuß durch einen Wald zurücklegen musste, während es immer dunkler und dunkler wurde, bis es auf einmal völlig finster war.

Da ist es gar nicht verwunderlich, wenn sich ein beklemmendes Gefühl bei dem Betroffenen breitmacht. Wie schön, wenn dieser dann womöglich nach einigem Umherirren plötzlich ein Lichtlein in der Ferne sieht. Vielleicht ein ganz kleines und unscheinbares Leuchten und doch ist es ein Hoffnungsschimmer. So hat manch ein Wanderer aus dem kalten und finsteren Wald in einer warme, hell erleuchtete Stube gefunden, in der er voller Ruhe und Geborgenheit den kommenden Tag abwarten durfte.

Anders ist es hingegen, wenn man auf so einem Weg eine Lampe bei sich hat, die einem trotz bedrohlicher Dunkelheit den Weg erhellt und ein sicheres Fortbewegen ermöglicht. Stellen wir uns einmal vor, wir hätten heutzutage nicht die Möglichkeit, bei Dunkelheit unsere nähere Umgebung zu erleuchten. Die Straßenlaternen und die Lichter an unseren Autos wären nicht vorhanden. Auch in unseren Wohnungen wäre es stockdunkel. Wir merken also, welche große Rolle ein Licht spielen kann.

Ebenso auch im übertragenen Sinne. Wenn wir in unserem Leben dunkle Stunden durchleben, wie schön, wenn uns dann ein Licht scheint. Wenn die schwere Zeit lange anhält, wie schön ist es, dann einen Hoffnungsschimmer zu haben. Wenn finstere Mächte uns bedrohen, so erhellt der Herr selbst die Finsternis. Es ist einfach herrlich, wenn er uns in diese Situation hinein Trost und Mut durch seine Verheißungen schenkt, bis der Tag anbricht.


 

13. Januar 2014

 

Glückselig sind, die geistlich arm sind

Glückselig sind, die geistlich arm sind; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Matthäus 5,3

Glücklich sein! Ach, was haben die Menschen sich schon zu allen Zeiten so sehr danach gesehnt! Arme Menschen wollen gerne reich werden, weil sie sich erhoffen dadurch glücklich zu werden. Reiche Menschen stellen enttäuscht fest, dass sie zwar alles haben, aber trotzdem oft unglücklich sind. Viele Weise und Gelehrte haben sich die Köpfe darüber zerbrochen, das Glück zu beschreiben und herauszufinden, wie man zu dem Zustand des Glücklichseins gelangt. Wissenschaftler und Forschungsinstitute setzen sich mit diesem Thema auseinander. Sie machen Umfragen, analysieren Aussagen von Menschen aus verschiedenen Regionen, Gesellschaftsschichten und Lebensverhältnissen. Die anschließend veröffentlichten Ergebnisse sorgen für heiße Diskussionen in den Medien.

In seiner Bergpredigt wendet sich Jesus an das ihn umgebende Volk und spricht vom Glücklichsein in Situationen, wo wir Menschen von vornherein jegliches Empfinden und Wahrnehmen von Glück ausschließen würden. Er spricht von Menschen, von denen wir sagen würden, dass sie auf der Schattenseite des Lebens stehen, die wir als Verlierer beschreiben würden. Menschen, die auf den ersten Blick nicht zu beneiden sind, nennt Jesus glücklich.

Unser heutiger Vers sagt, dass die geistlich Armen glücklich sind. Wie kann das bloß sein? Nun ja, die meisten Menschen setzen sich irgendwann in ihrem Leben mit geistlichen Dingen auseinander. Viele machen sich intensiv Gedanken darüber. Sie suchen und fragen. Sie eignen sich viel Wissen an. Sie sammeln Erfahrungen aus verschiedenen Religionen, Lehren und Meinungen. Damit begründen sie dann einmal die Richtung, die sie eingeschlagen haben.

Auch wir Christen sind oft reich an Wissen. Wir haben vielleicht viel gehört und viele Bücher gelesen, die sich mit verschiedenen geistlichen Themen auseinandersetzen. Unserem Leben versuchen wir, unter Anwendung der gesammelten Erkenntnis, eine perfekte Ausstrahlung zu verleihen. Dabei stehen wir in der Gefahr, andere Mitchristen von oben herab zu behandeln, schließlich sind diese ja geistlich nicht so reich.

Doch was sagt der Herr Jesus? Nicht derjenige, der viel weiß und auch nicht derjenige, der weiß, dass er viel weiß, erreicht unbedingt das Himmelreich. Nicht derjenige, der viel Erfahrung oder beeindruckende geistliche Erkenntnis vorzuweisen hat, auch nicht der, der sich auf irgendwelche großen Werke oder besondere Errungenschaften berufen kann, wird damit sicher in die ewige Herrlichkeit eingehen.

