März




 

1. März 2014


Wasserquellen im dürren Land


Er machte das Trockene wieder wasserreich und im dürren Land Wasserquellen.
Psalm 107,35
So ist unser Herr. Gleichwie er das Volk Israel vor Jahrtausenden wohl versorgte in der Wüste, ist er auch heute um uns bemüht.

Wie oft hatten es die Kinder Israel erlebt, auf ihrem Weg durch die Wüste. Wenn sie müde und erschöpft waren, wenn sie verschmachteten vor Hunger und Durst, dann sandte Gott ihnen, was sie benötigten. Oft auf eine unerwartete und unglaubliche Art und Weise. Gott ließ Wunder geschehen und ließ plötzlich mitten in der Wüste erfrischendes Wasser hervortreten. Die Israeliten hatten es sich nie erträumen und vorstellen können, wie Gott ihnen plötzlich in der Trockenheit und Einöde Speise zukommen ließ.

Und wenn Gott dich momentan durch eine Wüste führt. Wenn dir der Weg mittlerweile zu schwer und zu mühsam geworden ist, wenn du keine Kraft mehr hast weiterzugehen, dann blicke auf zum Herrn. Fang bloß nicht an zu murren und Gott Vorwürfe zu machen, wie es die Israeliten oft taten, denn damit raubten sie sich selbst so manch einen Segen, den Gott ihnen bereitet hatte. Gott sieht dein Elend und deine Not. Er wird es nie zulassen, dass du verdurstest und verschmachtest in der Wüste. Er wird dir bald zur Hilfe eilen und das Trockene wieder wasserreich machen. Er wird in dem dürren Land, wo du es nicht erwartest, Wasserquellen sprudeln lassen und dich erquicken.


 




 

2. März 2014



Das Blut an den Pfosten deiner Tür


Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Wenn er aber das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um euch zu schlagen.
2.Mose 12,23
Das Volk Israel befand sich im fremden Land, in Ägypten. Viele Jahre wurden sie dort gequält und misshandelt. Seit einiger Zeit bemühten sich Mose und Aaron um die Erlaubnis des Pharaos für das Volk Israel, das Land zu verlassen. Doch ohne Erfolg.

Nun hatte Gott eine neue Plage für die Ägypter angekündigt, mit der er den Pharao zur Freilassung seines Volkes bewegen wollte. In jedes Ägypters Hause sollte der Erstgeborene sterben. Aber was war denn das für ein Befehl an die Israeliten? Sie sollten die Oberschwelle ihrer Haustür und die beiden Pfosten mit Blut streichen? Das war nicht nur unhygienisch, sondern auch widerlich und lockte in Scharen Fliegen und sonstige Ungeziefer an. Ich glaube, dass manch ein Ägypter die Israeliten dabei beobachtete und für verrückt erklärte.

Aber Gottes Plan war folgender: Des Nachts sollte der Verderber durchs Land gehen, um das Gericht an den Ägyptern zu vollziehen. Das Blut am Hauseingang sollte dabei als Zeichen dienen. An den Häusern der Israeliten, die mit dem Blut versehen waren, zog er vorüber. Aber in die Häuser ohne das Zeichen, die Häuser der Ägypter, ging er hinein und tat, was ihm befohlen war.

Sicherlich hätte der Verderber sich auch an anderen Dingen orientieren können. Doch ihn interessierten nicht das Namensschildchen an der Haustür und auch nicht irgendwelche symbolträchtigen Gegenstände im Innern des Hauses, die nur bei Menschen jüdischen Glaubens vorzufinden waren. Das Entscheidende war ein klares, weithin sichtbares Zeichen. Das Blut an der Oberschwelle und den beiden Pfosten der Tür.

Heute glaubt manch ein Christ, er tue genug damit, wenn er Mitglied einer Kirchengemeinde ist und regelmäßig die Gottesdienste besucht. Ein anderer brüstet sich damit, sich in der Bibel gut auszukennen. Doch wer ist heutzutage noch bereit, sichtbar als Christ zu leben? Wer hat Mut, sich vor aller Welt zu Christus zu bekennen? Denn Jesus Christus sagt, dass er sich nur zu den Menschen bekennen möchte, die sich auch zu ihm bekennen. Dabei ist nicht entscheidend, ob man den Namen „Christ“ trägt, auch nicht, ob man christliche Rituale einhält, sondern, ob man ein Leben lebt, welches sichtbar durch das Blut Christi verändert ist.


 




 

3. März 2014



Gott verändert sich nicht


Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.
Psalm 102,28
Wir Menschen sind oft unbeständig in unserer Meinung. Was heute gesagt, muss morgen nicht mehr gelten. Bei einigen tritt dieses Problem besonders stark in Erscheinung. Es hat zur Folge, dass Mitmenschen in dem Tun und Handeln so einer Person keine klare Linie mehr erkennen können. Sie sind verunsichert, ja sogar irritiert, weil sie nicht wissen, was dieser Mensch nun über den einen oder anderen Sachverhalt denkt und wie er auf eine Information reagieren wird. Der Umgang mit solchen Menschen gestaltet sich besonders schwierig.

Anders ist es bei Gott. Er ist, wie er schon immer war. Gott ändert sich nicht. Gott ändert auch seine Meinung nicht. An seinem Wort kann man sich orientieren. Was für Gott vor Zeiten Sünde und ein Gräuel war, ist es auch heute noch. Er handelt ohne Ansehen der Person. Was er vor Jahrtausenden verheißen hat, ist heute noch gültig. Er ist wie ein Fels, der den Veränderungen der Zeit trotzt.

Man stelle sich einmal vor, Gott würde seine Sicht der Dinge stets ändern. Oder er wäre vergänglich, wie wir und ihn würde es irgendwann einmal gar nicht mehr geben. Wie unsicher wäre dann alles. Wir könnten uns auf sein Wort nicht mehr verlassen. Wir könnten nicht wissen, ob wir seine Zusagen immer noch in Anspruch nehmen können. Wir wären ohne Halt und aufgeschmissen.

Lasst uns deshalb danken, dass unser Gott immer noch da ist und sich nicht verändert hat. Lasst uns ihm danken, dass er bleibt, wie er ist und dass seine Jahre kein Ende nehmen.


 




 

3. März 2014



Hass gegen den Gottesfürchtigen


Dazu hatte Josef einmal einen Traum und erzählte seinen Brüdern davon; da hassten sie ihn noch mehr.
1.Mose 37,5
In diesem kurzen Abschnitt lesen wir insgesamt dreimal, dass die Brüder Josef hassten und immer mehr hassten. Was war der Grund dafür? Nun, ein Grund war sicherlich, dass der Vater Josef besonders gern hatte, weil er ihm im hohen Alter geboren worden war und er ihn hier und da bevorzugte. Doch da gab es noch mehr …

Denn Josef war auch ein wenig anders gestrickt als seine Brüder. Sie taten, obwohl sie älter waren, so manches Mal böse und gottlose Dinge. Wenn Josef dies mitbekam, erzählte er es häufig dem Vater, was bei den Brüdern natürlich für Unmut sorgte. Doch ich bin mir überzeugt, dass Josef dies nicht tat, um den Brüdern Schwierigkeiten zu bereiten oder weil er ihnen etwas Böses wollte. Der Grund für dieses Verhalten war der Schmerz im Herzen Josefs. Er wusste, was Gott wohlgefällig war und er wusste auch, was der Vater von seinen Söhnen erwartete. Josef selbst war bemüht, dieses einzuhalten. Wenn er aber die Taten der Brüder sah, belastete es sein Gewissen und ließ ihm keine Ruhe. Dann suchte er den Vater auf, um mit ihm darüber zu sprechen.

Wie es dann immer so ist, kamen zu dieser ohnehin schon angespannten Situation in der Familie, noch einige weitere Ereignisse hinzu, die den Hass in den Herzen der Brüder weiter schürten. Es kam zum Beispiel vor, dass Josef nachts geträumt hatte. Am Morgen erzählte er seine Träume dann im Kreise der Familie. Doch dies sorgte für große Empörung, denn die Träume ließen erahnen, dass Josef einmal ein großer Mann sein würde und seine Familienmitglieder sich dann vor ihm verbeugen müssten. Damit waren die Brüder natürlich gar nicht einverstanden und kochten vor Wut.

