Ich rufe mit meiner Stimme zum Herrn
Ich rufe mit meiner Stimme zum Herrn, denn er erhört mich von seinem heiligen Berg.
Psalm 3,5
Es ist ein Vers aus dem Psalm Davids, den er, während seiner Flucht vor seinem Sohn Absalom, dichtete. Eine unbeschreiblich schwere Zeit musste der König damals erleben. Sein Lebensweg führe ihn da durch ein tiefes Tal. Herzzerreißend war seine Not.
Doch, obwohl David in dem Moment scheinbar alles was er hatte, verloren hatte, konnte er zum Herrn rufen. Auch wenn ihm von seinem großen Reichtum kaum etwas geblieben ist, so hatte er doch noch seine Stimme. Und diese Stimme verwendete er nun nicht, um seinem Sohn zu fluchen. Er gebrauchte sie auch nicht, um sich und sein Schicksal zu bejammern. Auch nutzte er seine Stimme nicht, um Mitleid bei anderen zu erregen. Er rief mit seiner Stimme zum Herrn.
Denn David wusste genau, auch wenn in seinem Leben zu dem Zeitpunkt scheinbar alles aus dem Ruder lief, dass Gott Gebete erhört. Er war überzeugt davon, dass Gott acht hat auf seine Stimme, auch wenn diese nur noch schwach und kaum hörbar gewesen wäre. Er glaubte fest daran, dass Gott bald Hilfe senden werde von seinem heiligen Berge.
So dürfen auch wir heute mit unserer Stimme zum Herrn rufen. Wir dürfen ihn um Gnade und Hilfe bitten. Und wie er David zu seiner Zeit geholfen hatte, so wird er sich auch uns gnädig erweisen.
Barmherzig und gnädig ist Gott
Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.
Jona 4,2
Jona ist empört! Gott hat ihn in ein fremdes Land geschickt, zu einem Volk, das feindlich den Israeliten gegenüber gesonnen war. Er sollte hier das Gericht Gottes verkünden, das über sie hereinbrechen werde, wenn sie nicht von ihren Sünden abkehren würden. Doch das Volk tat Buße. Und Gott wendete das geplante Unglück ab von den Menschen aus Ninive. Das aber gefiel Jona nicht, sodass er Gott nun Vorwürfe machte und sprach: „Das habe ich doch gewusst, dass du dieses Volk doch nicht strafen wirst!“
Aber gleichzeitig sind diese Worte Jonas irgendwie auch ein Lob an Gott. Es ist doch eigentlich unser großes Glück, das wir so einen Gott haben. Denn unser Gott ist kein Tyran, der uns gerne Qualen und Schmerzen zufügt. Unser Gott ist auch nicht nur darauf bedacht Fehler bei seinen Geschöpfen zu finden, um diese dann zu bestrafen oder gar zu vernichten.
Gott ist voller Gnade und Barmherzigkeit. Geduldig ermahnt er uns und weist uns zurecht, wenn wir gegen seine Gebote verstoßen. Er schlägt nicht unbedacht in die Situation hinein, wenn wir uns gegen ihn auflehnen und gegen ihn rebellieren. Ja, sogar wenn er schon das Gericht über uns beschlossen hat, weil wir uns nicht von ihm haben aufhalten lassen, dann sendet er uns noch einen Jona, eine klare und unmissverständliche Warnung, eine Möglichkeit zur Umkehr.
Und wenn wir uns dann noch im letzten Moment besinnen sollten. Wenn wir dann unsere Schuld erkennen und Buße tun, dann ist Gott tatsächlich so voller Güte, dass er seinen Beschluss bereut. Er greift dem eilenden Verderben in die Zügel und hält es auf, um uns zu verschonen. Ja, gnädig und barmherzig ist unser Gott, langsam zum Zorn und groß an Güte und einer, der sich das Unglück gereuen lässt.
Behüte dein Herz mit allem Fleiß
Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
Sprüche 4,23
Wenn wir über die Organe des menschlichen Körpers nachdenken, ist das Herz wohl das Erste, was uns in den Sinn kommt. Ohne Herz kann ein Mensch unmöglich leben. Wenn das Herz auf einmal nicht mehr richtig funktioniert oder verwundet wird, tritt häufig der schnelle Tod des Betroffenen ein.
Doch wenn die Bibel vom Herzen spricht, ist in der Regel weit mehr als unser körperliches Organ gemeint. Das Herz wird in der Bibel als Zentrum des menschlichen Wesens gesehen, als der Ort, an dem sich die menschliche Seele befindet. Aus dem Herzen entspringen die Leidenschaften und Gefühle des Menschen.
Es liegt in der Hand eines jeden Menschen, welchen Dingen er Zutritt zu seinem Herzen gewährt. Ob er sich erfüllen lässt von Jesus Christus, ob er seine Seele mit dem heiligen und ewigen Wort Gottes nährt oder ob es die Sorgen und Probleme des täglichen Lebens sind, die sich seines Herzens bemächtigen. Ob es Dinge sind, die förderlich sind für sein geistliches Leben und auch über den Tod hinaus Bestand haben oder Dinge, an denen die Seele Schaden nimmt.
Wir sind stets darauf bedacht, dass es uns körperlich gut geht. Wellness und Gesundheit gewinnen immer mehr an Bedeutung in unserer Gesellschaft. Doch sind wir ausreichend bemüht, unser Herz zu behüten? Diverse Informationen aus den Medien, ob Nachrichten oder Werbung, dringen in uns hinein, leider oft ungefiltert. Ebenso üble und schändliche Reden von Mitmenschen oder gar obszöne Bilder. Das sündige Leben und Treiben um uns herum stumpft uns langsam ab und erschrickt uns bald nicht mehr. Die Welt versucht mit aller Gewalt, in unserem Herzen die Übermacht zu gewinnen.
Deshalb erklingt heute die eindringliche Mahnung: „Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.
Gottes Wege und unsere Wege
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Jesaja 55,8-9
Manchmal versuchen wir verzweifelt Gott zu verstehen. Manchmal zerbrechen wir uns den Kopf, während wir über Gottes Handeln nachdenken. Es kommt sogar vor, dass wir unzufrieden sind über Gottes Wege. Wir meinen, dass Gott in unserem Leben gerade einen Fehler macht. Es ist für uns einfach unbegreiflich, wozu das gut sein kann.
Doch um in diese Fragen ein wenig Klarheit zu bekommen, sollten wir uns vor Augen führen, dass wir nicht wie Gott sind und Gott nicht wie wir. Das heißt, dass es zwischen uns und Gott einen riesigen Unterschied gibt. Gott ist so groß, er ist so weise, allwissend und allgegenwärtig. Er ist nicht gebunden an Raum und Zeit. Er ist nicht beschränkt auf unsere Gedankengänge. Er sieht weit über unseren Horizont hinaus.