Aber ganz klar, die Menschen, die geistlich arm sind. Es sind Menschen, die erkannt haben, wie klein und hilflos sie sind, wenn es um geistliche Dinge geht. Menschen, die verstanden haben, dass sie nichts vorzuweisen haben, keine Werke, auf die sie sich berufen können. Diesen Menschen ist bewusst geworden, dass sie allein auf Gott und auf seine Gnade angewiesen sind.

Zu diesen Menschen spricht Jesus: „Glückselig sind, die geistlich arm sind; denn ihnen gehört das Himmelreich.


 

14. Januar 2014

 

Glückselig sind, die Leid tragen

Glückselig sind, die Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Matthäus 5,4

Unser Leben besteht ja bekanntlich nicht nur aus Sonnenschein. Schwere Stürme und gewaltige Schauer setzen uns manchmal hart zu. Und immer wieder stellt sich uns dann die Frage, warum wir dieses oder jenes erleben oder durchmachen müssen.

Doch ständiger Sonnenschein lässt die Erde vertrocknen und bringt die Pflanzen zum Welken. Der Regen hingegen erfrischt Wald und Wiese und lässt das Gewächs wachsen und gedeihen. Genauso verhält es sich auch mit uns. Oft sind es die schweren Leiden, die uns stark werden lassen. Die größten Schwierigkeiten geben uns manchmal einen neuen Schub und lassen uns reifer werden.

Aber vor allem geht es hier um die Menschen, die Leid tragen um ihre Sünden. Diejenigen, die ihre Schuld erkennen und vor Gott innig bereuen, die sollen getröstet werden. Denn Gott tröstet mit einem Trost, den uns kein Mensch geben kann. Bei Gott werden unsere Vergehen nicht nur vorübergehend überdeckt, nein, denn er macht uns wirklich frei. Wer mit seiner Sündenlast zu Gott kommt, dem wird sie für immer abgenommen und in die Tiefen des Meeres versenkt.

Wer aber, statt darüber Leid zu tragen, seine innere Leere und seine Schuld mit weltlichen Freuden und vergänglicher Heiterkeit zu unterdrücken versucht, der wird diese Glückseligkeit nicht erleben können. Denn Jesus sagt: „Glückselig sind, die Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.


 

15. Januar 2014

 

Glückselig sind die Sanftmütigen

Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen.
Matthäus 5,5

Wenn uns einmal Unrecht geschieht, kommt es ganz schnell vor, dass es in unserem Innern anfängt zu brodeln. Es sind manchmal Kleinigkeiten, die erreichen, dass wir vor Wut schäumen. Und manch einer hat es schon erlebt, dass er im Zorn etwas gesagt oder getan hat, was er nachher tausendmal bereut, aber nicht mehr hat rückgängig machen können.

Womöglich dachte Jesus in dem Augenblick an die Zeloten, eine Organisation zu damaliger Zeit unter den Juden, die sich für die Befreiung Israels von der römischen Herrschaft einsetzte. Die Zeloten waren bereit auch Gewalt einzusetzen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Jesus erklärt hier, dass ein Sanftmütiger wesentlich mehr erreicht, als nur die Rückeroberung des eigenen Landes.

Doch obwohl es Mensch gibt, die in der Lage sind, trotzdem dass ihnen Ungerechtigkeit widerfährt, ruhig zu bleiben, kann nur Gott allein die wahre Sanftmut und Geduld schenken. Der Mensch selbst ist nicht in der Lage, seine Gemüter völlig unter Kontrolle zu kriegen. Nur wer sich ganz unter die Herrschaft Gottes gestellt hat, sich von seinem Geist erfüllen, lässt, bekommt dieses sanftmütige Wesen.

Der Sanftmütige ist der Gewinner, denn er hat schon, wenn um ihn herum alles stürmt und wütet, eine unergründlich tiefe Ruhe in sich und wird darüber hinaus von Gott gesegnet. Deshalb heißt es: „Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen.


 

16. Januar 2014

 

Glückselig sind, die hungern nach Gerechtigkeit

Glückselig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
Matthäus 5,6

Hunger und Durst sind alles andere als angenehm. Allerdings kennt wohl kaum einer von uns das wirkliche Hungergefühl, wie es heutzutage viele tausende Menschen auf unserer Erde Tag für Tag verspüren müssen. Es ist weit mehr als nur ein knurrender Magen. Es ist eine große Sehnsucht und ein unbeschreibliches Verlangen satt zu werden.

Ein Mensch, der eine lange Zeit Bedrängnisse und Verfolgungen erleiden musste und viel Unrecht hinnehmen musste, sehnt sich nach Gerechtigkeit. Es ist der letzte Gedanke, mit dem er abends schlafen geht und der erste Gedanke, mit dem er morgens aufsteht. So ein Mensch dürstet danach, nicht mehr unschuldig leiden zu müssen.

Wenn man jemandem die Frage stellt, ob er gerecht ist, so bekommt man meist viele Argumente genannt, warum diese Person sich selbst für einen gerechten Menschen hält. Es gibt aber auch noch eine andere Gerechtigkeit. Es ist die Gerechtigkeit Gottes. Diese Gerechtigkeit begnügt sich nicht damit, einen menschlichen Gerechtigkeitsmaßstab zu erreichen. Die Gerechtigkeit Gottes erwartet von uns ein völlig sündloses und Gott in allen Dingen wohlgefälliges Leben.

