Herr, erfreue uns wieder!
Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagtest und wir so lange Unglück litten. Psalm 90,15
Oh wie hart kann es einen doch im Leben treffen. Manch ein Schicksalsschlag ist einfach nicht auszuhalten. Doch wie viel unerträglicher kann es werden, wenn die Not lange anhält. Wenn Wochen, Monate, ja vielleicht sogar Jahre und Jahrzehnte ins Land ziehen, und die Krankheit lässt nicht nach. Wenn über geraume Zeit die angespannte Lage in der Familie, auf der Arbeit oder in der Gemeinde bestehen bleibt.
Schaute man anfänglich noch mit gewisser Hoffnung in die Zukunft und dachte, dass sich die Situation doch bald ändern müsste, so ist der Mut mit der Zeit auf einen absoluten Tiefpunkt gesunken. Von Tag zu Tag ist man nur noch mit einem Gedanken beschäftigt: Wie lange noch? Wie lange wird es noch dauern?
So ähnlich muss es Mose und dem Volk Israel gegangen sein, als er diesen Gedanken niederschrieb. Sie waren müde von der harten und lang andauernden Prüfungszeit. Es ist ein Aufschrei aus der Tiefe der Seele. Eine Bitte aus dem Herzensinnersten.
Wo möglich geht es dir heute ähnlich, mein lieber Leser. Du hast lange geglaubt und gehofft. Du hast vergeblich eine Wende erwartet und es ist immer noch alles beim Alten. Heute darfst du gemeinsam mit dem Gottesmann die Bitte aussprechen: „Gott, erfreue mich nun wieder, nachdem du mich so lange geplagt hast und ich so lange Unglück leiden musste.“ Und glaube fest: Gott sieht deine Not und wird dein Gebet nicht unerhört lassen.
Gott erhebt aus dem Staub
Er erhebt den Geringen aus dem Staub und erhöht den Armen aus dem Schmutz, indem er ihn unter die Fürsten setzt und den Thron der Ehre erben lässt. Denn die Grundfesten der Welt gehören dem Herrn, und er hat den Erdkreis darauf gesetzt. 1.Samuel 2,8
Eine Frau steht auf den Knien und weint. Sie scheint untröstlich betrübt zu sein. Schon lange steht sie so fast reglos da. Von Zeit zu Zeit durchfährt ein Schluchzer ihren Körper. Tränen laufen ihr übers Gesicht. Ihre Lippen bewegen sich. Was macht die Frau da? Sie betet. All ihre Herzensnot schüttet sie vor Gott aus. Sie kann es einfach nicht mehr länger ertragen. Die Situation bedrückt sie unbeschreiblich.
Dabei hatte es alles so schön angefangen. Vor Jahren haben sie, Hanna, und Elkana, ein angesehener Mann vom Gebirge Ephraim, geheiratet. Sie war überglücklich. Sie liebte Elkana und Elkana liebte sie. Voller Wünsche, Träume und Hoffnung blickten sie damals in die Zukunft. Was war denn nun geschehen? Ist die gegenseitige Zuneigung verblasst? Nein, sie liebt ihn heute mehr denn je zuvor und sie ist sich sicher, er liebt sie ebenso. War sie etwa todkrank geworden? Nein, auch das ist nicht der Grund ihrer Traurigkeit. Was ist es denn, was sie so verzweifeln lässt? Ihre Ehe ist bis heute kinderlos geblieben. Zu damaliger Zeit eine Schande, ja ein Fluch, für eine Frau. Peninna, die andere Frau von Elkana – im damaligen Israel hatten wohlhabende Männer mehrere Frauen – hatte bereits eine Kinderschar um sich herum. Und verspottete Hanna, als hätte diese nicht schon Leid genug, wo sie nur konnte und demütigte sie wegen ihrer Kinderlosigkeit. Elkana, der Hanna mehr liebte als Peninna, versuchte sie zu trösten und schenkte ihr meist doppelt so viel Aufmerksamkeit. Doch das konnte Hanna nicht über ihre Betrübnis hinweghelfen.
Nun stand sie im Tempel und schüttete ihr ganzes betrübtes Herz vor dem Herrn aus. Und der Herr erhörte sie. Als Elkana im nächsten Jahr wieder mit seiner Familie zum Tempel hinaufziehen wollte, konnte Hanna nicht mitkommen. Sie hatte einen kleinen Jungen zur Welt gebracht, den sie nun voll mütterlicher Liebe umsorgte.
Später als der kleine Samuel schon etwas größer geworden ist, brachten Hanna und Elkana ihn zum Tempel. Voller Freude begab Hanna sich an denselben Ort, wo sie vor einiger Zeit so verzweifelt um ein Kind gebetet hatte, und sprach jetzt ein inniges Dankgebet. Der heutige Vers ist ein Auszug aus diesem Gebet.
Wir sehen heute wieder, dass Gott es nicht zulässt, dass der Stolze den Demütigen erdrückt und der Mächtige den Geringen vernichtet. Zu seiner Zeit wendet Gott das Blatt. Derjenige, der auf ihn vertraut, wird aus dem Schmutz und Staub gehoben und erbt reichen Segen.
Mein Name steht im Lebensbuch!
Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.
Lukas 10,20
Man sagt, dass Freud und Leid im Leben Hand in Hand gehen. Auf Tage voll Freude und Sonnenschein folgen Tage des Bedrücktseins und vielleicht sogar Traurigkeit. So sind nunmal irdische Freuden von Vergänglichkeit und Unbeständigkeit geprägt.
Als die Jünger, die von Jesus ausgesandt wurden, wieder zurückkamen, und froh berichteten, dass sie nun die Macht hatten Wunder zu vollbringen, sagte ihnen Jesus, dass sie sich nicht darüber freuen sollten, sondern vielmehr darüber, dass ihre Namen im Himmel geschrieben sind.
Was bedeutet es, wenn man seinen Namen im Himmel geschrieben stehen hat? In Buche der Offenbarung lesen wir vom Buch des Lebens. Johannes beschreibt dort das Weltgericht. Dabei werden die Namen der Menschen verlesen, die im Buch des Lebens stehen. Nur diejenigen, deren Namen in diesem Buche gefunden werden, haben ein Anrecht auf das ewige Leben beim Herrn.
Leider geht diese Freude in unserem Alltag oft unter. Sorgen und Nöte stehen oft im Vordergrund. Doch lasst uns unsere Blicke erneut darauf richten, was uns nach dieser Erdenzeit erwartet. Wie jemand, der sich nach einer beschwerlichen Reise darauf freut, endlich nach Hause zu kommen. Oder jemand, der sich nach vielen Jahren im Gefängnis, auf seine Befreiung freut. So lasst uns heute darüber freuen, das unsere Namen im Himmel geschrieben stehen.
Gott sieht unsere Not
Der das Ohr gestaltet hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte er nicht sehen?
Psalm 94,9
Wenn wir in Not geraten, kann es vorkommen, dass sogar unsere Mitmenschen, anstatt uns zu helfen, sich von uns distanzieren. Da, wo wir ein offenes Ohr erwartet haben, begegnet man uns auf einmal ganz kühl. Menschen, die einen Blick für unser Problem haben sollten, wenden sich einfach ab. Diejenige, mit denen wir immer einer Meinung waren, bringen nun ihre Verständnislosigkeit hervor.
Der Dichter dieses Psalms beklagt, dass sich böse Menschen gegen ihn und das Volk Gottes erhoben haben. Hemmungslos taten sie unrecht und unterdrückten diejenigen, die auf Gott vertrauten. Sie brachten die Schwachen und die Schutzlosen um, und weil Gott sie nicht sofort bestrafte, wurden sie stolz und übermütig. Sie behaupteten, dass Gott es nicht sehen würde und dass er ihre bösen Taten nicht beachten würde.
Doch da haben sie sich geirrt. Gerade derjenige, der das Ohr geschaffen hat, hört unser Rufen und unser Bitten. Derjenige, der das Auge gemacht hat, sieht am besten die Situation, in der wir uns befinden und das volle Ausmaß der Not. Niemand anders als der Schöpfer selbst, kann es besser wissen und verstehen, was wir dringend benötigen. In Gott finden wir jemanden, der für uns immer ein offenes Ohr und für unser Problem ein offenes Auge hat. Lasst uns unsere Not unserem Gott klagen. Er wird uns erhören.