Während wir besorgt sind um Ereignisse der Gegenwart, ist Gott die Zukunft bereits längst bekannt. Während wir vielleicht meinen, dass ein anderes Schicksal besser für uns geeignet wäre, weiß Gott, was eigentlich gut für uns ist und vor welchen möglicherweise noch größeren Schwierigkeiten er uns verschont hat.
Wenn uns dieses allmählich bewusst wird, bleibt uns nur eines übrig: Andächtig stillzustehen und uns ganz in Gottes Hände anzuvertrauen. Denn seine Gedanken sind viel höher als unsere Gedanken. Und wenn seine Wege für uns oft so unbegreiflich sind, so sind sie am Ende stets doch einfach nur wunderbar.
Wunderbare Gebetserhörung
Ach, Herr, lass deine Ohren aufmerken auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die von Herzen deinen Namen fürchten. Und lass es deinem Knecht heute gelingen und gib ihm Gnade vor diesem Mann!
Nehemia 1,11
Während Nehemia in der Gefangenschaft dem König als Mundschenk diente, erfuhr er eines Tages von seinem Bruder, wie schlecht es den Menschen aus seinem Volk ging, die nach Jerusalem zurückgekehrt waren.
Dieses hat ihn sehr getroffen und bewegte ihn zum innigen Gebet und Flehen. Er erinnerte Gott an seine Verheißungen. Er bat um Gnade und Hilfe. Er bat um Gelingen, denn er hat verstanden, dass er etwas tun müsse, um dem Volke zu helfen.
Und es ist ganz erstaunlich, wie Gott zu wirken beginnt. Nehemia verrichtet seine Arbeit vor dem König, wie auch an jedem anderen Tag. Ganz ohne dass er etwas sagt, spricht ihn der König auf einmal auf sein Wohlbefinden an. Er meinte, Traurigkeit an ihm gemerkt zu haben. Und nun kann Nehemia ganz frei heraus sagen, was ihn bedrückt.
Und nun bewegt Gott einen heidnischen König dazu, Nehemia ziehen zu lassen, um eine eroberte und zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Und nicht nur das. Der König ist sogar bereit für Nehemias Geleit zu sorgen und das notwendige Baumaterial aus seinem Besitz zu stiften. Das alles war sicherlich mehr, als Nehemia überhaupt zu hoffen gewagt hatte.
Wie schon zur Zeit Nehemias, liegt Gott auch heute sehr viel am Gebet der Menschen, die seinen Namen fürchten. Die Not derjenigen, die ihm von ganzem Herzen nachfolgen, ist Gott nicht egal. Deshalb hört er auf ihr Bitten und gibt Acht auf ihr Flehen. Und oft tut er noch Größeres, als wir uns haben vorstellen können.
Zahlreich sind seine Wunder
Herr, mein Gott, zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, und deine Pläne, die du für uns gemacht hast; dir ist nichts gleich! Wollte ich sie verkündigen und davon reden — es sind zu viele, um sie aufzuzählen.
Psalm 40,6
Wenn wir einmal intensiv über Gott nachdenken, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Groß und gewaltig sind seine Werke. Einfach herrlich ist unser Gott.
Schauen wir doch einmal um uns herum. Wie wunderbar hat Gott die Welt erschaffen. Die Pflanzen, die Tiere und das faszinierende Universum mit seiner unendlichen Weite. Ein kleiner Teil der Schöpfung sind wir Menschen. Und doch hat Gott unseren Körper so beeindruckend erschaffen. Über viele Jahrtausende hinweg beschäftigen sich verschiedene Forscher und Gelehrte mit den menschlichen Organen und ihrer Funktionsweise. Vieles hat sie zum Staunen gebracht, aber vieles ist und bleibt auch unerforscht.
Obwohl der Mensch wirklich verschwindend gering im Vergleich zum großen Kosmos ist, schreibt Gott mit ihm Geschichte. Er sucht die Gemeinschaft mit ihm und hat großartige Pläne mit ihm. Nachdem Sündenfall des Menschen und seiner Trennung von Gott, hat Gott nach einer Lösung gesucht. Der einzige Ausweg, den er sah, war sich selbst hinzugeben. Er hat für den sündendurchtränkten Menschen seinen eigenen Sohn in den Tod auf Golgatha gegeben. Dadurch konnte er den Menschen vom ewigen Verderben erlösen und die unterbrochene Gemeinschaft wieder herstellen.
Doch auch jeder einzelne Mensch ist für Gott von unschätzbarem Wert. Im Leben eines jeden Menschen lässt Gott seine Wunder wirken. Mit jedem einzelnen Menschen hat Gott einen individuellen Plan. Er umsorgt und behütet ihn und geht ihm nach. Sein Ziel ist es, ihn für die ewige Herrlichkeit zu erretten. Not und Kummer eines jeden Menschen berühren den großen Gott und er ist gerne bereit zu helfen, wenn der Mensch ihn anruft.
So könnte man weiter fortsetzen und noch viel über Gottes zahlreiche Wunder und seine herrlichen Pläne berichten. Nur um dann festzustellen, dass man dann immer noch weit nicht alles gesagt hat. Denn wenn wir uns auch fest vornehmen sollten, alle gewaltigen Taten Gottes zu verkündigen – es sind zu viele, um sie aufzuzählen.
Unser Vater hat es geboten
Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, der seinen Nachkommen geboten hat, dass sie keinen Wein trinken sollen, werden gehalten und sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen ihres Vaters Gebot. Ich aber habe euch immer wieder predigen lassen, doch gehorchtet ihr mir nicht.
Jeremia 35,14
Auf Gottes Anweisung hin lud Jeremia die Sippe der Rechabiter in den Tempel ein. Dort bot er ihnen nach Brauch und Sitte Wein zu trinken an. Doch alle Geladenen lehnten es ab, vom Wein zu trinken.
Jeremia wird nicht schlecht gestaunt haben, als er den Grund erfuhr. Weil ihr Vater Jonadab geboten hat, dass sein Nachkommen weder Wein trinken darf, noch Äcker oder Weinberge kaufen oder etwas anpflanzen darf. Auch sollten sie sich keine Häuser bauen, sondern als Nomaden in Zelten wohnen.
Diese Anordnung Jonadabs war der ganzen Sippe so wichtig, dass sie allesamt daran festhielten und niemand davon abwich. Sie sahen, wie andere Menschen um sie herum schöne Häuser bauten und es sich gemütlich einrichteten. Sie beobachteten, wie ihre Mitmenschen prächtige Weinberge anlegten und dann den Ertrag genossen. Doch ihr Entschluss stand fest und nichts brachte sie ins Wanken.
