Gott oder Menschen gehorchen?
Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! Apostelgeschichte 5,29
Gerade erst hatten der Hohepriester und andere ranghohe Männer Israels, die Apostel ins Gefängnis gesteckt und ihnen verboten weiterhin von Jesus Christus zu predigen, schon standen sie wieder im Tempel und erzählten öffentlich dem Volke von ihrem Heiland.
Ein Engel war ihnen in der Nacht erschienen, hat sie aus dem Gefängnis befreit und ihnen befohlen, weiterhin von Gott zu predigen. Doch dieses außergewöhnliche Ereignis beeindruckte die Männer des Hohen Rates gar nicht. Sie erfuhren, dass sich die Apostel, die sie vergeblich im Gefängnis gesucht hatten, im Tempel befanden und ließen sie holen. Sie erinnerten die Apostel daran, sie doch bereits gewarnt zu haben, nicht mehr von dem Herrn Jesus zu predigen. Die Antwort der Apostel war scheinbar ganz entspannt und selbstsicher: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen!
Wie oft stehen wir in unserem Leben vor Entscheidungen. Wie oft fällt es uns schwer, die richtige Wahl zu treffen. Wir wägen eins gegen das andere ab. Wir prüfen, fragen nach, suchen nach der besten Lösung. Oft steht dabei der Wille Gottes, so wie wir ihn aus der Heiligen Schrift und der Führung seines Geistes verstehen, gegenüber unserer eigenen Meinung und unserem praktischen und gemütlichen Denken. Manchmal sind es auch Ratschläge, Empfehlungen oder gar Forderungen weltlicher Machthaber oder auch geistlicher Autoritäten, die sich gegen biblische Prinzipien und unser Gewissen stellen. Wie schwer fällt es hier standzuhalten? Wie schnell kann es passieren, dass man einen Kompromissweg einschlägt?
Heute dürfen wir von den Aposteln lernen. Fest und unerschütterlich hielten sie an ihrem Gott fest. Ohne mit der Wimper zu zucken, taten sie das, was ihrem Herrn wohlgefällig war. Wenn es darum ging, den Willen Gottes zu erfüllen, gab es kein Wenn und Aber. Eine konsequente Aussage gab allen deutlich zu verstehen, dass jegliche Diskussion zwecklos war: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!
Der Pfad der Gerechten
Aber der Pfad der Gerechten glänzt wie das Morgenlicht, das immer heller leuchtet, bis es völlig Tag ist. Sprüche 4,18
Was für ein wunderschönes Bild wird hier verwendet. Der Weg des Gerechten ist zwar oft steil, dornig und steinig. Es ist kein leichter Weg. Doch hat dieser Weg eine besondere Eigenschaft: er glänzt.
Es ist kein einfacher, üblicher Glanz. Es ist kein irdischer Glanz. Es ist das Morgenlicht des hereinbrechenden Tages. Mag es drum herum noch finster sein, so fällt schon auf den Weg des Gerechten ein deutlicher Lichtstrahl. Der Lichtstrahl einer herrlichen Zukunft. Ein Lichtstrahl, der immer mehr und mehr an Helligkeit zunimmt.
Wie näher der Gerechte seinem himmlischen Ziele kommt, umso mehr erfüllt ihn die Freude über die herrliche Zukunft. In seinem Herzen wird es warm und hell. Bald wird er daheim sein. Bald bricht der lang ersehnte Tag in seinem vollen Glanze an, an dem er in die Herrlichkeit eingehen wird. Dort herrscht nur noch Freude und Wonne. Dunkelheit und Traurigkeit haben dort keinen Platz.
Bist du auch schon auf diesem Pfad unterwegs?
Zufriedenheit in stürmischer Zeit
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes. Psalm 116,7
In Zeiten schwerer Nöte und Sorgen ist es oft sehr unruhig in unserem Inneren. Eine schwere Last liegt auf unserem Herzen. Ein unbeschreiblicher Druck lastet auf der Brust. Die Situation scheint nicht auszuhalten zu sein.
Wie gut, wenn man sich dann auf jemanden verlassen kann. Auf jemanden, der fest und unerschütterlich steht. Der in stürmischen und unbeständigen Zeiten dasteht wie ein Fels in der Brandung. Wie gut, wenn man dann Gott als Herrn hat.
Dann kann man getrost und zuversichtlich aufschauen. Wer den Herrn kennt, hat keinen Anlass zur Sorge. Wer Gott vertraut, lässt sich durch nichts den Boden unter den Füßen wegziehen. Er ist gelassen in Schwierigkeiten und in der größten Not zuversichtlich. Er kennt seinen Herrn und vertraut ihm. Er weiß, dass ihm Gutes tut.
Und wenn eine Unruhe die Seele überfällt, so spricht ein Gotteskind zu sich selbst: „Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.“
Die Weisheit Gottes und die Weisheit dieser Welt
Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und die Schwachheit Gottes ist stärker als die Menschen. 1.Korinther 1,25
In den vorigen Versen nimmt Paulus die Korinther mit auf eine interessante Entdeckung. Er stellt fest, dass unter denjenigen, die Christus erkannt haben und ihm nachfolgen nur wenige sind, die auch in der Welt etwas gelten. Es waren nur wenige, die Macht hatten und einflussreiche Positionen besetzten. Es gab kaum Menschen, die großes Ansehen in ihrer Umgebung genossen.
Nein, es waren vielmehr Verachtete. Menschen, die als Hinterwäldler angesehen wurden. Solche, die einfach nichts galten. Schwache und vielleicht auch Arme.
Und diese glaubten nun auch an eine Lehre, die überhaupt nicht mit dem modernen Gedankengut zusammenpasste. Sie orientierten sich an etwas, was gar nicht mehr zeitgemäß war. Sie verherrlichten einen jüdischen Mann, der bei den Führern des jüdischen Volkes als Aufständischer galt und auf ihr Drängen hin von den Römern ans Kreuz gehängt wurde, wo er dann auch starb.
Damals wie auch heute begreifen die Weisen und Edlen, die Großen und Mächtigen dieser Welt nicht, dass die törichten Jesusnachfolger eine Weisheit erkannt haben, die all der Weisheit und Gelehrtheit dieser Welt bei Weitem überlegen ist. Weil die Menschen dieser Welt die Weisheit Gottes nicht verstehen könne, stempeln sie diese als dumm und einfältig ab. Es passt einfach nicht in ihr Raster. Es widerspricht ihrem Weltbild.
Lasst uns den Herrn heute aufs Neue danken, dass er uns Geringen die Gnade erwiesen hat, ihn zu erkennen und sein eigen zu werden. Wenn wir auch von unserem Mitmenschen oft nicht verstanden und als „nicht normal“ erklärt werden, dass wir an einer Weisheit festhalten, die nicht von dieser Welt. Wir dürfen wissen, dass wir in dem Gekreuzigten Heil und Erlösung gefunden haben.
Wo ist denn nun der Grimm des Bedrückers?
Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, dass du dich vor dem sterblichen Menschen fürchtest, vor dem Menschenkind, das wie Gras dahingegeben wird, und dass du den Herrn vergisst, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, um zu verderben. Wo ist denn nun der Grimm des Bedrückers? Jesaja 51,12-13
Jesaja bringt hier ein Phänomen zur Sprache, das die meisten von uns betrifft, wenn wir uns in Not befinden. In diesen Situationen entwickeln wir oft einen sogenannten Tunnelblick. Wir sehen nur noch das Problem. Wir nehmen alles andere um uns herum kaum noch wahr. Einzig und allein die Sorge beschäftigt uns.