Der Herr ist Stärke und Schild
Der HERR ist meine Stärke und mein Schild ; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher jubelt mein Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied. Psalm 28,7
Wie gut hat es derjenige, der auf den Herrn vertraut. Welchen besonderen Vorteil hat der Mensch, der nicht auf seine eigene Kraft und Stärke vertrauen muss, sondern der den Herrn als Stärke hat. Und wer den Herrn als seinen Schild gewählt hat, mit dem die gefährlichen Pfeile des bösen Feindes abgewehrt werden können, kann sich sicher fühlen. Genauso, wie es für einen Krieger der damaligen Zeit im Kampf unabdingbar war, mit einem schützenden Schild ausgerüstet zu sein, ist es für uns heute im Kampf gegen die teuflischen Angriffe wichtig, bei Gott Kraft und Hilfe zu finden.
David berichtet in diesem Vers, dass er auf den Herrn vertraut hat und dass dieser ihm wunderbar geholfen hat. Er hat ihn herausgeführt aus seiner Not. Er schenkte ihm Ruhe nach gefahrvollen Zeiten.
Diese wunderbare Führung Gottes erfüllt David mit tiefer Dankbarkeit. Er ist unbeschreiblich froh darüber und will dieses nun zum Ausdruck bringen. Er will dem Herrn ein Lied singen und dadurch den Herrn verherrlichen.
Hast du in deinem Leben so etwas auch schon erlebt? Eine Situation, wo du dich in ganz großen Schwierigkeiten befandest und Gott dich auf herrlicher Art und Weise herausgeführt hat. Hast du ihm dafür gedankt? Oft geraten solche Ereignisse aus unserem Leben ziemlich schnell in Vergessenheit. Wir widmen uns neuen Sorgen und beschäftigen uns mit neuen Problemen, anstatt dem Herrn den gebührenden Dank für seine Wohltaten zu bringen. Lasst uns heute in Erinnerung rufen, was der Herr für uns getan hat und ihm von Herzen dafür danken.
Wasser in der Wüste
Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen fließen, er spaltete den Fels, dass Wasser herausrann. Jesaja 48,21
So groß ist Gottes Güte! So herrlich ist unser Herr! Wunderbar sorgte er für sein Volk, als er es durch die Wüste führte, sodass sie keinen Mangel leiden brauchten.
Als das Volk durch die Wüste zog und sich bei Refidim niederließ, ist den Menschen das Trinkwasser ausgegangen. Eine große Verzweiflung, ja sogar eine Empörung machte sich breit. In dieser Not schrie Mose zu Gott und bekam den Befehl, mit seinem Stab an den Felsen am Horeb zu schlagen. Und dann geschah das Unbegreifliche: Aus dem Felsen kam plötzlich Wasser! Reines, klares Trinkwasser, sodass das Volk trinken und seinen Durst stillen konnte. Gott hatte ein Wunder getan. Der Mangel war gestillt und die Not vorbei.
Wenn Gott uns auch manchmal durch Wüsten führt, durch Zeiten der Not und Schwierigkeiten, so lässt er uns doch nicht im Stich. Er ist immer da und immer bereit unserem Mangel Abhilfe zu schaffen. Und wenn dafür etwas Unmögliches geschehen müsste, für Gott ist es kein Problem. Er, der aus einem Felsen in der Wüste Wasser kommen lassen konnte, weiß auch heute noch, in jeder Lebenslage wunderbar zu helfen. Interessant ist auch noch, dass da nicht nur ein wenig Wasser heraustropfte, sondern es floss, es rann aus dem Felsen. Gott verwandelt einen Mangel in Überfluss.
Das Warten der Gerechten
Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. Sprüche 10,28
Dieser kurze Vers beinhaltet eine großartige Verheißung. Das Warten der Gerechten hat Freude zur Folge.
Warten ist nicht immer einfach. Wenn wir einem schönen Ereignis entgegensehen, können wir es kaum erwarten. Zum Beispiel, wenn wir einen lang ersehnten Besuch erwarten oder wenn ein verliebtes Pärchen auf die nächste Begegnung wartet. Die Zeit scheint in solchen Situationen stillzustehen. Immer wieder schauen wir dann auf den Kalender oder auf die Uhr und hoffen, dass die Zeit bald rum ist.
Anders ist das Warten, wenn wir uns in einer Not befinden. Auch hoffen wir, dass die Wartezeit doch bald zu Ende ist. Auch hier scheint uns die Zeit viel zu langsam zu gehen. Doch ist es nicht ein so freudiges Erwarten, wie vorher geschildert. Es ist ein Ausharren. Es ist ein Hoffen darauf, dass die Situation sich bald ändert.
Das Warten der Gerechten wird Freude werden. Der Gerechte liebt seinen Gott. Er hat seinen verlorenen, sündigen Zustand erkannt, und das Gnadenangebot Gottes in Jesus Christus angenommen. Er hat Vergebung der Sünden bekommen und lebt nun nach den Geboten Gottes. In seinem Wort verheißt Gott, dass er den Gerechten beisteht in Zeiten der Not. Wir lesen auch, dass Gott sie aus Schwierigkeiten wieder herausführt und alles zum Besten lenkt.
Doch bezieht sich das Warten der Gerechten nicht nur auf irdische, vergängliche Dinge. Der Gerechte hat die Verheißung des ewigen Lebens in der schönen Herrlichkeit. Darauf ist sein Hoffen und Sehnen ausgerichtet. Dieses Warten hat eine unvergängliche Freude zur Folge. Doch wehe denen, die Gott in ihrem Leben ablehnen. Sie werden einmal eine schwere Enttäuschung erfahren müssen.
Wir verlassen uns auf Gott
Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und sprach: HERR, es ist dir nicht schwer, dem Schwachen gegen den Starken zu helfen. Hilf uns, HERR, unser Gott; denn wir verlassen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gekommen gegen diese Menge. HERR, du bist unser Gott, gegen dich vermag kein Mensch etwas. 2.Chronik 14,10
Nach dem Tod seines Vaters Abija wurde Asa König im Reich Juda. Kurz nach seinem Regierungsantritt ließ er alle Opferstellen anderer Götter aus seinem Reich entfernen. Er gebot außerdem dem Volke, Gott den Herrn zu suchen und nach seinen Geboten zu leben.
Als eines Tages ein großes Heer des Königs Serach aus Kusch gegen Juda hinaufzog, rüstete sich Asa zum Kampf. Doch sein Heer war wesentlich kleiner und somit hatte er eigentlich keine Chance gegen die kuschitischen Kriegsmänner.
Doch Asa hatte einen Gott, den er liebte und auf den er vertraute. Interessant ist die hier verwendete Formulierung. Es steht nicht einfach nur, dass Asa Gott anrief, sondern dass er seinen Gott anrief. Asa hatte eine persönliche Beziehung zu Gott. Es war für ihn nicht irgendein Gott, sondern sein Gott. Er wusste, dass sein Gott allmächtig ist und kein Mensch etwas gegen ihn vermag. Er wusste, dass es für seinen Gott kein Problem ist, einem Schwachen gegen einen Starken zu helfen. So wandte er sich in seiner Not an Gott und er half wunderbar. Er schlug die Kuschiter und das Volk Juda trug einen großen Sieg davon.
Im Namen des Herrn stellte Asa sich gegen das große Heer. Im Namen des Herrn dürfen auch wir den feindlichen Übergriffen trotzen. Der Herr, unser Gott, hat versprochen den Seinen zu helfen, auch wenn die Gegner noch so stark und einflussreich sind. Auf ihn können wir uns verlassen, denn gegen ihn vermag kein Mensch etwas.
Hass gegen Jesus-Nachfolger
Denn ihr werdet aus den Synagogen ausgeschlossen werden, und es wird die Zeit kommen, in der die, die euch töten, glauben, Gott damit einen Dienst zu erweisen. Johannes 16,2
Der obige Vers ist ein Auszug aus den Abschiedsreden Jesu an seine Jünger. Er hat versucht es seinen Jüngern nahe zu legen, dass nach seinem Abscheiden von dieser Erde, sie den konzentrierten Hass der Welt erleben würden.