Können wir diesen Erwartungen jemals entsprechen? Nein, nicht aus eigener Kraft. Doch durch das von Sünden reinigende Blut Jesu Christi kann auch ein von sich aus unvollkommener Mensch, in Gottes Augen für gerecht befunden werden. Denn diejenigen, die in ihrem Hunger und Durst nach Gerechtigkeit zum Kreuz Jesu Christi gekommen sind und Vergebung ihrer Schuld empfangen haben, die sollen satt werden.


 

17. Januar 2014

 

Glückselig sind die Barmherzigen

Glückselig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Matthäus 5,7

Barmherzigkeit – eine Tugend, die in unserer Welt von heute fast ausgestorben ist. Nein, ich meine nicht nur das bloße Mitgefühl mit einer bestimmten Person, die gerade leidet, sondern eine grundsätzliche Offenherzigkeit gegenüber anderen.

Ein Barmherziger ist es nicht nur einmal, aufgrund eines besonders tragischen Ereignisses oder weil er gerade aus irgendeinem Grunde sehr gerührt ist. Er hat stets diese innere Einstellung. Jeder aus seiner Umgebung weiß, dass er für seine Not immer ein offenes Ohr hat. In seiner Nachbarschaft ist bekannt, dass man mit seiner Hilfe rechnen kann, sofern er dazu in der Lage ist. Seine Gemeinde schätzt ihn als jemanden, der stets ein Auge für die Sorge des anderen hat. Ein gutes Wort hat er für den, der mutlos geworden ist und eine helfende Hand auch da, wo keine Gegenleistung zu erwarten ist.

Doch tut der Barmherzige dieses alles nicht von sich aus. Diese Eigenschaft hat er selbst erst, seitdem ihm Barmherzigkeit widerfahren ist. Denn als er noch tief in Sünden war und ein Leben fern von Gott und seinen Geboten führte, hat sich sein Heiland über ihn erbarmt und ihn aus seinem Elend erlöst. Seitdem kann er es einfach nicht lassen, seinen Mitmenschen ebenfalls Barmherzigkeit zu erweisen.

Und weil ein Barmherziger nicht aus Berechnung handelt, nicht weil er sich davon irgendeinen Gewinn erhofft, sieht Gott ihn gnädig an. Geht er einmal selbst durch Schwierigkeiten und Not, schenkt der himmlische Vater ihm seinen Trost und lässt ihm Barmherzigkeit widerfahren. Also stellen wir fest: „Glückselig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.


 

18. Januar 2014

 

Glückselig sind, die reinen Herzens sind

Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Matthäus 5,8

Dieser Vers hat einen tiefen Eindruck auf mich hinterlassen, als er mir einmal von einem Seelsorger gewünscht wurde, während in meinem Leben alles drunter und drüber zu gehen schien. Er legte mir damals nahe, dass ich stets darauf bedacht sein sollte, reinen Herzens zu sein, ganz gleich, was um mich herum geschieht. Denn wenn ich reinen Herzens sei, würde ich einst Gott schauen, anders könne es nicht sein.

Es ist Gottes große Gnade, dass er uns durch das Opfer und das Blut Jesu Christi ein reines Herz schenkt. Und dieses gilt es, unter allen Umständen zu bewahren.

Doch es war schon immer eine große, fast nicht zu bewältigende Herausforderung. Zu allen Zeiten versuchte der Teufel, die Menschen von Gott wegzubekommen. Er versuchte stets mit aller Macht, die Herzen der Menschen zu beschmutzen, um zu verhindern, dass diese Gott schauen. Umso schwieriger ist es heute, wo die Welt um uns herum erfüllt ist mit Sünde und Gottlosigkeit. Der Einfluss der Medien und der Gesellschaft ist auch auf den Christen enorm. Da kann es schnell passieren, dass Dinge, die man vor einiger Zeit noch abscheulich fand, plötzlich normal zu sein scheinen. Nur mit Gottes Hilfe kann ein Christ wachsam sein und Widerstand leisten.

Das Herz rein zu halten bleibt also stets ein harter Kampf. Und doch lohnt es sich. Wie herrlich wird einmal dieser Augenblick sein, an dem wir Gott schauen werden. Vorbei die Zeit des Kampfes, der Trübsal und der Entbehrungen. Weg sind dann alle Tränen, Jammer und Not. Ganz überwältigt werden wir dann den sehen, der uns gemacht hat und uns so sehr liebt. Deshalb: „Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.


 

19. Januar 2014

 

Glückselig sind die Friedenstifter

Glückselig sind die Friedenstifter; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5,9

Friedensstifter zu sein, erfordert Mut. Um Frieden zu stiften, muss man bereit sein, Courage zu zeigen. Man muss bereit sein, in die Bresche zu springen. Vor allem sollte man sich im Klaren sein, dass man womöglich mit mehr, als nur einem blauen Auge davon kommt.