Ganz besonders betont Jesaja hier die Angst vor bösen Menschen. Es ist leicht darüber zu sprechen, doch wenn man einmal tatsächlich mit Menschen in Berührung kommt, die einem nicht gut gesonnen sind, Menschen, die scheinbar nur darauf aus sind einem wehzutun, so stellen wir fest, wie viel Schmerzen uns das bereiten kann. Nicht zuletzt kann es vorkommen, dass wir uns in einer Ausweglosigkeit wieder finden, weil wir unserem schlecht gesonnen Mitmenschen nicht einfach aus dem Wege gehen können, da wir immer wieder miteinander zu tun haben, vielleicht aus beruflichen Gründen, aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen oder einfach wegen einer bestehenden räumlichen Nähe, wenn es sich zum Beispiel um Nachbarn handelt. Da kann ein Mensch uns das Leben zur Qual machen.
Doch hier erinnert uns Gott durch Jesaja an einige ganz entscheidende Aspekte. Zuallererst erinnert er daran, dass er der Tröster ist und somit kein Grund zur Verzweiflung besteht. Dann erklärt er in aller Deutlichkeit, dass der Mensch, egal wie mächtig und gleichzeitig grausam er ist, ein vergängliches Wesen ist. Wenn er heute noch dasteht in prachtvollem Grün, wie Gras, so kann er morgen schon nicht mehr da sein und spätestens übermorgen ist sein Leben ohnehin zu Ende. Anders ist es bei Gott. Er ist ewig und überdauert alles und jeden. Zudem hat er selbst, dich und mich gemacht und ins Leben gerufen. Er hat sogar den Himmel errichtet und die Erde geschaffen. Dass es uns überhaupt gibt, war sein Plan, seine Idee. Er ist nicht nur unser Schöpfer, sondern auch darüber hinaus derjenige, der unser Leben lenkt, der für uns sorgt und uns bewahrt, wenn wir uns in Gefahr befinden. Er kannte die Pläne unserer Bedränger schon, bevor diese überhaupt geschmiedet waren. Er hat bereits gewusst, wie hart es uns treffen würde. Und er ist derjenige, der dem Bedrücker ein Ende setzt, wenn die von ihm gesetzte Grenze überschritten ist.
Wo ist denn nun der Grimm des Bedrückers? Der ist an den Freiraum gebunden, den Gott ihm gegeben hat! Wir brauchen uns also nicht mehr zu fürchten, denn Gott ist der, der über allem steht.
Hier ist gut sein
Petrus aber begann und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Matthäus 17,4
Vor allem in der heutigen Zeit sind wir Menschen viel unterwegs, besuchen viele verschiedene Orte. Doch meistens tritt nach einer bestimmten Zeit des Fortbleibens ein Gefühl in uns auf. Das Gefühl des Heimwehs. Die Sehnsucht danach, sich wieder zurückzubegeben in die eigenen vier Wände.
Wir besuchen aber auch Orte, an denen wir uns von Anfang gleich wohlfühlen. Wir begegnen Menschen, die eine derart angenehme Ausstrahlung von sich geben, dass wir uns zu denen hingezogen fühlen. Dann kann die Trennung schwerfallen und das Antreten der Heimreise einige Überwindung verlangen.
Unser Vers berichtet heute über ein Erlebnis der drei Jünger, Petrus, Jakobus und Johannes, welches sie zusammen mit Jesus der Überlieferung nach auf dem Berge Tabor erlebten. Es war nicht die schöne Landschaft, die Petrus so begeistert hatte. Der Berg Tabor ist kein besonders hoher Berg und sicherlich hat Petrus schon einmal viel schönere Aussichten genießen dürfen. Auch war es nicht die Ruhe und Abgeschiedenheit an diesem Ort. Ich denke, dass es auch nicht die Tatsache war, dass ihnen Mose und Elia erschienen sind. Es war Jesus selbst, der Petrus so in seinen Bann gezogen hatte.
Natürlich hatte Petrus Jesus auch sonst tagein tagaus gesehen und hat viele Wegstrecken mit ihm gemeinsam zurückgelegt. Doch hier war etwas Besonderes geschehen. Beim Erreichen dieses Ortes hatte sich Jesus verändert. Er wurde verklärt. Sein Gesicht hatte auf einmal einen ganz besonderen Glanz. Es lag plötzlich etwas Überirdisches in der Luft. Die Nähe Gottes war ganz besonders spürbar. Die Jünger sahen Jesus nun nicht mehr als Menschen, der müde und erschöpft mit ihnen gemeinsam von Ort zu Ort zog, sondern sie sahen ihn in der Gestalt des Sohnes Gottes. Und die Stimme Gottes aus einer Wolke bestätigte dies.
Ja, bei Jesus ist gut sein. Die Stunden, die wir in der Nähe unseres Herrn verbringen, sind die seligsten Zeiten unseres Lebens. Petrus machte sich keine Sorgen, wie sich das Leben dort auf dem Berge gestalten würde. Er dachte nicht daran, wie es denn fernab von jeglicher Zivilisation funktionieren sollte. All das hatte er schlichtweg vergessen, angesichts der einmaligen Schönheit des Augenblicks. Er war bereit drei Hütten zu bauen, um da zu bleiben und nicht mehr hinunter ins Tal zu müssen.
In Jesu Nähe verfliegen Angst und Sorgen. Kummer und Not werden ganz klein. Wir fühlen uns wohl und hoffen, dass die Zeit einfach stehen bleiben könnte. Wir genießen selige Stunden.
Wann hast du zuletzt Zeit in der Nähe Jesu verbracht?
Gott enthüllt auch die tiefsten Geheimnisse
Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel, er bringt die tiefsten Geheimnisse ans Licht. Hiob 12,22
Welch eine tiefe Wahrheit erwähnt der leidgeprüfte Hiob in diesem Vers. Er wusste, wovon er sprach und er kannte seinen Herrn nur zu gut. Er wusste ganz sicher, dass Gott einmal alles, was zu dem Zeitpunkt noch verborgen war, ans Licht bringen würde.
Ja, als dem Allwissenden, sind Gott alle Geheimnisse bekannt. Er kennt die Herzen der Menschen, er kennt ihre Werke und er weiß schon lange im Voraus bis ins kleinste Detail, was noch geschehen wird. Doch nicht immer greift er schon vorher ein. Manchmal überlässt er die Menschen einfach ihrem Treiben. Aber er behält stets die Kontrolle. Und die Zeit kommt ganz gewiss, wo er die Sache, auch wenn sie noch so gut vertuscht war, wieder aufrollen wird.
Wehe dann denen, die Unrecht getan hatten. Wehe denen, die gelogen, verleumdet und Sachverhalte verdreht hatten. Wehe denen, die Unschuldige misshandelt, anderer Menschen Ruf zerstört und deren Seelen verletzt haben. Oh welch ein Schrecken, wenn sich plötzlich Dinge offenbaren, von denen man meinte, da sei längst Gras drüber gewachsen.
Doch sind solche Ereignisse gleichzeitig Ereignisse des Jubels und der Freude für diejenigen, die darunter sehr leiden mussten, dass ihr Recht gebeugt wurde. Was für ein herrlicher Moment, wenn Gott selbst den Spieß umdreht, wenn er das Verborgene plötzlich aus dem Dunkel enthüllt. Wie schön der Augenblick, an dem offenbar wird, dass man zu Unrecht beschuldigt und bestraft wurde. Welch ein seliger Tag, an dem die Wahrheit ans Licht kommt und die Gerechtigkeit siegt.
Wenn du heute noch schwer leiden musst, weil die Wahrheit verborgen wurde und die Ungerechtigkeit scheinbar den Sieg davongetragen hat, so darfst du eines nicht vergessen: Gott bringt auch die tiefsten Geheimnisse ans Licht!