Nun ja, boshafte Reaktionen von gottlosen Mitmenschen sind vielleicht nicht besonders verwunderlich. Doch Jesu Ankündigungen gehen weiter. Eine Steigerung folgt. Er sagt seinen Jüngern voraus, dass sie sogar mit dem Ausschluss aus der Synagoge rechnen müssen! Wie kann das sein? Ist eine Synagoge nicht das Zentrum geistlicher Gelehrtheit? Werden nicht in der Synagoge die Gebote Gottes gelesen und weitervermittelt? Sollten sich die Vorsteher der Synagoge nicht auf die Seite der Menschen stellen, die es mit ihrem Glauben an Gott ernst machen? Es geht noch weiter: Es gibt sogar Menschen, die der festen Überzeugung sind, Gott damit einen Gefallen, ja sogar einen Dienst zu tun, wenn sie Gottesmänner und Gottesfrauen töten!
Doch was bewegt diese Menschen zu solchen Taten? Jesus sagt es gleich im nächsten Vers: Sie kennen weder Gott, den Vater, noch kennen sie Jesus Christus. Sie meinen aber Gott zu kennen, reden viel von ihm, ja sehen sich sogar als seine Diener und doch irren sie gewaltig. Ein bedauerlicher Zustand.
Wenn wir heute um uns herum schauen oder einen Blick in die Vergangenheit werfen, stellen wir fest, dass sich die Voraussage immer wieder bewahrheitet hat. Wie viel Unrecht und Unheil geschieht im Namen Gottes, bis auf den heutigen Tag. Wie viele Kriege wurden geführt und wie viele Menschen gequält, gefoltert und sogar umgebracht, von Menschen, die meinten, Gott damit einen Gefallen zu tun.
Seine Abschiedsrede beendet Jesus mit einer Aussicht auf das baldige Wiedersehen mit ihm. Auch wenn wir hier auf dieser Erde nicht verstanden, nicht gern gesehen und sogar misshandelt werden, dürfen wir uns doch auf eine wunderschöne Zukunft freuen.
Für Gott sind Riesen kein Problem
Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen. 4.Mose 13,33
Das Volk Israel war nun nicht mehr weit entfernt von dem verheißenen Land. Da sprach Gott zu Mose, dass er einige Männer in das Land Kanaan aussenden möge, um das Land zu erkunden. So machten sich zwölf Männer, aus jedem Stamm einer, auf den Weg nach Kanaan.
Es vergingen ganze vierzig Tage, bis die Männer von ihrer Reise zurückkamen. Sie berichteten davon, wie wunderbar das Land war. Ein Land in dem Milch und Honig fließt. Die mitgebrachten Weintrauben, Feigen und Granatäpfel waren tatsächlich beeindruckend. Doch gleichzeitig verbreiteten die meisten der Männer Angst. Sie fürchteten sich nämlich vor den Bewohnern des Landes. Und schließlich ging ein Gerücht im Volke um, wie gefährlich und uneinnehmbar das verheißene Land sei, und dass die Bewohner Riesen seien.
Bekanntlich können wir Menschen in Angstsituationen auch alltägliche Dinge aus unserer Umgebung als bedrohlich empfinden, sowie im Dunkeln uns jedes Geräusch und jeder Schatten verdächtig zu sein scheint. So war es auch hier. Vor lauter Angst fühlten sich die Kundschafter wie Heuschrecken im Vergleich zu den Riesen und meinten auch von ihnen so empfunden zu werden.
Dabei vergaßen die Israeliten, dass selbst Gott ihnen dieses Land verheißen hatte und ihnen bei der Einnahme auch gegen die Riesen helfen würde, sofern sie ihm vertrauten. Doch das Volk murrte und lehnte sich auf, sodass Gott es bestrafen musste. Nun musste das Volk Israel zurück in die Wüste und eine Wüstenwanderung von vierzig Jahren in Kauf nehmen und Gott vertrauen lernen.
Vielleicht empfindest du deine derzeitige Situation als bedrohlich. Du hast den Eindruck gegen unschlagbare Riesen ankämpfen zu müssen. Du fühlst dich hilflos und hast Angst. Doch sei mutig. Lass dich von deiner Angst nicht zur Heuschrecke machen. Denn Gott hat verheißen, den Seinen zu helfen und er wird es tun. Vertraue ihm, für ihn sind auch Riesen kein Problem.
Neuer Himmel und neue Erde
Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2.Petrus 3,13
In diesem Kapitel spricht Petrus von dem baldigen Kommen des Herrn. Er schildert unter anderem, dass der Tag des Herrn ganz überraschend kommen wird und wie dann Himmel und Erde vergehen werden.
Mitten in der Darstellung dieser gewaltigen Zerstörung, kommt nun dieser Hinweis. Eigentlich eine Erinnerung. Ein Hindeuten darauf, dass wir vor den bevorstehenden Ereignissen nicht erschrecken sollten. Unser Ziel ist es ja nicht, auf dieser vergänglichen Erde zu bleiben. Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde. Gott hat uns dieses verheißen und darauf können wir uns verlassen.
Doch etwas Besonderes zeichnet diesen neuen Himmel und die neue Erde aus: In ihnen wohnt Gerechtigkeit. Auf der jetzigen Erde sucht jeder das Seine. Ob im beruflichen oder im privaten Leben, ob in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft oder im engsten Familienkreise, die meisten Menschen sind auf ihr eigenes Wohl bedacht. Jeder konzentriert sich auf seinen eigenen Vorteil und nimmt dafür in Kauf, dass dem Nächsten dadurch Unrecht geschieht. Viele Menschen werden auch heute noch aufgrund ihrer Glaubensüberzeugung benachteiligt, misshandelt und sogar umgebracht.
Doch dieses alles soll bald ein Ende haben. Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde und in diesen wohnt Gerechtigkeit!
Ich aber will zu Gott rufen
Ich aber will zu Gott rufen und der HERR wird mir helfen. Psalm 55,17
David beschreibt in diesem Psalm die große Bedrängnis, in der er sich befindet. Es sind Menschen, die ihm nachstellen und ihm das Leben schwer machen. Und das eigentlich Schlimme und Unerträgliche ist, dass es sich nicht um irgendwelche Menschen handelt, um Gegner, die schon immer danach getrachtet hatten, ihm Schaden zuzufügen, sondern um seinen ehemaligen Vertrauten, seinen Freund.
Es ist für uns besonders schwer zu verkraften, wenn wir einen Menschen, dem wir besonders Vertrauen geschenkt hatten, mit dem wir vielleicht durch dick und dünn gegangen sind, plötzlich gegen uns haben. Es trifft uns besonders hart, wenn derjenige, mit dem wir bisher an einem Strang gezogen haben und dem wir Einblicke in unser Innerstes gewährt haben, sich auf einmal gegen uns erhebt.
Doch David hat erkannt, was nun zu tun ist. Er hat erkannt, dass er einen entscheidenden Vorteil gegenüber vielen anderen Menschen hat. Er hat einen Gott. Einen Gott, der ihm helfen wird. Deshalb spricht er, nach der Schilderung seiner schweren Lage, diesen tiefsinnigen Satz: „Ich aber will zu Gott rufen …“ Er hat verstanden, dass es in dieser Situation das Beste war, was er tun konnte.
Heute können wir wieder von David lernen. Wenn die Not auch noch so groß ist und Menschen uns unverschämt und unbarmherzig nachstellen, wollen wir zu Gott rufen und der Herr wird uns helfen.
Geduldig auf das Verheißene warten
Und so wartete Abraham in Geduld und erlangte die Verheißung.
Hebräer 6,15
Gott war Abraham erschienen und hatte ihm etwas Großartiges versprochen. Ein großes Volk, eine Nation, sollte aus ihm werden. Abraham sollte gesegnet werden und ein Nachkommen haben, wie Sterne am Himmel.