Gott verwendete damals die Rechabiter als Vorbild für das Volk Israel. Denn während die Rechabiter so peinlich auf die Einhaltung des Gebotes ihres irdischen Vorfahren achteten, missachtete das Volk Israel das Wort seines Gottes, welches er durch viele Propheten so oft zu ihnen geredet hatte.
Auch wir können heute von den Rechabitern lernen. Wie viel liegt uns daran, Gottes Gebote zu erfüllen? Wie genau nehmen wir es mit Gottes Anweisungen für unser Leben? Sind wir auch so fest und unerschütterlich, wenn es darum geht, ein Gebot unseres himmlischen Vaters zu übertreten? Mögen wir stets die Standhaftigkeit der Rechabiter haben.
Groß ist unser Herr
Ich, ich bin der Herr, und außer mir gibt es keinen Retter.
Jesaja 43,11
Im Laufe der Geschichte gab es viele Herren. Große und einflussreiche, mächtige und gewaltige, allseits gefürchtete und geachtete Menschen, die die Welt eroberten. Nichts war vor ihnen sicher, alles machten sie sich untertan. Menschen, die heute noch bekannt sind und bewundert werden.
Auch heutzutage gibt es viele Mächtige. Ob in Kirche, Politik oder der Wirtschaft, ob durch Position, Geld oder Besitz, es gibt Menschen, die etwas zu sagen haben. Diese Menschen treffen weitreichende Entscheidungen und bestimmen über andere. Zu diesen Menschen wird hinaufgeschaut, oft ehrfürchtig und demütig.
Doch trotz all dem Einfluss der irdischen Machthaber ist und bleibt Gott der größte und mächtigste Herr. Er ist der Herrscher des Universums und in seiner Hand ist das Schicksal eines jeden einzelnen Lebewesens.
Auch wenn die Mächtigen dieser Welt vieles tun und erreichen können, so sind sie doch in ihrer Macht begrenzt. Und manch einer von ihnen musste in seinen eigenen Schwierigkeiten elend zugrunde gehen, weil er sich selbst nicht helfen konnte.
Aber unser Gott ist der Retter. Außer ihm gibt es keinen, der so wunderbar helfen kann. Es gibt niemanden, dessen Machtbereich keine Grenzen kennt. Nur Gott allein kann uns sogar von Sünde und Tod erretten. Deshalb lasst uns stets bei ihm Hilfe suchen. Lasst uns mit all unseren Nöten nur zu ihm fliehen, denn er ist der Herr und außer ihm gibt es keinen Retter.
Wenn die Not uns erschüttert
HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschschüttert und meine Seele ist sehr erschüttert. Ach HERR, wie lange noch?
Psalm 6,3-4
David schildert hier, wie es ihm in schwerer Zeit erging. Er fühlte sich schwach. Sein Körper und seine Seele waren sehr erschüttert.
Wenn schwere Sorgen uns bedrücken und uns über lange Zeit fest in ihrem Griff halten, werden wir irgendwann einmal kraftlos und matt. Wir fühlen uns ausgelaugt, erschöpft und einfach nur müde. Scheinbar ist nicht nur das Herz schwer, sondern der ganze Körper ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine bleierne Schwere hält unsere Glieder besetzt.
Not und Schwierigkeiten haben Leib und Seele schwer erschüttert und wollen nicht mehr loslassen. Wir seufzen, ja wir rufen zu Gott und bitten ihn um Gnade. Immer wieder schreit es in uns: „Ach Herr, wie lange noch?“
Und Gott hört es. Auch wenn es manchmal lange dauert, bis eine Antwort kommt. Auch wenn der Weg durch dunkle Tal manchmal unendlich scheint. Doch kommt einmal der Augenblick, an dem Gott wieder Licht ins Dunkel schenkt. Es kommt einmal der Tag, an dem sich das Blatt wenden wird. Dann werden wir uns freuen und Gott danken, dass er uns seine Güte aufs Neue erwiesn hat.
Wie ein Mann mit seinem Freunde
Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.
2.Mose 33,11
Es ist unumstritten, dass Mose einer der gesegnetsten der Männer Gottes war. Gott hatte ihn auserwählt, um die Verbindung zu seinem Volk herzustellen. Mose sollte als Kommunikationsmittel dienen. Gott hatte Mose die Führung seines Volkes anvertraut.
Wie kam es aber, dass Gott mit ihm wie mit seinem Freund sprach? Die Basis für eine Freundschaft ist gegenseitiges Vertrauen und Offenheit. Wie mehr Freunde sich gegenseitig Einblick in ihr Inneres gewähren, umso tiefer und inniger wird ihre Freundschaft. Wenn Menschen nichts Boshaftes oder Hinterlistiges gegen den anderen haben, können sie ihm frei in die Augen schauen. Wenn Menschen voreinander nichts zu verbergen haben, findet ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht statt.
Das Verhältnis zwischen Mose und Gott war so offen, dass es in der Bibel heißt, es nachher keinen Menschen mehr gegeben hat, der mit Gott so von Angesicht zu Angesicht geredet hat. Mose hat sich Gott völlig hingegeben. Er hat ihm unbegrenzten Einblick in alle Bereiche seines Lebens gegeben. Mose hat sich völlig selbstlos als Werkzeug Gottes in seinem Plan gebrauchen lassen. Das ist das Geheimnis für seine Nähe zu Gott und den reichen Segen, den er daraus erlebte.
Wie ist dein Verhältnis zu Gott? Ist dein Leben und Wandel offen vor Gott? Kann Gott in deinem Herzen uneingeschränkt wirken? Denk nur, du kannst nur dann Gottes reichen Segen in deinem Leben erfahren, wenn du dich deinem Gott völlig und ganz hingibst und dich gänzlich von ihm gebrauchen lässt.
Der Herr ist still in seiner Liebe
Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Retter. Er freut sich über dich mit großer Freude. Ist er still in seiner Liebe, jauchzt er über dich mit Jubel.
Zefanja 3,17
Es gibt sicher nichts Schöneres, als den Herrn in der Nähe zu haben. Nichts ist so herrlich, wie die Gegenwart Gottes in unserer Mitte. Denn unser Gott ist ein Held, der alle irdischen Helden weit in den Schatten stellt. Er ist ein Retter aus allem Elend und der schwersten Not.
Wenn ein Sünder Buße tut, ist Freude im Himmel. Ebenso, wenn Gott seine Kinder ansieht, die ihm in Treue und Aufrichtigkeit nachfolgen, dann freut er sich mit großer Freude. Er freut sich mit Wonne über die Schar der Erretteten. Er jubelt und frohlockt.