Ein Geduldiger ist besser als ein Starker
Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt. Sprüche 16,32
Diese Sichtweise könnte auf manch einen vielleicht befremdend wirken. Schließlich interpretieren wir es oft als Zeichen von Schwäche, wenn jemand Unrecht erträgt, ohne massiv aufzubegehren oder sich gar gleich zu rächen.
Beim zweiten Hinschauen allerdings wird uns etwas klar. Wie schnell können wir uns als Leidtragende zu Überreaktionen hinreißen lassen. Wie schnell hat man sich einer schallenden Ohrfeige entledigt, bevor man überhaupt den Sachverhalt durchschaut hat. Gar manches Mal hat man übereilt und überzogen reagiert, und somit der Situation noch mehr geschadet als geholfen. Sich selbst zu beherrschen und in Geduld zu üben, kann oft eine größere Kraftanstrengung abverlangen, als dem Zorn freien Lauf zu lassen und wutentbrannt Verheerendes anzurichten.
Glücklich der Mensch, der gelernt hat, sich selbst zu beherrschen. Einer der nicht sofort mit geballter Faust wild um sich herum fuchtelt, sondern geduldig abzuwarten weiß. Durch geduldiges Abwarten gewinnt man Zeit. Möglicherweise klärt sich manches Problem wie von selbst. Andererseits hat man die Möglichkeit zu Ruhe zu kommen und angemessen und weise zu reagieren. Ein Geduldiger hat die Möglichkeit Gott das Feld zu überlassen, der ohne Zweifel jede Sache gerecht richten und alles zum Besten herausführen wird.
Und doch wird sich dieses Tal mit Wasser füllen
Denn so spricht der HERR: Ihr werdet keinen Wind sehen und keinen Regen sehen, und doch wird sich dieses Tal mit Wasser füllen, so dass ihr trinken könnt, ihr und eure Herden und euer Vieh. 2.Könige 3,17
Drei Könige sind einig geworden, gegen das Volk der Moabiter zu kämpfen. Während ihrer Beratungen fanden sie es als strategisch klug und richtig, den Weg durch die Wüste Edoms zu nehmen.
Doch oh Schreck! Nach sieben Tagen der Reise durch die heiße und trockene Wüste stellten sie nun fest, dass sie sich mit ihren Trinkwasserreserven völlig verrechnet hatten. Nun standen sie da, drei Kriegsheere, die nichts mehr zu trinken hatten. Lauter starke und unerschrockene Männer, die in ihrem Leben bereits vieles gesehen und erlebt hatten, mussten nun in der Hitze verschmachten. Das beste und stärkste kriegstaugliche Vieh verlor immer mehr an Kraft, weil die Erfrischung fehlte.
Als sie nun, durch den Propheten Elisa, Gott befragten, bekamen sie die oben genannte Antwort. Und manch einer wird sich vielleicht gefragt haben, wie das wohl vonstattengehen sollte. Mitten in einer trockenen und dürren Wüstenlandschaft sollte nun, ohne dass ein kräftiger Wind aufkam, große dunkle Regenwolken sich zusammenbrauten und ein heftiger Regenschauer herunterkam, eine solch große, durstige Menge ausreichende zu trinken bekommen?
Kein Problem für Gott! Es wird nicht näher erklärt, wie es zustande kam, dass plötzlich aus den Bergen Wasser hinunterkam, und zwar in so einer Menge, dass es das Tal füllte und somit die ermatteten Männer und ihre Tiere ausreichend zu trinken hatten. Und damit nicht genug. Gott schenkte den drei Königen auch den Sieg gegen die Moabiter, so wie es ihnen Elisa, der Mann Gottes, vorhergesagt hatte.
Vielleicht befindest du dich heute ebenfalls in einer scheinbar ausweglosen Lage. Du liest zwar immer wieder die Verheißungen Gottes, aber du kannst es dir gar nicht vorstellen, wie Gott in deiner Situation überhaupt wird helfen können. Überlass ihm ruhig diesen Part und lass dich überraschen. Wie er das tut, kann ruhig sein Geheimnis bleiben. Doch eines darfst du sicher wissen: Er wird es tun. Er wird dir seine Hilfe senden, wie er es verheißen hat.
Wer sich selbst erhöht …
Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Matthäus 23,12
Es ist bei den meisten von uns so, dass wir es gerne haben, angesehen und wertgeachtet zu sein. Wir freuen uns darüber, wenn wir im guten Lichte dastehen, und empfinden es als angenehm, wenn wir Positives über uns reden hören.
Manch einer ist sogar intensiv darum bemüht, tagein tagaus Lob und Anerkennung einzufahren und ist sogleich schwer gekränkt, wenn es einmal nicht so ganz gelingt. Ja einigen ist sogar jedes Mittel recht und sei es noch so gemein und anderen gegenüber verletzend, wenn es nur dazu beiträgt, besser, als die anderen dazustehen. Ein Phänomen, das sich sogar bis tief in christliche Kreise hinein, einen Weg verschafft hat.
Doch wer sich entscheidet Jesus Christus uneingeschränkt und konsequent nachzufolgen, der wird um Erniedrigungen nicht umhinkommen. Er muss damit rechnen, dass er von anderen Menschen, statt Ehre abfällige Bemerkungen, ja vielleicht sogar Abneigung und Hass ernten wird. So etwas ist gar nicht einfach zu ertragen. Es erniedrigt einen schließlich. Es setzt einen herab und kratzt furchtbar schmerzhaft an der Ehre.
Sicher ist, dass irgendwann im Leben der Zeitpunkt kommt, wo Gott den Spieß umdreht, wie man so schön sagt. Auf einmal wird derjenige, der sich stets auf Kosten anderer, erhöht hat, stark erniedrigt werden. Er wird heruntergestoßen von seinem hohen Ross. Welch ein tiefer Fall wird das werden. Der bisher Erniedrigte wird wiederum erhöht werden. Und zwar nicht durch eigene Anstrengung oder der Bemühung eines anderen Menschen, sondern allein durch Gottes Handeln. Die Ehre, die Gott einem erweist, ist doch von weitaus größerer Bedeutung, als jegliche menschliche Anerkennung.
Trost in der Hoffnung auf Gott
Nun, Herr, womit soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.Psalm 39,8
David schreibt in diesem Psalm über eine Feststellung, die ihn offensichtlich sehr bewegt und beschäftigt hat. Es ist ihm so wirklich bewusst geworden, wie vergänglich der Mensch ist.
Er sagt, dass unser Leben nur handbreit ist. Heute leben wir so sicher und morgen sind wir nicht mehr da. Unser Leben ist wie nichts, es ist nur kurz und flüchtig.
Doch wir verbringen diese kurze Zeit meist in großer Unruhe und Hast. Wir lassen uns treiben von Sorgen und Problemen. Auf freudige Zeiten folgen traurige und bewegende Erlebnisse. Momente der Ruhe und des Friedens werden von stürmischen Zeiten abgelöst. Unermüdlich und mit großem Einsatz verfolgen wir das Ziel, unseren Wohlstand zu sichern und zu vergrößern.
Manche Menschen füllen ihre kurze Lebenszeit mit Hass und Bitterkeit gegenüber anderen. Vergeben und vergessen? Nein, danke. Viele einsame Stunden beschäftigen sie sich mit Gedanken der Rache und Vergeltung. Auch wenn das Leben nach außen hin seinen gewohnten Gang hat und dem Menschen nichts Besonderes anzumerken ist, so trägt er doch tief in seinem Herzen eine verbitterte Feindschaft mit sich herum.