Doch mittlerweile sind viele Jahre ins Land gezogen. Abraham und Sara sind alt geworden. Noch immer hatten sie keine Kinder. Die Erfüllung dieser Verheißung schien immer unwahrscheinlicher zu werden, zumal auch die körperlichen Voraussetzungen hierzu nicht mehr gegeben waren. Ich kann mir vorstellen, dass die Verheißung bei beiden täglich in Gedanken war. Vielleicht war es fester Bestandteil ihrer täglichen Tischgespräche geworden. Aus ihnen sollte ein großes Volk entstehen, doch wann und vor allem wie sollte das geschehen?
Unser Vers sagt, dass Abraham mit Geduld wartete und die Verheißung erlangte. Gott machte Unmögliches war. Er schenkte Abraham und Sara einen Sohn. Auch weiterhin erfüllte sich die Verheißung und aus Abrahams Nachkommen entstand ein großes Volk.
Es lohnt sich, geduldig auf die Erfüllung dessen zu warten, was Gott verheißen hat. Mag es auch noch so unwahrscheinlich und unglaubwürdig scheinen, doch was Gott verheißen hat, wird mit absoluter Sicherheit so eintreten. Lasst uns unsere Augen erneut auf ihn richten, damit wir das Verheißene empfangen können.
Der große und schreckliche Gott
Lass dir nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, der große und schreckliche Gott.
5.Mose 7,21
Eine etwas ungewöhnliche Beschreibung Gottes. Doch steht sie so in der Heiligen Schrift und ist, wie auch alles andere in der Bibel, wahr. Der Gott, der ein liebevoller Gott ist, der die Welt geschaffen hat, der so gut für uns sorgt und der uns Vergebung der Sünden schenkt, ist auch gleichzeitig ein Gott, vor dem man sich fürchten muss.
Gott ist ein schrecklicher Gott, für diejenigen, die sich gegen ihn auflehnen. Es ist ein furchtgebietender Gott für diejenigen, die ihn durch ihr gottloses Leben zu ihrem Feind erklärt haben. Doch gleichzeitig ist unser Gott ein Gott der Liebe. Er ist ein Vater für die, die sich ihm anvertraut haben und eine enge Beziehung zu ihm pflegen. Er ist ein gnädiger Gott gegenüber dem Sünder, der Vergebung und Befreiung von seinem sündigen Leben sucht.
In diesem Vers wird das Volk Israel ermutigt, sich vor den mächtigen feindlichen Völkern nicht zu fürchten. Sie sollten sich nicht einschüchtern lassen von dem Säbelrasseln der umliegenden Völker, denn der Herr war mit ihnen. In den weiteren Versen versprach er ihnen zu helfen, und große Taten zu tun. Er war bereit ihnen voranzugehen und die Feinde in die Flucht zu schlagen.
Jeder, der sich feindlich gegen Menschen Gottes stellt, stellt sich gleichzeitig feindlich gegen Gott und begibt sich in die Gefahr, Gott einst als schrecklichen Gott erfahren zu müssen.
Es gibt genug Grund,dem Herrn zu danken!
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Psalm 118,1
Dem Herrn zu danken ist etwas Köstliches, sagt eine andere Bibelstelle! Ja, wunderbar und herrlich ist unser Gott und groß sind seine Werke!
Wenn wir uns in Not befinden, sind wir schnell dabei Gott um Hilfe zu bitten. Wir rufen immer wieder zu ihm und suchen immer wieder die Gelegenheit ihm unser Herz auszuschütten. Doch bleibt das Danken oft auf der Strecke. Auch dann, wenn Gott uns wunderbar geholfen und uns aus der Not herausgeführt hat. Die Zahl unser Bittgebete ist oft um ein vielfaches größer, als die Zahl unserer Dankgebete.
Doch gibt es immer Grund genug Gott zu danken. Ob in guten oder in schlechten Zeiten, es gibt immer vieles, wofür wir dem Herrn aufrichtig „Danke“ sagen können. Gerade in schweren Zeiten gehen unsere Dankgebete oft unter. Wir sind dann sehr auf die aktuelle Situation konzentriert und auf die Probleme und Ängste. Es sieht so aus, als gäbe es nichts, wofür man danken könnte.
Zu Silvester pflege ich immer dem Herrn im Gebet für das vergangene Jahr zu danken und um Segen für das neue Jahr zu bitten. So stand ich einmal am Ende eines Jahres, von dem ich sagen muss, dass es bisher wohl das schwerste meines Lebens gewesen ist. Vieles hat sich ereignet, das mich schwer getroffen hat und mir fast den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wofür ich hätte danken können. Doch begann ich mein Gebet wie gewöhnlich. Und dann fiel mir ein Dankesgrund nach dem anderen ein. Ich hatte das ganze Jahr über genug zu essen gehabt, ich hatte Obdach und musste nicht frieren. Gott hatte mir die Gesundheit erhalten und auch den Frieden in unserem Lande. Er hatte mich immer wieder durch sein Wort getröstet und mich mit liebevollen Menschen umgeben, denen mein Schicksal nicht egal gewesen ist. Ich hatte die Vergebung meiner Schuld und die Hoffnung auf das ewige Leben. Und so ging es immer weiter. Am Ende wusste ich gar nicht, wofür ich noch bitten sollte. Ich hatte ja eigentlich alles. Als ich mich von den Knien erhob, musste ich gerührt feststellen, dass ich gerade in dieser schwierigen Lage das größte und innigste Dankgebet meines Lebens gesprochen hatte. Die Not war auf einmal ganz klein und unwichtig geworden. Ich durfte froh und zuversichtlich in die immer noch dunkle Zukunft sehen.
Mein lieber Leser, wenn du heute feststellen musst, dass du schon lange nicht mehr für Gottes tägliche Güte und Gnade gedankt hast, so fange heut damit an und du wirst Großes erleben.
Fürchte dich nicht, du bist mein!
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1
Wie gut, angenehm und tröstend ist es, wenn uns, während wir uns in Angst und Not befinden, jemand sagt: „Fürchte dich nicht!“. Wie wohl tut uns dies!
Doch wie viel größer und aussagekräftiger ist es, wenn diese Worte von einem kommen, der stark und mächtig genug ist zu helfen. Hier wendet sich Gott selbst, durch seinen Propheten Jesaja, an sein Volk und sagt den Menschen, dass sie sich nicht fürchten brauchen. Dieser Aussage folgen drei Begründungen.
Erstens: Ich habe dich erlöst. Gott hat das Volk Israel erlöst von der Unterdrückung der Ägypter. Er ist einen weiten und mühevollen Weg mit seinem Volk gegangen, um es aus diesen Schwierigkeiten zu erlösen. Genauso wie uns ein Gegenstand, der uns in der Herstellung viel Mühe gekostet hat, wertvoller ist und uns viel mehr bedeutet, als etwas, was wir einfach so am Wegesrand gefunden haben, so sind auch Gott die Menschen nahe am Herzen, die er so aufwendig aus ihrem Sündenelend befreit hat.
Weiter heißt es: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“. Wenn sich Menschen bei Namen rufen, kennen sie sich bereits. Ob sie sich gut kennen oder nur flüchtig, ist erst einmal egal. Es muss aber eine gewisse Bekanntschaft vorausgegangen sein, da man einen Unbekannten, den man auf der Straße trifft, in der Regel nicht gleich bei Namen rufen kann, weil man diesen nicht kennt. Doch gerät jemand den wir kennen in Not, berührt uns das tiefer, als wenn es jemand ist, den wir nie gekannt hatten. Wenn es heißt, dass Gott einen Menschen bei Namen ruft, so ist es für ihn nicht einfach irgendjemand, sondern jemand, den er kennt und der ihm etwas bedeutet.
Und zuletzt heißt es: „Du bist mein!“. Welche große Bedeutung hat unser Eigentum für uns! Wenn wir die Befürchtung haben, dass unser Eigentum in irgendeiner Weise in Gefahr ist, sind wir bereit, so manches dafür zu tun, um es zu retten. Wohl dem, zu dem Gott sagen kann: „Du bist mein!“. Menschen, die Jesus Christus in ihr Herz aufgenommen haben und ihr Leben Gott geweiht haben, sind nun Gottes Eigentum. In Zeiten der Not, spricht Gott zu ihnen: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Lass deine Hände nicht sinken!