Ähnlich ergeht es einem jeden Christen in dieser Welt. Einem Menschen, der die Gebote Gottes ernst nimmt und nach seinem Willen lebt, bereitet es Schmerzen, selbst wenn er andere sündigen sieht. Wer gottesfürchtig leben will, wird nicht verstanden. Wer sich rein und unbefleckt halten will, wird Widerstand und sogar Hass ernten.


 




 

5. März 2014



Plötzlich in der Grube


Nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube war leer und kein Wasser darin.
1.Mose 37,24
Trotzdem, dass die Brüder sich so gegen ihn verhielten, liebte Josef sie. Denn als sie weit weg von zu Hause die Tiere hüteten und sein Vater ihn hinsandte, um nach ihnen zu schauen, machte er sich bereitwillig auf den Weg. Und auch als er sie nicht finden konnte, weil sie weiter gezogen waren, machte er nicht auf der Stelle kehrt, sondern suchte nach ihnen so lange, bis er sie fand.

Doch die Bosheit der Brüder kannte keine Grenzen. Als sie ihn von Ferne kommen sahen, fassten sie den Beschluss ihn zu töten. Welche Ängste muss Josef ausgestanden haben, als sie ihn plötzlich packten, ihm das bunte Gewand auszogen, das sein Vater ihm geschenkt hatte und ihn in ein Loch warfen. All sein Bitten und Flehen half nichts. Er wusste wohl, dass von seinen Brüdern alles zu erwarten war.

Dass die Brüder Josef nicht gleich getötet hatten, war Ruben zu verdanken. Denn er hatte die Alternative mit dem Loch vorgeschlagen, um Josef da nachher wieder herauszuholen und zum Vater zu bringen. Doch während Ruben sich entfernt hatte, hatten die Brüder eine neue Idee. Sie verkauften Josef als Sklaven an eine Karawane, die gerade mit einer großen Warenlieferung unterwegs nach Ägypten war.

So kam es, dass Josef in seinem jungen Alter, fast noch als Kind, herausgerissen wurde aus seinem gewohnten Umfeld und von seinem geliebten Vater, weg in ein weites, fremdes Land. Aus der Freiheit in die Sklaverei. Was muss Josef gefühlt haben, als die Karawane sich wieder auf den Weg machte und ihm plötzlich die ausweglose Situation bewusst wurde?

So kann es auch uns manchmal ergehen. Eben ging es uns noch gut und alles schien in Ordnung zu sein, doch ehe wir wissen, wie uns geschieht, landen wir auf einmal in einem Loch, aus dem wir selbst nicht mehr herauskommen. Auf einmal ist nichts mehr wie früher. Die bis dahin doch so gewohnte Umgebung scheint plötzlich kopfzustehen. Und wir stellen fest, dass wir machtlos sind und an der Situation nichts ändern können. Dann können wir nur das tun, was Josef auch tat: Stille sein und Gott vertrauen.


 




 

6. März 2014



Gesegnet und zum Segen für andere


Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der Herr das Haus des Ägypters um Josefs willen, und es war lauter Segen des Herrn in allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
1.Mose 39,5
Nun ist der arme Josef nach Ägypten gelangt. Einem fremden Land, wo er als Ware weiterverkauft wurde an einen reichen Mann. Josef wurde Sklave im Hause Potifars, welcher Kämmerer und Oberster der Leibwache des ägyptischen Herrschers war.

Aber wir lesen, dass der Herr mit Josef war. Und obwohl er fernab von Zuhause war, umgeben von fremden Menschen mit einer fremden Religion, behielt Josef die enge Beziehung zu seinem Gott. Und Gott segnete ihn dafür. Bei allem, was Josef in seine Hand nahm, schenkte der Herr ihm Gelingen. Jede Aufgabe, die ihm von Potifar auferlegt wurde, erledigte er mit besonderem Erfolg. Das beeindruckte Potifar, sodass er ihn über seinen ganzen Besitz setzte und ihm alle Verwaltungsaufgaben überließ und sich um nichts mehr kümmern brauchte in seinem Haus.

Und wegen Josef segnete Gott den Besitz des Potifars. Es heißt, dass lauter Segen des Herrn war, in allem, was Potifar hatte, im Haus und auf dem Feld. So bekannte sich Gott zu Josef auch in dieser schweren Zeit und segnete ihn, weil er ihm die Treue hielt und ihm gehorsam war. Und dadurch war er nicht nur selbst gesegnet, sondern brachte auch Segen in seine Umgebung hinein und zu seinen Mitmenschen.

Gott ist da, auch in schweren Zeiten. Er ist uns nah und will uns segnen. Doch vieles hängt dabei von uns ab. Wie verhalten wir uns in unseren Schwierigkeiten? Halten wir Gott die Treue, auch wenn wir seine Wege gar nicht verstehen? Sind wir bereit uns zu fügen und das Schwere aus Gottes Hand anzunehmen? Er erwartet unseren Gehorsam. Er möchte dich und mich heute segnen und zum Segen machen für die Menschen, die uns umgeben.


 




 

7. März 2014



Der nächste Schicksalsschlag


Wie sollte ich denn ein so großes Übel tun und gegen Gott sündigen.
1.Mose 39,9
Kaum scheint Josef sich ein wenig zu erholen und mit der neuen Situation abzufinden, da holt ein neuer Schlag ihn ein. Während er seiner täglichen Arbeit nachgeht, wird er immer wieder von der Ehefrau Potifars angesprochen. Sie versucht, ihn mit allen Mitteln zur Sünde zu verleiten.

Doch Josef bleibt standhaft. Sich gegen seinen irdischen Herrn und vor allem gegen Gott zu versündigen ist für ihn ausgeschlossen. Er versucht auch nicht mildernde Umstände für sich geltend zu machen, indem er sich sagt, dass er sich nun etwas gönnen könnte, nachdem er schon in jungen Jahren so viel Schweres durchmachen musste. Auch die Tatsache, dass er weit entfernt von Zuhause und damit unbeobachtet sei, lässt ihn nicht weich werden. Als die Versuchung ihm zu groß wird, flieht er hastig aus der Gefahrenzone.

Und nun trifft es ihn hart. Die Frau, die eben noch scheinbar ein so unstillbares Verlangen nach ihm hatte, versucht nun auf gemeine und unverschämte Art und Weise ihm den größtmöglichen Schaden zuzufügen. Schutzlos ist er ihrer Bosheit ausgeliefert, während sie den Spieß umdreht und ihm ihre unehrenhaften Absichten in die Schuhe schiebt. Schnell verbreitet sie ihre Lüge im ganzen Haus und verwendet sogar falsche Beweismittel. Als Potifar, ihr Ehemann, nach Hause kommt und sie die Anschuldigungen gegen Josef vorträgt, reagiert er nachvollziehbar erbost und lässt Josef ins Gefängnis werfen.

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Josef von seinen Brüdern gehasst wurde und von ihnen verkauft wurde. Als wäre das Elend nicht groß genug, weit in der Fremde als Sklave zu dienen. Nun landet Josef ohne Prozess und ohne ein richterliches Urteil in einem der schmutzigen ägyptischen Gefängnisse. Dabei war er doch wirklich unschuldig. Ja, er hat sich doch gerade besonders vorbildlich und korrekt verhalten. Sah Gott das etwa nicht? Warum ließ er den gottesfürchtigen Josef immer tiefer in Schwierigkeiten gelangen? Dabei war der Freiheitsentzug für Josef sicherlich das geringste Übel. Vielmehr machte ihm die schwere Verleumdung zu schaffen, die die Frau Potifars über ihn verbreitet hatte. Es war doch stets sein innigstes Bemühen aufrichtig und gottwohlgefällig zu leben und nun wurde ihm so eine unehrenhafte und sündige Tat zugeschrieben. Wie muss ihm dies im Herzen wehgetan haben.