Wo finden wir Ruhe und Trost angesichts dieser Kurzweiligkeit und Vergänglichkeit unseres Lebens? Wo finden wir Hilfe und Errettung, wenn wir uns in Gefahr befinden hineingezogen zu werden in die Spirale der Feindschaft und Bitterkeit? Wo finden wir Halt, wenn Stürme des Lebens mit aller Macht über uns hereinbrechen?
Bei unserem Herrn. Dort ist Ruhe. Dort ist Frieden. Gerne hilft er denen, die seine Hilfe suchen. Und diejenigen, die auf ihn hoffen, werden von ihm getröstet werden. Unerschütterlich und treu ist unser Gott durch alle Zeiten hindurch. Auf ihn ist Verlass, denn er ist der Vergänglichkeit nicht unterworfen.
Bei Gott gibt’s kein Ansehen der Person
Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm. Apostelgeschichte 10,34-35
Und nun Hand aufs Herz. Wenn wir eine Entscheidung für oder gegen einen Menschen treffen müssen, welche Kriterien spielen da alles eine Rolle? Bewusst oder unbewusst analysieren wir dabei Haut- und Haarfarbe, Herkunft, Schönheit, Macht und Einfluss, Berühmtheit und Bekanntheitsgrad usw.
Menschen, die uns angenehm erscheinen und zu denen wir uns hingezogen fühlen, die bevorzugen wir gerne. Unsere Entscheidungen fallen zu deren Gunsten aus und im Falle eines Vergehens, sind wir bereit diese mit einem milderen Urteil davonkommen zu lassen.
Menschen hingegen, die uns fremd erscheinen, die auf uns nicht so angenehm wirken, da reagieren wir in gleichen Situationen oft ganz anders. Wir benachteiligen solch einen Menschen eher gegenüber anderen und tendieren früher dazu, eine für diesen Menschen negative Entscheidung zu treffen.
Doch wie gut, dass unser Gott nicht so ist. Er legt für seine Entscheidungen nicht unsere Herkunft oder unser körperliches Aussehen zugrunde. Er liebt jeden Menschen und ist für jeden Menschen gerne da.
Auch die Errettung von Sünden und das ewige Leben in der Herrlichkeit hat Gott nicht nur auf das jüdische Volk beschränkt. Jeder, der ihn sucht, kann ihn finden. Jeder, der ihn um Vergebung seiner Schuld bittet, erhält das ewige Leben. Jeder, der ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.
Lasst uns Gott heute dafür danken, dass auch uns sein Heil erreicht hat und dass wir davon Gebrauch machen können. Lasst uns ihn dafür loben, dass wir als ferne Heiden an der Erlösung teilhaben dürfen.
Für dich ebnet Gott Berge
Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen
Jesaja 45,2
Wer kennt sie nicht? Zeiten, in denen einem das Herz so schwer ist. Situationen, in denen man Angst hat vor dem morgigen Tage. Momente, in denen uns die Kehle zugeschnürt wird, bei dem Gedanken an unsere Zukunft.
Ganz gleich, ob es die Ungewissheit ist, die uns große Sorgen bereitet, oder ob ein bestimmtes bevorstehendes Ereignis uns ängstigt und bange macht, wir brauchen nicht zu verzagen. Wir haben einen Gott, der nicht nur bereit ist uns zu helfen, sondern der auch in der Lage dazu ist. Während Menschen, seien sie auch noch so hilfsbereit und gut gesonnen, schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stoßen, haben wir einen Helfer, der stark und mächtig ist, aus allen Schwierigkeiten und Nöten erfolgreich herauszuführen.
Wenn du heute dastehst und dich fürchtest vor dem neuen Tag, wenn es dir den Brustkorb zusammendrückt, beim Gedanken an die bevorstehende Woche mit allem, was sie dir bringen mag, so darfst du frischen Mut und neue Kraft schöpfen, indem du deinen Blick auf Gott richtest. Ihm als dem Schöpfer der Erde ist kein Ding unmöglich. Auch Berge, die steil und unüberwindbar vor dir hervorragen, kann er entfernen und dir einen ebenen, geraden Weg bereiten. Und wenn eherne Türen undurchdringlich vor dir verschlossen stehen und eiserne Riegel dich am Vorwärtskommen hindern, so stellen diese für Gott kein Problem dar. Es ist ihm eine Kleinigkeit dir den unversehrten Durchgang zu verschaffen. Suche Hilfe bei ihm.
Fürchte dich nicht, spricht der Herr
Du nahtest an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!
Klagelieder 3,57
In diesem Kapitel beschreibt Jeremia ganz eindrucksvoll die große Not und Bedrängnis, die er erleben musste. Böse Menschen setzten ihm hart zu und jagten und verfolgten ihn. In seinem Elend sah er keinen Ausweg mehr, er meinte, nun verloren zu sein. Aus der Grube, aus seiner Ausweglosigkeit, ja wirklich aus der Tiefe, rief er zum Herrn und dieser nahte sich zu ihm.
Wenn wir in großer Not sind und jemand spricht uns tröstend zu, wie gut tut uns das. Wenn wir scheinbar zugrunde gehen in unserem Elend und ein Mensch ermutigt uns, welche Kraft verleiht uns das. Doch wie viel größer ist die Bedeutung, wenn Gott selbst sagt: „Fürchte dich nicht!“. Wenn Gott uns aufruft, sich nicht mehr zu fürchten, dann dürfen wir diesem beruhigt Folge leisten. Dann ist die Zeit der Sorgen und Ängste vorbei, denn der Allmächtige selbst hat sich der Situation angenommen. Es gibt dann keinen Anlass zur Sorge und keinen Grund zum Bangen mehr, denn der himmlische Vater erklärt sich bereit, zu helfen.
Wann nahte sich Gott zu Jeremia und ließ ihn diese wunderbaren Worte hören? Als Jeremia ihn anrief! Darum tu du nun dasselbe. Rufe den Herrn an in deiner Not. Und an demselben Tag wirst du seine Hilfe verspüren. Vielleicht wird sich deine Situation nicht von jetzt auf gleich verändern, aber er wird dir neuen Mut und neue Hoffnung schenken. Er wird dir Kraft geben, diese Zeit zu überstehen. Er wird dir nahe sein und dich trösten.
Wie ein Vater sein Kind
Da hast du gesehen, dass dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid, bis ihr an diesen Ort kamt.
5.Mose 1,31
Wie viel Liebe lässt diese Darstellung erkennen. Wo gibt es noch so einen Gott? Ein Gott, der liebevoll und voller Aufopferung ist, wie ein Vater, der hingebungsvoll für sein Kind sorgt.
Es ist ein Bild, dass uns allen bekannt ist. Wir haben es selber als Kinder erlebt. Wir haben es bei anderen beobachtet. Wir haben es vielleicht auch schon so bei unseren Kindern gemacht. Ist das Kind müde von dem langen Weg oder steht ein besonders schwieriger oder gefährlicher Wegabschnitt bevor, so nimmt der Vater das Kind schwungvoll in seine starken Arme und trägt es weiter. Das Kind darf ruhig und getrost sein, denn in des Vaters Armen ist es in Sicherheit und geborgen.
Hier erinnerte Mose das Volk Israel an Gottes wunderbare Führung. Er erinnerte daran, wie Gott für sein Volk einstand und kämpfte. Er rief ins Gedächtnis, wie Gott die Israeliten auf großartige Weise aus dem Land der Ägypter und aus der Unterdrückung herausführte. Auch sorgte er während der beschwerlichen Wüstenwanderung väterlich für sein Volk.