Ihr aber, seid getrost und lasst eure Hände nicht sinken; denn euer Werk hat seinen Lohn. 2.Chronik 15,7
Wie motivierend sind solche Aussagen, wenn man gerade dabei ist, ein großes und gewaltiges Projekt zu realisieren. Diese Worte galten einst einem König im Reiche Juda, der dabei war alles das wegzuräumen, was Gott nicht gefällt. Gräuelbilder, Götzenstatuen, sowie deren Opferstellen und Altäre mussten nun dran glauben. Wir kennen diesen König bereits, es ist der König Asa.
Sicherlich war es Asa nicht einfach dieses große Vorhaben durchzuziehen. Möglicherweise ist er anfänglich auf Widerstand und Kritik aus dem Volk gestoßen. Bis vor Kurzem lebten die Menschen in Furcht. Man sagt, dass man zu der Zeit Angst haben musste, den Fuß vor die Tür zu setzen. Es herrschten große Unruhen und Verwirrung. Nun hatte das Volk einen König, der es wieder zu Gott führen wollte.
In dieser Situation sandte Gott den Propheten Asarja, der Asa diese tröstenden Worte sagte und ihm Mut machte.
Jedes Gotteskind hat eine große Aufgabe. Jesus Christus sprach, als er diese Welt verließ: „Geht hinaus in die ganze Welt, und ruft alle Menschen dazu auf, mir nachzufolgen!“ Doch durch die vielen alltäglichen großen und kleinen Sorgen geht dieser Auftrag häufig unter. Wir sind meist zu erschöpft, nachdem unser Tagewerk getan ist, uns noch um dieses große Werk zu kümmern. Und manch einer, der schon viele Jahre im Dienste des Herrn steht, ist mittlerweile ganz müde und ausgelaugt. Die Hände sinken, weil sie keine Kraft mehr haben weiter zu machen.
Heute möchte Gott dir wieder Mut machen und spricht zu dir: „Du aber sei getrost und lass deine Hände nicht sinken; denn dein Werk hat seinen Lohn!“. Ganz gleich, ob das, was du tust, groß und für alle sichtbar ist, oder unauffällig im kleinen Kreise. Jeder, der für Gott wirkt, empfängt einst seinen Lohn.
Erbarme dich meiner
Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Lukas 18,38
Seit vielen Jahren saß er nun tagein tagaus an der staubigen Straße. Unzählige Menschen sind in dieser Zeit an ihm vorübergezogen. Manche hatten Mitleid mit ihm und drückten ihm eine Kleinigkeit in die Hand. So konnte er sich das Notwendigste kaufen.
Worüber er wohl nachdachte, wenn er so dasaß? Ob er sich vorzustellen versuchte, wie alles um ihn her aussehen könnte? Oder ärgerte er sich darüber, dass er dieses schwere Schicksal erdulden musste? Vielleicht hoffte er, dass irgendwann einmal doch der Tag eintreten würde, an dem er sehend wurde. Hin und wieder erzählten ihm Vorbeigehende, dass es Menschen gab, die andere Kranke gesund gemacht haben. Neulich hörte er von einem Jesus aus Nazareth. Dieser hat sogar Aussätzige geheilt und böse Geister ausgetrieben.
Plötzlich hörte er ein Geräusch, dass sich von den üblichen Geräuschen hier am Straßenrand der großen Landstraße Richtung Jericho, unterschied. Es hörte sich so an, als käme gerade eine riesige Menschenmenge die Straße entlang. Als die ersten Menschen ihn erreichten, fragte er, was denn hier los sei. Die Antwort kam prompt: Jesus ging vorbei!
Ein kurzer Moment verstrich, dem Blinden stockte der Atem. Plötzlich schrie er aus Leibeskräften: „Jesus du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Doch die Reaktion der Menschen war grausam und herzlos. „Sei still!“, und, „Stör jetzt nicht!“, zischten Sie ihn an. Doch erließ sich nicht beirren. Egal, was die Leute jetzt sagten, es war die Chance seines Lebens. Und seine Hartnäckigkeit wurde belohnt.
Als Jesus ihn rufen hörte, ließ er ihn zu sich führen und erkundigte sich, was er für ihn tun könne. „Ich möchte sehen können!“, sagte ihm der Blinde. Und er bekam die schönste Antwort seines Lebens: „Sei sehend. Dein Glaube hat die geholfen.“ Wir lesen weiter, dass er im selben Moment sehen konnte und mit großer Freude Gott lobte und mit ihm auch das Volk.
Vielleicht befindest du dich ebenfalls seit langer Zeit in einer schweren Not. Lange wartest du schon sehnsuchtsvoll auf eine Erlösung von deinem Problem. Oft kauerst du dich nieder in deinem Elend und hoffst, dass irgendwann einmal der Tag kommt, an dem du dich wirklich von ganzem Herzen wirst freuen können. Glaube nur! Jesus ist deine Chance! Lass dich nicht beirren. Rufe zu ihm in deiner Not und lass dich nicht einschüchtern von Menschen. Es wird der Tag kommen, an dem auch du wirst Gott loben und preisen können, weil er dir so wunderbar geholfen hat! Dann wirst auch du hören dürfen, dass dein Glaube dir geholfen hat.
Gott wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu
Er wird sich wenden zum Gebet der Verlassenen, ihr Gebet wird er nicht verachten. Psalm 102,18
Wie schwer ist es doch, verlassen zu sein. Es ist oft nicht nur die Einsamkeit, die in so einer Situation einem zu schaffen macht, sondern vielmehr noch der Schmerz, der einem zugefügt wird durch die Menschen, die einen verlassen haben.
Vor Kurzem warst du noch mittendrin. Du warst ein Teil von ihnen. Allseits geschätzt und geachtet. Bei vielen Veranstaltungen gern gesehen und gebraucht. Bei Problemen ein gern gehörter Ratgeber. In Zeiten der Not ein tatkräftiger Helfer.
Doch jetzt ist alles anders. Du bist überflüssig geworden. Vielleicht, weil du alt und schwach geworden bist, oder weil dich eine Krankheit getroffen hat, sodass die anderen keinen Nutzen mehr in dir sehen. Jetzt wo du nicht mehr mit anpacken kannst, bist du uninteressant geworden, und seitdem dein Geldbeutel leer ist, können deine Freunde nichts mehr anfangen mit dir. Möglicherweise sind die unterschiedlichen Ansichten in einigen Bereichen, der Grund für diese Kehrtwende. Denn solange du deinen Mitmenschen nach dem Mund gesprochen hast, hat man dir gerne zugehört, doch seitdem man deine Meinung kennt, hält man es für besser dich zu meiden.
Gerade dir gilt diese wunderbare Verheißung! Es gibt einen, der dich nicht verachtet. Es ist einer da, dem dein Gebet von unsagbar großer Bedeutung ist. Gott der Herr ist auch ein Gott der Schwachen und Einsamen. Er ist ein Gott der Verlassenen und Gedemütigten. Vor allem den Gebeten dieser Menschen wendet er sich zu und hilft ihnen.
Dem gerechten Richter übergeben
Als er beschimpft wurde, schimpfte er nicht zurück, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. 1.Petrus 2,23
Es ist manchmal eine unbeschreibliche Herausforderung ruhig zu bleiben, wenn man beschimpft wird. Vor allem, wenn uns dabei Unrecht geschieht. Oft haben wir bereits aufs Heftigste zurückgeschimpft, bevor wir überhaupt darüber nachgedacht haben. Wie sehr kocht, und brodelt es in uns, wenn uns jemand Leiden zufügt. Auch wenn wir es schaffen nach außen hin ruhig zu bleiben, wütet ein schrecklicher Sturm in uns. Wir drohen den Menschen, die dafür verantwortlich sind, verwünschen Sie vielleicht innerlich und schmieden vielleicht schon gemeine Rachepläne.
So sind wir Menschen, wir erwarten, dass demjenigen der uns Böses antut, genau das Gleiche widerfährt. Viele werden in solchen und ähnlichen Situationen vom Kläger zum Richter und anschließend zum Henker. Man tut dem anderen das an, wovon man meint, dass er es verdient hat. Im Laufe der Zeit sind Racheakte nicht selten übler ausgegangen, als die ursprüngliche Tat.