Denn jemand der Frieden stiftet ist nicht nur jemand, der Harmonie liebt. Es ist nicht jemand der einfach nur gerne eine friedliche Atmosphäre um sich herum hat. Ein Friedenstifter ist einer, der sich aktiv für Frieden einsetzt, da wo Hass, Streit und vielleicht sogar Gewalt herrschen.

Wer wahren Frieden schaffen will, darf nicht Angst haben vor Konfrontation, denn ein dauerhafter und aufrichtiger Frieden entsteht nicht, wo man Unrecht und Falschheit zudeckt. Ein langfristiger und richtiger Frieden kann erst aufwachsen, wenn dafür die notwendige Grundlage geschaffen ist. Ein Friedenstifter weicht deshalb den Unannehmlichkeiten nicht aus, sondern legt seinen Finger genau in die wunde Stelle.

Wir merken schon, dass man hier als Mensch ganz schnell an seine Grenzen stößt. Deshalb sind wir auf Hilfe angewiesen. Wer könnte uns da besser helfen, als Jesus Christus? Er ist selbst der Friedefürst. Er ist derjenige, der uns tiefen Frieden in unser Herz schenkt, wenn wir ihm Einlass gewähren. Ab dem Zeitpunkt heißen wir Gottes Kinder und tragen auch einen Drang in unseren Herzen zum wahren Frieden mit jedermann. Bei ihm bekommen wir die notwendige Kraft und Weisheit, Frieden zu stiften, wo er noch fehlt.


 

20. Januar 2014

 

Glückselig, die um Jesu willen Verfolgten

Glückselig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Glückselig seid ihr, wenn sie euch um meinetwillen verleumden und verfolgen und allerlei Übles über euch behaupten, indem sie lügen. Seid fröhlich und getrost; denn es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn genauso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gelebt haben.
Matthäus 5,10-12

Glücklich in Verfolgung? Das widerspricht jeglicher menschlicher Logik. Es ist für unseren Verstand einfach unbegreiflich, wie man im Zusammenhang mit Bedrängnis und Not von einem seligen Zustand sprechen kann.

Vielleicht wird jemand denken, dass das alles ziemlich weit von uns entfernt ist. So richtig Angst vor Verfolgung müssen wir in unserem Lande nicht haben. Diese Zeiten sind längst vorbei. Wir bekommen bloß aus den Nachrichten und aus Statistiken immer wieder mit, dass in fernen Ländern Christen verfolgt werden.

Doch wenn du deinen Glauben konsequent lebst, wirst du bald merken, auf welchen Widerstand du stößt. Wenn du offen darüber sprichst, was die Bibel lehrt und wie Gott die Dinge sieht, wird dir bald Intoleranz und Diskriminierung Andersdenkender zur Last gelegt. Wenn du geradlinig an der Wahrheit festhältst und die Gebote Gottes als Maßstab für dein Leben nimmst, wirst du früher oder später Schwierigkeiten erfahren. Du wirst merken, dass Menschen Böses über dich sprechen. Nicht weil du Böses getan hast, sondern weil sie nichts Anstößiges an dir finden konnten, waren sie bereit Lügen und Verleumdungen über dich zu verbreiten, um dir wehzutun und dir Kummer und Sorgen zu bereiten.

Aber du kannst fröhlich und getrost sein. Denn zum einen bist du nicht allein. Es gab schon unzählige Menschen vor dir, die ebendiese Schwierigkeiten aufgrund ihres Glaubens an Gott, durchlebt haben. Es gibt auch zur selben Zeit viele Christen rund um den Globus, die sich in ähnlicher Not befinden.

Zum anderen kannst du dich als wiedergeborenes Kind Gottes freuen, dass dir das Himmelreich gehört. Nach diesem kurzen Leben hier auf der Erde wirst du in die ewige Herrlichkeit eingehen. Dort wird dir deine Treue und Standhaftigkeit reichlich belohnt werden.


 

21. Januar 2014

 

Gesang im Hause der Gerechten

Man singt mit Freuden vom Sieg in den Zelten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Psalm 118,15

Der Verfasser dieses Psalms hat etwas festgestellt: In den Zelten der Gerechten wird gesungen! Vielleicht hat er das immer wieder bemerkt, wenn er an der Wohnung dieser Menschen vorbeiging. Jedes Mal war ein fröhlicher Gesang zu hören.

Der Gesang ist ein wichtiger Bestandteil eines Christenlebens. Gott selbst ordnete es in seinem Volk so an, dass Sänger die Gottesdienste verschönerten und ihn lobten. David und andere Menschen hinterließen uns ein ganzes Buch voller Lieder, die Psalmen. Auch im Neuen Testament lesen wir, dass Jesus mit seinen Jüngern sang oder Paulus, als er zum Beispiel im Gefängnis saß.