Dieser Gott ist heute noch derselbe. Wie ein Vater umsorgt er seine Kinder. In Nöten und großen Schwierigkeiten, wenn der Weg zu schwer wird, lässt er uns nicht im Stich. Liebevoll trägt er uns hindurch, wie ein Mann seinen Sohn trägt.
Auch dieser Kräfte zerrende Wegabschnitt wird einmal ein Ende haben. Und wenn wir es heute auch noch nicht so wahrnehmen, so werden wir einmal zurücksehen und erstaunt und dankbar feststellen, wie wunderbar uns unser Gott hindurchgetragen hat. Ihm sei Ehre dafür.
Der Aufrichtige lebt sicher
Wer aufrichtig lebt, der lebt sicher; wer aber krumme Wege geht, wird offenbar werden. Sprüche 10,9
Wie wähnen sich die Menschen oft so sicher. Man tut Unrecht, hintergeht andere, belügt und betrügt. Und hat scheinbar gar keine Angst, dass sich dies irgendwann einmal im eigenen Leben widerspiegeln wird.
Wenn Menschen Böses getan haben und es ihnen gelungen ist unerkannt zu bleiben, dann wächst oft der Übermut. Und wenn sie es schaffen die Tat immer wieder zu wiederholen und über längere Zeit der Strafe davonzukommen, dann beginnt langsam die Angst vor dem Erwischtwerden zu schwinden, und das Gefühl der Sicherheit zu wachsen. Man meint immer weiter krumme Wege gehen zu können, ohne dass es jemand gewahr wird. Manch einer traut sich sogar zu behaupten, Gott würde es nicht interessieren oder er würde es nicht merken, wenn man Unrecht tut und anderen Menschen schadet.
Heute werden wir daran erinnert, dass jemand, der krumme Wege geht nicht so glatt davonkommen wird. All das Verkehrte, und sei es auch noch so gut verheimlicht worden, wird einmal offenbar werden.
Anders bei den Aufrichtigen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass etwas ans Licht kommt. Ihr Leben ist offen und für alle durchschaubar. Sie können wirklich sicher sein, denn es gibt keine Geheimnisse, welche nach Bekanntwerden für schwere Konsequenzen und gar Strafen sorgen werden. Menschen, die ihr Leben in Aufrichtigkeit und Gottesfurcht verleben, können guter Dinge sein, denn Gott selbst steht auf ihrer Seite.
Eine feurige Mauer
Doch ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen. Sacharja 2,9
Dieses hat Gott durch seinen Propheten Sacharja seinem Volk versprochen. Eine feurige Mauer wollte er um Jerusalem sein und mit seiner Herrlichkeit in dieser Stadt wohnen.
Von Menschen errichtete Schutzvorrichtungen sind oft nur von unzureichender Wirkung. Schutzgräben können von Feinden überwunden werden und Schutzmauern zerstört werden. Trotz unserer intensiven Bemühungen uns auf menschliche Art und Weise in unseren Problemen und Schwierigkeiten zu helfen und vor Angriffen und Nöten zu schützen, müssen wir immer wieder ernüchtert feststellen, dass unsere eigene Sicherheit äußerst brüchig und unzuverlässig ist.
In unserer Zeit gibt es unzählige Versicherungen und Policen, die den Menschen eine Sicherheit bieten und im Falle eines Falles eine gewisse Hilfestellung geben sollen. Und doch gibt es keine Versicherung, die uns vor Unglück und schweren Ereignissen bewahren kann.
Doch auch heute noch will Gott die Seinen mit seiner Mauer umgeben. Es ist nicht eine Mauer aus Stein, die man zerstören könnte und die mit der Zeit von alleine zerfällt. Es ist eine feurige Mauer, mit der Gott uns treu und zuverlässig vor allen bösen Angriffen bewahren möchte. Diese feurige Mauer ist nicht nur unzerstörbar, sondern auch für einen jeden gefährlich, der versucht gegen diese Mauer vorzugehen.
Der Herr möge uns auch an diesem Tage mit seiner feurigen Mauer umgeben und uns vor allem Übel bewahren.
Siegreich im Kampf
Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, alle laufen, aber nur einer den Preis gewinnt? Lauft nur so, dass ihr ihn erlangt!
1.Korinther 9,24
Das Leben eines Christen ist nicht immer ein Dahingleiten im seichten Fahrwasser. Es hat oft etwas mit Anstrengung zu tun, vielleicht sogar mit Kampf. Paulus vergleicht das Christsein in diesem Vers mit einem Wettlauf.
Wenn man sich in einen Wettkampf begibt, dann reicht es nicht, einfach mitzulaufen. Es reicht nicht, sich einfach ebenfalls auf der Rennbahn zu befinden. In einem Wettkampf werden höchste Kraftanstrengung und Geschicklichkeit abverlangt. Wer nicht vollen Einsatz bringt, wird niemals vollen Erfolg einbringen können und schon gar nicht das Siegerpodest erreichen können.
Um bei einem Wettlauf wettbewerbsfähig zu bleiben, reicht es nicht, einmal wöchentlich zu trainieren. Es ist Disziplin gefragt. Tägliche Übung, um den Körper für einen erfolgreichen Lauf fit zu halten. Genauso wenig reicht der sonntägliche Kirchgang für ein siegreiches Christenleben. Ein Gotteskind, das sich nicht jeden Tag in einem gottwohlgefälligen Leben übt, bleibt auf der Strecke.
Wie ein Läufer regelmäßig seine Gesundheit und Fitness prüft, indem er zum Beispiel immer wieder auf die Waage steigt und prüft, ob er das ideale Körpergewicht hat halten können, so gleicht ein Christ sein Leben immer wieder mit dem Willen seines himmlischen Vaters ab.
Ein Sportler achtet peinlichst auf eine gesunde Ernährung, um beim Wettkampf in guter Kondition antreten zu können. Ebenso ist es für einen Christen unabdingbar darauf zu achten, womit er seine Seele nährt. Sind es nur Witze, lose Reden, schmutzige Bilder und Filmszenen oder sonstige Dinge ohne ewigen Wert, die das Leben erfüllen, muss man damit rechnen, am Tag des Kampfes nicht ausreichend gerüstet zu sein und unterliegen zu müssen. Anders hingegen, wenn man das Wort Gottes als Speise hat, wie es der Psalmist von sich berichtet, so wird man siegreich den Lauf vollenden können.
Nun lasst uns so laufen, dass wir den himmlischen Siegespreis erlangen!
Unser Hüter schläft nicht
Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Psalm 121,4
Was heute durch Alarmanlagen und Überwachungskameras erledigt wird, war früher Aufgabe eines Wächters. Wenn abends die Tore in den Stadtmauern verriegelt wurden, trat der Nachtwächter seinen Dienst an. Seine Aufgabe war es, die Stadt in den dunklen Nachtstunden zu bewachen. Damit sollte verhindert werden, dass ein Feind sich die Dunkelheit und die Zeit, in der die Menschen schlafen, zunutze macht, um die Stadt anzugreifen und womöglich zu erobern.
Nun waren diese Wächter auch nur Menschen. Es gelang ihnen nicht immer, das Übel abzuwenden. Manch ein Wächter war unzuverlässig und manch einer wurde vom Schlaf übermannt und nickte ein wenig ein. Gut, wenn dies unbemerkt blieb, doch wehe, wenn der Feind gerade diesen Moment genutzt hatte, um die Stadt anzugreifen und in diese einzudringen. Dann war das Unglück unbeschreiblich groß.
Doch der Hüter Israels, der schläft und schlummert nicht. Gott hat sich in seinem Volke als besonderer Beschützer erwiesen. Als der Zuverlässigste, denn er war stets wach und im Falle einer Not stets zugegen.