Manch einem Leser wird es womöglich ähnlich ergangen sein. Obwohl man ein Leben nach den Geboten Gottes geführt hatte und stets darauf geachtet hatte, den Heiland nicht zu betrüben, wird man von großen Schwierigkeiten eingeholt. Hass und Unrecht der Mitmenschen scheinen grenzenlos zu sein und kaum fing man an sich von einem Schlag zu erholen, folgte der nächste. Dinge, die man ein Leben lang aus Gottesfurcht gemieden hat, werden einem auf einmal zur Last gelegt und man muss dafür büßen – womöglich sogar völlig unschuldig. Doch auch hier heißt es, Gott zu vertrauen und den schweren Weg aus seiner Hand anzunehmen. Ihm ist die Situation gewiss nicht außer Kontrolle geraten und er wird’s herrlich hinausführen.


 




 

8. März 2014



Gott erhöht zur rechten Zeit


Und der Pharao sagte zu seinen Knechten: „Wie könnten wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist?“ Und der Pharao sagte zu Josef: „Weil dir Gott das alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du …“
1.Mose 41,38-39
Nun finden wir Josef im Gefängnis wieder. Aufgrund von Verleumdung und Lügen ist er unschuldig hier eingesperrt worden. Und es wäre wohl nachvollziehbar, wenn Josef sich nun rebellisch verhalten würde. Es wäre ganz menschlich, wenn Josef jetzt randalieren würde und seine Aufseher und Mitgefangenen das Fürchten gelehrt hätte. Schließlich hat das Leben ihn so viel Unrecht spüren lassen.

Aber auch in den schwersten Prüfungsstunden seines Lebens bleibt Josef ruhig und besonnen. Man bekommt den Eindruck, dass er alles in Gottes Hände anvertraut hat und sich völlig mit seinem Schicksal abgefunden hat. Und Gott neigt ihm seine Güte zu. Er lässt ihn Gnade finden vor dem Gefängnisaufseher, sodass ihm dieser wohlgesonnen alle seine Aufgaben überlässt. Und alles was Josef tat, ließ der Herr gelingen.

Auch hier im Gefängnis gebrauchte Gott Josef. Als der Bäcker und der Mundschenk des Pharaos, die aufgrund eines Vergehens ebenfalls in dieses Gefängnis geworfen wurden, eines Nachts etwas geträumt hatten und sich am nächsten Tag über die Bedeutung ihrer Träume die Köpfe zerbrachen, war es Josef, der ihnen mit Gottes Hilfe die Träume deuten und somit die Zukunft voraussagen konnte.

Während der Bäcker in wenigen Tagen hingerichtet wurde, kam der Mundschenk wieder frei und nahm seine frühere Arbeit am Hofe des Königs auf. Und obwohl Josef ihn vorher innig darum gebeten hatte, an ihn zu denken und sich für seine Befreiung einzusetzen, vergaß der Mundschenk ihn, als es ihm gut ging. So vergingen weitere zwei Jahre.

Eines Tages gab es Aufregung in ganz Ägypten. Der Pharao ließ alle Wahrsager des Landes zu sich kommen, denn er hatte in der vergangenen Nacht etwas geträumt, was ihn nun sehr beschäftigte. Und es fand sich niemand, der die Träume hätte deuten können. Da erinnerte sich der Mundschenk an Josef und berichtete dem Pharao von ihm. Sofort ließ dieser ihn holen.

Und als Josef vor dem ägyptischen König erschien und mit Gottes Hilfe seine Träume deuten konnte, geschah etwas, was vor wenigen Stunden noch niemand hätte ahnen können. Der Pharao ernannte Josef zum mächtigsten Mann Ägyptens. Er übertrug ihm alle Gewalt über sein Haus und das ganze Land, ausgenommen seinem Königsthron. In prächtigen Kleidern wurde er durch ganz Ägypten gefahren und alle Menschen sollten sich vor ihm verbeugen.

Ist das nicht ein herrlicher Ausgang? Wer hätte sich das vorstellen können, als Josef als Knabe, von den Seinen gehasst und verstoßen, nach Ägypten verkauft wurde? Sicher hatte Josef sich im Laufe der Zeit oft danach gesehnt, endlich aus dem Elend und der Not befreit zu werden. Doch selbst wenn der Mundschenk ihn nicht vergessen hätte und Josef zwei Jahre vorher freigekommen wäre, wäre er wieder zu einem unbedeutenden Sklaven bei irgendeinem ägyptischen Herrn geworden. Aber Gott hatte etwas viel Größeres und Schöneres mit ihm vorgehabt und hat sein Schicksal zur rechten Zeit zum Besten gewendet.

Es lohnt sich also geduldig auf die Hilfe Gottes zu warten, denn seine Wege sind einfach wunderbar und er allein weiß, wann der beste Zeitpunkt ist, uns aus allen Schwierigkeiten zu erretten. Oft lässt er uns warten, weil die Umstände noch nicht gereift sind und er mit seinem herrlichen Plan noch nicht zu Ende gekommen ist, um dann alles auf erstaunliche Art und Weise herauszuführen.


 




 

9. März 2014



Vergeben


Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um so zu handeln, wie es an diesem Tag ist, um ein großes Volk am Leben zu erhalten.
1.Mose 50,20
Eine große Herausforderung in Josefs Leben war natürlich die Begegnung mit seinen Brüdern. Ihnen hatte er das ganze Leid und Elend zu verdanken. Sie haben ihn seit seiner Kindheit gedemütigt. Sie waren daran schuld, dass er seine Jugendzeit für ein Sklavenleben im fremden Ägypten verloren hatte.

Es ist für uns absolut nicht nachvollziehbar und nicht verständlich, was in ihm vorgegangen sein muss, als sie dann auf einmal vor ihm standen. Diejenigen, denen er früher oft schutzlos ausgeliefert war, lagen nun vor ihm auf ihren Knien, völlig und ganz in seiner Gewalt. So ähnlich, wie er es vor vielen Jahren schon im Traum gesehen hatte. Er hätte sie für den Rest ihres Lebens im Gefängnis oder als Sklaven in Ägypten behalten können. Doch nichts von alledem passiert.

Während er sich nach außen hin hart gibt, brennt in seinem Herzen die Liebe zu seinen Brüdern, besonders aber zu Benjamin, seinem jüngsten Bruder und zu seinem Vater. Es liegt Josef sehr viel daran, zu erfahren, ob seine Brüder immer noch so boshaft sind wie vorher. Er beobachtet sie ganz genau, während er versucht ihnen Benjamin zu entreißen. Aber die Brüder ließen es nicht zu. Sie hielten zusammen und setzten sich für ihren jüngsten Bruder ein. Juda war sogar bereit sich selbst stattdessen hinzugeben.

Das hatte Josef überzeugt. Nun konnte er nicht mehr an sich halten. Er sandte alle seine Bediensteten hinaus und weinte vor Freude, als er sich seinen Brüdern zu erkennen. Während sie noch wie angewurzelt dastanden viel er ihnen um den Hals und küsste sie. Da war keine Bitterkeit, kein Gram und keine Bosheit im Herzen Josefs. Er hatte seinen Brüdern alles von Herzen vergeben und liebte sie.

Er ließ sie und den Vater sogar samt ihrem Hab und Gut nach Ägypten ziehen und versorgte sie aufs Beste. Aber auch, als die Brüder nach dem Tod des Vaters zu ihm kamen und ihn nochmals um Vergebung baten, weil sie nun seine Rache fürchteten, gab er ihnen zu verstehen, dass er ihnen längst alles vergeben hatte und ihnen nichts nachtrug. Denn auch wenn sie böse Absichten hatten, hat Gott es doch alles zum Besten geführt.

Mögen doch auch wir hier von Josef lernen. Vergeben ist schwer. Vergeben bedarf manchmal sehr großer Überwindung. Doch wenn uns Menschen manchmal auch große Schmerzen zufügen, wissen wir, dass dies nicht ohne den Willen unseres Vaters im Himmel geschieht. Er lässt Not und Schwierigkeiten in unserem Leben zu, um uns danach reichlich zu segnen. Bitterkeit und Rachegedanken sollten deshalb keinen Raum in unserem Herzen haben.