Über zwei Jahrtausende hinweg verherrlichen Kinder Gottes ihren himmlischen Vater mit verschiedenen Liedern. Sie singen Lieder der Anbetung oder klagen ihre Not im Gesang. Sie besingen Gottes Größe und Allmacht und bringen ihre Sorgen und ihren Kummer zum Ausdruck. Sie flehen um Sündenvergebung und bewundern das gewaltige Erlösungswerk Christi.

Der Gesang der Gerechten ist dem Teufel ein Dorn im Auge. Es ist ihm zuwider, deshalb versucht er dem mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Und manchmal gelingt es ihm auch. Manch ein Christenmund verstummte, nachdem schwere Anfechtungen und Sorgen ihn heimgesucht haben. In manchem Christenhause kehrten nach fröhlichem Gesang, Hass, Streit und Unfrieden ein.

Doch das wollen wir nicht zulassen. In unserem Hause soll zu jeder Zeit mit Freuden vom Sieg unseres Gottes gesungen werden. Wenn auch Not und Leid uns die Kehle zuschnüren wollen, so wollen wir nicht verstummen. Denn unser Herr hat am Kreuz gesiegt und auch heute noch ist seine Rechte erhoben. Auch heute noch behält er den Sieg, über Sünde und Teufel, aber auch über unsere irdischen Sorgen und Schwierigkeiten.


 

22. Januar 2014

 

Prüft alles – das Gute behaltet

Prüft aber alles und das Gute behaltet.
1.Thessalonicher 5,21

Welch ein kleiner und unscheinbarer Satz und doch ist sein Inhalt so bedeutungsvoll für einen Christen. Es ist nicht eines Christen Art gedankenlos in den Tag hineinzuleben. Christsein bedeutet auch, bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.

Hier ruft uns das Wort Gottes auf, alles zu prüfen. Wir leben in einer Welt, die so unstet und flüchtig ist. Alles ist vergänglich und was heute neu und modern ist, ist morgen womöglich schon von einem anderen Trend abgelöst.

Diese Entwicklungen machen auch vor der Gemeinde nicht halt. Schon zu den Zeiten der Apostel, versuchten Menschen immer wieder neues Gedankengut unter die Gläubigen zu bringen. Oft mit viel Hinterlist und schön verpackt.

Deshalb lautet hier der Aufruf, alles zu prüfen. Viele Christen denken nun, dass sie alles mit ihrer persönlichen Meinung abgleichen sollten. Das, was ihnen gefällt, ist gut und was ihnen nicht so gefällt, ist eben nicht gut. Doch weit gefehlt. Nicht unsere Sichtweise und unsere Meinung zählen, sondern was Gott dazu sagt.

Gott hat uns wunderbare Prüfinstrumente hinterlassen. Wir haben sein heiliges Wort, aus dem wir entnehmen können, was gut und böse ist. Wir haben aber auch den Heiligen Geist, der uns nach den Geboten Gottes leiten will. So ist es nun unsere Pflicht, in unserem Alltag alles zu prüfen und das Gute und Gottwohlgefällige zu behalten, alles andere hingegen zu meiden.


 

23. Januar 2014

 

Gott umgürtet die Schwachen mit Stärke

Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind mit Stärke umgürtet.
1.Samuel 2,4

Du brauchst dich nicht mehr zu fürchten! Du musst dich nicht mehr länger voller Sorge und Angst verkriechen! Denn der Bogen der Starken, die dir arg zugesetzt und dich sehr bedrängt haben, ist nun zerbrochen.

Was war nun der Grund für ihr klägliches Scheitern? Sie haben ihre Hoffnung auf ihre eigene menschliche Kraft gesetzt. Ihre eigenen Strategien und ihr irdisches Kriegsgerät sollten ihnen Sieg bringen. Anfangs hatten sie auch Erfolg. Sie galten als stark, hatten Macht und Einfluss, sodass sie große Fortschritte machten. Bis zu einem bestimmten Punkt.

Denn als Gott die Sache in seine Hand nahm, geschah eine unerwartete Wende. Der Bogen der Starken zerbrach. Die Schwachen hingegen, die die ganze Zeit als Verlierer galten, wurden mit Stärke umgürtet. Das heißt, sie haben diese Stärke nicht nur in die Hand gedrückt oder auf die Schulter gelegt bekommen, sondern sie sind damit umgürtet, d.h. fest versehen worden.

So widersprüchlich dieser Vers im ersten Moment auch klingen mag, so ist er doch schon im Leben vieler Christen wahr geworden. Denn wenn wir uns unserer Schwachheit bewusst werden und uns auf Gott verlassen, so erfüllt er uns mit der notwendigen Kraft. Er macht uns stark, um Schwierigkeiten zu ertragen. Aber er befreit uns auch aus unseren Nöten, indem er die Vorhaben derjenigen, die die Seinen bedrängen, misslingen lässt.