Dieser Hüter Israels ist heute auch unser Hüter und unser Beschützer. Wie ein guter Wächter sieht er schon von Weitem das Unglück kommen, und warnt uns. Seinem wachen Blick entgeht nichts und er ist zu jedem Augenblick bereit zu helfen und zu erretten.
Ein Tempel Gottes sein
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1.Korinther 3,16
Das ist doch wohl unfassbar! Einfach unglaublich! Der große, allmächtige Gott, der Himmel, Erde und alles geschaffen hat, der sich frei aussuchen konnte, wo er wohnen wollte, hat sich für uns Menschen entschieden. Er hat beschlossen in uns armen, sündigen und gebrechlichen Menschen seinen Tempel, seine Wohnung einzurichten. Dies finde ich schlichtweg unbegreiflich.
Gott im Herzen zu haben ist einfach herrlich. Wenn sein Geist in unserem Herzen wohnt, beginnt ein neues Leben. Das alte graue, triste Dasein, im Kreislauf der Sünde hat dann ein Ende. Die erfolglose Suche nach Erfüllung ist endlich vorbei. Da wo es vorher im Innern tobte und stürmte, sind auf einmal Ruhe und Frieden eingekehrt.
Doch ein Tempel des Geistes Gottes zu sein bringt auch Verantwortung und Pflichten mit sich. Ein Hauseigentümer, der eine Wohnung an einen ehrenwerten Menschen vermietet hat und diesen auch dabehalten möchte, wird sich mit allen Mitteln bemühen, es diesem möglichst angenehm zu gestalten. Er wird nicht zulassen, dass der Mieter eine funktionierende Heizung oder fließendes Wasser vermissen muss.
Dulden wir Sünde in unserem Leben, machen wir uns für den Heiligen Geist unbewohnbar. Gottes Geist kann nicht in einem Tempel wohnen, in dem außer ihm noch so viel anderer Unrat und widerlicher Schmutz zu finden sind. Er kann sich nicht wohlfühlen in uns, wenn wir zusätzlich auch noch anderen Mitbewohnern Raum in uns geben, wie zum Beispiel dem Geist des Unglaubens, dem Geist des Unfriedens und dem Geist der irdischen Lüste.
Deshalb wollen wir ein Tempel sein, der unserem Gott wohlgefällt. Wir wollen eine Wohnung sein, in der sich Gottes Geist wohlfühlt und die Möglichkeit hat, sein Wirken in unserem Leben sichtbar werden zu lassen. Das soll heute und in Zukunft unser allergrößtes Bestreben sein.
Bist du stark?
Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.
Sprüche 24,10
Es gibt viele Menschen, die sich für stark halten. Sie meinen, dass sie mit gesundem Menschenverstand alle Schwierigkeiten lösen könnten. Manche haben vielleicht viel Zeit und Mühe in die Förderung und Entwicklung ihrer körperlichen Kräfte und meinen nun damit für alle Lebenssituationen gewappnet zu sein. Manch ein Christ ist, während es ihm gut geht und er vielleicht in einem gesegneten Gottesdienst sitzt, fest davon überzeugt, dass er stark genug sei, ganz gleich für welche Anfechtung und Versuchung.
Ähnlich wie Petrus, der kurz vor Jesu Christi Gefangennahme im Garten Gethsemane, in einem Gespräch felsenfest behauptete, dass er seinen Herrn niemals verleugnen würde, auch wenn alle anderen ihn verrieten. Es verging eine kurze Zeit. Die Umstände änderten sich und Petrus stand auf einmal da und musste sich zu einem Mann bekennen, der gerade von Soldaten abgeführt und verhört wurde. Er befand sich nun in Gefahr, ebenfalls in die Gewalt der bösen Menschen zu geraten. Da wurde er ganz klein und schwach und behauptete seinen Herrn und Meister nicht zu kennen.
Wir empfinden Unverständnis, wenn wir die biblischen Begebenheiten lesen vom Sündenfall Adam und Evas oder der Lüge Hananias und Saphiras. Wir fragen uns, warum diese Menschen scheinbar so dumm gehandelt hatten. Und häufig mussten wir nur kurze Zeit nach solchen Gedanken erfahren, wie wir einer ähnlich simplen Situation ebendieselben Fehler gemacht haben, wie die beschriebenen Personen.
Wir stellen also fest, dass unsere tatsächliche Stärke nicht davon abhängt, wie wir sie in guten Zeiten empfinden, sondern sie zeigt sich erst in herausfordernden Situationen. So ist schon manch ein Christ in eine irdische Not geraten, die ihn dermaßen im Glauben erschütterte, dass er sich anschließend weit entfernt von Gott wiederfand. Die Not hatte gezeigt, dass er nicht stark war.
Darum lasst uns nun umso fester unseren Herrn umklammern. Lasst uns auch in guten und ruhigen Zeiten stets seine Nähe suchen und innige Gemeinschaft mit ihm pflegen, damit wir fest sein könnten in Zeiten der Anfechtung und Not.
Ehre bei Menschen und Ehre bei Gott
Denn die Ehre der Menschen war ihnen lieber als die Ehre bei Gott.
Johannes 12,43
Es ist sehr erstaunlich, wie viel uns Menschen an der Ehre liegt. Ob groß oder klein, ob jung oder alt, wir alle haben es gern, wenn man Gutes über uns spricht. Ganz besonders, wenn man uns und unsere Taten gegenüber anderen Menschen positiv hervorhebt. Gleichzeitig ist es für uns schier unerträglich, wenn man uns in irgendeiner Situation eine Stufe tiefer stellt, als unsere Mitmenschen.
Dieser Abschnitt berichtet von Obersten des Volkes Israel, die ebenfalls an Jesus Christus glaubten, sich allerdings schämten, sich zu ihm zu bekennen, wegen der Pharisäer und der Gefahr in so einem Fall aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. Es war ihnen viel wichtiger Zustimmung und Ansehen der Menschen zu erfahren, als Anerkennung von Gott zu bekommen.
Bevor wir allerdings richtend den Zeigefinger heben, sollten wir uns fragen, ob man bei der Beurteilung unseres Lebens nicht Ähnliches sagen müsste. Wie oft hören wir einfach drüber hinweg, wenn öffentlich über heilige Dinge gespottet wird, anstatt dazu Stellung zu beziehen? Wir haben Angst ebenfalls Ziel der Witze zu werden. Wie oft unterlassen wir es, unseren Mitmenschen über Sünde, Tod und Gericht zu erzählen, weil wir unser Ansehen nicht verlieren wollen? Wie oft verzichten wir auf ein dringend notwendiges Wort der Ermahnung, weil wir mit diesem Menschen auch weiterhin in guter Beziehung dastehen wollen?
Wir sehen, wir alle sind davon nicht verschont, und wie mehr wir uns auf die Spirale von Ehre, Macht und Geld einlassen, umso weiter entfernen wir uns von Gott und von der Ehre, die wir von ihm bekommen würden. Es ist an der Zeit all unsere Handlungen noch einmal zu analysieren und zu überprüfen, welche Beweggründe sich dahinter verstecken. Ob diese wohl unserem Herrn wohlgefällig sind?
Verwurzelt in Christus
Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar.
Kolosser 2,6-7
Selbst wenig naturbegeisterte Menschen bekunden dann und wann ihr Interesse an dem weit verbreitenden Gewächs: dem Baum. Bäume unterstützen uns ganz erheblich bei der Orientierung im Wechsel der Jahreszeiten. Vor allem die größeren Vertreter beeindrucken mit ihrem mächtigen Stamm, den gewaltigen Ästen und den schönen Blättern, die je nach Jahreszeit zartgrün bis saftig oder gelbbraun und trocken sind.