Hier braucht er nicht drohen. Hier braucht er nicht strafen. Hier wird er still, ganz still in seiner Liebe. Diese Liebe lässt er die Seinen verspüren. Er schenkt ihnen Ruhe und Geborgenheit, auch wenn es um sie herum tost und stürmt. Er schenkt ihnen Frieden in schwerer Bedrängnis. Er hilft auch heraus aus großen Schwierigkeiten und stellt sich schützend vor sie bei feindlichen Angriffen.
Wir haben einen wunderbaren und liebevollen Vater im Himmel. Lasst uns ihm danken für seine Güte und seine Barmherzigkeit, die er täglich an uns erweist.
Des Verleumders Zunge bringt ihn selbst zu Fall
Ihre eigene Zunge bringt sie zu Fall, dass ihrer spotten wird, wer sie sieht. Und alle Menschen werden sich fürchten und sagen: „Das hat Gott getan!“ und merken, dass es sein Werk ist.
Psalm 64,9-10
Oh wie viel Elend, wie viel Leid, wie viel Not haben böse Zungen zu verantworten. Manch ein Mensch nutzt dieses Werkzeug, um sich eigenen Vorteil zu verschaffen und dabei andere zu ruinieren. Rücksichtslos wird gelogen, verleumdet und die Wahrheit verdreht.
Doch wenn jemand glaubt, man könne solches tun und ungeschoren davonkommen, der irrt. Denn auch hier gilt das Wort der Schrift: Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das erntet er auch. Unsere heutige Bibelstelle verrät das Schicksal der Verleumder: Sie werden von ihrer eigenen Zunge zu Fall gebracht. Ihre eigenen Worte werden ihnen zum Verhängnis.
Und dieses wird nicht heimlich und unbemerkt geschehen. Denn genauso, wie sie anderen in aller Öffentlichkeit Übles getan haben, wird auch ihnen vor den Augen aller, Übles widerfahren. Sodass sie zum Gespött werden für alle, die an ihnen vorübergehen.
Und die Menschen werden erkennen, dass dies nicht von ungefähr ist. Sie werden begreifen, dass hier Gott am Werk ist. Plötzlich wird ihnen klar werden, dass der gerechte Gott seine Verheißungen erfüllt und böse Zungen niemals ungestraft lassen wird.
Deshalb, lass die Leute reden. Überlass es dem gerechten Richter. Er hört ihre gottlosen Reden und wird diese nicht so stehen lassen. Er selbst wird für ihren Fall sorgen und dir aus dieser Notlage heraushelfen.
Weil du im Herzen betroffen bist
Weil du im Herzen betroffen bist und dich gedemütigt hast vor Gott, als du seine Worte hörtest gegen diesen Ort und gegen seine Einwohner, und dich vor mir gedemütigt hast und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint, so habe ich dich auch erhört, spricht der HERR.
2.Chronik 34,27
Josia war ein König, der aufrichtig dem Herrn dienen wollte. Voller Eifer setzte er sich dafür ein, in Juda die Ordnungen Gottes wieder einzuführen. Weil sein Herz für seinen Herrn brannte, duldete er die Opferstätten der fremden Götter nicht und ließ sie zerstören. Auch beauftragte er die Wiederherstellung des Hauses Gottes.
Bei den Arbeiten im Tempel fand ein Priester das Buch des Gesetzes. Als Josia von diesem Buch erfuhr und die Worte Gottes vorgelesen bekam, war er bestürzt. Er sah plötzlich, wie weit er und sein Volk von den Geboten Gottes entfernt waren.
Das Wort des Herrn löste in ihm tiefe Betroffenheit aus. Er weinte und zerriss seine Kleider. Er erkannte seine Nichtigkeit und demütigte sich vor Gott dem Herrn. Und weil er dieses tat, erwies Gott ihm seine Gnade und erhörte ihn und verschonte ihn vor den Strafgerichten, die er in seinem Buch angekündigt hatte.
Gott sieht unsere Herzenshaltung. Er sieht, ob unser Tun und Handeln in Aufrichtigkeit geschieht. Er kann uns nur dann erhören und uns Gnade erweisen, wenn wir es ernst meinen und ungeheuchelt in seinen Wegen wandeln.
Wann warst du zuletzt, beim Lesen des Wortes Gottes, so betroffen und bis zu Tränen gerührt?
Der Herr liebt die Gerechten
Der Herr macht die Blinden sehend; der Herr richtet die Elenden auf; der Herr liebt die Gerechten.
Psalm 146,8
Während seines Lebens hier auf der Erde schenkte Herr Jesus vielen Blinden das Augenlicht. Auch heute noch hat er die gleiche Kraft und kann Wunder tun und Kranke gesund machen. Doch noch viel schöner ist, dass der Herr auch geistlich Blinde sehend machen kann. Es war sein Wirken, das es uns eines Tages ermöglichte unseren verlorenen Zustand zu erkennen. Durch seine Gnade sahen wir uns auf einmal in einem anderen Lichte und wurden zur Buße geleitet.
Unser Herr richtet die Elenden auf. Er ist ein Gott, dem unser Schicksal nicht egal ist. Hingebungsvoll sorgt er für uns. Sind wir niedergeschlagen und am Boden zerstört, so ist er uns nahe, um uns zu stärken. Bei ihm finden wir in schweren Zeiten die Kraft zum Weitergehen.
Wenn der Gerechte in dieser Welt voller Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit auf breite Ablehnung stößt, ja vielleicht sogar massiv bedrängt wird, so darf er wissen, dass er einen ganz besonderen Wert in Gottes Augen hat. Denn der Herr liebt die Gerechten. Väterlich ist er auf ihr Wohl bedacht. Er führt sie durch die Erdenzeit und einst in die ewige Herrlichkeit ein.
Mir liegt bereit der Siegeskranz!
Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen lieb gewonnen haben.
2.Timotheus 4,7-8
In den Worten des Apostels Paulus schwingt Freude und große Begeisterung mit. Es zeigt sich der Jubel eines Siegers. Es schallt der Triumph eines Überwinders.
Wir kämpfen viel in unserem Leben, ob bewusst oder unbewusst. Wir kämpfen für unser Recht. Wir kämpfen für Ansehen und einen guten Ruf. Wir kämpfen für ein Vorankommen in der Gesellschaft oder im Beruf. Auf unser eigenes Wohl bedacht bekämpfen wir manchmal auch andere und fügen Menschen Schaden zu. Doch kämpfen wir den guten Kampf?
Paulus konnte mit Überzeugung von sich sagen, dass er den guten Kampf gekämpft hat. Er hat sich mit seinem ganzen Eifer für die Sache des Herrn eingesetzt. Selbstlos gab er seine Kraft, seine Zeit, ja sein ganzes Leben in den Dienst des Herrn. Sein Herz brannte für Gott.