 

24. Januar 2014

 

Ein freundlich Wort jagt Sorgen fort

Sorge im Herzen macht krank; aber ein freundliches Wort erfreut.
Sprüche 12,25

Schwere Sorgen belasten nicht nur unser Gemüt und beschäftigen unsere Gedanken, sondern können auch tatsächlich körperliche Beschwerden hervorrufen. Es vergeht der Appetit, der Schlaf entflieht und das allgemeine Wohlbefinden ist gestört.

In unserer Zeit suchen immer mehr Menschen Arztpraxen auf, aufgrund verschiedener kleinerer Beschwerden, die auf nervliche Anspannung zurückzuführen sind. Nicht selten sind aber auch ernsthafte Erkrankungen dabei, die ihren Ursprung im Stress und psychischer Belastung haben, und zum Teil sogar stationär behandelt werden müssen.

Sorge in unserem Herzen lässt auch unseren geistlichen Menschen nicht unangetastet. Wenn wir uns stark auf unsere Sorgen konzentrieren, kann es geschehen, dass wir Gott, sein Wort und die Gemeinschaft mit ihm vernachlässigen. Dieses lässt auch den geistlichen Menschen dahinwelken und erkranken.

Ein freundliches Wort hingegen bewirkt Wunder. Es erfreut die Menschen und kann sogar ein Lichtstrahl hinein in die Schwermut sein. Es gibt oft neuen Mut und Kraft, voranzugehen. Ein freundliches Wort vertreibt die Sorgenfalten und zaubert ein Lächeln in das Gesicht eines Menschen.

Wie oft sparen wir an freundlichen Worten? Wie oft erwarten wir Freundlichkeit von anderen, sind aber nicht bereit selbst die Initiative zu ergreifen? Wir schenken unseren traurigen und bedrückten Mitmenschen keine Beachtung. Dabei könnten wir so viel bewirken, mit einem kleinen Trost, einem Kompliment oder einem Zitat aus der Bibel.

Lasst uns gerne freundliche Worte schenken und damit sorgenbelasteten Menschenherzen Freude bereiten.


 

25. Januar 2014

 

Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast

Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
2.Timotheus 3,14-15

Timotheus lag Apostel Paulus ganz besonders am Herzen, sodass er ihn sogar als seinen Sohn im Glauben nennt. Hier gibt Paulus wichtige Ratschläge und Ermahnungen an seinen Schüler und Nachahmer weiter.

Er bereitet ihn vor, auf schwere Zeiten, die auf die Christen zukommen werden. Er erinnert ihn auch an die Verfolgungen und Bedrängnisse, die sie bereits erlitten hatten, und weist ihn darauf hin, dass es sich in Zukunft weiter verschlimmern wird. Die Menschen werden sich gegen das Gute stellen und viele antigöttliche Eigenschaften annehmen. Es werden Betrüger und Verführer auftreten, die einen frommen Schein von sich geben und viele Menschen mit sich reißen werden.

Und dann kommt dieser entscheidende Satz, der Timotheus in aller Deutlichkeit zu einer klaren Haltung aufruft: „Du aber bleibe bei dem was du gelernt hast und was dir anvertraut ist.“ Paulus erinnert ihn daran, von wem er dieses gelernt hat, nämlich von Paulus selbst. Er erinnert ihn auch daran, dass er von klein auf die Schrift kennt und weiß, dass er darin die notwendigen Unterweisungen bekommt, wie er durch den Glauben an Jesus Christus, die Seligkeit erlangt.

Nun, lieber Leser, wenn du dich in Schwierigkeiten und Bedrängnissen befindest, wenn dir das Wesen und Treiben dieser Welt hart zusetzt, wenn alle um dich herum eine andere Richtung einschlagen, du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast! Du weißt ja, von wem du gelernt hast, nämlich von Jesus Christus. Du weißt auch, dass du durch die Bibel die Orientierung bekommst, um die ewige Herrlichkeit zu erreichen. Deshalb halte fest, was dir anvertraut ist!


 

26. Januar 2014

 

Wenn nur der Herr für mich ist …

Der Herr ist für mich, ich fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun?
Psalm 118,6

In unserem Alltag suchen wir oft – bewusst oder unbewusst – Rückhalt bei Menschen. In Schwierigkeiten wollen wir verstanden und unterstützt werden. Befinden wir uns in Not, erwarten wir Hilfe und Zuspruch von unseren Nächsten. In Problemen fühlen wir uns gestärkt, wenn wir wissen, dass andere auf unserer Seite stehen.

Doch viel wichtiger sollte für uns sein, dass der Herr für uns ist. Und der Herr ist für die, die für ihn sind. Er hält treu zu denen, die treu zu ihm halten. Er behütet gerne diejenigen, die auf seinen Wegen gehen. Er erweist sich als wunderbarer Gott gegen diejenigen, die sein Wort halten und seinen Willen tun.

Kommen dann Zeiten, in denen Menschen sich gegen uns stellen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Wenn sich auch unsere Nächsten von uns abwenden, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Ja, wenn auch viele und einflussreiche Menschen uns bedrohen, brauchen wir keine Angst zu haben, denn der Allmächtige ist für uns. Der große und starke Gott steht auf unserer Seite, was können uns Menschen da noch antun?