 




 

10. März 2014



Von Gott geleitet


Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.
Psalm 25,5
Wo gehen wir hin, wenn wir keine Kraft mehr haben, um weiterzugehen? An wen wenden wir uns, wenn wir mutlos und verzagt sind? Wo suchen wir Rat, wenn wir nicht mehr weiterwissen?

Unser Gott ist ein Gott, der hilft. Er möchte uns gerne die Kraft schenken, die wir für die Herausforderungen des Alltags brauchen. Er will uns aufrichten, wenn uns der Mut verlässt und die Angst uns gefangenhält. Er ist da, wenn wir manche Lebensfügung nicht verstehen und durch plötzliche Veränderungen überrascht dastehen wie in Nebel.

Gott will uns den Weg weisen, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Er will uns leiten, wenn wir in der großen weiten Welt nicht mehr wissen, wohin wir gehen sollen. Er will vorangehen, wenn um uns herum alles so wirr und unverständlich ist, und wir nicht mehr ein noch aus wissen. Ihm dürfen wir es sagen, wenn wir vor großen Entscheidungen stehen. Zu ihm dürfen wir aber auch mit unseren alltäglichen Fragen kommen.

Auf ihn können wir uns verlassen, denn er leitet uns in seiner Wahrheit. Er steht zu dem, was er uns verheißen hat und erfüllt stets, was er zugesagt hat. Er lehrt uns, wie wir das Leben richtig verleben. Er zeigt uns durch sein Wort, was wir tun sollen, um das ewige Leben zu erlangen.

So dürfen wir, solange wir auf dieser Erde leben, täglich auf unseren Gott harren und auf seine Hilfe hoffen. Und wenn wir einst bei ihm sind, werden wir ihm für seine wunderbare Führung danken und ihn ewig lobpreisen.


 




 

11. März 2014



Verlasse dich auf deinen Gott!


Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der der Stimme seines Knechts gehorcht, der im Finstern wandelt und dem kein Licht scheint? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen Gott!
Jesaja 50,10
Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn ein Christ Schweres erlebt. Der Versuch einiger christlicher Bewegungen den Menschen zu vermitteln, das Christwerden von allen Leiden und Schwierigkeiten befreit, beruht nicht auf der Realität. Auch ein Christ durchlebt Nöte. Auch ein Christ erfährt Leiden. Vielleicht muss ein Christ sogar deutlich mehr durchmachen als andere Menschen, wenn er durch Kämpfe und Anfechtungen geht.

Doch in einem unterscheiden sich die Leiden eines Christen von denen der Menschen aus dieser Welt: Ein Christ ist in seinen Nöten nie allein. Er hat einen Helfer, der ihm beisteht. Er hat einen an seiner Seite, dem er vertrauen kann und der ihn nie enttäuscht. Der Allmächtige, der Rettung verheißen hat, ist stets nahe.

Deshalb wendet sich Jesaja in unserem heutigen Vers an die Menschen, die den Herrn fürchten. Er ruft diejenigen auf, die seinem Boten gehorchen und nach seinen Geboten leben. Auch wenn sie durch schwere Zeiten, durch Nöte und Schwierigkeiten gehen, brauchen sie dennoch nicht zu verzagen. Sie brauchen keine Angst zu haben, sondern können auf ihren Herrn hoffen. Ja, der Gerechte und Gottesfürchtige, auch wenn er so manches erleidet, hat er allen anderen Menschen etwas weit voraus: Er kann sich auf seinen Gott verlassen!


 




 

12. März 2014



Er ist es wirklich!


Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt;
Lukas 7,22
War es nicht Johannes der Täufer, der die Menschen der damaligen Zeit zur Buße rief und auf das baldige Kommen des Messias vorbereitete? War es nicht derselbe Johannes, der Jesus erkannte, als er zu ihm an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen? War er nicht Zeuge dessen geworden, wie sich der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus niederließ und eine Stimme vom Himmel sprach: „Dies ist mein lieber Sohn …“?

Weil er geradlinig und offen Gottes Gebote verkündete und die Menschen auf ihr sündiges Leben hinwies, kam er in Verruf und wurde von Herodes ins Gefängnis geworfen. Ähnlich ergeht es vielen Menschen, die sich aufrichtig und klar zu Gott bekennen. In solchen Schwierigkeiten beginnen manchmal sogar auch innige Gottes Kinder zu zweifeln. So erging es auch Johannes. Er sandte Boten zu Jesus, um ihn zu fragen, ob er wirklich der Erlöser ist, auf den alle so sehnsüchtig warten.

Doch Jesus antwortet den Gesandten nicht einfach mit einem kurzen „Ja“, sondern verweist sie auf das, was um sie herum geschieht. Er beauftragt sie Johannes das mitzuteilen, was sie gesehen und gehört haben. Diese Tatsachen sollten Johannes überzeugen.

Ebenso hilft es auch uns heute, die Augen zu erheben und zu sehen, was Jesus an uns und an den Menschen um uns herum getan hat. Er heilt nicht nur von körperlichen Beschwerden. Auch Menschen, die in die Irre gingen, weil sie geistlich blind waren, hat er sehend gemacht. Andere, die immer wieder strauchelten und fielen, richtete er auf und lässt sie feste Schritte machen. Menschen, die vom Aussatz der Sünde befallen waren, hat er gereinigt. Solche, die taub waren für seine Gebote, hat er hörend gemacht. Ja, Menschen, die geistlich tot, verloren und verdammt waren, hat er zu neuem Leben erweckt. Einem jeden wird in seiner Not das Evangelium, die Frohe Botschaft verkündet.

Jesu Wirken und seine Wunder sind auch heute noch um uns herum deutlich sichtbar. Wenn wir unsere Augen öffnen und diese sehen, weicht jeder Zweifel und Dankbarkeit erfüllt unsere Herzen.


 




 

13. März 2014



Die vier Herzensböden


Und das auf dem guten Land sind die, die das Wort gehört haben und in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld.
Lukas 8,15
In seinem Gleichnis vom Sämann stellt Jesus vier verschiedene Arten von Böden vor. Ein jeder Boden hat seine Eigenschaften, die sich entsprechend auf das Gedeihen der Saat auswirken.

Ein Teil des ausgestreuten Samens landete am Wegesrand. Dieser Samen wurde zertreten und von Vögeln gefressen. Jesus vergleicht dies mit dem Menschenherzen, dem der Glaube fehlt. Das Wort Gottes, das in dieses Herz gelangt ist, wird vom Teufel geraubt, indem er Zweifel einflößt. Der Teufel ist bemüht das Aufgehen der Saat zu verhindern, damit die Menschen nicht gerettet werden.

Dann berichtet Jesus von dem Samen, der auf felsigen Boden fiel. Kurz, nachdem dieser aufging, verdorrte er auch schon, denn er konnte auf dem felsigen Boden keine Wurzeln schlagen. Es sind Menschen, die das Wort Gottes hören und es gut finden. Sie nehmen es gerne auf. Aber sie geben diesem nur oberflächlich Platz. Sobald es um das praktische Ausleben im Alltag geht und sie mit ersten Schwierigkeiten konfrontiert werden, werfen sie die Flinte in Korn. Sie geben auf, denn ihr oberflächlicher Glaube konnte dem Gegenwind der Welt nicht widerstehen.

Ein weiterer Teil des Samens fiel unter Dornen. Auch dieser ging erst einmal auf, wurde aber dann von den Dornen erstickt. Diesem Boden gleichen Menschen, die das Wort Gottes aufnehmen, aber diesem wenig Möglichkeit geben, sich in ihrem Leben zu entfalten. Sie widmen sich ihren Sorgen und Problemen. Sie sind auf Reichtum und Wohlstandsmaximierung ausgerichtet. Und wenn das Leben dann zwischendurch einige ruhige Minuten einräumt, dann will man diese genießen. Für Gott und sein Wort hat man leider wenig Zeit.

Doch es gibt auch noch Menschen, die einen guten Herzensboden vorzuweisen haben. Der Samen, der hier gelandet ist, hat die Möglichkeit sich frei zu entfalten und zu gedeihen. Diese Menschen lassen nichts in ihrem Leben zu, was sich dem Worte Gottes und dem geistlichen Wachstum in den Weg stellt und Schaden anrichtet. Es ist ein feiner und guter Boden, der gehegt und gepflegt wird. Geduldig wird hier das Reifen der Frucht abgewartet.