Wir Menschen können nicht gerecht richten. Entweder fällt in solchen Situationen die Bestrafung zu hart aus und wir verschulden uns damit an dem anderen, oder die Strafe bleibt unter dem verdienten Maß. Doch Gott sei Dank müssen wir unsere Mitmenschen nicht richten, nein vielmehr dürfen wir es laut dem Worte Gottes auch gar nicht tun.
Jesus Christus gab uns ein wunderbares Beispiel. Er übergab das ganze Unrecht, das ihm geschah, an Gott, der gerecht richtet. Auch wir können es tun. Wir brauchen uns nicht zu grämen und schwere Rachegedanken mit uns rumzuschleppen, auch brauchen wir nicht Pläne zu schmieden, wie wir uns revanchieren könnten. Wir können seelenruhig alles an den einen abgeben, der gerecht richtet.
Eine große Beute machen
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.
Psalm 119,162
Bibelleser kennen den Psalm 119 als einen Psalm in dem der Psalmist versucht seine Faszination über das Wort Gottes zu beschreiben.
Wie wunderbar ist doch das Wort Gottes. Gott hat uns mit der Bibel etwas Unersetzbares geschenkt. Man könnte viel dazu sagen und viele Bücher damit füllen, würde man versuchen die Herrlichkeit des Wortes Gottes zu beschreiben. Wir erfahren darin vieles darüber, wie Gott ist. Er beschreibt darin sein Denken und sein Handeln und auch wie er uns Menschen und unsere Taten sieht. Wir können in der Bibel lesen, was Gott von uns erwartet und was er für uns durch Jesus Christus getan hat. In seinem Wort ermahnt uns Gott auch und warnt uns vor den Folgen, wenn wir Böses tun. Aber er hat uns auch eine Menge Verheißungen hinterlassen, die für uns gelten, wenn wir ihm gehorchen. Es steht darin auch von der herrlichen Zukunft geschrieben, die uns dann nach dieser Erdenzeit erwartet.
Der Psalmist vergleicht seine Freude über das Wort Gottes mit der Freude über eine große Beute. Wie sehr muss sich ein Vater zu der Zeit, wo die Väter noch das Essen für ihre Familie erjagen, musste gefreut haben, wenn er mit einer großen Beute nach Hause kam. Oder ein König, der nach einer schweren Schlacht seinen Feind besiegt hat und anschließend mit reicher Beute zurück in seinen Palast kehrte. Beide sind mit dem Ziel ausgezogen, eine große Beute zu machen und freuten sich über den großen Erfolg.
Mit welcher Einstellung begibst du dich an deine tägliche Bibellese? Was erwartest du von dem Gottesdienst, den du sonntäglich aufsuchst? Gehst du auch aus, um eine große Beute zu machen? Wie schön ist es doch, wenn wir nach dem Lesen oder Hören des Wortes Gottes nicht leer dastehen. Herrlich ist es, wenn wir uns anschließend darüber freuen können, dass wir reichen Segen davontragen durften.
Jesus Christus hat für dich gebetet
Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.
Lukas 22,32
Wenige Stunden vor Gethsemane saß Jesus mit seinen Jüngern am Passahmahl. Er wusste nur zu gut, dass ihm nun wenige Augenblicke geblieben sind, den Jüngern, die er über die Zeit hier auf Erden so ins Herz geschlossen hatte, etwas mitzuteilen. Ich denke, neben seinen Ängsten wegen der bevorstehenden Leiden, schmerzte sein Herz bei dem Gedanken, was seine Lieben erwartete, nachdem man ihn gekreuzigt hatte. In diesem Gespräch sagte er ihnen nun nochmals, dass ihnen Schwierigkeiten und Anfechtungen bevorstehen würden. Er wandte sich dabei mit folgenden Worten an Simon Petrus: „Simon, Simon, Satan hat sich erbeten, euch schütteln zu dürfen wie den Weizen im Sieb. Ich aber habe für dich gebetet, dass du deinen Glauben nicht verlierst …“
Seitdem sind Jahrtausende vergangen. Vieles hat sich verändert, doch das Ziel des Satans ist geblieben! Er möchte die Nachfolger Jesu Christi schütteln und drangsalieren. Am liebsten so sehr, dass sie dabei von Christus abfallen. Er versucht es in breitem Stil, durch Herrscher und Regierungen, die Gottes Kinder verfolgen und misshandeln. Er versucht es aber auch bei jedem einzelnen Christen durch Versuchungen und Glaubenskämpfe. Oft, wenn wir durch Not und Schwierigkeiten ohnehin im Glauben geschwächt sind, bemüht er sich uns durch seine Angriffe zu ruinieren.
Doch dürfen wir nicht erschrecken, denn unser Herr hat auch für uns gebetet. So nah liegen seine Nachfolger ihm am Herzen, dass er uns nicht unserem Schicksal überlässt. In Zeiten von Anfechtungen und Versuchungen steht Jesus Christus da, bereit uns zu helfen.
Den Blick fest auf den Herrn gerichtet
Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen.
Apostelgeschichte 7,55
Was Jesus vorausgesagt hatte, ist nun eingetreten. Nach seiner siegreichen Auferstehung und Himmelfahrt ergoss sich die Wut des Teufels sich über die Nachfolger Jesu Christi. Die Apostel und die junge Gemeinde bekamen es schon nach kurzer Zeit mit heftigen Angriffen zu tun. Menschen, die sich zu der Lehre Jesu bekannten wurden, verfolgt und gefangen genommen. Diejenigen, die treu an ihrem Herrn und Heiland festhielten, wurden gefoltert und umgebracht.
Einer von ihnen war der eifrige Christ Stephanus. Einige Juden versammelten sich und diskutierten mit ihm über Glaubensfragen, doch war er ihnen mit seinen Argumenten weit überlegen. Dies ärgerte die Männer, sodass sie falsche Zeugen gegen ihn organisierten und ihn dann, aufgrund der falschen Aussagen, vor dem Hohen Rat verklagten.
Während des Verhörs erinnerte Stephanus die versammelten Männer in einer längeren Rede an Gottes Weg mit dem Volke Israel. Als er aber darauf zu sprechen kam, dass sie und ihre Väter viele Propheten und zuletzt Jesus Christus umgebracht hatten, wurde die Menge rasend. Ich denke, dass es Stephanus in diesem Moment klar geworden ist, dass die Männer ihn nun umbringen würden. Er hob die Augen und sah die Herrlichkeit Gottes und er sah Jesus Christus.
Was für ein seliger Augenblick. Trotz der wütenden und schreienden Menge. Trotz des Getümmels und der grausamen Misshandlung. Trotz des Staubes, der Steine und der Schmerzen. Stephanus hat seinen Blick auf seinen lieben Heiland gerichtet. Er sah schon die Herrlichkeit Gottes und den Herrn Jesus, der neben seinem Vater stand und zu ihm sprach: „Das ist Stephanus. Auch für ihn habe ich mein Blut vergossen und ihn damit reingewaschen. Nimm ihn nun auf in die ewige Herrlichkeit.“
Ich weiß nicht, welch ein Ende Gott für mein Leben vorgesehen hat. Ich weiß auch nicht wann und wie es mich ereilen wird. Doch eines wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass ich an den Toren zur Ewigkeit, wie Stephanus, meinen lieben Herrn Jesus Christus erblicke und mit einem fest auf ihn gerichteten Blick hinübergehe in die Herrlichkeit meines Gottes.
Deine Tröstungen erquicken meine Seele
Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. Psalm 94,19
Wenn man das Leben der Menschen hier auf der Erde vergleicht, so kann man nicht behaupten, dass ein Gotteskind weniger Leid und Not durchmachen muss, als ein gottloser Mensch. Ganz im Gegenteil werden wir häufig feststellen müssen, dass gerade Menschen, die ein gottesfürchtiges Leben führen, oft auf Widerwärtigkeiten, Elend und Not stoßen.
Doch eines haben Kinder Gottes den Menschen dieser Welt voraus. Sie haben einen liebevollen Vater, der auch in den schwersten Zeiten für sie da ist und für sie sorgt. Sie stehen nicht verlassen und allein da.