 

27. Januar 2014

 

Der Herr behütet die Einfältigen

Der Herr behütet die Einfältigen; wenn ich unterliege, dann hilft er mir.
Psalm 116,6

„Religion ist etwas für Schwache und für alte Leute!“ – solche und ähnliche Aussagen hört man immer wieder von Menschen, die von sich und ihrer eigenen Kraft ganz überzeugt sind. Und damit liegen sie aber auch gar nicht so verkehrt. Denn auch unser heutiger Vers sagt etwas Ähnliches.

Die Einfältigen, solche, die von den anderen als ein wenig zurückgeblieben oder gar dumm belächelt werden, weil sie in so einer modernen und fortgeschrittenen Welt noch an einen Gott glauben. Man könnte die Stelle aber auch übersetzen, mit „die Hilflosen“ oder „die sich nicht selbst helfen können“, diese werden von Gott behütet. Er nimmt sich ihrer an und beschützt sie in Not und Gefahr.

Wenn wir also schwach werden und unterliegen, ist Gott bereit uns aufzurichten. Wenn wir hilflos und verzagt sind, ist er uns nah, um uns beizustehen. Wenn wir kraftlos am Boden liegen und nicht mehr weiterkönnen, so errettet er uns und macht uns stark um weiterzugehen.

In dieser Hinsicht möchte ich doch gerne einfältig und hilflos sein, denn dann kann ich mich von ganzem Herzen auf meinen großen und starken Gott verlassen und gewiss sein, dass er mir helfen wird.


 

28. Januar 2014

 

Furchen in unserem Leben

Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und ihre Furchen lang gezogen.
Psalm 129,3

Das hier verwendete Bild soll an die Gefangenschaft des Volkes Israel in Ägypten erinnern. Die unbarmherzigen Peitschenhiebe der ägyptischen Aufseher haben tiefe Striemen und Narben auf den Rücken der Israeliten hinterlassen.

Manch eine Not in unserem Leben kommt uns auch vor wie ein starker Pflug, der unbeirrt und tief seine Furchen durch unser Leben zieht. Nein, es sind nicht unbedingt körperliche Schmerzen. Viel häufiger sind es Wunden oder gar Narben in unserem Innern, die durch diesen Pflug entstehen. Denn in unserem Leben wird einiges aufgerissen, zerstört und durchwühlt.

Doch ein Boden, der nicht gepflügt wird, taugt nicht zum Anbau. Denn durch das Aufbrechen, Lockern und Mischen der Erde, wird der Boden aufnahmefähiger für Wasser. Ebenso lassen auch in unserem Leben manche Nöte und Schwierigkeiten uns offener werden für Gott und sein Wort.

Beim Pflügen werden die Nährstoffe im Boden besser verteilt und es entsteht ein Saatbett, in das später der Samen eingestreut wird. Damit wir zu etwas Brauchbarem werden und Frucht bringen können, lässt Gott dann und wann Pflüger in unserem Leben ackern. Auch wenn uns die tiefen Furchen zuerst viel Leid bedeuten, sind sie die Voraussetzung für reiche Segensfrucht zur Zeit der Ernte.


 

29. Januar 2014

 

Freut euch im Herrn allezeit!

Freut euch zu jeder Zeit im Herrn, und noch einmal sage ich: Freut euch!
Philipper 4,4

„Ach, wie können wir uns freuen, befinden wir uns doch in so einer Not?“ – „Freut euch zu jeder Zeit!“

Viele Christen haben sich über diese Bibelstelle den Kopf zerbrochen. Wir können uns freuen, wenn die Sonne scheint und der Himmel blau ist. Wir können uns freuen, wenn wir glückliche Stunden erleben. Aber sich auch in Leiden zu freuen?

Wenn es mal wieder so ein Tag war, der gefüllt war mit Stress und Ärger. Wenn man geschafft von der Arbeit nach Hause kommt und hier mit neuen Problemen konfrontiert wird. Kann man sich dann freuen?

Wenn man selbst oder ein besonders nahestehender Mensch wie aus heiterem Himmel die Diagnose einer schweren, womöglich unheilbaren Krankheit bekommt. Wie kann man da von Freude sprechen?

Wenn der Blick auf das Bankkonto verrät, dass es dort nichts mehr zu holen gibt, man aber noch einige Wochen die Familie ernähren muss, bis zum nächsten Gehalt. Diese Sorge lässt für Freude keinen Raum.

Wenn wir uns in schwerer Anfechtung und heftigen geistlichen Kämpfen befinden und die Schwermut uns in ihren Bann nimmt. An Freude ist in so einer Situation gar nicht zu denken.

Wen Menschen uns bedrängen und uns das Leben schwer machen. Wenn Hass und Bosheit uns entgegenschlägt. Wenn wir bedroht, misshandelt und verfolgt werden. Weit weg ist dann die Freude, denn auf dem Herzen ist uns angst und bange.