Ach, wie oft merken wir es, dass das Treiben dieser Welt, die Sorgen und Schwierigkeiten des Alltags uns weiter und weiter von Gott entfernen. Es ist manchmal wie ein Keil, der sich zwischen uns und unserem Vater im Himmel stellt. Wie größer unsere Probleme sind, umso weniger Zeit und Kraft haben wir für die Gemeinschaft mit unserem Gott. Unser geistliches Leben beginnt zu welken und droht zu ersticken.

Möge Gott uns Weisheit und Kraft geben, für ihn und sein Wort stets einen guten und fruchtbaren Herzensboden zu haben. Möge er uns mit einem feinen und guten Herzen versehen, damit wir viel Frucht bringen können.


 




 

14. März 2014



Gott hat es zugelassen


Geschieht denn ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht bewirkt hat?
Amos 3,6
Fast jede Stadt kennt sie, diese Unglücke, die die ganze Stadt erschüttern. Ob es ein Großbrand ist, eine Überschwemmung oder eine Familientragödie. Es sind Ereignisse, die kaum einen Bewohner des betroffenen Ortes unberührt lassen.

Bestürzt schütteln alle die Köpfe, wenn sie darüber reden und nicht selten wird die Frage gestellt: „Wo war Gott in diesem Moment? Wo hat er nur hingeschaut?“ Zweifel an der Stärke und Allmacht Gottes tauchen auf. Vielleicht wird sogar seine Existenz infrage gestellt.

Amos stellt diese rhetorische Frage, wohl wissend, dass Gott alles in seiner Hand hält und lenkt. Auch das große Unglück in der Stadt war ihm schon vorher bekannt. Er hat es zugelassen. Warum? Das wissen wir oft nicht. Und doch berechtigt uns dieses nicht, Gottes Wege anzuzweifeln. Auch wenn es uns oft so schrecklich, so unerklärlich und falsch erscheint, hat Gott es nicht umsonst geschehen lassen. Er hatte einen Grund dafür.

Wir versuchen, die Situation oft nach unseren menschlichen Maßstäben zu messen und mit unserem begrenzten Verstand zu begreifen. Aber würden wir alle Taten Gottes verstehen, wäre Gott wie unsereiner. Er wäre erklärbar und menschlich. Zurecht könnten wir dann seine Größe infrage stellen.

Nun aber dürfen wir eines wissen, auch wenn uns das Unglück in unserem Land, unserer Stadt oder unserem persönlichen Leben noch so hart trifft: Es ist nicht an Gott vorbeigegangen. Er hat es zugelassen. Er hat es bewirkt. Und er allein weiß, wozu er das getan hat. Er wird es noch zum Besten wenden. Denn er hat uns lieb und hat mit uns nur Gutes im Sinn.

Vielleicht werden wir, wenn wir einmal bei ihm sein werden, zurückschauend auch die schweren Ereignisse unseres Lebens noch einmal sehen und dann verstehen, warum Gott uns das eine oder andere hat erleben lassen. Wir werden dann sehen, dass alles zu unserem Wohl war und ihn loben und danken, auch für die Schwierigkeiten.


 




 

15. März 2014



Von Gottes Segen hängt das Gelingen ab


Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.
Psalm 127,1-2
Salomo nennt hier einige Beispiele, bei denen wir eigentlich sagen würden, dass der Erfolg in diesen Situationen ganz und gar der menschlichen Arbeit und Mühe zuzuschreiben ist.

Die Logik sagt uns, dass das Gelingen beim Bau eines Hauses von den Berechnungen sowie vom Einsatz der Muskelkraft der Menschen abhängt. Ebenso würden wir vermuten, dass die Sicherheit einer Stadt der Fähigkeit und Bemühung des Wächters zu verdanken ist.

Doch müssen wir feststellen, dass ein Gebäude, trotz kluger Berechnungen und vieler starker Bauarbeiter, nicht fertiggestellt werden wird, wenn Gott nicht das Gelingen schenkt. Auch wenn ein Wächter noch so aufmerksam Ausschau hält, wird er einen feindlichen Übergriff nicht verhindern können, sollte Gott dies trotzdem zulassen.

Das heißt, dass all die menschliche Kraftanstrengung und Bemühung, all das Sorgen und Nachdenken ohne die Hilfe Gottes zum Scheitern verurteilt ist. Dann ist es umsonst, von früh bis spät zu arbeiten und mit Sorgen belastet durch den Tag zu gehen.

Seinen Freunden hingegen gibt Gott es im Schlaf. Das heißt nicht, dass sie ein sorgenfreies und gemütliches Leben ohne jegliche Anstrengung genießen. Aber sie wissen, dass das Gelingen ihres Werkes nicht in ihrer Hand liegt, sondern in der Hand ihres allmächtigen Gottes. So brauchen sie sich von den Sorgen und Lasten des Alltags, nicht niederdrücken zu lassen. Sie können stets zuversichtlich und getrost auf die Hilfe ihres Herrn hoffen.


 




 

16. März 2014



Schauend auf die Hände des Herrn


Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frau, so sehen unsre Augen auf den HERRN, unsern Gott, bis er uns gnädig werde.
Psalm 123,2
Ein Knecht zu damaliger Zeit war seinem Herrn völlig untergeben. Er wusste, dass er sich in absoluter Abhängigkeit befand und dass sein Herr über sein Leben und seine Zukunft entschied. In der Hand seines Herrn lag es, gut oder schlecht mit ihm umzugehen. In der Entscheidungsgewalt seines Herrn lag es, ihm Milde oder Härte entgegenzubringen.

Wenn wir über diese Situation nachdenken, können wir uns dieses Bild sehr gut vorstellen. Ein Knecht oder eine Magd, die flehend auf die Hände ihres Herrn blicken, im Bewusstsein der völligen Abhängigkeit von dessen Güte und Gnade. Sie schauen auf die Hände ihres Herrn, wohl wissend, dass in diesen Händen ihr Schicksal liegt.

Ebenso wie ein Knecht zu damaliger Zeit, stehen wir voller Demut vor unserem Gott. In seinen Händen liegt unser Leben. In seinen Händen liegen unser Glück und unser Wohlergehen. Er allein entscheidet, was uns die Zukunft bringt.

Schon in der Vergangenheit haben viele Gottesmänner dieses erkannt und nannten sich Knechte des Herrn. Ihm wollten sie treu und ergeben dienen. Aus seiner Hand wollten sie Gnade und Segen nehmen. Diesem wollen auch wir uns heute anschließen und es im Gebet unserem Herrn bekunden.


 




 

17. März 2014



Er kennt des Menschen Herz


Er wusste genau, wie es im Innersten des Menschen aussieht; niemand brauchte ihm darüber etwas zu sagen.
Johannes 2,25
So ist unser Herr Jesus. Ihm braucht niemand etwas zu erzählen, denn er weiß es genau und schon lange im Voraus, was im Herzen eines Menschen vorgeht.

Für manch einen Menschen dürfte der Gedanke daran, dass es einen gibt, der alles weiß, unheimlich sein. Man stelle sich einmal vor, es ist jemand da, der alle Geheimnisse kennt. Einer, der alles weiß, was wir gedacht haben und sonst niemandem gesagt haben. Einer, der alle unsere Bosheit kennt, die wir so gut vor den Menschen verstecken können. Alle Heuchelei und jegliches Schauspiel sind vor ihm offenbar.

Doch für viele andere Menschen ist ebendiese Tatsache ein Trost. Denn gerade dann, wenn sie von anderen nicht verstanden und verstoßen werden, wissen sie, dass es jemanden gibt, der ganz genau weiß, wie sie es gemeint haben. Wenn sie von ihrem Mitmenschen verleumdet und zu unrecht beschuldigt werden, haben sie einen liebenden Herrn, dem sie nichts beweisen müssen, da er die Wahrheit kennt. Wenn sich auch die Allernächsten von ihnen abwenden, sind sie nie allein.