Der Dichter dieses Psalms erinnert sich zurück und stellt fest, dass er viel Kummer erleben musste und es ganz gut kennt, ein schweres bedrücktes Herz zu haben. Aber er stellt auch fest, dass in diesen Zeiten er die Tröstungen seines Gottes vernahm. Und diese Tröstungen waren nicht einfach leere Worte, wie es sehr oft bei menschlichen Tröstern der Fall ist. Die Tröstungen des Herrn hatten die wunderbare Wirkung, dass sie die Seele beflügelten. Sie erquickten den Bedrückten, ermunterten ihn und richteten ihn wieder auf.
Wir sind dem Herrn viel Dank schuldig für seine herrlichen Verheißungen und die ermutigenden Trostworte der Heiligen Schrift. In Zeiten der Not können wir hier unaussprechliche Kraft schöpfen und uns mit frischem Mut den Schwierigkeiten stellen.
Geduldig im Leid
Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. Jakobus 5,8
Wie oft fehlt uns doch die Geduld. Gerade in Zeiten des Leidens sind wir schnell bereit alles um uns herum in Bewegung zu setzen, um so schnell wie nur irgend möglich von den Schwierigkeiten befreit zu werden. Es ist oft kaum auszuhalten, wenn eine große Not über längere Zeit anhält, ohne dass Besserung in Sicht ist. Wir sind innerlich furchtbar angespannt und haben das Gefühl im nächsten Moment zerbersten zu müssen, wenn sich nichts ändert.
Jakobus ermutigt die Empfänger seines Briefes dazu, geduldig in Leiden zu sein. Er verweist unter anderem auch auf den Gottesmann Hiob, der innerhalb kürzester Zeit alles verlor: seinen Reichtum, sein Ansehen, alle seine Kinder und die Gesundheit. Trotzdem blieb er standhaft in dieser großen Not und wartete auf die Erlösung durch seinen Gott. Und das rechnete Gott ihm hoch an. Nachdem Hiob seine Prüfung bestanden hatte, beschenkte Gott ihn reichlich. Er bekam alles, was er verloren hatte zweifach erstattet.
Auch für uns ist es wichtig, in Leiden Geduld zu fassen und auf Gott vertrauend abzuwarten. Jede Not hat ein Ende und jeder Schmerz geht vorüber. Und wenn wir nicht schon auf dieser Erde von unserem Leid erlöst werden, dann aber gewiss, wenn der Herr kommt, um die Seinen in die ewige Herrlichkeit abzuholen. Und das Wunderbare ist, dass dieses schon bald geschehen wird. Schon bald werden wir diesen Ort erreichen, wo der Herr selbst uns die Tränen abwischen wird. Damit können wir heute unsere verzagten Herzen stärken, denn das Kommen des Herrn ist nahe.
Wer zu Jesus kommt, wird nicht hinausgestoßen
Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausweisen. Johannes 6,37
Oft war Jesus umringt von einer großen Menschenmenge. Viele wollten ihn sehen, ihm ihre Fragen stellen und manch einer wartete sehnsüchtig auf die Gelegenheit, von ihm geheilt zu werden. An diesem Tag versuchten nun einige Eltern mit ihren Kindern, zu Jesus vorzudringen. Sie wollten ihre Kinder zu Jesus bringen. Doch da waren die Jünger, die sich ihnen in den Weg stellten. Ihrer Meinung nach waren die Kinder wohl zu gering, als das Jesus sich mit ihnen hätte beschäftigen müssen. Als Jesus das merkte, beruhigte er die Jünger, ließ die Kinder zu sich kommen und segnete sie.
Es war dunkle Nacht. Die meisten Menschen schliefen wohl. Doch in einem Haus brannte noch ein Lichtlein. Zwei Männer saßen da tief in ein ernstes Gespräch vertieft. Nikodemus, ein angesehener und einflussreicher Mann bei den Juden, hatte Jesus aufgesucht, weil ihn eine ganze Reihe von Fragen quälte. Weil er von niemandem gesehen werden wollte, wählte er für das Gespräch diese späte Stunde. Sicherlich war Jesus erschöpft vom vergangenen Tage und hätte sich gerne bereits zur Ruhe begeben. Doch geduldig widmete er sich den Fragen des Nikodemus.
Die Jünger staunten nicht schlecht, als sie Jesus mit einer Samariterin reden sahen. Sie hatten ihn am Brunnen außerhalb der Stadt zurückgelassen, um auszuruhen, während sie einige Einkäufe in der Stadt erledigen wollten. Nach ihrer Rückkehr fanden sie Jesus im Gespräch mit dieser Frau vor, wie er ihr den Weg zum Heil erklärte. Dass die Frau zu den Samaritern gehörte, einem Volk, das von den Juden arrogant gemieden wurde, machte Jesus nichts aus.
Auf frischer Tat ertappt, schleiften die Pharisäer eine Frau zu Jesus. Eine Sünderin. Sie ist gerade fremdgegangen. Jetzt erwartete sie der Tod durch Steinigung. Die Pharisäer wollten Jesu Meinung zu diesem Sachverhalt erfahren, um ihn mit Worten in eine Sackgasse zu treiben. Das Ereignis endete damit, dass die Pharisäer nach und nach davontrotteten, weil sie auf die Worte Jesu nichts erwidern konnten. Und was passierte mit der Frau? Sie hörte den schönsten Satz ihres Lebens: „Deine Sünden sind dir vergeben!“
Man könnte hier fortsetzen mit dem Verbrecher, der mit Jesus am Kreuz hing, und vielen anderen Menschen, die in ihrem Leben Jesus begegnet sind. Sie alle wurden angenommen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Alter, Rang und Namen und der begangenen Sünden. Auch ich darf mich in diese lange Reihe stellen und bestätigen: Wer zu Jesus kommt, wird nicht hinausgestoßen!
Sei getrost und unverzagt!
Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst. Josua 1,9
Das ist doch eine gewaltige Zusage! Nachdem der gesegnete Gottesmann Mose gestorben war, stand Josua vor dieser schweren Aufgabe, Verantwortung für das große Volk Israel zu übernehmen. Nach der langen Wüstenwanderung sollte nun Josua das Volk über den Jordan führen, um das Land Kanaan zu erobern und dieses unter dem Volk aufzuteilen.
In seiner Rede appelliert Gott immer wieder an Josua, dass er getrost und unverzagt sein soll. Er soll nicht erschrecken vor den Herausforderungen und nicht verzagen beim Anblick der bevorstehenden Schwierigkeiten.
Gott gebietet ihm, dass er sich ganz streng nach den Geboten Gottes handeln soll und von diesen nicht abweichen darf. Weder nach rechts noch nach links. Er gebietet ihm, dass er sich das Gesetz Gottes Tag und Nacht vor Augen hält und alle Dinge, die darin geschrieben stehen erfüllt. Wenn Josua diese Voraussetzungen erfüllt, wird Gott ihm Gelingen schenken auf allen seinen Wegen und Weisheit für die schweren Entscheidungen.
Auch wir dürfen getrost und unverzagt voranschreiten, wenn wir treu nach Gottes Geboten leben und auf seinen Wegen wandeln. Wir brauchen uns nicht erschrecken und uns nicht fürchten, vor den Schwierigkeiten und Problemen, die uns auf diesem Wege erwarten. Denn dann ist Gott der Herr mit uns, wo auch immer wir gehen.
Auf unserer Seite stehen noch mehr
Er sprach: Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind! 2.Könige 6,16
Überwachung anderer Länder und Völker gibt es nicht erst seitdem es die NSA gibt. Und Beschaffung von Militärinformationen anderer Saaten ist nicht eine Erfindung der USA. Schon vor vielen Jahrtausenden, zur Zeit der Könige Israels, wunderte sich Ben-Hadad, der König von Syrien, dass all seine hochgeheimen Angriffsstrategien gegen Israel, seien sie noch so gut vorbereitet gewesen, dem König von Israel bereits bekannt waren.
Zuerst vermutete er einen Verräter in den eigenen Reihen, doch bei seinen Nachforschungen erfuhr er, dass es im Lande Israel einen Propheten Gottes namens Elisa gab, der die erstaunliche Fähigkeit hatte, mit Gottes Hilfe an diese Informationen zu gelangen.