„Ich habe den Lauf vollendet“, setzt Paulus fort. Er ist nicht auf halber Strecke stehen geblieben. Er hat nicht aufgegeben, sondern hat sich den Herausforderungen gestellt und die Sache durchgezogen. Von Ausweichen oder Abkürzen war keine Rede, auch wenn es oft so schwer gewesen ist.
So oft hat der Teufel ihn massiv angegriffen und versucht ihm zu entreißen, was er hatte. Aber mit Gottes Hilfe hat er sich erfolgreich gewährt. Er hat es geschafft, den überaus teuren Schatz zu behüten. Er hat den Glauben bewahrt.
Nun darf er sich von Herzen auf die Belohnung freuen. Es liegt ihm bereit die Krone, der Siegeskranz der Gerechtigkeit. Welch eine Seligkeit! Welch eine herrliche Aussicht! Kannst du es auch von dir sagen, dass du den guten Kampf gekämpft hast, den Lauf vollendet und den Glauben bewahrt hast? All diejenigen, die aus Liebe zu unserem Herrn Jesus und seinem Erscheinen durchhalten bis zum Ende, werden wie Paulus den herrlichen Siegespreis der Gerechtigkeit in Empfang nehmen können.
Schätze sammeln
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
Matthäus 6,19-20
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht irgendwo tief in sich den Wunsch nach mehr hegt. Wir mühen uns ab, um einen gewissen Wohlstand erreichen zu können. Und wenn wir diesen erreicht haben, dann streben wir, dieses Niveau zu erhalten, auch wenn wir aus der aktiven Zeit in den Ruhestand wechseln. Wir investieren unsere Zeit, Kraft und Gesundheit, um zu Reichtum zu gelangen. Wir zerbrechen uns den Kopf darüber, wie wir die gesammelten Schätze wohlbehütet erhalten können und wo wir unser Geld am sinnvollsten anlegen.
Die Kunden der Volksbank Berlin-Steglitz wähnten ihre Wertsachen in absoluter Sicherheit, als sie diese in angemietete Bankschließfächer einschlossen. Wie groß war dann die Bestürzung, als bekannt wurde, dass ihre Schätze einem spektakulären Raub zum Opfer geworden sind. Was geschehen ist, hatte sich niemand auch nur vorstellen können. Unbekannte Täter haben unweit der Bank eine Tiefgarage angemietet und den Aufwand und die Mühe nicht gescheut einen 45 Meter langen Tunnel bis zum Tresorraum der Bank zu graben. Die 80cm dicke Wand war ihnen kein Hindernis, sodass sie mit einer Beute im Wert von zehn Millionen Euro entkommen konnten.
Die Geschichte kennt viele Beispiele von Menschen, die sich mit unbeschreiblicher Mühe ein Vermögen angehäuft hatten. Doch über Nacht haben sie alles verloren und wurden bettelarm. Ob durch Krieg, Naturkatastrophen oder Wirtschaftskrisen, es kam ganz unerwartet und unvorhersehbar.
Die Schätze dieser Welt sind vergänglich und stehen uns nur eine kurze Zeit zur Verfügung. Es ist uns gestattet diese zu genießen, doch sollte unser Hauptaugenmerk auf die Schätze des Himmels gerichtet sein. Niemals sollten irdische Dinge unsere Herzen gefangen nehmen und uns von der ewigen Herrlichkeit, von dem himmlischen Reichtum ablenken. Denn all das irdische Gut ist dem natürlichen Zerfall, der Zerstörung und dem Raub unterworfen, während die Schätze droben ewigen Bestand haben.
Was ist der Mensch, dass du ihn beachtest?
HERR, was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst, und des Menschen Kind, dass du ihn so beachtest?
Psalm 144,3
Oft leben wir von Tag zu Tag und denken gar nicht darüber nach. Wir nehmen Gottes Tun und Wirken für selbstverständlich.
Doch wenn wir uns der Größe Gottes bewusst werden, geraten wir in Staunen. Wenn uns klar wird, was es bedeutet, dass Gott heilig ist und die Sünde hasst. Wenn wir zu begreifen beginnen, dass wir es mit einem allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gott zu tun haben, bleiben wir still und anbetend stehen. Dieser Gott hat Himmel und Erde erschaffen, vom Universum bis hin zum kleinsten Insekt.
Was ist denn der Mensch, dass dieser Gott seiner gedenkt? Klein und nichtig sind wir. Wir sind vergänglich, wie eine Blume, die heute blüht und morgen weiß niemand, dass es sie gegeben hat. Wir sind von Staub erschaffen und werden wieder zu Staub. Dass unsere Sorgen und unsere Not den großen Gott interessieren, ist einfach unbegreiflich.
Wir Menschen haben uns in unserem Ungehorsam von unserem Gott abgekehrt. Wir haben uns auf einen Weg der Sünde und Auflehnung gegen Gott begeben. Aber Gott wollte trotzdem Gemeinschaft mit uns haben. Er ging uns nach und gab sich selbst für uns hin. Er ließ seinen einzigen Sohn auf diese Erde kommen und für uns leiden und sterben, damit wir gerettet werden. Ihm war nichts zu wertvoll, um die Verbindung, die durch die Sünde unterbrochen wurde, wieder herzustellen.
Was ist schon der Mensch und was ist des Menschen Kind? Und doch hat Gott uns so lieb, dass er sich unser annimmt. Lasst uns ihn anbeten. Lasst uns ihm danken, ihn loben und preisen, solange wir leben.
Wenn sie euch lästern, verzagt nicht
Hört mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen; und wenn sie euch lästern, verzagt nicht!
Jesaja 51,7
Obwohl Gott damals durch den Propheten Jesaja diese Worte an die Treuen im Lande Israel richtete, können wir, das Volk Gottes der neutestamentlichen Zeit, uns heute diese Worte zu Herzen nehmen.
Denn der Herr sucht heute unter allen Nationen nach Menschen, die die Gerechtigkeit kennen. Er hält Ausschau nach Menschen, die sein Gesetz in ihr Herz aufgenommen haben. Menschen, die nicht halbherzig, sondern mit ganzem Streben und allem Eifer bemüht sind, den Willen Gottes zu tun und in seinen Wegen zu wandeln. Menschen, die nicht hin und her wanken, sondern treu nach ihrer Berufung leben.
Diese ruft er auf, sich nicht zu fürchten und nicht zu verzagen. Sie brauchen nicht den Mut verlieren und verzweifeln, wenn sie auf Widerstand und Abneigung stoßen. Sie brauchen nicht entsetzt und bestürzt sein, wenn Menschen sich gegen sie erheben, weil sie sich zu Gott halten. Gottesmenschen brauchen keine Angst zu haben, auch wenn sie von anderen wegen ihres Glaubens und ihrer Treue verschmäht und gelästert werden.