Wenn wir unser Leben rechtschaffen und gottwohlgefällig führen, wird uns die Allwissenheit Gottes nicht erschrecken. Vielmehr, dieses wird uns immer wieder Kraft verleihen, denn auch in großen Nöten haben wir stets einen, der uns sehr gut versteht. Ihm können wir unser Herz ausschütten, und ohne das wir viel erklären müssen, weiß er, was uns bedrückt und was uns fehlt.


 




 

18. März 2014



Ich will dich zur festen Mauer machen


Und ich will dich diesem Volk gegenüber zur festen, ehernen Mauer machen; und sie werden gegen dich kämpfen, aber sie sollen dich nicht überwältigen; denn ich bin bei dir, um dich zu retten und um dich zu befreien, spricht der Herr.
Jeremia 15,20
Jeremia stand vor einer sehr schweren Aufgabe. Er sollte dem Volke das Wort Gottes verkündigen. Sie wollten es aber nicht hören, und weil Jeremia trotzdem darüber sprach, hassten sie ihn und setzten ihm hart zu.

Doch, weil Jeremia bereit war, die Gebote Gottes treu auszuführen, bekannte sich Gott zu ihm. Er machte ihn fest und gab ihm die notwendige Kraft. Auch wenn das Volk sich gegen ihn erhob und sogar gegen ihn kämpfte, sollte Jeremia wie eine feste, eherne Mauer dastehen. Er sollte keine Angst haben und nicht zurückweichen, denn der Herr hatte ihm versprochen, bei ihm zu sein und ihn zu retten.

Seitdem ist viel Zeit vergangen. Und immer noch erleben die Menschen, die sich klar und kompromisslos zu Gott bekennen, Widerstand und manchmal auch Verfolgung.

Aber Gott ist auch heute noch stets auf der Seite derer, die seinen Willen in ihrem Leben zu erfüllen suchen. Er will auch dich heute zu einer festen, ehernen Mauer machen. Er will dich stark machen. Auch wenn sich eine große Menschenmenge gegen dich erhebt und dich angreift, so sollen sie dich doch nicht überwältigen können, denn Gott ist bei dir. Furcht und Sorge müssen fliehen, denn der Allmächtige ist da, um dich zu retten und zu befreien.


 




 

19. März 2014



Ich will dich täglich loben


Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.
Psalm 145,2
Wir Menschen sind doch oft sehr anspruchsvolle Geschöpfe. Sobald etwas nicht ganz unserer Vorstellung entspricht, seufzen und klagen wir. Schon das Wetter kann uns zu griesgrämigem Jammern verleiten. Die ständige Last der alltäglichen Sorgen lässt uns aber auch den blauen Himmel und den strahlenden Sonnenschein oft nicht sehen. Kummer und Not beschweren unsere Herzen. Zukunftsängste verleiten uns dazu, sich nur auf uns selbst und auf unser Wohl zu konzentrieren.

Dabei vergessen wir die Größe und Allmacht unseres Gottes. Wir vergessen, was er Gutes an uns getan hat. Fixiert auf unsere eigenen Interessen und Ziele, lassen wir Gott außer Acht. Dabei gebührt ihm allein Lob und Ehre. Er ist es wert, von seinem Geschöpf stets gepriesen zu werden.

Wann hast du zuletzt von ganzem Herzen den großen Namen deines Herrn gerühmt? Hast du es dir schon einmal vorgenommen, einen ganzen Tag dafür zu nutzen, um Gott für seine Größe und seine Wunder zu loben. David sagte damals, dass er Gott täglich loben und seinen Namen immer und ewiglich rühmen wolle. Möge es uns ein Ansporn sein, heute ebenfalls damit zu beginnen.


 




 

20. März 2014



Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig


Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
2.Korinther 12,9
Wenn wir die Berichte des Apostels Paulus lesen und seine Briefe, dann erscheint er uns oftmals wie ein Held. Ein gesegneter Mann Gottes, der für seinen Glauben bereit war, Kopf und Kragen zu riskieren. Nicht selten durchlebte er wirklich kritische Situationen, doch stets reagierte er mutig und weise, geleitet von dem Heiligen Geist. Seine Briefe sehr inhaltsreich und beeindrucken mit geistlicher Tiefe.

Es ist für uns fast unvorstellbar, dass diesem großen und starken Mann Gottes seine Schwachheit sehr zu schaffen machte. Diese Schwachheit wird Paulus auch in seinem Dienst für Gott stark eingeschränkt haben, denn er vergleicht diese mit Faustschlägen eines Satansengels. Und obwohl wir von vielen Wundern zu damaliger Zeit lesen, erfahren wir, dass das dreimalige Gebet des Apostels keine Besserung der Situation zur Folge hatte.

Vielmehr noch sagte Gott ihm, dass er sich an seiner Gnade genügen lassen sollte. Denn die Kraft Gottes ist in den Schwachen mächtig. Das heißt, wenn wir mit unseren unvollkommenen menschlichen Kräften an unsere Grenzen gelangen, dann beginnt Gottes Part. Dann wird er in uns stark. Dann beginnt er das Werk weiterzuführen und beweist dadurch seine göttliche Macht und seine Kraft.

So dienen unsere Schwachheiten, unsere Unvollkommenheit und unsere Leiden oft zur Verherrlichung Christi. Schnell würden wir sonst überheblich werden und uns für stark halten. Wir würden uns selbst rühmen und die Erfolge auf unsere eigene Fahne schreiben. Nun, auch wenn das ertragen der Schwachheiten für uns oft nicht leicht ist, doch was wollen wir mehr, als dass sich die Kraft Christi in uns und um uns herum entfalten und Großes bewirken kann.


 




 

21. März 2014



Die Verheißung für die kleine Herde


Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12,32
Es gibt manchmal Situationen im Leben, wo wir irritiert sind, wenn wir plötzlich feststellen, dass wir in der Minderheit sind oder vielleicht sogar alleine dastehen mit unserer Entscheidung. Wenn wir zum Beispiel zu einer großen Geburtstagsfeier eingeladen wurden, und wir beim Eintreffen an dem angegebenen Ort zur angegebenen Zeit niemanden dort vorfinden. Etwas verwirrt schauen wir erst auf die Uhr, dann auf die Einladungskarte und gleichen noch mal die Adresse ab.

Wenn es irgendwo etwas günstig zu kaufen gibt und wir stellen fest, dass viele Menschen dahin strömen und manche sogar zwei oder drei Stück von dem Produkt nehmen und damit zur Kasse gehen, tendieren wir eher dazu ebenfalls zuzugreifen. Wo hingegen, wenn das Angebot zwar günstig ist, aber alle Menschen daran vorbeigehen und niemand sich bedient, wir dann häufig einige Blicke auf das Produkt werfen, dann aber ebenfalls weitergehen, mit der Befürchtung, dass an diesem Angebot wohl irgendein Haken sein muss.

Man könnte noch sehr viele Beispiele aus dem Alltag nennen, in denen wir uns in unseren Entscheidungen von der Menschenmenge beeinflussen lassen. Doch in der Frage des Heils ist die Masse keinesfalls der Indikator für die Richtigkeit der Entscheidung. Jesus macht uns in diesem Vers deutlich, dass wir uns nicht beirren lassen dürfen, wenn wir feststellen, dass wir zu den Wenigen gehören. Wir brauchen keine Angst zu haben, wenn wir zu denen gehören, die von der breiten Masse verachtet und verspottet werden. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, wenn wir von der Menge gehasst und bedrängt werden.

Jesus sagt nicht den Vielen die herrliche Zukunft voraus. Er verheißt nicht der Mehrheit das Himmelreich. Sondern er sagt: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Da lohnt es sich auch, das ganze Leben zu der Minderheit zu gehören, mit all den Nachteilen und Schwierigkeiten.


 




 

22. März 2014



Gott ist unsre sichere Burg


Der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin und wird beschirmt.
Sprüche 18,10
Burgen und Schlösser, so wie wir sie aus früheren Zeiten kennen, werden heute wohl kaum noch gebaut. Viele von ihnen sind bereits zerstört und existieren nur noch als Ruinen. Andere wiederum sind noch gut erhalten und beeindrucken uns Jahrhunderte später noch mit ihrer Pracht und Größe.