Nun stelle man sich einmal vor, Bäume hätten keine Wurzeln. Man sieht diese zwar kaum, doch sind sie von grundlegender Bedeutung. Nicht nur für die Nährstoffaufnahme des Gewächses, sondern auch ganz besonders für die Stabilität. Wie oft durften wir schon gebannt beobachten, wie sich ein überaus großer Baum beeindruckend in den weiten Himmel erhob. Und während sich seine mächtigen Zweige und Äste bedrohlich im Winde hin und her bewegten, blieb der Baum doch an seinem Ort stehen und bewegte sich nicht von Fleck. Und das, dank seinen Wurzeln.
Ebenso wie das Wachsen und Gedeihen eines Baumes vom festen, geeigneten Untergrund und einer ausreichenden Verwurzelung in diesem abhängt, ist es für ein gläubiges Kind Gottes wichtig, mit Christus verbunden zu sein. Es reicht nicht aus, Jesus Christus einmal angenommen zu haben. Nein, es ist vor allem wichtig, an Festigkeit und Stabilität zu gewinnen. Es ist unabdingbar, in Christus verwurzelt und gegründet zu sein.
Ein Christ, der fest im Glauben steht, lässt sich nicht davon abbringen, mögen die Jahreszeiten Lebens kommen und gehen. Weder Dürre und Hitze, noch Frost und Schnee können ihn in die Knie zwingen. Zeiten des Wohlstandes und der Versuchung übersteht er genauso standhaft, wie Zeiten der Bedrängnis und Verfolgung und Zeiten voller Leid und Not. Ja, selbst die Winde der Irrlehren, die aus verschiedenen Richtungen wehen, lassen ihn unbeirrt. Er bleibt bei dem, was er gelehrt worden ist und dankt seinem himmlischen Vater für das Heil, das ihm widerfahren ist.
Gott wird antworten
Denn auf dich, Herr, harre ich; du wirst antworten, o Herr, mein Gott!
Psalm 38,16
Dieser Psalm ist ein Gebet Davids in einer wirklich schweren Notsituation. Eine große Bedrängnis hat ihn ereilt und er schüttet sein Herz vor seinem Gott aus. Das Unglück scheint ihn von allen Seiten umgeben zu haben. Er klagt über unerträgliche körperliche Beschwerden. Er beschreibt seine schweren innerlichen Leiden. Gleichzeitig setzen böse Menschen ihm hart zu und seine Lieben und seine Freunde haben sich auf Distanz begeben.
Diese Situation mag vielleicht auf jemanden völlig realitätsfremd wirken, doch ist sie tatsächlich wahr. Leider gibt es auch heute noch viele Menschen, die solche und ähnliche Zeiten erleben müssen. Es sind Abschnitte im Menschenleben, die mit unserem begrenzten Verstand unfassbar sind und die die Betroffenen völlig an den Rand der Verzweiflung treiben. Wie gut ist es, wenn man dann jemanden hat, auf den man seine Hoffnung setzen kann.
In seinem Gebet schildert David, wie seine Feinde sich seinen Untergang erhoffen. Mit Lügen, die sie über ihn verbreiten, versuchen sie das zu erreichen. Und sie haben sogar teilweise großen Erfolg damit. Denn auch Personen, die ihm nahestanden, haben sich verunsichert zurückgezogen. David selbst hatte keine Kraft mehr diesen Reden zu widersprechen.
Doch er hat sich in seiner Not auf Gott verlassen. Er harrte hoffnungsvoll auf seinen Herrn. Er wusste, dass Gott ihm unbedingt antworten wird. Aber nicht nur ihm, sondern auch seinen Feinden. Er wusste auch, dass eine Antwort Gottes an seine Feinde, eine weitaus größere Tragweite haben würde, als er es jemals in seiner menschlichen Schwachheit hätte erreichen können.
Harre auch du voller Zuversicht auf Gott, den Herrn. Glaube nur, er wird antworten.
Gottes Ratschlüsse sind treu und wahrhaftig
HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen. Denn du hast Wunder getan; deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig. Jesaja 25,1
Glücklich der Mensch, der den Herrn als seinen Gott nennen kann. Den allmächtigen und großen Gott, der Wunder tut.
Während wir in einer Zeit leben, in der Treue nichts mehr gilt und wirklich rar geworden ist, einer Zeit, in der Vertrauen unverschämt missbraucht wird, gibt es einen, auf den Verlass ist. Unser Gott steht wie ein Fels im tosenden Meer. Wer ihn kennt, weiß, dass sein Wort nicht nur von jetzt bis gleich gilt, sondern über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg.
In seinem Worte lesen wir, wie er vor Zeiten die Menschen segnete, die ihn fürchteten. In seinem Wort hat er auch verheißen, stets für die Seinen zu sorgen. Und obwohl seitdem viel Zeit verflossen ist, hat Gott sich nicht verändert. Seine damals gefassten Ratschlüsse sind heute genauso gültig. Wahrhaftig und treu hält er, was er verspricht.
Und gerade deswegen können wir uns heute noch voll auf Gott verlassen. Wir dürfen ihm heute voll und ganz vertrauen. Wir dürfen ihn heute preisen und seinen Namen loben, für seine Unwandelbarkeit und Treue. Zuversichtlich können wir in der Not zu ihm rufen und er wird uns erretten, wie er verheißen hat.
Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht
Er wird sich nicht fürchten vor böser Nachricht. Fest ist sein Herz, es vertraut auf den HERRN. Psalm 112,7
Gewisse Ängste vor schlimmen Nachrichten begleiten die Menschen durch ihr ganzes Leben. Viele Menschen fürchten sich vor der Nachricht, dass sie an einer schweren Krankheit erkrankt sind. Berufstätige haben Angst, einmal erfahren zu müssen, dass sie ihre Arbeitsstelle verlieren. Manch einer fürchtet sich davor zu Ohren zu bekommen, dass sein Vertrauen, das er einem nahestehenden Menschen geschenkt hatte, von diesem rücksichtslos missbraucht wurde. Menschen haben Angst zu erfahren, dass ein Mensch, den sie sehr geschätzt hatten, plötzlich verstorben ist.
Wie kommt es allerdings, dass der Gerechte, derjenige der den Herrn fürchtet, keine Angst hat vor bösen Nachrichten?
Es liegt an seinem Gottvertrauen. Es liegt daran, dass sein Herz fest gegründet ist auf seinem Herrn. Er hat einen Boden, der ihm durch nichts unter den Füßen weggerissen werden kann. Selbst eine Kunde, die ihn hart trifft, bringt den Gerechten nicht ins Wanken. Er weiß genau, dass er sich auf seinen Herrn verlassen kann. Er weiß auch, dass sein himmlischer Vater nur das Beste mit ihm vorhat. Hier ist kein Raum für ängstliches Zittern und Zagen, denn ein Kind des Höchsten weiß sich in Gottes Hand stets wunderbar geborgen.
Groß und erhaben ist unser Gott
Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin; erhaben über den Völkern, erhaben über der Erde. Psalm 46,11
Wie selten halten wir uns vor Augen, wie groß und mächtig unser Gott ist. Wie oft geht es in unserem Alltag unter.
Unserem Gott sind die Naturgewalten untergeben. Während Menschen oft, bei Einsatz ihrer ganzen Kräfte und Weisheit, erfolglos gegen Feuergewalt und Überschwemmungen kämpfen, bedarf es nur eines Machtwortes Gottes und schon ist alles wieder unter Kontrolle.
Auch ist unser Gott erhaben über die Völker und große Menschenmassen sind gegen ihn machtlos. Er bestimmt über die Freiräume und Möglichkeiten der Menschen. Das Leben und die Gesundheit der Lebewesen sind in seiner Hand.