Denn der Herr ist ihre Zuflucht. Er ist ihre Hilfe in der Not. Unser Gott ist der starke Held, der sich in Schwierigkeiten und Bedrängnis zu den seinen bekennt. Nie lässt er uns allein, und wenn er uns auch manchmal schwere Wege führt, so wissen wir, dass seine Gerechtigkeit am Ende siegen wird.
Gott nahm sich deiner an
Ich nahm mich ja deiner an in der Wüste, im dürren Lande.
Hosea 13,5
Schön fing alles an. Ein klarer blauer Himmel, kein Wölkchen in Sicht. Die Sonne schien und sorgte für Wärme und Lebensfreude. Schatten verschwanden, bekannte Häuser und enge Gassen blieben zurück. Freiheit! Endlich volle Freiheit und Unabhängigkeit!
Nach und nach wurde es ein wenig unangenehm. Die Sonne stach unablässig auf dich ein. Die Hitze wurde immer unerträglicher. Die Glieder begannen zu schmerzen und die Füße waren zerrieben und verunstaltet. Im Gesicht brannte heißer Staub. Doch kein Ausweg in Sicht. Überall nichts als trockenes dürres Land. Links Wüste, rechts Wüste, vorne Wüste, hinten Wüste.
Dabei sah anfangs alles so vielversprechend aus. Du hast geglaubt, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Du warst felsenfest davon überzeugt, dass du nun wirklich glücklich wirst. Doch die Zeit ging dahin und dein Weg in die weite Welt hinaus brachte dich immer mehr in eine Leere, in eine unbeschreibliche Tristesse. Krank und erschöpft schlepptest du dich weiter. Mit müden Augen suchtest du immer wieder den Horizont ab. Wo ist Wasser? Nur ein wenig klares erfrischendes Wasser! Deine Seele verschmachtete vor Durst.
Und dann kam er. Jesus Christus. Er bot dir seine Hilfe an. Er war bereit dich aus deiner trostlosen Lage zu retten. Er reichte dir das Wasser des Lebens und du nahmst es an. Er wusch dich rein vom Staub und Schmutz deiner Sünden und Übertretungen. Deine schmerzenden Wunden verband er dir.
Die Leere hatte nun keinen Platz mehr in deinem Leben, denn Freude kehrte in deinem Herzen ein. Dein Dasein bekam plötzlich einen Sinn und von da an weißt du, dass du nun das Glück gefunden hast, welches du lange und sehnsüchtig gesucht hast. Fröhlich gehst du nun durchs Leben und dankst deinem Heiland immer wieder, denn er hat sich ja deiner angenommen in der Wüste, im dürren Land.
Mit Gott wollen wir mächtige Taten tun
Mit Gott wollen wir mächtige Taten tun; er wird unsere Feinde zertreten.
Psalm 108,13
Alleine sind wir schwach. Schnell kommen wir an unsere Grenzen. Wir sind nicht in der Lage uns selbst zu helfen, wenn wir in Not geraten. Wir haben keine Kraft, um Sünde und Welt zu widerstehen. Kommen Schwierigkeiten auf, treiben diese uns in die Enge. Erreichen Sorgen unser Haus, drohen sie uns zu erdrücken mit ihrer Last. Wenn wir bedrängt werden, stehen wir hilflos da. Wenn Menschen sich gegen uns erheben, ist niemand da, der uns beisteht. Sind wir in Angst, gibt es keinen, der uns tröstet und neuen Mut schenkt.
Anders mit Gott. Wenn Gott mit uns ist, weicht die Angst. Die Sorgen müssen fliehen. In großen Schwierigkeiten ist er gerne bereit uns zu helfen. Bei ihm finden wir Zuflucht in Zeiten der Bedrängnis. In seiner Nähe sind wir geborgen, wenn uns Gefahr droht. Keine Not ist so groß, dass er nicht helfen könnte. Wenn wir schwach werden, hält er uns fest. Er erquickt uns, wenn wir nicht mehr weiterkönnen. In der Versuchung gibt er uns Kraft, Widerstand zu leisten und zu überwinden.
Ja, mit ihm sind wir sogar in der Lage, Großes zu vollbringen. Mit Gott ist es möglich Dinge zu schaffen, die einem vorher für unmöglich schienen. Bei ihm wollen wir bleiben. An ihn wollen wir uns klammern. Mit ihm wollen wir mächtige Taten tun.
Rette mich, Gott!
Aber du, HERR, Herr, sei du mit mir wegen deines Namens; denn deine Gnade ist mein Trost: Rette mich!
Psalm 109,21
Von Feinden bedrängt und in großer Not ruft David hier zu Gott. Böse, gewalttätige Menschen haben sich gegen ihn erhoben und bedrängen ihn. Er beklagt, dass diese Menschen schamlos Lügen über ihn verbreiten und gehässig über ihn reden. Ohne Grund suchen sie Streit mit ihm.
David bittet Gott, mit ihm zu sein und ihn nicht zu verlassen. Er bittet ihn, dieses doch um seines Namens willen zu tun. Denn Gott hat es verheißen und er wird es tun. Sein Name ist sozusagen die Garantie dafür, dass er erfüllt, was er versprochen hat.
Doch auch David kann sich dabei nicht auf Verdienst berufen. Er kann es nicht von Gott fordern, weil er ein so guter Mensch ist. Die Hilfe Gottes steht ihm nicht einfach zu, weil er sich dieses in irgendeiner Form erarbeitet hat. Nein, es ist einzig und allein Gottes wunderbare Gnade. David weiß, dass Gott gnädig ist, das ist sein Trost.
Mein lieber Leser, wenn du dich ebenfalls in einer schwierigen Situation befindest, dann tu es David gleich. Rufe zu Gott. Berufe dich auf seine Verheißung und bitte ihn, dir um seines Namens willen zu helfen. Auch wenn du dir deiner Unvollkommenheit und Nichtigkeit bewusst bist, wisse: Gott ist gnädig. Sag es ihm mit einfachen Worten: „Rette mich!“, und glaube fest, er wird es tun.
Ich aber bete
Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete. Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe.
Psalm 109,4-5
Es ist oft schon schwer zu ertragen, wenn unbekannte oder gar fremde Menschen einem Böses tun. Es tut uns weh und macht uns sehr zu schaffen.
Aber wenn wir plötzlich von Menschen angefeindet werden, die uns nah am Herzen liegen, trifft es uns besonders hart. Wenn Menschen sich gegen uns erheben, die wir lieben und schätzen, ist es für uns kaum zu verkraften. Menschen, denen wir so viel Gutes erwiesen haben, erwidern uns mit bösen Taten. Menschen, denen wir Liebe entgegenbrachten, haben nichts als Hass für uns übrig. Es ist ein bitterer fast unerträglicher Schmerz.