Diese gewaltigen Mauern, die großen Tore und beträchtlichen Räumlichkeiten sind nur ein Teil dessen, was uns an diesen Bauwerken so fasziniert. Oft stellen wir erst beim zweiten Hinsehen fest, dass die Burg durch ihre Lage, die Bauweise aber auch durch viele ausgeklügelten Details, den Bewohnern eine hohe Sicherheit gegen feindliche Angriffe bot. Hatte es ein großer Herr der damaligen Zeit geschafft, sich in seiner Festung zurückzuziehen, musste der Feind machtlos davor stehen bleiben. Er konnte dem Verfolgten nun keinen Schaden mehr antun.

Doch die sicherste Burg durch alle Zeiten hindurch ist unser Gott. Wenn wir bedrängt und geplagt werden, können wir dort hin fliehen. In Zeiten der Not und Schwierigkeiten finden wir bei ihm Zuflucht. Droht Gefahr oder hat uns die Angst im Griff, erfahren wir bei ihm Sicherheit und Geborgenheit.


 




 

23. März 2014



Gott wird dein Geschick wenden


So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Hütten Jakobs wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen, und die Stadt soll wieder auf ihre Hügel gebaut werden, und die Burg soll stehen an ihrem rechten Platz.
Jeremia 30,18
Diese Worte sprach Gott durch Jeremia zu seinem Volk. Er sagte ihnen, dass die schwere Zeit der Gefangenschaft ein Ende nehmen sollte. Er versprach ihnen, ihr Geschick wenden zu wollen. Die Zeit in der Fremde sollte nicht ewig anhalten.

Gott selbst wollte der Not und dem Elend ein Ende setzen. Nachdem er sein Volk hingegeben hat in die Hand der Babylonier, nachdem er es zugelassen hat, dass diese auch im Lande Israel eine Zerstörung hinterließen, sollten die Menschen nun wieder seine Gnade und seine Güte erfahren. Dafür wollte er sie nicht nur befreien, sondern er hat angekündigt, die Stadt wieder aufzubauen. Es sollte eine völlige Kehrtwende in ihrem Schicksal stattfinden. Nach der Gefangenschaft sollten sie nun wieder zu ihrem Glanz und ihrer Stärke zurückkehren. Gott wollte alles wieder an den rechten Platz stellen.

Wenn Gott dich in deinem Leben ebenfalls durch dunkle Zeiten und schwere Tage führt, so verliere nicht den Mut. Schau stets zu deinem Herrn empor. Bitte ihn um Gnade und um Erbarmen. Glaube nur, es wird nicht immer so bleiben. Der Herr wird auch dein Geschick wenden. Voll väterlicher Liebe wird er sich deiner annehmen. Was du verloren hast, will er dir gerne wiedergeben und was zerstört wurde soll wieder aufgebaut werden. Gott wird zurechtstellen, was in deinem Leben vom rechten Platz gewichen ist und wird dich erneut erfüllen mit Kraft.


 




 

24. März 2014



„Hast du mich lieb?“


Und das dritte Mal fragt er ihn: Simon, Sohn des Jonas, hast du mich lieb? Da wurde Petrus traurig, daß er ihn das dritte Mal fragte: Hast du mich lieb?, und er sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge; du weißt, daß ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe!
Johannes 21,17
Dieses Gespräch zwischen Jesus und Simon Petrus entstand, als Jesus nach seinem Sterben und Auferstehen einmal seinen Jüngern am See Genezareth erschien. Für Petrus gehörte dieses wohl zu den einschneidendsten Erlebnissen mit Jesus. Nachdem sie gemeinsam gegessen hatten, wandte sich Jesus an Petrus persönlich und fragte ihn: „Hast du mich lieb?“

So ähnlich richtete Jesus dreimal die Frage an Petrus. Da zerbrach er innerlich, denn er verstand, dass Jesus mehr von ihm erwartete, als eine oberflächliche Antwort.

Was würdest du antworten, wenn Jesus diese Frage heute an dich richten würde? Vielleicht würdest du sagen, dass du Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst gehst. Oder du würdest sagen, dass du regelmäßig in der Bibel liest. Möglicherweise könntest du eine ganze Liste von Tätigkeiten aufzählen, die du in deiner Gemeinde ausübst. Und nicht zu vergessen, deine langjährige Mitgliedschaft und dein Eifer für frommen und gottesfürchtigen Lebenswandel.

Doch immer wieder stellt Jesus dir die Frage: „Hast du mich lieb?“. Und plötzlich stellst du fest, dass es nicht das ist, was Jesus von dir wissen will. Auf einmal wird dir bewusst, dass dein Heiland mehr von dir erwartet. Er möchte, dass du ihm dein Leben völlig und ganz widmest. Denn jemanden zu lieben heißt, sich diesem völlig hinzugeben. Jesus möchte, dass du verstehst, was er für dich getan hat, als er für dich starb. Er möchte nicht nur, dass du nun etwas für ihn tust, nein, er möchte uneingeschränkt in dir wirken können. Jesus will ganz in deinem Herzen regieren und dich mit Freude und wahrer Erfüllung beschenken. Und dann will er dich in seinem Werk gebrauchen.


 




 

25. März 2014



Dem Herrn singen, ein Leben lang


Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.
Psalm 104,33
Das Nachdenken über die Schöpfung hat auf den Psalmisten einen tiefen Eindruck hinterlassen. Voller Ehrfurcht wurde er sich der Größe Gottes bewusst. Andächtiges Staunen erfüllte sein Herz.

Ihm wurde auf einmal klar, wie mächtig Gott ist. Er begann zu begreifen, wie wunderbar Gott alles gemacht hat. Er erkannte, mit welch unermesslicher Weisheit der Schöpfer das Werk errichtet hatte. Gleichzeitig wurde dem Schreiber des Psalms bewusst, wie klein und nichtig er selbst war. Er sah nun ganz deutlich, wie abhängig ein Geschöpf von dem großen Gott ist.

Darüber konnte er nicht schweigen. Er wollte singen. Laut wollte er seinen Gott verherrlichen. Von ganzem Herzen wollte er nun den Allmächtigen loben und preisen für seine Taten. Und dieses nicht nur einen Tag lang, sondern sein ganzes Leben.

Möge diese Erkenntnis heute auch unsere Herzen berühren. Möge sie uns dazu bewegen, den Namen unseres großen Gottes zu erheben. Und dieses nicht nur heute, sondern unser Leben lang. Nicht nur an sonnigen Tagen und in Zeiten, in denen es uns gut geht, sondern auch dann, wenn wir bedrängt werden und wenn wir durch Angst und Not gehen, möge unser Herz erfüllt sein mit Dank und Lob unserem Gott gegenüber.


 




 

26. März 2014



Sattsehen an des Heilandes Bild


Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen. Ich will mich satt sehen an deinem Bild, wenn ich erwache.
Psalm 17,15
Ein herrliches Erwarten. Eine wunderschöne Zukunftsaussicht. Nach der Zeit voller Leid, Elend und Schmerz, werden wir ihn bald sehen. Unseren Heiland. Unseren Erretter.

Als der Psalmist David um sich herum schaute, stellte er fest, wie gut es den anderen ging. Vielen Menschen, die nicht nach Gott fragten, ging es sogar besser als den Gerechten. Menschen, die den Gottesfürchtigen bedrängten und ihm viel Ungerechtigkeit geschehen ließen, lebten im Wohlstand und üppigem Reichtum.

Manch einer, der sein Leben hier auf Erden in vollen Zügen genießt, wird einst ein böses Erwachen erleben müssen. Menschen, die dahinleben ohne Rücksicht auf Gott und seine Gebote, haben nur ein vergängliches, zeitlich begrenztes Glück. Wenn ihnen hier auf Erden auch kaum was verwehrt bleibt und sie voll Überheblichkeit ihre Mitmenschen unterdrücken, wird ihr Leben eines Tages zu Ende gehen. Und was folgt danach?

Wir hingegen haben ein Ziel: Wenn wir einst am seligen Morgen erwachen, uns sattsehen zu dürfen am Bild unseres Herrn.