Diesem wollte der syrische König nun sofort ein Ende setzen. Er mobilisierte eine große Heeresmacht, schwer bewaffnet, mit Wagen und Rossen, die sich auf den Weg machte, und bei Nacht die Stadt umzingelte, in der sich Elisa befand.
Als der Knecht Elisas am Morgen das gewaltige Heer sah, bekam er schreckliche Angst. Ganz besorgt wandte er sich an Elisa. Doch dieser antwortete ihm: „Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind!“ Und als Elisa betete, gab Gott dem Knecht die Möglichkeit, das zu sehen, was ein Mensch mit seinem natürlichen Auge nicht sehen kann. Der Knecht sah, dass der gegenüberliegende Berg voll war mit feurigen Rossen und Wagen, die ihnen gegen die Syrer zur Hilfe eilten. Dieses himmlische Heer sorgte dafür, dass die Syrer die gesuchte Stadt und den Propheten Elisa nicht erkannten. Nach einigen Ereignissen zogen sie unverrichteter Dinge wieder zurück in ihr Land.
Oft geht es auch uns so wie dem Knecht des Propheten. Wir stehen da wie angewurzelt und sehen nur die große Not in der wir uns befinden. Scheinbar ausweglos umzingelt von Schwierigkeiten und Problemen, steigt eine unbeschreibliche Angst in uns auf. Lasst uns in solchen Situationen beten, dass Gott uns die Augen öffnet, damit wir sehen, wie er uns zur Hilfe eilt. Gottes Heer ist größer als unsere Schwierigkeiten. Auf wunderbare Weise wird er gewiss bald für Rettung sorgen.
Damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen
Denn wir wollen euch, liebe Brüder, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asien widerfahren ist, wo wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, sodass wir auch am Leben verzagten und es bei uns selbst für beschlossen hielten, wir müssten sterben. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten. 2.Korinther 1,8-10
Wenn es in unserem Leben mal so richtig drunter und drüber geht und wir vielleicht einen schweren Schicksalsschlag nach dem anderen einstecken müssen, dann entsteht oft die Frage in uns, wofür das alles gut sein soll. In solchen schweren Lebensabschnitten trägt sich so manch einer mit der Frage herum: „Warum lässt du das zu, Gott?“
Nicht selten macht sich in uns dann eine große Verzweiflung breit. Doch ist es interessant zu lesen, dass nicht nur wir schwache Menschen der heutigen Zeit, solche Erfahrungen machen müssen, sondern sogar Apostel Paulus, der gesegnete Apostel, erlebte Zeiten, in denen er schier verzweifelte, weil die Bedrängnis, die er erlebte scheinbar weit über seine Kräfte hinausging. Es kam sogar so weit, dass er und diejenigen, die mit ihm waren, sich darauf eingestellt hatten, dass die diese schwere Zeit nicht überleben würden.
Doch der Apostel erklärt in dem heute zitierten Vers, warum Gott diese Schwierigkeiten zugelassen hatte: Damit sie das Vertrauen nicht auf sich selbst setzten!
Wenn Gott damals schon die Notwendigkeit sah, seine Kinder in ausweglose Situationen zu bringen, um ihr Gottvertrauen zu prüfen und zu stärken, ist es heute wohl von noch größerem Bedarf. Für jedes Problem haben wir in der heutigen modernen und technisierten Welt bereits eine Lösung oder einen Fachmann. Um unser Auto kümmert sich die Fachwerkstatt und bei einer Panne der ADAC. Bei Verlust der Arbeitsstelle und damit des Einkommens bekommen wir Unterstützung vom Staat, vielleicht nicht üppig, doch genug für das täglich Brot und sonstige Lebensnotwendigkeiten. Sind wir krank, sorgt sich ein gut ausgebildeter Arzt um unsere Gesundheit und am Ende müssen wir ihn noch nicht einmal bezahlen, weil dies unsere Krankenversicherung übernimmt. Geschieht uns unrecht, gibt es Verteidiger, die sich vor Gericht für unser Recht einsetzen. Und sorgen um eine gute Ernte müssen wir uns auch nicht machen, weil Aldi, Lidl und Co immer genug Lebensmittel da haben. Warum müssen wir Gott denn überhaupt noch vertrauen?
Und deshalb schickt Gott uns manchmal ganz bewusst in Sackgassen, damit wir uns wieder daran erinnern, dass wir doch eigentlich nur Staub und Asche sind. Doch lasst uns in solchen Situationen nicht verzagen, sondern fest auf Gott vertrauen.
Er errettet die Gerechten aus all ihrer Not
Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. Psalm 34,18
Groß ist Gott der Herr. Himmel und Erde hat er geschaffen. Durch seine Allmacht und Gewalt lenkt er das gewaltige Universum und hat alles in seiner Hand. Wie verschwindend gering ist da doch der Mensch.
Und trotzdem nimmt dieser Gott sich der Menschen an. Ihm ist die Not seiner Geschöpfe nicht egal. Der Vers verrät, dass die Gerechten, das heißt, diejenigen, die ihr Leben treu und gehorsam nach Gottes Willen und an seinen Maßstäben ausgerichtet haben, von Gott gehört werden. Wenn gottesfürchtige Menschen zu Gott rufen in ihrer Not, dann vernimmt er ihr Schreien. Doch das ist noch nicht alles. Er errettet sie auch aus all ihrer Not.
Heute dürfen wir uns diese Verheißung in Erinnerung rufen. Eine Verheißung, die David und viele anderen Gottesfürchtigen in ihrem Leben bereits wunderbar erfahren haben. Wir dürfen Gott dafür danken und dürfen uns freuen, dass er uns schon bald errettet aus all unserer Not. Wir haben einen Gott, der unsere Not zu seiner Not und unsere Sorgen zu seinen Sorgen macht und diese zu einem herrlichen Ende bringt.
Unser Gott ist ein barmherziger Gott
Denn der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben, wird auch den Bund nicht vergessen, den er deinen Vätern geschworen hat. 5.Mose 4,31
Am Ende seines bewegten Lebens wandte Mose sich mit Ermahnungen und Hinweisen an das Volk Israel. Er erinnerte sie an die zahlreichen Wohltaten Gottes, aber auch an Situationen, wo Gott sie aufgrund ihres Ungehorsams strafen musste. Für die Zukunft ermahnte er sie, nach den Geboten Gottes zu leben. Denn wenn sie davon abfallen sollten, hat Gott Bestrafung in Aussicht gestellt. Wenn sie sich aber an die Ordnungen Gottes halten, so würde Gott sie reichlich segnen und es ihnen gut gehen lassen.
Doch was, wenn das Volk sich im Laufe der Zeit von Gott entfernt und versündigt hat? Was wenn es dann die Strafe Gottes erfahren musste und von anderen Völkern bedrängt, angegriffen, besiegt und vielleicht sogar in Gefangenschaft gebracht wurde? Was wenn es dann eingesehen hat, dass es sich versündigt hat und sich in tiefer Reue und Buße vor Gott demütigt? Bleibt es dann für immer in Ungnade bei Gott?
Nein! Gott verheißt seinem Volk eine wunderbare Rettung aus aller Bedrängnis, wenn das Volk seine Schuld erkennt und Gnade und Vergebung bei Gott sucht. Er verspricht es herauszuholen und sollte das Volk sich noch so tief in Schwierigkeiten und Ausweglosigkeit befinden. Gott wird sein Volk nicht einfach verlassen oder verstoßen, weil er vielleicht ein besseres oder folgsameres Volk gefunden hat. Er wird es auch nicht einfach dem Verderben ausliefern, weil er vielleicht genug von diesem Volk und dessen Eigensinn hat.
Denn der Herr, unser Gott, ist ein barmherziger Gott! Auch wenn er mal zornig auf uns ist, weil wir ihn in unserem Ungehorsam dazu gebracht haben, so ist er gerne bereit wieder zu vergeben. Er sucht und findet uns, wenn wir dann in unserer Not zu ihm rufen und auf seine Hilfe hoffen. Gott vergisst auch nicht, was er den Seinen verheißen hat, sondern er hält seine Versprechen, auch wenn seitdem viel Zeit vergangen ist. Auf unseren Gott kann man sich verlassen.