Doch was tut David in dieser Situation? Er aber betet. Warum tut er das? Durch das Gebet bekommt er die Ruhe, um nicht übereilt und unbedacht zu handeln. Durch das Gebet bekommt er die Kraft die schwere Ungerechtigkeit zu ertragen. In Gemeinschaft mit Gott findet er seinen Trost. Wir selbst sind viel zu schwach um solche bitteren Enttäuschungen einfach wegzustecken. Uns fehlt die Weisheit, in solchen herausfordernden Fällen das richtige Verhalten an den Tag zu legen. Wir reagieren wie ein verwundetes Tier, wie eine Bärin, der man versucht ihre Jungen zu rauben.
Nur im Gebet finden wir die dringend notwendige Hilfe und Kraft für alle Herausforderungen unseres Lebens.
Da schrien sie zum Herrn
Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er half ihnen aus ihren Ängsten.
Psalm 107,13
Dieser Psalm hat eine Besonderheit, die ihn von den anderen Psalmen unterscheidet. Er hat einen Kehrvers, eine Art Refrain, der sich immer wieder wiederholt. Unser heutiger Vers ist ein Teil dieses Refrains.
Der Psalmist schildert in diesem Psalm den Weg des Volkes Israel ins verheißene Land. Immer wieder beschreibt er verschiedene Nöte, die ihnen auf diesem Wege begegneten. Er beschreibt auch Situationen, in denen sich die Menschen von Gott entfernten und gegen seine Gebote verstießen.
So kam es, dass Gott sie immer wieder in Schwierigkeiten führte, um dadurch zu ihnen zu sprechen und sie aufzurütteln. Er sandte ihnen Menschen auf den Weg, die sie bedrängten und beängstigten. Er ließ sie Naturkatastrophen erfahren, um sie zur Besinnung zu rufen. Auch vor Krankheiten verschonte er sie nicht.
Doch in ihren Nöten schrien die Israeliten zu Gott. Sie erkannten ihre Schuld und baten um Vergebung. Sie flehten um seine Gnade und Hilfe. Und Gott erbarmte sich ihrer. Er neigte sich herab und half ihnen stets aus ihren Ängsten. Er ließ ein Wunder geschehen vor ihren Augen und machte den Schwierigkeiten ein Ende.
Ebenso können auch wir heute zu unserem Gott schreien in unseren Ängsten. Wenn wir in Nöten und Sorgen sind, dürfen wir bei ihm Hilfe und Gnade finden. Wenn wir uns versündigt haben, ist er gerne bereit zu vergeben und die Strafe von uns abzuwenden. Er lässt auch heute noch Wunder geschehen im Leben derer, die auf ihn vertrauen.
Dem Herrn danken
Die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschen tut.
Psalm 107,15
Dieses ist der zweite Teil des Kehrverses aus dem 107. Psalm. Nach jeder Schilderung einer Situation, wo Gott wunderbar geholfen hat, ruft der Psalmist zum Danken auf.
Er fordert die Israeliten auf, für Gottes herrliche Taten zu danken. Sie sollen ihn loben für die unbeschreibliche Güte, die er ihnen erwiesen hat. Sie sollen ihn verherrlichen für die großen Wunder, die er an ihnen hat geschehen lassen.
Wie oft bleibt auch in unserem Leben der Dank auf der Strecke. Laut hört man Klagen und Weinen, wenn wir in Not sind. Doch, wenn es uns gut geht, kehrt Stille ein. Wenn Sorgen und Kummer uns das Herz beschweren, schreien wir unablässig zu Gott. Aber nachdem er uns geholfen hat, leben wir stillvergnügt weiter. Ach, wenn wir doch unserem Gott wenigstens genauso viel danken würden, wie wir ihn für das eine oder andere bitten.
Wir wollen den Dank in unserem Leben nicht zu kurz kommen lassen. Wir wollen den Herrn, unseren Gott, stets loben und preisen für die vielen und herrlichen Taten, die er in unserem Leben tut. Wir wollen seinen Namen erheben und ihm die gebührende Ehre bringen.
Und führte sie den richtigen Weg
Und führte sie den richtigen Weg, dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten.
Psalm 107,7
Wir wollen uns weiter zu einem weiteren Vers des 107. Psalmes Gedanken machen. Der Psalmschreiber führt hier ein Beispiel an, wo Gott den Israeliten geholfen hat und wofür sie ihn danken sollten.
Er berichtet, wie das Volk Israel ziellos in der Wüste umherirrte auf der Suche nach einer Bleibe. Sie verirrten sich auf ungebahntem Wege und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten. Sie waren hungrig und durstig, am Ende ihrer Kräfte. Ihre Seele verschmachtete in ihnen.
Und Gott erhörte ihr Schreien und ihr Rufen in der großen Not. Er griff ein und errettete sie. Er führte sie den richtigen Weg und brachte sie zu der Stadt, in der sie sich niederlassen konnten. Einer Stadt, in der sie glücklich und zufrieden leben konnten.
Ebenso verhält es sich auch mit uns. Wir irren ziel- und planlos in der sündigen Wüste und Einöde dieser Welt umher. Wir suchen einen Ort, an dem wir glücklich werden können. Wir hungern und dürsten nach Gerechtigkeit und nach Liebe. Unsere Seele verschmachtet und wir rufen aus der Not heraus zu Gott.
Und Gott erhört uns. Er stellt uns auf den richtigen Weg und führt uns auf rechter Bahn, bis wir die ewige Herrlichkeit, das himmlische Jerusalem, erreichen.
Er zerriss ihre Fesseln
Er führte sie heraus aus Dunkel und Finsternis, er zerriss ihre Fesseln.
Psalm 107,14
Die Bibel vergleicht das Leben in Sünde oft mit einem Dasein in Finsternis. Wir Menschen sind von Geburt an in der Dunkelheit der Sünde. Unsere Gedanken und Werke sind böse. In unserem Herzen herrscht finstre Nacht. Wie mehr wir das Böse tun, umso fester hält es uns im Griff. Mit starken Fesseln hält der Teufel uns gefangen.
Doch Jesus Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8,12). In Jesus Christus gibt keine Finsternis. Das Böse kann keine Gemeinschaft mit ihm haben, denn in seiner Nähe wird es von göttlichem Lichte erleuchtet.
Wenn du ein Leben im Lichte führen willst, darfst du dich im Gebet an den Herrn Jesus wenden. Er hat den Teufel besiegt durch sein Sterben und Auferstehen. Er hat die Macht die Fesseln der Sünde zu zerreißen. Er will dich herausführen aus Dunkel und Finsternis und Freude und Licht in dein Leben schenken.
Ernährst du dich gesund?