Als dem Schöpfer, ist ihm die ganze Erde bis heute untertan. Er herrscht über Zeiten und Tage. Er ist als Einziger dazu in der Lage, grundlegenden Einfluss auf Wetter, Jahreszeiten und den Lauf der Sonne am Himmel, zu nehmen.
Wir sollten nun endlich einmal stille werden und erkennen, wie unser Gott ist. Wir sollten uns einmal die Zeit nehmen und uns vor Augen führen, dass unser Gott allmächtig und groß ist. Ihm ist alles untertan und nichts ist ihm unmöglich.
Von mächtigen Feinden bedroht
Er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern, die mir zu stark waren. Sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der Herr wurde mir zur Stütze. Psalm 18,18-19
Obwohl der Mensch das Geschöpf Gottes ist, das am meisten mit Verstand und Weisheit gesegnet worden ist, beweist er sich immer wieder als hinterlistiges und niederträchtiges Wesen. Er zeigt es ganz besonders an seinem Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen.
David, der Knecht Gottes, teilt hier mit, dass er von seinen Feinden überfallen wurde, als er sich gerade ohnehin im Unglück befand. Den von Gott geschenkten Verstand setzen die Menschen nicht dazu ein, um Rücksicht auf die Notsituation des anderen zu nehmen. Sie missbrauchen ihre Weisheit dazu, ihren Mitmenschen gerade dann erheblichen Schaden zuzufügen, wenn er gerade geschwächt und wehrlos ist. So unmenschlich ist eben der Mensch.
Doch ist der Feind und Hasser noch so mächtig und stark, sodass wir machtlos vor ihm stehen, so ist Gottes Kraft viel größer. Wie schrecklich der Feind auch sein mag, so ist er für Gott kein ernst zu nehmender Gegner. In einem Nu ist der menschliche Ruhm und Einfluss vernichtet.
In solchen Zeiten wird der Herr zu unserer Stütze. Auf ihn können wir uns stets verlassen. Er errettet uns, wie er es bei David und vielen anderen getan hat, auch wenn der Feind noch so mächtig sein mag.
Sehen und hören
Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.
Sprüche 20,12
Gott hat uns Menschen geschaffen. Er hat uns mit Sinnesorganen ausgestattet. Wir können hören, sehen, tasten, riechen und schmecken. Er sorgt dafür, dass alles so gut funktioniert und wir unsere Umwelt so gut wahrnehmen können.
Doch schenkt Gott uns auch im Geistlichen ein funktionierendes Ohr. Es ist das Ohr, das sein Wort und seine Gebote hört. Allerdings kann dieses Ohr auch erkranken. Es kann durch die massiven Geräusche aus der Umgebung geschädigt werden. Dieses würde dann dazu führen, dass Gottes Wort von diesem Menschen nicht mehr klar und deutlich vernommen werden könnte. Es würde ihn nur verfälscht oder unvollständig erreichen. Die Folge wäre, dass der betroffene Mensch sich vom gottgewollten Weg entfernt, weil er die Anweisungen Gottes nicht mehr richtig versteht.
Ebenso ist auch ein geistlich gesundes Auge von enormer Bedeutung. Es ist notwendig, um die Wunder Gottes in unserem Leben zu sehen. Es ist auch notwendig, um die Not des Mitmenschen zu sehen und ihm zu helfen. Doch vor allem ist es wichtig, dass man sich selbst sieht und den eigenen Zustand richtig erkennt. Wir brauchen von Gott ein sehendes Auge, um stets unseren Zustand eindeutig zu erkennen. Wir benötigen geistliches Sehvermögen, um unser Leben gründlich untersuchen zu können und festzustellen, ob es immer noch gottwohlgefällig ist. Es wäre fatal, die Gebote Gottes alle zu kennen, aber aufgrund fehlenden Sehvermögens den eigenen Zustand nicht zu erkennen.
Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der Herr. Deshalb lasst uns ihn darum bitten, dass er uns stets beides schenkt und erhält.
Gottes Zögern hat einen Grund
Er, der HERR, dein Gott, wird diese Völker vor dir vertreiben, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht auf einmal vernichten, damit sich nicht die wilden Tiere wider dich vermehren.
5.Mose 7,22
Nachdem Gott das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt und über viele Jahre durch die Wüste geführt hatte, bereitete er sie auf den Einzug ins verhei&szliszlig;ene Land vor. Sicher hätten es die Israeliten am liebsten, dass Gott die derzeitigen Bewohner im Voraus alle vertrieb und das Land für sein Volk so vorbereitete, dass sie nur noch in die Häuser einziehen und sich wohlfühlen brauchten.
Doch Gott hatte es anders vorgesehen. Sie mussten das Land Stück für Stück erobern und die Völker nach und nach vertreiben. Warum tat Gott das so? Er wusste, dass bei einer schnellen Befreiung des Landes von den derzeitigen Bewohnern, ein anderes größeres Problem auftreten würde. Es könnten sich wilde Tiere zu stark vermehren und dem Volk großen Schaden antun.
Gott hat in seiner Weisheit das Problem vorausgesehen und einen entsprechenden Plan erstellt, um diesen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen. Schwierigkeiten, die die Menschen in ihrer Kurzsichtigkeit niemals berücksichtigt hätten.
Auch wir stehen manchmal vor unseren Problemen und fragen uns: Warum handelt Gott nicht? Warum reagiert er nur so zögerlich? Wir werden ungeduldig und hätten schon gerne längst alles geklärt.
Aber unser Vater im Himmel weiß, warum er sich mit mancher Problemlösung Zeit lässt. Er sieht voraus, dass bei einer schnellen Klärung der vorhandenen Nöte, womöglich noch größere und gefährlichere Schwierigkeiten an deren Stelle treten würden. Er hat auch in unserem Fall einen Plan und sein Zögern hat einen Grund. Deshalb ist es für uns wichtig, seiner Führung zu vertrauen und geduldig auf seine Hilfe zu warten.
Wir verlassen uns auf unseren Gott
Jene verlassen sich auf Wagen und Pferde; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes.
Psalm 20,8
Eine Tatsache, die wir auch heute immer wieder beobachten können. Zwar ist es heute eher unüblich, dass sich jemand auf Wagen und Rosse verlässt, doch ist das Grundprinzip erhalten geblieben.
Es gibt Menschen, die Gottes Kindern feindlich gesonnen sind und bemüht sind, ihnen das Leben schwer zu machen. Sie fühlen sich ziemlich sicher. Sie sind überzeugt von ihrem Erfolg und verlassen sich dabei auf nichtige und vergängliche Dinge. Manch einer verlässt sich zum Beispiel auf seine Redekunst und Wortgewandtheit. Andere fühlen sich einfach in ihrer Position, die sie in Beruf oder Gesellschaft besetzen, sicher und sind von ihren Einflussmöglichkeiten überzeugt. Wieder andere verlassen sich auf Mitmenschen, Freunde oder Bekannte und erhoffen sich ihre Unterstützung, wenn dies notwendig sein wird. Geschickte Lügner sehen in der Unwahrheit ihre Stärke und Reiche in ihrem Geld.
So verlassen sich viele Menschen auf Dinge, die nur zeitlich und in ihrer Wirksamkeit beschränkt sind. Wir aber verlassen uns auf den Ewigen. Unsere Hoffnung ist auf den Allmächtigen gerichtet. Wenn wir in Bedrängnis sind, denken wir an den Namen des Herrn unseres Gottes.
Ruhig und getrost dürfen wir wissen, dass er für uns sorgt. Er lässt uns nicht im Stich und schenkt uns den Sieg gegen die Angriffe böser Menschen.