Und doch ist dieser Aufruf nicht umsonst an uns gerichtet. Wir können uns tatsächlich auch dann freuen, wenn es scheinbar gar keinen Anlass dazu gibt. Wir haben einen Grund zur Freude, der über all den Nöten und Schwierigkeiten steht. Wir können uns zu jeder Zeit in dem Herrn freuen.

Denn all dieses kann uns das nicht rauben, was wir in Gott haben. Die schweren Zeiten werden einmal vergehen, doch die Verheißung Jesu Christi, uns einmal zu sich zu holen, bleibt bestehen. Wie ein heller Strahl durchleuchtet diese Gewissheit all unsere Dunkelheit und erfüllt uns mit einer Freude, die nie vergeht.


 

30. Januar 2014

 

Der Herr achtet auf der Menschen Wandel

Aber die Gottesfürchtigen besprachen sich untereinander, und der Herr beachtete und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die den Herrn fürchten und seinen Namen wertschätzen.
Maleachi 3,16

Im Volke Israel machte sich die Meinung breit, dass ein Leben in Treue und Demut vor dem allmächtigen Gott keinen nennenswerten Vorteil bringe. Es kam sogar soweit, dass einige Menschen die Gottlosen beneideten und sie glücklich priesen. Denn obwohl sie sich frech und stolz gegen Gott uns seine Gebote auflehnten, ging es ihnen gut und sie wurden von Gott scheinbar nicht zur Rechenschaft gezogen für ihre bösen Taten.

Aber der Herr hörte auf das, was die Gottesfürchtigen untereinander besprachen. Was mag es denn gewesen sein? Nun, ich denke, dass die Gottesfürchtigen diese scheinbare Ungerechtigkeit ebenfalls beobachteten, auch blieb ihnen nicht verborgen, dass der Erfolg der Gottlosen in vielen ihrer Mitmenschen ernsthafte Zweifel entstehen ließ. Aber die Gottesfürchtigen besprachen sich untereinander, dass sie trotz allem treu sein wollten. Sie machten sich gegenseitig Mut, an Gott festzuhalten, auch wenn alles um sie herum dagegen sprach.

Dieses beachtete der Herr und hörte es. Es war ihm sogar so wertvoll, dass er es in ein Gedenkbuch schreiben ließ. Denn diejenigen, die in Gottesfurcht vor ihm gewandelt sind, die sollten einmal den Unterschied zwischen dem Bösen und Guten erfahren. Während den Gottlosen das angekündigte Gericht galt, durften die Gerechten die Verheißung der zukünftigen Freude empfangen.

Der Herr hört, was wir untereinander besprechen. Ob wir Leiden und Trübsale geduldig, in der Hoffnung auf den Herrn ertragen oder ob wir uns auflehnen gegen seine Führung. Ob wir den Menschen fluchen, die uns Schmerzen zufügen oder ob wir alles unserem großen Gott anvertrauen. Ob wir uns unerschütterlich auf die Verheißungen Gottes stützen oder ob wir uns von dem vergänglichen Glanz dieser Welt blenden lassen und ins Wanken geraten.

Möge der Herr doch auch uns ins Gedenkbuch schreiben können, als diejenigen, die ihn fürchten und seinen Namen wertschätzen.


 

31. Januar 2014

 

Prüfe und erforsche mich, o Gott

Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!
Psalm 139,23-24

Der Psalmist hat ein ernstes Anliegen. Er möchte gerne erfahren, wo er steht. Er möchte gerne wissen, wie Gott auf sein Leben und auf sein Wandeln schaut. „Erforsche mich, o Gott, …“, fleht er. Wer so betet, ist bereit, sich auf die Waage Gottes zu legen. So ein Mensch ist bereit zu erfahren, was der große Gott von ihm hält.

Viele Menschen haben Angst, so zu beten. Sie wissen nämlich genau, dass es sie teuer zu stehen kommen kann. Wenn Gott in seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit unser Leben ansieht, was bleibt dann davon übrig? Was bleibt in Gottes Augen bestehen? Was von all unserem Tun und Wirken hat einen Wert vor Gott? Vielleicht wird er auf so manches, was uns lieb und teuer ist, seinen göttlichen Finger legen, weil es ihm nicht wohlgefällt? Womöglich werden wir dann auf einmal Dinge loslassen müssen, die uns so viel bedeuten.

Doch sollten wir bereit sein, uns von Gott erforschen zu lassen. Unser Herz sollte offen sein, zu erfahren, ob wir noch auf dem ewigen Wege sind oder ob wir bereits abgewichen sind auf einen bösen Weg. Denn noch ist Zeit umzukehren. Noch haben wir die Möglichkeit unser Wandel zu korrigieren. Wenn wir aber am Ende des Weges angekommen sind, dann ist es zu spät. Deshalb sollte unser Wunsch sein, alles abzulegen, was Gott nicht gefällt und unser Gebet: „Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!