 




 

27. März 2014



Die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen


Denn der Herr ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen.
Psalm 11,7
Gestern haben wir uns über die Freude Gedanken gemacht, des Heilands Angesicht bald sehen zu dürfen. Unser heutiger Vers geht auf die Voraussetzung ein.

Wenn wir um uns herum schauen und all das böse Treiben der Menschen sehen, stellen wir uns unwillkürlich die Frage, ob sich ein Leben in Gottesfurcht überhaupt lohnt. Der Blick auf den Erfolg der Gottlosen lässt Zweifel in uns aufsteigen. Diejenigen, die Unrecht tun, scheinen ein unbeschwertes und sorgloses Leben zu haben. Ungehindert bringen sie ihre Pläne zur Vollendung. Während der Gerechte Abneigung und Unterdrückung erfahren muss, können Lügner und Unaufrichtige gedeihen.

Und doch lohnt es sich, ein Leben in Aufrichtigkeit zu führen. Denn der Herr ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit. Auch wenn er dem Bösen manchen Freiraum gewährt, so wird er diesem Treiben doch ein Ende setzen. Niemals wird er seinen Segen dem Gerechten nehmen, um ihn dem Gottlosen zu geben. Und nur die Aufrichtigen haben das herrliche Vorrecht, einmal im Himmel zu sein und das liebliche Angesicht unseres Heilandes zu schauen.


 




 

28. März 2014



Lasst uns Gutes tun


Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
Galater 6,9
Wenn man früher angewiesen war auf die Hilfe anderer Menschen und soziale Kontakte besonders intensiv pflegte, so geht heutzutage der Trend ganz deutlich in Richtung Vereinsamung. Wenn man früher über jede einzelne Familie eines ganzen Dorfes Bescheid wusste, so kennt man heute häufig nur noch die Nachnamen der Menschen, die mit einem zusammen in einem Mehrfamilienhaus leben.

Wir konzentrieren uns auf uns selber, auf unser eigenes Leben, vielleicht auch noch auf unsere Familie. Alles, was darüber hinaus geht, lässt uns häufig völlig unbeeindruckt. Einem Menschen, der nicht direkt etwas mit uns zu tun hat. Einfach irgendjemandem etwas Gutes zu tun, ist für uns nicht selten undenkbar.

Wir sehen es nicht ein, mit dem Gutestun so verschwenderisch umzugehen. Wir sehen keinen Sinn darin, jemandem Gutes zu tun, der uns mit Gleichgültigkeit begegnet, uns sogar Abneigung und vielleicht sogar Hass entgegenbringt. Und wenn wir es trotzdem versucht haben und dann feststellen mussten, wie schwer es ist und wie wenig Erfolg es bringt, werden wir müde und stellen unsere Bemühungen bald ein.

Und doch sollten wir Gutes tun, auch da, wo wir keine Gegenleistung zu erwarten haben. Auch da, wo uns das Gutestun wirklich schwerfällt. Denn dieses entspricht der Art unseres Heilands. Es entspricht Christi Sinn. Und wenn wir Gutes tun und nicht nachlassen, erwartet uns eine Belohnung. Wenn der Augenblick gekommen ist, werden wir Segen ernten, sofern wir nicht ermattet sind und nicht aufgegeben haben.


 




 

29. März 2014



Unwandelbare Treue


Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und vor dem Bösen bewahren.
2.Thessalonicher 3,3
Große Menschen kommen und gehen. Neue Denkweisen und Ideologien wechseln alte ab. Was gestern noch als absolut sicher und zuverlässig galt, ist heute nicht mehr da. Vertrauenswürdige Menschen haben große Versprechen gegeben, die niemals in Erfüllung gegangen sind. Viele Versprechen konnten auch gar nicht erfüllt werden, weil sie von Menschen gegeben wurden, die eigentlich so klein und beschränkt sind, wie wir.

Doch fest und unbeweglich steht unser Gott zu dem, was er versprochen hat. Unbeeindruckt von dem Wandel der Zeit, wie ein Fels in der Brandung. Denn Gott ist treu. Auch wenn wir Menschen oft so kurzlebig sind und uns tragen lassen vom Wind der Zeit, bleibt Gott bei seinen Zusagen.

Gottes Treue ist für uns eine Vertrauengrundlage. Darauf können wir bauen, denn was Gott heute versprochen hat, wird er morgen nicht zurückziehen. Und was Gott gestern zugesagt hat, wird er heute erfüllen. Sein Jahrtausende altes Wort ist deshalb auch heute noch und in Zukunft anwendbar.

Gottes Verheißung, uns beizustehen in Tagen der Not, ist also noch gültig. Seine Zusage, uns aus Bedrängnis zu erlösen, ist immer noch aktuell. Wir dürfen uns auch heute noch darauf berufen, wenn wir in Schwierigkeiten sind. Wir dürfen ihn heute noch beim Wort nehmen, wenn wir auf seine Hilfe angewiesen sind.

Alles um uns herum mag sich verändern. Aber der Herr ist treu; der wird uns stärken und vor dem Bösen bewahren.


 




 

30. März 2014



Eine milde Zunge bricht Härte


Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine milde Zunge bricht die Härte.
Sprüche 25,15
Gerade in schweren Zeiten, wenn unsere Sinne und Empfindungen stark strapaziert sind, fällt es uns oft unheimlich schwer ruhig zu bleiben. Wir neigen schnell dazu, gereizt und ungehalten zu reagieren. Wir lehnen uns auf gegen die Ungerechtigkeit und fordern lautstark das, was uns unserer Meinung nach zusteht.

Doch ist in solchen Situationen oft gerade die Geduld der Schlüssel zum Erfolg. Oft ist hier gerade eine ruhige und durchdachte Vorgehensweise gefragt. Manch ein Streit wäre gar nicht erst eskaliert, wäre da nicht die scharfe Zunge gewesen. Manch eine Auseinandersetzung wäre glimpflicher abgelaufen, hätten die Beteiligten mehr Besonnenheit an den Tag gelegt. Harte und verschlossene Herzen haben sich durch viel Geduld geöffnet und anderen Zugang verschafft. Hartgesottene und boshafte Menschen haben sich durch die Sanftmut anderer erweichen lassen.

Lasst uns unseren Herrn darum bitten, dass er uns in unseren Schwierigkeiten Weisheit und Geduld schenkt. Auch, dass er uns Kraft gibt, sanftmütig zu handeln, wie er selbst es tun würde. Er möge uns auch milde Zungen schenken, um die Härte der Widersacher zu brechen und so aus der Bedrängnis herauszukommen.


 




 

31. März 2014



Mein Schatten vor der Hitze


Denn du bist dem Schwachen eine Zuflucht geworden, eine Zuflucht dem Armen in seiner Not, ein Schirm vor dem Wolkenbruch, ein Schatten vor der Hitze, als der Zornhauch der Tyrannen wie ein Unwetter gegen eine Wand daherkam.
Jesaja 25,4
Diejenigen, die auf dieser Welt benachteiligt werden. Diejenigen, die in der Gesellschaft das Nachsehen haben, finden Zuflucht bei unserem großen Gott.

Er ist die Hilfe der Schwachen, die von den Starken unterdrückt und bedroht werden. Er ist Schutz der Armen, die von den Reichen ausgebeutet und beraubt werden. Wenn die Schwierigkeiten und Probleme plötzlich auf uns herabkommen, wie ein wolkenbruchartiger Regen, so ist Gott unser Schutz, er ist unser Schirm. Wenn Sorgen und Not unbarmherzig auf uns einwirken, wie die glühende Hitze in der Wüste, so ist Gott unser Schatten, der für Linderung sorgt.

Selbst wenn wir dem Zornhauch eines grausamen und gewissenlosen Tyrannen ausgesetzt sind, der wie ein gewaltiger Wirbelsturm auf uns zueilt, ist Gott unsere sichere Zuflucht. Denn auch dem stärksten und mächtigsten Menschen ist unser großer Gott weit überlegen. Nichts und niemand kann uns schaden, wenn wir uns in seiner Nähe befinden und Hilfe und Zuflucht in seinen väterlichen Armen suchen.

Wir wollen deshalb zu ihm eilen in unserer Not und wollen unter seinem Schirm Sicherheit und Geborgenheit erfahren in unseren Schwierigkeiten.