Sodass es sie vor aller Speise ekelte und sie todkrank wurden… er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, sodass sie nicht starben.
Psalm 107,18.20
Ernährungsumstellung, Ernährungstipps, Ernährungsberater, solche und andere Schlagworte zum Thema Ernährung lesen und hören wir immer öfter. Der Trend zur gesunden Ernährung ist momentan hoch im Kurs. Manch einer müht sich ab, um den strengen Regeln einer der vielen Ernährungstheorien gerecht zu werden. Für ein vermeintlich professionelles Coaching in diesem Bereich ist man bereit viel, sehr viel Geld auszugeben.
Nun, gegen einen rücksichtsvollen Umgang mit dem uns von Gott anvertrauten Körper, ist ja grundsätzlich erst einmal nichts einzuwenden. Es ist gut, wenn wir auf unsere Gesundheit achten und nicht alles zu uns nehmen, was in irgendeiner Form essbar ist.
Doch haben wir auch ebendieselbe Haltung zu unserer geistlichen Gesundheit? Welche Speise bekommt unsere Seele? Die Welt bietet viele Speisen an, die uns im ersten Moment süß und schmackhaft erscheinen. Doch langfristig sind sie nicht sättigend und ekelig, denn sie lassen uns innerlich leer. Unsere Umgebung ist voller Informationen, die wir in uns aufnehmen. Es sind Zeitungen und Zeitschriften, Bücher und das Internet mit seiner unfassbaren Fülle an nützlichen aber leider auch schädlichen Inhalten. Ebenso können auch leere oder gar schamlose Reden unserem inneren Menschen ernsthaften Schaden zu fügen. Wenn wir nicht achtsam damit umgehen, wird unsere Seele daran todkrank werden.
Das Wort Gottes ist die Speise, die unser innerer Mensch dringend benötigt, um gesund und wohl zu gedeihen. Nur das lebendige Wort unseres Herrn kann unsere Seele am Leben erhalten. Mögen wir doch mehr und mehr darum bemüht sein, unserer Seele diese gesunde und nahrhafte Speise in ausreichendem Maße zukommen zu lassen. Und mögen wir auch gleichzeitig stets darauf bedacht sein, alle Speisen, die unserer Seele schädlich sein könnten, zu meiden. Denn eine gesunde Ernährung braucht nicht nur unser Körper, sondern auch unsere Seele.
Er bringt zum ersehnten Hafen
Er stillte den Sturm, sodass die Wellen sich legten und sie sich freuten, dass es still geworden war, und er brachte sie zum ersehnten Hafen.
Psalm 107,29-30
„Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren und ihren Handel trieben in großen Gewässern; die die Werke des Herrn erfahren haben und seine Wunder im Meer, wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhob, und sie zum Himmel und in den Abgrund fuhren, sodass ihre Seele vor Angst verzagte, weil sie taumelten und wie ein Betrunkener torkelten und keinen Rat mehr wussten.“ (Psalm 107,23-27).
Geht es uns nicht auch oft so? Nicht immer führt uns das Leben durch ruhige Fahrwasser. Manchmal müssen wir durch stürmische Zeiten. Dann geht es hoch hinauf und wieder in die Tiefe. Eine große Welle jagt die nächste. Sorgen, Kummer und verschiedene Schicksalsschläge treiben ihr bedrohliches Spiel mit uns. Angst erfüllt uns. Wir sind verzagt und am Boden zerstört. Die Lage scheint hoffnungslos zu sein und wir wissen keinen Rat.
Doch Gott ist derselbe wie auch in früheren Zeiten. Sturm und Meer sind in seiner Gewalt. Er hält unser Leben in seiner Hand und lässt uns nicht untergehen. In solch einer Situation lässt er uns seine Größe sehen. Er stillt den Sturm, sodass die Wellen sich legen und Angst und Not entfliehen. Dann freuen wir uns wieder und danken ihm für seine Hilfe.
Aber das ist noch nicht alles. So wie er manch einen Seemann nach gefährlicher Reise wieder sicher und wohlbehalten zum langersehnten Hafen brachte, so wird er auch uns einmal nach bewegtem und oft stürmischem Leben in die ewige Herrlichkeit, den Hafen der himmlischen Ruhe einführen.
Ist dein Pass gültig?
Und als sie hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.
Matthäus 25,10
Ein Freitagabend im November. Wir befinden uns mit einer kleinen Gruppe am Flughafen. Die Reise geht nach Kattowitz. Von da aus wollen wir weiter nach Auschwitz, um am nächsten Tag die Gedenkstätte zu besuchen.
Die Schlange vor uns am Schalter wird immer kleiner. Die meisten Passagiere befinden sich bereits auf dem Rollfeld – bereit in das wartende Flugzeug einzusteigen. Doch plötzlich wird es hektisch. Ein junger Mann hat von der netten Dame am Schalter gesagt bekommen, dass sein Pass nicht mehr gültig sei und er so nicht mitfliegen kann. Der Schrecken steht ihm im Gesicht geschrieben, als er sich eilig von uns entfernt.
Im Flieger bemerke ich, dass mein Sitznachbar unruhig ist. Seine Ähnlichkeit zu dem Unglücklichen von vorhin macht mich neugierig. Ich spreche ihn darauf an. „Es ist mein Bruder“, antwortet er mir. „Wir sind unterwegs zu unseren Verwandten in Polen. Meine Tante feiert morgen ihren 60. Geburtstag. Unsere ganze Familie ist bereits da und wir sollten nachkommen.“ Seine Sorge ist ihm deutlich anzusehen.
Minuten verstreichen. Alle Passagiere haben Platz genommen. Es wird ruhig im Flugzeug. Durch das Fenster sehe ich eine einsame Gestalt übers Rollfeld laufen. Augenblicke später läuft der junge Mann über den Mittelgang an uns vorbei. Ein kurzer Freudenausruf erklingt, als er an unserer Sitzreihe vorbeiläuft und weiter hinten im Flieger Platz nimmt. Er hat es geschafft. Ein vorläufiges Dokument der Bundespolizei machte ihm die Reise möglich. Und ein Pilot, der auf ihn gewartet hat. Die Freudentränen in den Augen meines Sitznachbarn konnte ich nur zu gut nachvollziehen.
Das Ereignis erinnert ich an das Gleichnis mit den zehn Jungfrauen im Matthäusevangelium. Fünf von denen hatten ebenfalls nicht alles bereit, um zum großen Fest zu gelangen. Der Ausgang des Gleichnisses ist auch nicht so erfreulich wie in meinem Erlebnis. Der Bräutigam hat nicht gewartet, wie es der Pilot getan hat. Die törichten Jungfrauen kamen zu spät.
Bist du bereit für das große Fest mit unserem Herrn Jesus Christus? Ist dein himmlischer Pass gültig?